Ein zweiter Versuch zur Wolke 7 | BMW 740d G70 | Sixt Erfurt

  • Die letzten 7 Tage begleitete mich ein BMW 740d G70 aus XDAR von Sixt Erfurt. Gebucht war als Ausgangsbasis für ein bequemes, praktisches und gleichzeitiges sparsames Reiseauto die Klasse FDAR. Nach einem kurzen Anrufen von der Station ein paar Stunden vor Mietbeginn wurde mir mitgeteilt, dass leider nur ein 430i Coupe verfügbar sei. An sich stellt das natürlich ein tolles Upgrade dar. Allerdings überwog der Wunsch nach etwas Kofferraum (Kombis und LDAR waren nicht buchbar) und so bat ich darum eine Alternative zu besorgen. Man versprach sein Bestes zu tun. An der Station angekommen fiel mir der 740d neben dem 430i direkt ins Auge. Von LDAR und LWAR weit und breit keine Spur und so hoffte ich innerlich auf etwas Glück und stellte mich vorsichtshalber mental schon auf das 4er Coupe ein. Doch ich sollte überrascht werden. Aus Eisenach wurde der G70 extra besorgt und stand nun für meine FDAR-Buchung ohne zusätzliche Upgradekosten für mich bereit - sehr cool!



    Seit langem gab es mal wieder ein kurzes Knausern mit dem Alter (die Miethistorie konnte jedoch überzeugen) und 10 Minuten später stand ich vor dem Kreuzfahrtschiff für die nächste Woche. Über den G70 hatte ich vor ein paar Wochen bereits einen längeren Bericht verfasst und auch auf Mallorca konnte er mich zuletzt begleiten. Da es sich dabei jeweils allerdings lediglich um kürzere Anmietungen gehandelt hat, freute ich mich auf eine erneute, aber dafür ausführliche Liaison. Denn geplant waren über 2000 Kilometer größtenteils auf der Autobahn. Dass er dafür der perfekte Begleiter ist, ist sicher jedem klar. Doch er konnte mich erneut mehr als Überzeugen. Aber lest gerne selbst über meine vier Pro Argumente zum G70.




    1. Die Präsenz


    Mit seiner Größe und der massiven Formsprache hebt sich der aktuelle 7er definitiv aus der Oberklasse heraus und siedelt sich nach meiner Meinung eher zwischen dem Auftritt eines Rolls Royce und über bspw. einem Audi A8 an . Die Größe der Front scheint in der aktuellen Automobilbranche unübertroffen und zeigt definitiv eine Menge Präsenz. Besonders auffällig ist der G70 mit der Iconic Glow Niere mit Einbruch der Dunkelheit. Denn oftmals kann man in den Blicken etwas Rätselhaftigkeit über das entgegenkommende „UFO“ erkennen. Auch die Schulterkante der Seitenlinie scheint für eine Limousine einen neuen Maßstab zu setzen. Die lange Motorhaube gepaart mit einer steil angewinkelten Frontscheibe und ein kurzer Kofferraumdeckel, sowie die kantige Formsprache getaucht in der Farbe Saphirschwarz lassen Anleihen zur „Neuen Klasse“ aus den 70er Jahren erkennen. Der recht stark ausgeprägte Hofmeisterknick an der C-Säule verstärkt ebenfalls historische Parallelen.


     


     


     


    Mit 5,40m hat der G70 eine mehr als stattliche Länge und übertrumpft damit sogar einen VW T6 mit langem Radstand um mehr als 10 Zentimeter. Beeindruckende Maße, die auch mit 2,20m Breite eine neue Größe in der Oberklasse vorgeben (siehe Vergleich W211 E-Klasse). Die 20 Zoll Felgen mit großer Bereifung schweben ebenfalls in neuen Dimensionen. Insgesamt wirkt alles sehr quadratisch, boxy und ausladend, aber in passenden Proportionen zueinander. Lediglich die Führung von Chromleisten und die zu hoch geratene Heckpartie sind Punkte, an die auch ich mich noch gewöhnen muss. Aber auch nach der vergangenen Woche und dementsprechend vieler eingefangener Situationen muss ich eines nochmal herausstreichen: In Puncto Präsenz hat BMW alles richtig gemacht, denn der Wagen fällt den Leuten im Straßenbild stärker auf als mancher Sportwagen.


      


     


     



    2. Der Innenraum


    Genauso gut wie Außen kann der 7er auch mit Inneren Werten überzeugen. Besonders herausstechen tuen dabei die Platzverhältnisse in ersten und zweiter Sitzreihe, sowie im Kofferraum. Letzteren konnten wir am Wochenende auch vollumfänglich nutzen und waren darüber sehr dankbar. Denn trotz eines halben Umzuges im Kofferraum konnten spontan noch ein paar Urlaubstage inklusive Gepäck drangehangen werden und dass ohne den Umzug vorher irgendwo auszuräumen.



    Neben diesem Vorteil weiß der G70 auch mit sehr bequemen Sitzen und schickem futuristischen Design zu gefallen. Das riesige Display mit OS8 integriert sich super in das Armaturenbrett und auch die freistehende Mittelkonsole mit intuitiven Bedienmöglichkeiten kann überzeugen. Besonders herausstechen tut nach wie vorher die Lichtleiste und die weiteren Ambientebeleuchtungsspots. Besonders während Fahrten im Dunklen vermittelt der G70 ein super Raumgefühl. Die Sitze stechen, wie der restliche Innenraum, mit ihrem schlichten, aber futuristischen Design hervor und sind selbst nach sehr langen Fahrten wirklich rückenschonend. Zusammen mit der 1A Geräuschdämmung und dem sehr komfortablen Fahrwerk (dazu mehr im nächsten Punkt) macht der 740d auch nach 800 Kilometern ohne große Pausen Lust auf mehr Strecke. Etwas schade finde ich weiterhin, dass sich die Ambientebeleuchtung nach wie vor nicht ändern lässt ohne das Fahrprofil zu wechseln. Schade - das wäre doch auch nicht so schwer, oder @BMW?


