Toyota GT86 Kurzbericht

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    Vor einiger Zeit hatte ich den neuen Stern am Toyota- und Subaruhimmel entdeckt: Den GT86 bzw den BRZ, der das Subaru-Schwestermodell ist. In den Testberichten war viel Lob zu hören und mein Enthusiasmus stieg, als ich den GT86 in der Toyota-Filiale in Paris entdeckte. Seitdem (und auch schon davor) lag ich meiner Freundin mit dem Teil in den Ohren und als wir kurze Zeit darauf zusammen in Paris waren, haben wir uns ihn nochmal zusammen angeschaut.
    Eben konnte ich ihn dann auch mal fahren, vielen Dank an den örtlichen Toyotahändler. Scheinbar gehen die sehr liberal mit Probefahrten in Bezug auf den GT86 um, eigentlich ist der Händler hier recht restriktiv, wenn man ohne Kaufabsicht anfragt. Aber ein liberalerer Umgang ist bei Fahrzeugen, die eine junge Zielgruppe ansprechen sollen, häufig der Fall. So hab ich in England zB gesehen, wie der GT86 direkt zum Probefahren beworben wurde ("Take me for a spin!").


    Wie auch immer, rein in die Kiste. Die Sitzposition ist ein Traum! Total tief, aber eine gute Sicht nach vorn. Die Sportledersitze umschließen einen wunderbar und man fühlt sich sofort mit dem Auto verbunden. Dann den 2.0 Benziner-Boxermotor gestartet: Oh, oh, der ist böse! Schnell auf den Weg zur Bundesstraße und bis 100 km/h durchziehen: Ja, so muss das sein. Der GT86 brüllt und schiebt und die Gänge flutschen, zack bumm ist man über 100. Was ein Spaß!
    Die Freude konnte sich aber nicht lange auf ihrem enthusiastischen Niveau halten. Denn irgendwie, irgendwo fehlte was. Also die nächste Ausfahrt runter, wieder rauf und nochmal durchziehen. Ja, irgendwie legte er nicht so richtig los. Hmmmmmmmmm
    Dann auf der Autobahnauffahrt mit einem Grinsen schön durchbeschleunigt, aber auch hier fehlte der Schub. Wo bleiben die Freudenschreie? Wo das breite Grinsen? Es kam nicht, eher blickte ich kritisch auf Drehzahlmesser und Tacho. Nunja, wir näherten uns 200 km/h und es ging flott voran, doch erinnerte mich die Beschleunigung an einen Mittelklassekombi. Über 200 war es dann recht zäh, ich hatte mir hier mehr zack, bumm, peng erhofft.
    Der 2.0 TSI im GTI zB hat mich bei jedem Beschleunigungsvorgang total begeistert. Der legt schon bei unter 2000 U/min los und donnert durch den Drehzahlmesser. Der GT86 donnert auch, doch folgen dem Donnern erst ab etwa 5000 U/min Taten. Da zieht der Toyota richtig durch und man merkt körperlich die Beschleunigung. Doch kann ich damit nicht arbeiten. Hält man die Drehzahl dauernd bei mindestesn 4500 U/min, bekommt man was geboten, doch bis zum Begrenzer ist dann nicht mehr viel Platz.
    Im Vergleich zum GTI präsentiert sich der GT86 dreckiger, die Gangwechsel sind rotziger, der Motorsound böser. Doch was nützt's?


    Er ist ein schönes Auto, was Spaß macht. Und Toyota gehört gelobt dafür, dass sie sowas bauen. Punkt aus
    Doch das Aggregat des GT86 bleibt hinter meinen Erwartungen zurück und das Fahrzeug fühlt sich vergleichsweise träge an. Da hilft auch das tolle Design innen und außen nix. Einen Golf GTI würde ich dem GT86 deutlich vorziehen. Doch auch im GT86 hab ich mir gedacht: Bitte, bitte, steckt mich nicht zurück in den Twizy!
    Aber nach der Abgabe war auch das schnell wieder vergessen und der Twizy macht so viel Spaß wie immer. :)

  • Ich wollte es gerade sagen. Wenn man turbo "verwöhnt" ist, kommt einem jeder normale Sauger erst mal "lahm" vor. Als ich im Sommer das 330i Cabrio fuhr hatte ich auch das Gefühl, dass mein MINI bedeutend besser zieht.


    Desweiteren ist der GT86 ja auch nicht für die Autobahn, sondern viel mehr für die kurvigen Landstraßen gedacht. Ich mag das Konzept. Einfaches Auto, Hinterradantrieb, noch bezahlbar, recht gutes Design. Gut gemacht, Toyota/Subaru!


    Würd ich auch gern mal testen.

  • Hier vor dem Autohaus stehen auch zwei Vorführer und warten auf Probefahrer. Reizt mich aber gar nicht.