Kilometerstand bei Abholung: 4.600km
Gefahrene Kilometer: 2.700km
Mietstation: München Stachus
Abholung: 04.07.2014
Rückgabe: 13.07.2014
Bruttolistenpreis: 78.220 €
Durchschnittsverbrauch: 10-11L
Da ich noch keinen ErFAHRungsbericht zum 435i Cabriolet gefunden habe, wollte ich kurz ein paar Zeilen zu meiner letzten Miete niederschreiben. Für den Italien-Urlaub sollte etwas offenzügigeres als der BMW 5er und etwas größeres als das vorhandene MINI Cabrio her, also habe ich rund 3 Wochen vor Mietbeginn über den ADAC eine Cabrio-Miete eingespielt.
Ich wäre bereit gewesen, das Auto am Vortag abzuholen, allerdings hat mich der erbetene Aufpreis zuerst abgeschreckt.
Da die Alternativen F-Type (zu klein) und M6 (zu teuer) nach reiflicher Überlegung ausgeschieden sind, bin ich also am geplanten Miettag in die Station und habe nochmals den bereits am Vorabend ins Gespräch gebrachten 435i in die Runde geworfen. Beide vorhandenen Fahrzeuge waren geblockt, allerdings konnte aufgrund des erwarteten Rücklaufs einer davon frei gemacht und sofort mitgenommen werden. Auch der Aufpreis fiel geringer aus als am Vortag (trotz "Coach" - aus der Zentrale?) womit einem Urlaubsbeginn nichts im Wege stand.
Der angemietete 435i erstrahlt in schwarzem Metallic-Lack und dem Motor angemessen mit M-Paket. Die Designlinien gehen durch die Außenhaut zwar etwas unter, allerdings hatte ich dank der LED-Scheinwerfer und der Proportionen nie über zu wenig Überholprestige zu klagen. Ausstattungstechnisch hat der 435i mit einem BLP von rund 80.000 Euro keine Wünsche offen gelassen. HUD, Nackenfön, Surround View, LED, Navi Prof, M-Paket und sogar ein Windschott standen uns jederzeit zur Verfügung.
Dass das Verdeck mittlerweile bis 18 km/h bedienbar ist, wurde in einer der großen Automobilzeitschriften als größte Neuerung vermeldet. Tatsächlich hat sich m.E. am Fahrzeug wenig verändert (vom deutlich moderneren Cockpit einmal abgesehen). Das Fahrgefühl ist souverän-sportlich, der Innenraum bietet ausreichend Platz für den Ausflug zum See zu viert oder eben die Rundreise durch Italien mit Abstecher nach Monaco inklusive Gepäck. Der Kofferraum ist bei geöffnetem Verdeck gewohnt spärlich (was der komplexen Metalldachkonstruktion geschuldet ist - bitte Stoff beim Facelift) und führt somit zu Reisegepäck auf den Rücksitzen was einem Gran-Turismo-Gefühl nicht zuträglich ist.
Im Endeffekt bin ich etwas enttäuscht vom "neuen" 4er, da sich der Zugewinn ggü. dem 3er Cabriolet sehr in Grenzen hält. Die Routen über den Reschenpass und das Stilfser Joch sowie einige Landstraßen haben sicherlich Ihren Anteil am Durchschnittsverbrauch von zwischen 10 und 11 Litern, welcher mich aber aufgrund des häufig gewählten ECO Pro-Modus nicht überzeugen kann. Die akustische Untermalung der doch formidablen Längsbeschleunigung dürfte auch etwas deutlicher ausfallen (insbesondere im Sport/Sport+-Modus). Teilweise hört sich der TwinScroll-Turbo doch etwas sehr angestrengt an. Deutlich unangenehmer empfinde ich das Verhalten des Fahrzeugs im querdynamischen Bereich. Auch wenn ich eine Anbiederung an das 50+-jährige Kaufpublikum aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nachvollziehen kann, ist der Hang zum Untersteuern im Sport+-Modus mit ausgeschaltetem DSC einem heckgetriebenen Objekt, das sich der Fahrfreude qua Leitmotiv verpflichtet nicht würdig.
Alles in allem natürlich dennoch ein toller Reisebegleiter und an dieser Stelle auch herzlichen Dank an die Station für die Bereitstellung (das nächste Mal kommt das Auto auch wieder sauber zurück)!
Somit bleibt ein kurzes Fazit: M3/M4 schnellstens zu (auf dem Transporter ist wohl einer der ersten komplett ungetarnten M4 zu sehen)
Hierunter noch einige Eindrücke in Farbe...