     


     


     



    3. Der Fahrkomfort - definitiv auf Wolke 7


    Wie eben bereits erwähnt, ist mir auf den vergangenen 2500 Kilometern besonders das Luftfahwerk in der Comfort-Einstellung als besonders wohltuend in Erinnerung geblieben. Damit bügelt der G70 definitiv jede Bodenwelle aus und definiert den Begriff Schweben für mich ganz neu. Im 7er macht es besonders viel Spaß entspannt dahinzugleiten. Ohne Geräusche von der Umwelt oder dem Antriebsstrang segelt man den Highway förmlich entlang. Bis Tempo 200 liegt er, wenn man denn so möchte, dabei trotz der komfortablen Abstimmung absolut sicher auf der Straße. Wenn man es hingegen etwas straffer mag empfiehlt sich der Sportmodus. Dabei senkt sich das Fahrwerk um 2-3 Zentimeter (auch gut für Fotos!) und vermittelt eine deutliche Straffheit.



    Auf ein paar Kurven im Schwarzwald konnte der G70 deshalb auch von dieser Seite überzeugen. Mit Hilfe des Einparkassistenten, den vielen Kameras und der phänomenalen Hinterachslenkung lässt der 7er seine Größe keineswegs zum Problem werden. Selbst enge Kurven und Parkhäuser sind mit etwas Vorsicht kein Problem. Dass sich der G70 so bedenkenlos manövrieren lässt, ist definitiv ein fetter Pluspunkt für den Fahrkomfort.



    4. Der Antrieb und die Effizienz


    Der überarbeitete 3 Liter Reihensechszylinder mit 300 PS und 670 Nm reißt zwar keine Bäume aus, aber bewegt die fast 2,5 Tonnen sehr souverän und mit genügen Kraftreserven voran. Dabei wirkt von Seiten des Getriebe als auch des Motors alles sehr unaufgeregt. So wie es sich für die Klasse an Fahrzeugen gehört. Besonders überzeugen konnte schon bei dem Letzten Aufeinandertreffen die Sparsamkeit des 740d. Auch auf den vergangenen 2500 Kilometern mit 70% Autobahnanteil, 20% Landstraße und 10% Stadtverkehr nahm sich der G70 im Schnitt nur 4,2 Liter auf 100 Kilometern. Selbst Werte mit einer drei vor dem Komma waren dabei öfters reproduzierbar. Echt beeindruckend - mehr dazu aber im Verbrauchsthread.


     


    Das Konzept des komfortablen und schicken Reisemobils geht für mich mit dem BMW 740d G70 in allen Punkten auf. Nach der vergangenen Woche konnte ich ihn definitiv noch mehr in mein Herz schließen und sein Verwendungszweck als bequemer Reisebegleiter durch Deutschland, den Schwarzwald und das Elsass voll ausnutzen.


     


     


     


     


    Mit spannenderen Konfigurationen kann er sich mit Sicherheit nochmals von einer anderen Seite zeigen. Für mich muss er das allerdings garnicht - denn er hat mich für die Langstrecke definitiv überzeugt und setzt den Maßstab in der Oberklasse nach meiner Meinung (besonders im Punkt Abmaße und Präsenz) auf ein neues Niveau.


    Vielen Dank an :203: Erfurt für das großzügige Upgrade!


    Einmal editiert, zuletzt von e31fahrer ()

  • Colmar ist wirklich schön, aber wie kamst du mit dem Dickschiff und den teils doch engen Durchfahrten in französischen Dörfern und Städten zurecht?

    Hat noch Übung von Malle :D


    Danke für den schönen Bericht, mich konnte der Siebener (allerdings als i) auch wirklich überzeugen.
    Ich denke, dieser Shift von der dynamischen und schlankeren Linie der Vorgänger tut dem Auto durchaus gut.
    Einzig allein die Bedienung brachte mich gelegentlich zu Weißglut. Für Sitzheizung muss der Beifahrer erstmal auf Menu
    und wenn dann noch die Sitzklima verbaut ist, sind da 1000 Icons, die man erstmal weg swipen darf, irgendwie nicht 7er Like.
    Nicht zu vergessen, dass man 4-mal drücken muss für max. Stufe und nicht einmal wie seit 30 Jahren.

    Hat schon jemand hier einen BMW mit OS 8.5 gehabt? Da ist das wohl überarbeitet.

  • Hat schon jemand hier einen BMW mit OS 8.5 gehabt? Da ist das wohl überarbeitet.

    Mit OS 8.5 kommt für die Sitzklima ein Overlay zum Einsatz, was dann schon eher an die alte Bedienweise herankommt. In Summe sind die Menüs für mich immer noch zu verschachtelt und der neue Dreh-Drück-Steller und ich werden wohl auch keine Freunde mehr.


    Noch verschachtelter sind allerdings die Einstellungen über das Touch Command im Fond. Da wären stellenweise ein paar Knöpfe mehr sehr angenehm gewesen.


    Ansonsten kann ich dem Rest nur zustimmen. Insbesondere als i7 ist der neue 7er derzeit einer der angenehmsten Reisebegleiter!


    e31fahrer Toller Reisebericht und eine sehr schöne Fotoserie!