Ford Expedition XLT | National Seattle -> Miami

  • Abholung: 30.04.2015 11:00 Uhr
    Rückgabe: 24.05.2015 17 Uhr
    Gebuchte Klasse: FFAR
    Erhaltene Klasse: FFAR
    Bezahlte Klasse: ICAR
    Erhaltenes Fahrzeug: Ford Expedition XLT
    Verbrauch: 12,7 Liter / 100km; 18,4 MPG (Laut BC)
    Nettolistenpreis: ab 44.585$
    Zurückgelegte Strecke: 7.007 Meilen / 11.211 Kilometer
    Gezahlter Preis: 1396$ (ca. 1250€ für 25 Tage)
    Inklusivleistungen: Erhöhte Haftpflicht (1 Mio $), Vollkasko ohne Selbstbeteiligung, Zusatzfahrer, Alle Meilen



    Sodele,


    nun will ich mal meine Erfahrungen zu meinem letzten USA Mietwagen von National teilen.
    Wie schonmal im aktuelle Miete Thread erwähnt, wurde es ein Ford Expedition XLT. Aber beginnen wir von vorn.


    Reservierung


    Reserviert wurde das ganze etwa 3 Monate vor dem Start der Reise. Eigentlich sollte die Reise in San Francisco beginnen und in Miami enden.
    Dadurch wurde schnell klar, das eine teure Einwegmietengebühr auf der Mietwagenrechnung erscheinen wird. Und hier wurde ich zum ersten mal auf
    National aufmerksam, da die Einwegmiete USA-Weit 399$ + Tax beträgt. Damit war National bei der Einwegmiete günstiger als alle anderen Vermieter.
    Nach einer kleinen Recherche im Netz bin auf folgenden Thread in einem USA Forum gestoßen (http://www.usa-travelcenter.de…age=Thread&threadID=20173) bei dem auch die Möglichkeit der Buchung über .co.uk zur Sprache kommt. Der Vorteil: Bei nationalcar.co.uk ist Vollkasko ohne Selbstbeteiligung und die erhöhte Haftpflichtversicherung bereits im Preis inbegriffen und muss nicht durch ein teures Paket hinzugebucht werden. So wie es auf der deutschen Seite der Fall war.


    Weiterer Vorteil, wenn dem Emerald Club beigetreten wird: Die Zuatzfahrer sind ebenfalls kostenlos dabei, was für mich aber nur nice to have war.
    Interessanter ist dabei schon, dass es reicht einen Midsize Wagen zu buchen und sich ein Auto von der Emerald Aisle nehmen zu können. Egal welcher Größe. Allerdings wird hier nur Midsize garantiert.
    Also habe ich einige Tage mit Preise vergleichen verbracht. Gesucht wurde ein Fullsize SUV für 25 Tage, da geplant war, einige male im Auto zu schlafen.
    Da die Preise in San Francisco recht hoch waren (ca. 1.400$ + Einweggebühr), habe ich einmal andere große Städte in der "Nähe" untersucht. Hängen geblieben bin ich dann in Seattle, da hier der Fullsize SUV günstiger war als der Standard oder Midsize SUV und nur etwas teurer als der Midsize Wagen, der für die Emerald Aisle gereicht hätte.
    Und uns kam zu gute, dass der Flug nach Seattle ca. 200€ günstiger war, als nach San Francisco. Diese Ersparnis beim Flug und Auto haben dann auch einen über 1200 km weiten Umweg ab Seattle gerechtfertig.


    Von 25 Tagen war somit schonmal ein Tag für den Umweg weg. Und da alle Meilen sowieso Inklusive waren, wurde dann FFAR für 1516$ (inklusive 399$ Einweggebühr) reserviert. Da ich Emerald Club Mitglied war, konnte die Reservierung jederzeit storniert werden und die Kreditkarte wurde erst nach der Reise belastet.
    Gebucht wurde schlussendlich über nationalcar.com, mit der Angabe "United Kingdom" als Spracheinstellung.


    Danach konnte ich den Preis nur noch ganz Selten in Seattle nachstellen. Und wenn ich heute nach Preisen bei National gucke, dann sind diese deutlich höher als damals.


