Untertitel: "Glück mit dem Glücksauto"...
Nach dem DS3, an dem ich andernorts schon berichtet habe, wollte ich für die Strecke Erfurt-Salzburg etwas Anderes.
Ich bin kein wirklicher Autofreak (hat man eventuell schon im anderen Erfahrungsbericht gemerkt) - deshalb ist es mir ziemlich egal, mit was
ich fahre. Ich bin von 4 Rädern einfach nicht begeistert genug, um über eine "Gebrauchsgegenstands-Beziehung" wegzukommen.
Daher war ein "Glücksauto", bei Sixt geführt als CCCC, die Richtige Kategorie für mich - dann darf die Auswahl gerne jemand mit Sachverstand übernehmen. Meine Strecke habe ich dafür ins Bemerkungsfeld geschrieben, ein "passendes Gefährt" sollte es sein.
Vermieter: Sixt
Abholstation: Sixt Erfurt, Demminer Str.
Rückgabestation: ebenda
KM-Stand Abholung: 11.134
Gefahrene Kilometer: ca. 1100
Gebuchte Klasse: CCCC
Erhaltene Klasse: SDAR / SFAR (?)
Leistung: 140 PS
Beschleunigung (0-100km/h): 10,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
Ausstattung: siehe unten
Preis laut Konfigurator: rund 30.000€
Durchschnittsverbrauch: BC 6,7 Liter
Dauer: Mittwoch, 8.00 bis Freitag, 20.00
Anmietung
Die Strecke zur Station kannte ich noch, diesmal kam ich also ohne größere Umwege um 8 Uhr an die Station. Aus Interesse habe ich vorher mit dem obligatorischen Mc-Kaffee eine kurze Runde über den Parkplatz gedreht, um zumindest schon eine grobe Vorahnung zu bekommen, "wer" mich bei der Fahrt nach Bayern begleiten könnte. Gruppe CCCC hatte ich gebucht, den Erfahrungen hier im Forum nach kann das von Fiesta bis A4 alles sein - dementsprechend war meine Erwartung sehr gedrosselt. Es gab die klassischen schwarzen und weißen Kisten, deren Fernlichter ich sonst nur aus dem Rückspiegel kenne, einige Kleinwägen in bunt und natürlich die Transporter - die waren ja uninteressant.
In der Station wurde ich direkt freundlich begrüßt, nach kurzen Formalitäten holte der Mitarbeiter dann einen Schlüssel von hinten.
Ich wurde nochmal von oben nach unten gemustert - "Ah, Herr $MYNAME, für Sie gibt es heute ein Glückswägelchen."
Das Wort "Glückswägelchen" lies mich bereits befürchten, dass es klein und schnuckelig wird. Vielleicht ein Fiesta, es gäbe Schlimmeres.
Aber - es kam Anders. "Sagen Sie, sind Sie Automatik gewohnt? Ist das in Ordnung für Sie?"
Hmpf. Automatik - wird es ein SMART!?!
Nach dieser Vorahnung hat es mich dann übermannt: "Was soll es denn werden?!"
Lächelnd hat mir der Mitarbeiter dann den Schlüssel überreicht: "Ein Škoda Superb Kombi in weiß - der bringt Sie sicher nach Österreich."
Ich muss danach wohl unglaublich kindlich naiv geklungen haben, denn meine Antwort war... "Ist der groß?!"
Ja, es darf gelaucht werden.
Ich habe irgendetwas zwischen Fiesta und B-Klasse erwartet, aber "Superb" hat mir einfach nichts gesagt. "Octavia" war mir geläufiger, aber mein ahnungsloses Auftreten hatte auch seinen Vorteil: Daraufhin hat mich der
Mitarbeiter zum Auto begleitet und erstmal Vorschäden angesehen und mich in die Automatik eingewiesen, bevor er dann verschwunden ist. Full-Service, sozusagen.
Anscheinend war er selbst überrascht, als erdas "4x4" auf dem Gangwahlhebel gesehen hat, denn er hat im Gehen noch irgendetwas von "Sogar Allrad kriegen Sie!" gelacht.
Nach der Information war ich mit diesem "Monster" alleine. Herzlichen Dank. Ich habe aus Neugier erstmal den Kofferraum geöffnet - Super. Ich kann prima darin wohnen. Durch das "Allradpaket" scheint der Wagen zusätzlich noch ein ganzes Eck höher zu liegen, so dass ich mich Anfangs insgesamt extrem unwohl gefühlt habe. Ich mag keine großen Autos. Nicht, weil ich sie nicht fahren mag - sondern, weil ich den Platz nicht brauche und mein Öko-Herz dabei dann in die Hose rutscht. Oder so.
