Land Rover Defender | Test einer Legende

  • Hallo zusammen,


    Für mich bat sich heute die Gelegenheit eine Legende zu testen, die leider dieses Jahr ohne würdigen Nachfolger eingestellt wird.
    Der Land Rover Defender.
    Nachdem zwar die Lust da ist, mit PKW's Roadtrips durch Europa zu machen, ist sie jedoch trotzdem größer die Wildnis zu erkunden, und z.B. die Karpaten zu durchfahren.
    Beim lokalen Land Rover Händler, bat man mir dann an, das Fahrzeug zu testen und ich nahm an.


    Der Anfang:


    Auto fahren ist für viele nur dann gut wenn sie komfortabel, schnell, günstig und ohne größere Probleme an ihr Ziel kommen.
    Für alle diese ist ein Defender schonmal die falsche Wahl.
    Aus Restbeständen und mit der Vorlage des Willys Jeep, konzepierte ein Engländer damals den ersten Land Rover, den Series I.
    Durch den großen Erfolg folgten dann im laufe der Jahrzehnte Series II und III. Seit ende der 80er wurde dieser Ur-Landy in Defender umbennant und duch all die Jahrzehnte änderte sich nicht wirklich viel.


    Die Fahrt:


    Das Einsteigen entpuppt sich schon als erste Herausforderung wenn man noch nie zuvor in einen Landy gestiegen ist und vermutlich sucht jeder Neuling das Zündschloss rechts.
    Nachdem man nun das Schlüsselloch gefunden hat wird einem schnell klar, das etwas weiteres gewaltig nicht stimmt. Der Abstand zwischen Lenkrad und Ellenbogen beträgt vllt. 3-5 cm, und man stößt JEDESMAL gegen die Türe.
    Der 2,4l 4-CYL mit 122 PS ist eine Wucht die den Koloss nach vorne schiebt, zumindest kommt es einem so vor bis man auf den Tacho schaut und bemerkt das man ja erst 50 Km/H fährt.
    Reicht aber, denn schneller als 100 will man sowieso nicht fahren. Vorallem war der Testwagen mit MUD-Terrain Reifen bestückt die das Fahren auf Asphalt allgemein nicht zum Vergnügen machten, weshalb es von der Bundesstraße nun auf den Forstweg ging.
    Nach kurzer Zeit erreichten wir eine Steigung und so betätigte ich den "2ten Gangknüppel" der eigentlich die Untersetzung und die Differenzialsperren aktiviert. Untersetzung dazu, 2 Gang rein, Kupplung bis zum Schleifpunkt kommenlassen und dann gleichzeitig von Bremse und Kupplung die Füße wegziehen. Mit einem kleinen Hüpfer bewegt er sich nun ohne jegliche betätigung eines Pedals mit der Standgasautomatik die 60% Steigung hoch.


    Die Legende:


    Viele denen ich den Defender vorgestellt habe, vermuteten einen Preis um die 15.000€.....Im echten leben kostet er aber sehr sehr viel, und das aus einem guten Grund.
    Der Testwagen hatte Vollaustattung :

    • Sitzheizung
    • elekt.FH
    • Klimaanlage
    • Radio

    Kein ABS und Airbag an Bord und von ESP oder HDC, ASR, RDK oder KERS will man bei Land Rover auch nichts wissen. Zu recht.
    Im Gelände ist ABS das schlimmste was es gibt, die HDC wird durch die Untersetzung überflüssig und der Rest braucht kein Mensch im Defender.


    38.400€ für ein Auto das seit über 60 Jahren weitestgehend unverändert gebaut wird, mag für den einen oder anderen vielleicht unbegründet sein. Sobald man aber die schiere Vielfältigkeit, die Möglichkeiten die er bietet und diese Go-Anywhere Einstellung betrachtet wird einem schnell klar das man hier ein Auto kauft das man nicht als PKW bezeichnen kann. Ein Arbeitstier, gemacht für die Wälder und Äcker dieser Welt, für Expeditionen durch die Welt und für Liebhaber.
    Liebhaber die dieses Auto schätzen weil es einzigartiger nicht sein kann. :thumbup:


    Bilder:


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    Cheers

  • Herzlichen Dank, ein für mich ganz unbekanntes Auto, obwohl man es im Münchner Studentenviertel doch recht häufig sieht.


    Ohne den Streber mimen zu wollen: wir haben ja eine Rubrik für Probefahrten hier. Ich schließe aber aus der Einordnung, dass Du den Defender gemietet hast?