    Abholung


    Da wir mit einer der ersten großen Maschinen aus Europa in Seattle gegen 10:30 Uhr gelandet sind, verlief die Einreise und die Gepäckannahme relativ Problemlos und nach 30 Minuten befanden wir uns in dem Bus Shuttle zum Neu errichteten Mietwagenzentrum. An fast jedem Schalter das gleiche Bild: Leere. Eigentlich hätten wir auch direkt zu den Mietwagen gehen können (da Emerald Club Mitglied), da ich aber noch eine Frage bezüglich zu den weiteren Fahrern hatte, ging es erstmal zum National Counter. Da meine Freundin noch nicht als zustätzliche Fahrerin eingetragen war, wollte ich dies nun tun. Nach kurzer Rücksprache mit der freundlichen RSA kam heraus, dass sie nicht eingetragen werden muss, da sie über 25 Jahre ist und an der gleichen Adresse wohnt wie ich. Somit durfte sie auch ohne Eintragung fahren. Top.


    Also ab zu den Mietwagen. Rolltreppe runter ins 1. von 4 Untergeschossen. Uns begrüßte sogleich ein Checker. Ich zeigte ihm meine Reservierung für FFAR und meine ausgedruckte Emerald Club Karte. Beim Anblick der Karte bot er uns dann den Ford Expedition XLT an, der auf der VIP Insel stand. Er gab uns gleich den Bund mit den 2 Schlüsseln zum Auto und erklärte uns kurz etwas zum Auto.
    Kurzer Check ums Auto:
    4x4 Antrieb (zuschaltbar): Check
    Ebene Fläche nach Umklappen der Rücksitze: Check
    ca. 10.500 Meilen Runter: War ok
    Schäden: Steinschlag auf der Fahrerseite, der mir aber erst später auffiel. Ansonsten keine Schäden


    Somit waren die Mindestanforderungen ans Auto erfüllt und die Reise konnte beginnen. An der Ausfahrt des Parkhauses wartete dann ein weiterer Checker, der den Papierkram erledigte.Emerald Club Karte, Kreditkarte und Reisepass wurde vorgezeigt. Das Angebot, die erste Tankfüllung zu kaufen und den Wagen somit leer abzugeben wurde dankend Abgelehnt. Schranke auf und ab ging es.


    Ausstattung


    Da der XLT die unterste Ausstattungslinie des Ford Expedition markiert, war die Ausstattung relativ überschaubar um nicht zu sagen, nicht vorhanden. Neben dem zuschaltbaren 4x4 Antrieb, fiel eigentlich nur die Rückfahrkamera auf, die auf dem kleinen Radiodisplay mehr schlecht als recht implementiert war. Dennoch war sie beim einparken des ca. 5,20m langen und ca. 2,33m breiten (mit Spiegel) SUV sehr hilfreich. Die Klimaautomatik konnte für die Vordersitze so für die Passagiere im Fond getrennt geregelt werden. Außerdem verfügte das Fahrzeug über eine Anhängerkupplung.


    Gut gefallen hat die kleine große Aufbewahrungsbox zwischen Fahrer und Beifahrer, die über reichlich Stauraum (geschätzt 5-7 Liter) und einem USB Anschluss verfügte. Auf der Rückseite der Box befand sich ein 2. 12V Anschluss, sowie die Klimaregelung für die hinteren Passagiere.
    Nettes Gimmick: Um die Box auch schließen zu können, während ein USB Kabel angeschlossen war, gab es in eine kleine Aussparung an der Beifahrerseite der Box, um das Kabel aus der Box zu führen, ohne dass es dabei vom Deckel zerdrückt wird.
    Habe ich bisher so auch noch nicht gesehen.



    Allerdings war die Mediensteuerung über das Radio recht kompliziert: Nach dem Anstecken des USB (alternativ über Bluetooth), wurde das Medium erstmal indexiert. Das hat beim Tablet gute 5 Minuten gedauert und wenn es schlecht lief, war danach nur die hälfte indexiert, was bedeutete, dass nochmals indexiert werden musste. Lief es dann einmal, konnte es vorkommen das die Wiedergabe streikte, was wiederum eine neuindexierung nach sich zog. Recht nervig das ganze. Bei BMW oder Audi dauert das ganze keine Minute, bis Musik vom Tablet erklingt.