Naja: Würde ich jetzt weiter meckern, hätte ich kein Glücksauto buchen dürfen...
Bei der Sitzprobe ist das "Unwohl fühlen" aber schnell einem Lächeln gewichen, denn jetzt kommen wir zu Punkt 2...
Ausstattung
Zu Allererst: Automatik mit Doppelkupplungsgetriebe. Diesel. Allrad. Insgesamt also ein "Škoda Superb Kombi 2.0 TDI GreenTec 4x4".
Dazu kamen dann Xenon-Scheinwerfer, die Allrad-Optik außen und Weißer Uni-Lack. Soweit wohl alles Serie. Innen weist ein "Columbus"-Navi den Weg und sorgt für Unterhaltung, schwarze Ledersitze mit Sitzheizung und elektrischer Lordosenstütze dienen als Untersatz zwischen Hintern und Straße und für die Reisegeschwindikeit ist eine GRA an Bord.
Zusätzlich gibt es eine Lichtautomatik und anscheinend auch eine Geschwindigkeitsbasierte Scheibenwischersteuerung - die hat mich aber zum Wahnsinn getrieben...
Einparkautomatik habe ich nicht genutzt, das mache ich immernoch gerne Alleine.
Wer genaueres wissen will - ich bin gerne bereit, spezifische Fragen zu beantworten!
Fahren
Nach dem Anlassen und dem Einstellen der Sitze und Spiegel ging es erstmal für einige Kilometer in die Stadt. Ich wollte mich an die Automatik
gewöhnen (meine letzte Automatikfahrt war noch zu Fahrschulzeiten) und erstmal mit dem Fahrzeug vertraut werden, bevor es dann für 500 Kilometer auf die Autobahn geht. Die 140 PS (103kW) ziehen nicht wirklich den "Presssack vom Weck", wie meine Großmutter sagen würde, aber immerhin ist der 2,0er recht sparsam. Mit 85 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit laut Computer bin ich in einer Mixtur von 70% AB, 20% Landstraße und 10% Stadt recht flott unterwegs gewesen, durch den Tempomat gingen auf der Autobahn fast konstant 160. Durch den starken Regen konnte ich nur selten Beschleunigen, bis 200 habe ich ihn dann bei abschüssiger Straße mal gebracht und ihn nach 2 Minuten wieder auf 160 "auslaufen" lassen.
Zum"Cruisen" ist das Auto also durchaus angenehm, aber für schnelle und lange Autobahnfahrten ist er definitiv Nichts. Das mag aber zu einem
Großen Teil auch am Allradantrieb liegen - zumindest rede ich mir das ein.
Lustige Geschichte: Die Automatik sieht man dem Auto ja nicht an, im "Sport"-Modus zieht er aber dafür Richtig gut weg. Das
haben an einer Ampel dann einige Jugendliche in einem alten 3er-BMW unterschätzt - denn den "Ampelsprint", zu dem ich mit röhrendem Motor
herausgefordert wurde, konnte ich klar für mich entscheiden. Es war kindisch, aber die erstaunten Blicke im Rückspiegel wirklich wert...
Der Spritverbrauch lag nach 1100 Kilometern bei 6,7 Litern Diesel und damit durchaus im Rahmen.
Fazit
Schönes Auto. Wenn ich mal 50 bin, 2 große Kinder habe und meinen ganzen Krempel von Pontius zu Pilatus fahren mag, dann sprechen wir uns
nochmal. Bis dahin ist mir der Škoda aber eine Nummer zu groß. Im Zusammenspiel mit dem Allradantrieb ist es eher ein Gefährt für Familien vom Land, die auch mal über einen Feldweg wollen, als für einen Stadtmenschen, der gerade mal 1000 Kilometer Autobahn schrubben muss.
Nichtsdestotrotz habe ich den Luxus von Sitzheizung und Navi sehr genossen, denn durch die Größe lässt sich der Wagen sehr komfortabel fahren. Nett war auch, bei der Fahrt zu den "Überholenden" zu gehören und nicht zu den "Überholten" - man überdenkt sein Fahrverhalten im Kleinwagen dadurch wirklich nochmal, gerade was "'rausziehen vor herannahenden schnelleren Fahrzeugen" angeht. Es gab mehr als eine Situation, in der ich für einen Ford Ka, der mit 101 am LKW vorbeiwollte, voll in die Eisen steigen musste. Ich hoffe ja, dass ich sonst nicht zu diesen tollkühnen Kleinwagenheizern gehöre...
Diesmal gibt es übrigens sogar ein Bild, wenn auch nur von Außen.
##[MOD] Habe das Bild mal richtig eingebunden. Beste Grüße - detzi ##
Euch Allen einen schönen Abend!