Jeep Renegade | Europcar


  • Für 24h Stunden begleitet mich ein Jeep Renegade DI MAN 4WD, da es sich um das einzige Dieselfahrzeug auf dem Hof handelte, dass man mir Einweg mitgeben wollte. Eigentlich geplant war ein Golf KOM BE MAN, aber ein Dieselfahrzeug war mir in dem Fall etwas wichtiger und den Platz brauchte ich ausnahmsweise auch nicht. Da ich vom Renegade schon einiges gehört hatte und der RSA ebenfalls der Meinung war, dass sich dieser sehr gut fahren ließe habe ich ihn dann auch mitgenommen.
    Wie sich herausstellte, handelt es sich hierbei sogar um eins der schöneren Exemplare, unter anderem mit folgender Ausstattung:
    - Limited
    - 2.0l Diesel (140 PS), 6-Gang Schaltgetriebe
    - Variabler (manuell zuschaltbarer) Allradantrieb mit verschiedenen Modi
    - kleines Navi
    - Panorama-Glasschiebedach
    - Sicht Paket (Bi-Xenon Scheinwerfer, Licht/Regensensor, Fernlichtassistent)
    - PDC rundum
    Serienmäßig ist bereits SHZ vorne, Lenkradheizung, GRA, Keyless Go und DAB verbaut.
    BLP: 33.860€











    Eigentlich bin ich kein Freund von SUVs, insbesondere den kleineren Varianten davon, die gerne auch als "City-SUV" beworben werden, aber ich will auch nichts komplett verteufeln, bevor ich es wirklich gefahren bin. Mir waren bereits vorab einige Eigenheiten des Renegades bekannt, die ich nun auch persönlich erleben durfte.


    Der Einstig in den Renegade ist sehr komfortabel, auch eine passende Sitzposition ist schnell gefunden. Obwohl es sich hierbei quasi nur um einen Kleinwagen auf Stelzen handelt, thront man schon fast auf der Straße und hat einen guten Überblick über alle Geschehnisse. Ungewohnt fand ich schon hier die Masse an Fahrzeug, die einen umgibt. Die Motorhaube scheint weit entfernt, das liegt auch am sehr groß dimensionierten Armaturenbrett. Hat man sich den Sitz erst einmal richtig eingestellt werden die Wege zu allen wichtigen Knöpfe schon fast etwas lang. Gerade die tief positionierten Regler für die Klimaanlage sind nur mit aktivem Vorbeugen oder sehr langen Armen zu erreichen.


    Der allgemeine Wertigkeitseindruck entspricht den Vorstellungen und den Erwartungen. Man ist quasi rundum von Stoff oder Plastik umgeben, das nicht immer richtig hochwertig wirkt. Das Druckgefühl der meisten Knöpfe ist jedoch akzeptabel.


    Die Sitze lassen sich für kleinere Menschen durchaus gut einstellen. Personen über 1,90 finden jedoch eher schwer eine passende Sitzposition, da sich die Kopfstütze nicht weit genug nach oben verstellen lässt. Sie deckt zwar den kompletten Kopfbereich ab, jedoch steht das untere Ende der Kopfstützen in meinem Fall zu weit hervor und drückt in den Schulterblättern, was ein aufrechtes Sitzen eher unkomfortabel macht. Die Lordosenstütze hingegen lässt sich ausreichend weit nach vorne stellen um einen guten Halt zu bieten. Unter dem Beifahrersitz ist außerdem ein Staufach versteckt, das sich durchs Hochklappen der Sitzfläche öffnen lässt.


    Insgesamt entspricht das Platzangebot den Erwartungen. Da es sich hier weiterhin um einen Kleinwagen handelt, sollte man keine sonderlich großen Ausmaße erwarten. Für kürzere Strecken könnte ich noch problemlos hinter mir sitzen, längere Strecken sollten so jedoch nicht absolviert werden. Positiv hervorzuheben ist jedoch die Dachhöhe auch inklusive Schiebedach. Bei vielen Kombi (oder teils auch SUV) Kollegen geht einiges an Höhe im Innenraum verloren, da die Mechanik für das Schiebedach auch noch seinen Platz benötigt. Im Renegade hatte ich jedoch weder vorne noch hinten Probleme damit aufrecht zu sitzen.
    Der Kofferraum ist natürlich auch entsprechend dimensioniert. Eine Reisetasche und eine Einkaufsbox passen nebeneinander hinein, zusätzlich noch etwas Kleinkram und dann ist dieser auch schon voll.