    Die beiden Rücksitzreihen konnten fast eben im Boden versenkt werden. Aber eben nur fast: Bei den beiden Sitzen in der 2. Reihe blieb ein Restwinkel von ca. 15° übrig, so dass unsere, im Walmart gekaufte, Matratze im Kopfbereich etwas ansteigend war. Weiteres Problem war, dass der mittlere Sitz, neben den 2 schrägen Sitzen, eben im Boden versank. Dadurch entstand eine kleine Kuhle, die aber mit der Verpackung der Matratze ausgeglichen werden konnte. Ansonsten passte die ca. 2m lange
    und 1,47m breite Matratze perfekt ins Auto. Schlafen im Auto war somit kein Problem. Auch für mich mit über 1,90m. Klarer Fortschritt zum Dodge Journey aus dem vergangenen Jahr. Und wie auch schon bei dem Wagen aus dem letzten Jahr, fehlte auch dem Ford Expedition ein Navigationsgerät. Dafür war, wie im letzten Jahr, Sirius XM (Satelliten Radio) an Bord und aktiviert. Ebenfalls gut: Die hinteren Scheiben waren abgedunkelt.




    Ansonsten herrschte Standardkost vor: Stoffsitze, Plaste und etwas Leder an den Amaturen, sowie ein Lederlenkrad mit Multifunktionsknöpfen, mit denen der Tempomat sowie das Radio gesteuert werden konnte.
    Positiv fiel aber die Verarbeitung auf: Selbst bei ruppigen Offroad-Straßen Ausflügen blieb alles an seinem Ort und nichts klapperte oder quietschte.



    Motor


    Angetrieben wurde der Ford von einem 3,5Liter V6 EcoBoost Motor mit 365PS. Geschalten wurde, wie sonst, über ein 6 Gang Automatikgetriebe. Die Fahrt damit war recht unspektakulär und der Motor hatte immer Genug reserven, so dass auch eine etwas längere und steilere Bergfahr das Auto nicht zu einem Hindernis verkommen ließen. Die Automatik genehmigte sich bei einem beherzteren Tritt auf das Gaspedal eine Gedenksekunde, aber verrichtete sonst gut seine Dienste, so dass ich nicht groß in den 2 manuellen Modi gefahren bin.


    Wurde nicht in einen der 3 4x4 Modi gefahren, wurde der Expedition über die Hinterachse angetrieben. Große Unterschiede habe ich dabei aber nicht bemerkt.



    Verbrauch


    Das bei einem ca. 2,6 Tonnen schweren Auto keine Spritsparwunder erwarten werden können, liegt auf der Hand. Trotzdem war ich am Ender der Reise mit einem Verbrauch von 12,78 Liter Benzin auf 100 Kilometer (18,4 Miles per Gallone) recht zufrieden, da der kombinierte Verbrauch mit 18 MPG von Ford angegeben wird. Das ich etwas mehr Meile pro Gallone herausbekommen habe, lag wohl am Fahrprofil, dass zu 90% aus Highway und Interstate Fahrten bestand.


    Gefahren wurde meist 10 MPH mehr, als zulässig, so dass ich auf eine maximal Geschwindigkeit von 90 MPH (144 km/h) kam. Bei diesen Geschwindigkeiten verbraucht der Ford dann aber auch gerne mal 15 Liter (15 MPG) und mehr auf 100 km.
    Wird dagegen zwischen 50 und 60 MPH gefahren (ohne größere Beschleunigungsphasen), können auch die von Ford angegebenen Highwayverbräuche von 10,7 Liter (22 MPG) erreicht werden.


    Bei den 19 Tankstopps wurde, bis auf eine Ausnahme, immer das günstigste Benzin (Regular) mit 87 Oktan in den 105 Liter großen Tank gefüllt. AC war die meiste Zeit ausgeschalten.





    Fahren


    Der Ford Expedition lies sich recht unspektakulär und ruhig fahren. Die Lenkung vermittelte einen gutes Fahrgefühl und reagierte gut auf die Bewegungen. Wie für Autos dieser Klasse in den USA üblich, war der XLT recht weich gefedert, ohne dabei aber auf Offroad Straßen all zu sehr ins Wanken zu kommen. Auch bei Starkregen und zugeschalteten 4x4 Antrieb blieb der Wagen ruhig und kontrollierbar.


    Da es auf den amerikanischen Straßen etwas ruhiger zu geht, als hier zu lande, wurde der Tempomat recht häufig genutzt. Die Steuerung über die Lenkradtasten ging relativ problemlos. Gerade auf längeren Strecken, mit etwas mehr Verkehr, wäre ein Abstandsregeltempomat nützlich gewesen. In Ordnung ging der Bordcomputer, der unter anderem auf einen Blick den Verbrauch, zurückgelegte Meilen, Restmeilen und verbrachte Zeit darstellte. Daneben gibt es weitere Modi, die unter anderem die Neigung des Autos nach vorn/hinten und links/rechts anzeigen.


