Mehrwertsteuer bei Gebrauchtwagen-Inseraten

  • Hallo,


    ich hab eine Frage zu den Mehrwertsteuerangaben bei den Inseraten von Gebrauchtwagen bei diversen Onlineportalen. Es gibt dort ja die Unterscheidung zwischen MwSt ausweisbar und nicht ausweisbar.


    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die Angabe "MwSt nicht ausweisbar" gleichzusetzen ist mit einem Verkauf auf "Kommision" bzw "im Kundenauftrag", da ja eine Privatperson m.W. keine MwSt ausweisen darf. Oder muss der Verkauf im Kundenauftrag explizit angegeben sein?


    Oder ist eher so, dass die MwSt nur bei Fahrzeugen ausgewiesen werden kann, die vorher in Firmenbesitz waren, weil beim Ankauf von Privat keine Mehrwertsteuer zu zahlen ist und diese somit auch nicht an den Kunden weitergegeben werden kann.


    Oder anders gefragt: Wenn ich der Gewährleistung wegen einen Gebrauchtwagen unbedingt von einem Händler kaufen will, muss ich dann auf die Angaben zu MwSt achten oder nicht.


    Danke schon mal im Vorraus

  • Es kommt nur darauf an, ob Dir ein Wagen von privat oder durch einen Händler verkauft wird. Nur ein Händler darf auf den Wagen Umsatzsteuer "anbieten".


    Der Umsatzsteuerhinweis bezieht sich nur darauf, ob Du als gewerblicher Käufer die auf den ins Betriebsvermögen übergehenden Wagen anfallende Umsatzsteuer als Vorsteuer beim Finanzamt geltend machen kannst.


    PS: Wenn Du einen Wagen für 20.000 € siehst, bei dem "Umsatsteuer ausweisbar" ist, kostet er für dich als Privatperson genau die 20.000 €. Als vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer zahlst Du 23.800 €, kannst Dir die 3.800 € aber vom Finanzamt wiederholen.

  • Auch ein Händler muss nicht zwingend die Mehrwertsteuer ausweisen. Wenn der Händler einen Wagen ohne Vorsteuerabzug einkauft, muss er beim Verkauf nur die Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis versteuern. Das ganze nennt sich Differenzbesteuerung.

  • ah ok ...
    also wenn ich das richtig verstehe, muss ich nicht ausschließlich nach Händlerangeboten mit ausweisbarer MwSt suchen, sondern lediglich drauf achten, ob das Fahrzeug auf Kommision verkauft wird oder nicht. Das gibt doch gleich eine viel größere Auswahl.


    Das erklärt dann auch, warum man fast keine gebrauchten Motorräder mit ausweisbarer MwSt findet.
    Danke

  • PS: Wenn Du einen Wagen für 20.000 € siehst, bei dem "Umsatsteuer ausweisbar" ist, kostet er für dich als Privatperson genau die 20.000 €. Als vorsteuerabzugsberechtigter Unternehmer zahlst Du 23.800 €, kannst Dir die 3.800 € aber vom Finanzamt wiederholen.


    So ein Quatsch am frühen Sonntag morgen ... :103:


    Wenn ein Auto mit 20.000 Euro inseriert ist kostet es für jeden 20.000 Euro


    Entweder es ist gemäß § 25 UStG differenzbesteuert, dass heisst er war zuvor in Privatbesitz und die Steuer ist nicht ausweisbar, netto-Preis ist gleich Bruttopreis.
    Oder er war in Hand eines Unternehmers, so dass die MwSt ausgewiesen ist, dann sind in den 20.000 Euro die MwSt enthalten (sprich netto 16.806 Euro + 2.194 Euro MwSt = 20.000 Euro)


    Letzten Endes hat das auch mit Gewährleistung etc. nichts zu tun, da ein Händler immer Gewährleistung geben muss, wenn er das Auto aus seinem Bestand verkauft, und nicht etwa ein Kundenauftrag/Vermittlungsgeschäft ist. Und ob er das aus Privat- oder Unternehmerhand eingekauft hat, spielt wiegesagt nur bei der Mehrwertsteuer eine Rolle, nicht aber bei der Gewährleistung.


    Motorräder sind oftmals privat genutzt, deswegen sind sie sehr selten mit MwSt zu finden, aber es gibt welche, z.B. wenn eine Leasingbank Kreditgeber war und die Bank im KFZ Brief steht. Aber das ist wirklich selten.

  • Letzten Endes hat das auch mit Gewährleistung etc. nichts zu tun, das ein Händler immer Gewährleistung geben muss, wenn er das Auto aus seinem Bestand verkauft, und nicht etwa ein Kundenauftrag/Vermittlungsgeschäft ist.

    Dass die MwSt per se nichts mit der Gewährleistung zu tun hat, ist mir schon klar. Wie ich allerdings eingangs erwähnte, bin ich bis vor kurzem fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass Inserate eines Händlers ohne ausweisbare MwSt gleichzusetzen sind mit einem "Verkauf im Kundenauftrag".
    In dem Fall hätte es einen Zusammenhang gegeben. Aber ich bin ja jetzt eines besseren belehrt worden.


    Motorräder sind oftmals privat genutzt, deswegen sind sie sehr selten mit MwSt zu finden

    ja, dieser Zusammenhang ist mir jetzt auch klar

  • RosaParks

    Hat das Thema geschlossen