    Das Infotainment verrichtet seine Aufgabe soweit ohne große Beanstandungen. Der Touchscreen und auch die Knöpfe könnten etwas besseres Feedback geben, die Dauer zwischen Knopfdruck und Umsetzung der Aufgabe ist jedoch okay. Das Koppeln des Handys ging schnell und problemlos, dies funktioniert aber nur, während das Fahrzeug steht. Möchte nun also ein Mitfahrer sein Handy, etwa zum Musikstreaming, koppeln muss dafür angehalten werden. Im Sinne der Sicherheit ist dies sicherlich sinnvoll, jedoch auch nicht vollständig durchdacht.
    Auch das Info-Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser lässt sich individualisieren, jedoch ebenfalls nur wenn das Fahrzeug steht. Dazu kommt außerdem, dass bei Geschwindigkeiten unter 18 KM/H automatisch PDC aktiviert wird. Die Darstellung dafür befindet sich ebenfalls im Infodisplay. Möchte man sich nun also im Stand den Durchschnittsverbrauch oder sonstige Fahrzeuginfos anzeigen lassen, so muss PDC dauerhaft deaktiviert werden, da sonst nichts angezeigt wird. Bis ich das jedoch herausgefunden habe, ging einige Zeit ins Land.


    Am Lenkrad gibt es eine Vielzahl von Knöpfen mit denen das Infodisplay (linke Seite) bzw. die GRA (rechte Seite) bedient werden kann. Auf der Rückseite des Lenkrades befinden sich, etwa auf Höhe der Schaltwippen (die hier nicht verbaut wurden), pro Seite jeweils eine Wippe. Die linke dient hierbei zum Vor/Zurückspringen von Titeln/Radiosendern und über einen mittigen Druck wird die Audioquelle gewechselt. Die rechte Wippe kann zur Einstellung der Lautstärke bzw. zum Stummschalten verwendet werden.


    Die Bi-Xenonscheinwerfer verrichten ihre Arbeit soweit ebenfalls gut. Hier hat Jeep/Fiat jedoch die Sparvariante mit einer 25W Leistungs- und Lumenbegrenzung verbaut. Somit ist keine automatische Leuchtweitenregulierung vorgeschrieben. Leider sieht man entsprechend viele Renegades mit zu hoch eingestellten Scheinwerfern, die dazu neigen andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Die Tatsache, dass diese aufgrund der Fahrzeugkonzeption als SUV sowieso hoch verbaut sind, tut dem ganzen keinen Gefallen. Neben dem Xenon-Abblendlicht leuchten das Halogen-Tagfahrlicht sowie die Nebelscheinweinwerfer, jeweils mit reduzierter Leistung mit. Dadurch entsteht eine durchaus interessante, aber nicht unbedingt schöne Leuchtgrafik.


    Die weiteren Assistenten, namentlich PDC und Lane-Assist machen ihre Aufgabe soweit durchaus gut. Das PDC leistet sich keine Schnitzer und mag für Neueinsteiger in das Fahrzeug durchaus praktisch sein, jedoch gewöhnt man sich auch schnell an die Maße des Fahrzeuges, zumal die Rundumsicht für einen SUV akzeptabel ist. Der Lane-Assist arbeitet teils etwas nach eigenen Wünschen. Mal gibt es nur eine Warnung, das man doch die Hände am Lenkrad lassen möge, wenn man einer Line zu nah kommt, mal wird direkt gegengelenkt, sobald eine Linie überfahren wird und man passiert einige Zeit nach Überfahren einer Linie gar nichts und es erfolgt dann nur ein Warnton, jedoch kein Eingriff. Die üblichen Schwierigkeiten vor und in Baustellen, hatte auch dieser Assistent, jedoch lässt sich einem Lenkimpuls recht einfach gegensteuern, sodass man nicht Gefahr läuft in einer Leitplanke zu landen. Den Assistenten kann man an sich also getrost laufen lassen, man verpasst jedoch auch nicht viel, wenn man ihn deaktiviert.


    Mit dem 2-Liter-Dieselmotor ist der Wagen durchaus ausreichend motorisiert. Der Motor ist drehfreudig, hat einen kernigen Klang und das Getriebe schaltet sich leicht und ruckelfrei. Auf ca. 500 Kilometer flossen 33 Liter Diesel durch die Brennräume, dass macht einen Durchschnittsverbrauch von ca. 7l/100km. Sicherlich ist das keine Glanzleistung, angesichts des cw-Wertes, der durchgängig hart arbeitenden Klimaanlage und dem hohen Autobahnanteil (90% BAB mit 140 KM/H und kurzen Sprints [200KM/H Tacho Spitze], 10% Stadt), noch vertretbar.