    Auf den letzten 1000 Kilometer ging dann das Wischwasser zur Neige, was aber nicht weiter schlimm war, da nicht mehr gebraucht. Ansonsten hielt der Wagen die gesamte Strecke ohne einmal zu murren durch.



    Abgabe


    Nach 25 Tagen wurde der Wagen nach 11211 Kilometer am Mietwagenzentrum in Miami abgegeben. Dies verlief ebenso Problemlos wie die Abholung. Sachen rausgeholt und Schlüssel übergeben. Schnell noch ein paar Fotos geschossen und die Rechnung entgegengenommen. Und hier gab es eine kleine Überraschung: Statt FFAR wurde ICAR berechnet. Somit fiel der Mietpreis von 1516$ auf 1395,37$ (ca. 1250€ zzgl. Umrechnungsgebühr der Bank), welcher am gleichen Tag auf der Kreditkarte belastet wurde.
    Die Umgruppierung kam wahrscheinlich durch den Emerald Club zustande (Midsize buchen, freie Autowahl von der Aisle). Damit habe ich durch den Emerald Club nochmal 100€ gespart. Top.


    In den folgenden 2 Wochen wurden dann kleckerweise die Mautbeträge + 3,95$ pro Tag abgebucht. Insgesamt sind daraus ca. 20€ geworden.


    Was bis zum heutigen Tag nicht geklappt hat, ist die Gutschrift der Punkte/Tage von National auf mein Enterprise Plus Konto. Obwohl ich meine Enterprise Plus Nummer in meinem National Konto als Bonusprogramm hinterlegt haben, sind bis zum heutigen Tag keine Punkte eingegangen. Einen Vertipper oder ähnliches schließe ich aus, da ich in dem National Profil meine Enterprise Mieten sehen konnte.



    Fazit - tl;dr


    Schnelle, unkomplizierte Abwicklung, gutes Auto, mit Ausstattung die in Ordnung ging, zu einem wirklich guten Preis. Somit bin ich voll zufrieden mit National und würde bei einem guten Preis sicherlich wieder buchen.


    P.S.: Falls jemand an der Route interessiert ist: http://binged.it/1HfyZ24
    (Edit: Bing will wohl nicht, dann eine verkürzte Version bei Google: https://goo.gl/maps/WffBb)

  • Ich hab jetzt einen Link von Google hinterlegt, bei dem aber nicht alle Stationen aufgelistet sind.


    Die Matratze (und einige andere Sachen wie Campinstühle etc.) haben wir einem Thrift Store (Gebrauchtwarenladen) in Miami abgegeben bzw. gespendet. Gibt es eigentlich in jeder größeren Stadt.

  • Schöne Bildimpressionen und super Fahrzeugbericht. Danke dafür :thumbup:


    Ich lese die USA-Berichte immer ganz gerne, vor allem, da bei uns demnächst eine FFAR-Miete ansteht, für die ich aber mit einem Chevy Tahoe liebäugele. Zum Infotainment, wir hatten auf drei Reisen bisher immer Fords, welche eine Nummer kleiner waren (2x Edge, 1x Explorer) und die hatten als Limited immer das myFord Touchsystem, welches die Mediafunktionen erleichtert und die Indexierung ging meiner Meinung nach auch schneller, und waren auch besser ausgestattet.


    Konnte man beim Expedition den Allradantrieb eigentlich in 4x4 low o.Ä. feststellen? Der Explorer hatte nur ein Terrain Managment Dial wo man zwischen "Normal", "Sand"; "Mud Rut" und "Snow/Gravel/Grass" wählen konnte, aber da hat er die Verteilung an die Räder immer selbst geregelt.

  • Die Route jetzt mal als Bild:



    Sitzheizung:
    Folgende Modi konnten eingestellt werden:


  • Oh und der kleinere Explorer mit dem nicht aufgeladenen 3,5l V6 war gar nicht so viel Sparsamer, gut an der Ostküste gibt es mehr Verkehr und auch mehr Stadtanteil, aber wir haben am Ende 19,5MPG gebraucht (gut, der Explorer wiegt 2,8t laut Schild in der Beifahrertür).