Unserer diesjähriger Osterfamilienurlaub führte in die südliche Karibik nach Curacao.
Da durfte ein entsprechender Mietwagen natürlich auch nicht fehlen. Also reservierte ich schon lange vorher SFAR am Hato Flughafen Curacao bei Europcar. Leider konnte ich nirgendwo die genauen Versicherungsbedingungen bezüglich Haftpflichtdeckung heraus finden. Es gab nur über Umwege versteckte Hinweise, dass diese mit um die 23000 USD eher auf USA Niveau, als auf üblichen europäischer Höhe ist. Eine Email an die Station wurde zwar erst beantwortet, da man meine Frage nicht verstand. Auf die weitere Erklärung bekam ich leider keine Antwort mehr. Deshalb besorgte ich mir vorsichtshalber noch eine Kreditkarte mit 1Mio Euro Zusatzhaftpflichtdeckung.
Aus der Buchungsbestätigung ging auch hervor, dass uns vom Flughafen ein Shuttle zur Stadtstation fahren sollte.
Am Flughafen mit ca. einer Stunde Verspätung gelandet und die üblichen Formalitäten erledigt, suchten wir dann einen Hinweis auf Europcar bzw. den Shuttle. Leider mussten wir uns ganz schön durchfragen, bis wir ganz am Terminalende kurz vor der Ausfahrt jemanden im Europcar-T-Shirt fanden. Er brachte uns dann in einem Dodge-Van-Mietwagen zur Station.
In der Stadtstation angekommen waren die Formalitäten schnell erledigt. Einen internationalen Führerschein wollte, trotz anders lauteten Mietbedingungen, niemand sehen.
Draußen im Dunkeln wartete dann "unser" VW Tiguan. Der im übrigen auch das Beispielbild bei der Buchung war. Allerdings das Vorgängermodell des aktuellen. Jedes Teil des Fahrzeugs wies schon mindestens eine kleine Beschädigung auf. Der Europcar Mitarbeiter wollte nur Kratzer/Beulen größer als 10 cm eintragen. Dies missfiel mir und er malte kurzerhand eine Wellenlinie um das ganze Fahrzeug auf den Mietvertrag.
Der Tiguan aus eventuell 2015 (das war zumindest die DOT der Reifen, aber ob es wirklich noch die ersten waren kann ich mir fast nicht vorstellen, ohne Papiere lies es sich nicht zweifelsfrei herausfinden) mit 2.0 TSI, 7-Gang-DSG, bereits 140.000 km gelaufen und Allradantrieb war eher spärlich ausgestattet:
Alarmanlage (getestet), Bluetooth-Radio, Alufelgen
Für die Insel und die eher schlechten Straßen und teilweise nicht mal befestigte Wege war der Wagen ideal. Hier konnte man kaum noch was kaput machen. Auf deutschen Autobahnen wollte ich ihn jedoch nicht bewegen müssen. Auf der Insel ist die schnellste Straße auf 80 km/h beschränkt und das war kein Problem. Das Fahrwerk war nur schon ziemlich fertig und das DSG ruckelte, knackte und schaltete teilweise sehr unsinnig. An einem steilen Berg musste ich manuell übernehmen und den ersten Gang einlegen, da er fast abgewürgt wurde.
Wir legten insgesamt fast 700 km zurück und verbrauchten - trotz eher sehr moderater Fahrweise - stolze 8,85 l/100km. Bei Spritkosten von ca. 0,85 Euro/Liter war das aber zu verschmerzen. Ein System fand ich gut: An allen Tankstellen waren die verschiedenen Spritsorten gleichfarbig. So waren alle Zapfpistolen für Super gelb.
Am Anfang versuchten wir immer mit Google maps (offline) zu navigieren. Dies war aber eher mühselig, da einige Straßen unbekannt waren, andere Straßen waren mittendrin unterbrochen (in Wirklichkeit natürlich nicht) und dann erkannte er wieder unbefestigte Wege als Straße, die auf einmal im Nichts endeten. Also haben wir die meiste Zeit eine Openstreetmap Karte zum navigieren benutzt. Das funktionierte wesentlich besser.
Die zwei Wochen vergingen viel zu schnell. Wir waren fast jeden Tag irgendwo schnorcheln und haben die üblichen Touristenziele besucht: Hato-Höhle, Christoffelpark, Straußenfarm, Aquarium, die Hauptstadt Willemstad und natürlich unzählige Strände.
Die Abgabe des Tiguan und Rücktransport zum Flughafen brachten auch keine Überraschungen und so sitzen wir gerade im Flieger nach Amsterdam.