Seat Altea XL 1,2 TSI Ecomotive | Hertz Frankfurt
Vermieter: Hertz
Anmietstation: Frankfurt Camberger Straße
Abgabestation: Frankfurt Camberger Straße
Gebuchte Klasse: E (IDMR)
Erhaltene Klasse: E (IDMR)
Erhaltenes Fahrzeug: Seat Altea XL 1,2 Ecomotive
Motor: 1200 ccm, 105 PS
Getriebe: 6-Gang manuell
Ausstattung: Radio, Aux-In, 9V-Steckdose hinten/vorne, Sitzheizung, Klima, Tempomat
Stand Abholung: 5800
Gefahrene KM : 599
Verbrauch: 7,8l/100km laut BC, 8,6l/100 km tatsächlich
Streckenprofil: 65% BAB, 35% Stadt
Dauer: 1 Woche
BLP: 19.590 €
Ein Bericht zu meiner jüngsten Miete: Obwohl ansonsten eigentlich Sixt-Stammkunde, bin ich von der Fahrzeugverfügbarkeit und dem Service zuletzt ziemlich entnervt und habe daher Hertz nun schon dreimal genutzt in diesem Jahr - Hauptgrund waren die Superpreise im 33%-Sale über's Wochenende und der Air France-Code, auf den mich das Forum aufmerksam gemacht hat. Da ich eine LH KK Gold Business habe, brauchte ich auch keine VK und kam für eine Woche Gruppe E auf den Knallerpreis von 166 Euro inkl. Zweitfahrer.
Klasse/Fahrzeug: Die Gruppe E ist ja eine kleine Wundertüte bei Hertz; ich schrieb dazu, dass ein bisschen Platz prima wäre, da wir für eine Strecke von 100 KM zu fünft waren und hätte somit auch mit dem Zafira, sonst wohl der Zonk, keine Probleme gehabt. Der Wagen wurde als "Lastentier" für zwei Fahrten von/zum Flughafen mit Gepäck, einen Ausflug zu fünft mit 100 KM einfache Strecke und für diverse Einkaufsfahrten gebraucht.
Am Ende wurde es dann ein Seat Altea XL und somit genau der gewünschte Platz. Anmietung an der Station Camberger Straße zum wiederholten Male enorm freundlich und schnell, Wagen in Top-Zustand ohne Vorschäden und direkt vor der Tür, bisschen Smalltalk. Fand es sehr zuvorkommend, dass ich unaufgefordert erklärt bekam, ich könne auch E10 tanken, dass noch mal gecheckt wurde, ob ich auch Gold Points und Meilen bekomme. Nachtrag Zweitfahrer ging gegen sehr geringe Gebühr auch.
Ausstattung: Der Seat Altea XL war quasi "nackt" von der Ausstattung her, Radio mit CD und AuxIN, Klima, Sitzheizung und elektrisch verstellbare Außenspiegel waren drin, immerhin ein Tempomat - und das war's dann auch. Weniger ausgestattet geht glaub' ich nicht. Ich habe angesichts der "Lastentier"-Aufgabe aber auch nichts vermisst, mit einer Ausnahme: Ein Parksensor wäre enorm hilfreich gewesen, denn das Auto ist doch, wie der Name sagt, recht wuchtig. Und wie heute üblich hat man weder vorne die Motorhaube im Blick noch hinten eine gute Übersicht. Man brauch schon 4-5 Parkvorgänge, um ein Gefühl für die Autos zu bekommen.
Fahren/Komfort: Ansonsten hat mich der Seal Altea Xl mit nur einer - wenngleich indiskutablen - Ausnahme angenehm überrascht. Er fällt in die Kategorie Allrounder/Familienkutsche, bei dem man weder in der Stadt noch auf der Autobahn große Kompromisse eingehen muss. Vorne sitzt man auch mit knapp 1,90 sehr gut und bequem, vor allem aber hinten. Es ist halt ein kleiner Van, wenn hinten zwei Leute sitzen, ist das königlich, wir haben auch 2 Erwachsene plus Kindersitz sehr gut unterbekommen - samt vollem üppigem Kofferraum. Als kleines Feature kann man die Rücksitzbank leicht verschieben und kann so ein bisschen mit dem Platzangebot Kofferraum/Rückbank "spielen" und natürlich auch die Rückbank umlegen (aber nicht ganz flach). Mit dem Wagen kann man bedenkenlos mit einer vierköpfigen Familie in den Urlaub fahren, ohne am Gepäck sparen zu müssen.
