"ÖPNV-nahe Studie: Carsharing soll Stadtverkehr verschlimmern"

  • aus einem Artikel auf spiegel.de http://www.spiegel.de/auto/akt…nd-mercedes-a-987998.html


    "Eine Studie von Civity, einem Beratungsunternehmen für öffentliche Dienstleistungen, behauptet: nein. Carsharing, so die These des ÖPNV-nahen Unternehmens, verdränge umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel wie das Fahrrad und sorge somit für noch mehr Verkehr auf den Straßen.
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    Weigele stützt seine Behauptung auf folgende Beobachtungen:
    Laut der Studie werde ein Leihwagen beispielsweise in Berlin durchschnittlich rund 62 Minuten am Tag gefahren - kaum mehr als ein Fahrzeug im Privatbesitz. Folglich stehen die Carsharing-Autos knapp 23 Stunden ungenutzt am Straßenrand. Im bundesweiten Durchschnitt sind die Nutzungszeiten laut Weigele sogar noch geringer: Car2go erreiche eine tägliche Auslastung von 43 Minuten, DriveNow von 52 Minuten."
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    Bei Daimler reagiert man empört auf die Untersuchung. "Die Daten aus der Studie stimmen nicht mit unseren Daten überein", sagt Andreas Leo von Car2go. Seinen Angaben zufolge werden die Fahrzeuge im Schnitt sechs- bis achtmal am Tag ausgeliehen. "Eine Miete dauert zwischen 20 und 40 Minuten. In Deutschland fahren unsere Fahrzeuge im Durchschnitt mindestens 150 Minuten am Tag." Konkurrent BMW wollte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE keine Zahlen zu DriveNow nennen."


    Interessant ist, wie die ihre Daten ermittelt haben:
    "Grund für die große Differenz: Weigele und seine Mitarbeiter haben bei der Studie nicht mit den Carsharing-Anbietern zusammengearbeitet, sondern ihre Daten über deren Internetseiten ermittelt. Ein Jahr lang habe das Team über einen Algorithmus alle halbe Stunde die Angebotsseiten überprüft und erfasst, ob und wohin die Fahrzeuge sich bewegten. Zudem habe es Stichproben gegeben, an denen die Daten tageweise alle zwei Minuten je Fahrzeug erhoben wurden."