Letztes Wochenende ergab sich die Gelegenheit einen Jaguar XF 2.2d SportBreak zu fahren - tausend Dank an Sixt Pforzheim für das Vertrauen! Eigentlich sollte der Wagen für eine LZM geblockt bleiben.
Das Design gefällt mir, wobei ich aber die barocken alten Formen Jaguars schöner finde. Außen in einem Anthrazit gehalten konnte ich mich endlich mal live von der Lederfarbe "warm charcoale" überzeugen: ein schwarzbraunes Leder, das echt klasse aussieht! Dazu dunkles Holz und ein heller Dachhimmel - ob dunkel hier besser aussieht ist wohl Geschmacksache. Der Wagen läuft in LWAR was viele hier schon negativ angemerkt haben, für mich war es eine sehr adäquate Alternative zum 5er, E-Klasse und A6. Klar, im Detail habe ich schon gesehen, dass die Verarbeitung besser sein könnte, auch waren außer Tempomat keine Assistenten vorhanden.
Aber die interessanten Details hier sind: Automatikwählknopf fährt aus der Versenkung hoch, die Lüftungsdüsen fahren auf und ein springender Jaguar (also das Firmenlogo) erscheint im Display - für Englandfans ein tolles Erlebnis! Und so einen Kühlergrill macht außer den Engländern leider niemand! Genial massiv, wie aus einem Guss gefertigt! Die Sitze sind sehr bequem und auch ohne Lordosenstütze zu gebrauchen. Nur die Beinauflage hätte länger sein dürfen, aber da ich noch knapp unter 1,80m bin ging das noch.
Zum fahren: 200 PS, eine immerzu sportlich agierende 8G Automatik und viel Drehmoment machen den Wagen zu einer echten Raubkatze. Sehr gut gedämmt, aber von einem wie ich finde interessant/schönem Motorklang begleitet springt der Wagen nach vorne, dennoch jederzeit souverän und stilvoll. Subjektiv ist der Wagen spritziger als 5er und Co, was mE aber daran liegt, dass man hier merkt, dass ein Motor willig am Gas hängt und keine in sich perfekt aufeinander abgestimmte Motor-Getriebe-Fahrwerk Kombination ergibt wie bei BMW.
Nicht falsch verstehen, ich liebe den 5er, aber selbst ein 535d ist einfach unspektakulär in seiner Leistungsentfaltung. Schnell schneller werden, aber alles so rund, dass ich den Vergleich hier fast zu Gunsten des Jag entscheiden möchte. Reine Geschmacksfrage, objektiv ist der BMW besser. Ich nehme aber gerne wieder einen Jag, dann auch gerne mal mit Sechszylindermotor. Der Verbrauch war zwar etwas hoch mit 7-8 Laber bei Autobahnfahrt um die 200 durchweg in Ordnung! Eine weniger schnell runterschaltende Automatik hätte hier vielleicht noch was rausgeholt. Zumindest bei der Landstraßenfahrt.
Meine Freundin und mich begleitete der Jag auf 630 Km von Pforzheim nach Weil am Rhein und über die Landstraße nach Konstanz zurück nach Pforzheim. Ein tolles Wochenende, ein toller Wagen, der preislich bei unter 60.000€ liegt und auch privat eine echte Alternative ist - nächstes Jahr werde ich das Mieten wahrscheinlich gegen einen Dienstwagen tauschen, vielleicht klappt es ja mit einem Jaguar.