Die Verarbeitung des Fahrzeugs empfand ich als gut, die Oberflächen innen wie außen waren nicht empfindlich (was ich in der günstigen Kategorie wichtig finde), das Radio natürlich sehr einfach, aber das reicht ja auch. Der Altea XL gleitet schön flüssig durch den Stadtverkehr auch bei niedrigen Umdrehungen und bietet dabei für die Abmessungen eine gute Übersicht während der Fahrt. Da der Wagen ja nicht unbedingt von den Abmessungen her das Stadtmobil ist, muss das mal gesondert erwähnt werden. Bei vielen anderen Kombis bzw. üppigen Kompaktklassenwagen nervt mich, wenn sie die Leistung erst in höheren Drehzahlbereichen vernünftig abrufen.
Auch auf der Autobahn gleitet man sehr gut daher, der Tempomat leistete gute Dienste. Bis etwa 125 km/h ist die Geräuschentwicklung im Innenraum akzeptabel, darüber hinaus wird es ziemlich laut. Der Verbrauch geht ab etwa 105-110 km/h überproportional hoch. Ich würde mit dem Wagen jedenfalls bedenkenlos einen Urlaubstrip machen. Müsste ich eine Familienkutsche anschaffen, käme der Wagen angesichts von Einstiegspreisen von rund 15.000 Euro in die engere Wahl.
Nachteil: Der Verbrauch: Kommen wir zur einzig wirklich negativen Überraschung: Dem indiskutablen Verbrauch. Die Werksangabe von 5,7 Liter auf 100 Km ist meiner Meinung nach fast schon justiziabel frech, erst recht, wenn sich das Auto ecomotive nennt. Ich bin ca. 65 Prozent BAB gefahren (max. 125 km/h, meist Tempomat rund 110 km/h, fast ausschließlich Flachstrecken), 35 Prozent in der Stadt und auf 8,6 Liter gekommen. Selbst mit zwei Personen und einem ansonsten leeren Fahrzeug auf flacher BAB zeigt der Bordcomputer bei konstant 105 km/h etwa 6,5-6,7 Liter / 100 KM an. In der Stadt und am Berg zieht der Verbrauch drastisch an. Bei 105 PS kann man auch nicht von einer Untermotorisierung sprechen, die den Verbrauch so stark steigen lässt, wie man es in der Ecke 70-90 PS gelegentlich merkt. Ich mag's einfach nicht, wenn man ein Auto selbst mit großer Mühe nicht auf einen niedrigen Verbrauch bekommen kann, und ich will gar nicht wissen, wie der Verbrauch ist, wenn man das Auto auf der BAB zügig bewegt. Klar: Über rund 200 Km waren wir zu fünft oder hatten 3 Personen samt Gepäck für 2 im Auto. Aber wie gesagt: Das Problem ist bereits mit zwei Leuten und sonst leerem Wagen bemerkbar - da bin ich mit einem Renault Scenic im Urlaub deutlich sparsamer unterwegs gewesen.
Vielleicht noch eine Kleinigkeit für Spielkinder wie mich, die gerne den Wagen fast leer fahren: Auf den letzten 100 KM ist die Tankanzeige nicht ernst zu nehmen, es geht dramatisch abwärts mit Nadel und Reichweite, und zwar etwa dreimal so schnell wie vorher. Kann Absicht sein, um schlauer zu sein als der Fahrer. Das letzte Achtel der Tachonadel und die angezeigten 100 KM Reichweite haben etwa 35 Kilometer gehalten, mit 5 KM Reichweite und schlotternden Knie bin ich zur Tanke gefahren.
Aber unter'm Strich setzt sich eine Miete ja aus Mietpreis plus Sprit zusammen, und da ist dieses Hertz-Angebot inkl. WR konkurrenzlos günstig gewesen. Mit dem Service (auch beim Checkout alles bestens) werde ich künftig bei jeder Miete Hertz eine Chance geben, wenn der Preis stimmt, mich nervt Sixt einfach mit dem ständigen "Kannmannixmachenhabenkeinefahrzeugeda", wenn alles, was ich will 1) meine Klasse und keine seltsamen Upgrades und 2) wenn ich ihn wirklich brauche (Langstrecke) einfach in Diesel in meiner gebuchten Klasse ist.