Vermieter: Hertz
Abholstation: Rosenheim
Abgabestation: Rosenheim
Mietdauer: 1 Tag
Gebuchte Klasse: B4
Erhaltene Klasse: K4
Erhaltenes Fahrzeug: IVECO Daily 2.3 HPI
Getriebeart: manuell
Kraftstoffart: Diesel
Bereifung: "wintertaugl. Reifen"
Erstzulassung: März 2007 (!)
Kilometerstand bei Abholung: 99858
Gefahrene Kilometer: 1175
Durchschnilttsverbrauch (errechnet): ~13 l/100 km (95% Autobahn)
Tarif: LCR mit UNL
Anmietung
Da ein Freund von mir von mir von Dresden nach München umziehen wollte und ich Lust auf ein neues Fahrerlebnis hatte, kam die Reservierung zu Stande. Ein Anruf bei Hertz besiegelte das dann mit der Frage nach einer VW-Bus-Größe. Am Abend vorher bin ich nocheinmal über den Parkplatz gefahren, konnte aber außer wirklich großen LKWs - die ich nicht fahren darf - und einem Ford Mondeo nichts finden, was halbwegs umzugstauglich gewesen wäre. Die werden doch nicht etwa..?
Abholung
Am Morgen in der Station wurde ich von einem freudig strahlenden RA empfangen, der mir gleich einen Cappucchino anbot und die Formalitäten klärte. "Wir haben da ein laaaanges Teilchen für Sie" hieß es mit einem freundlichen Lächeln. Gefolgt von einer theoretischen Einweisung über übergroße Transporter. Hui
"Das Fahrzeug hat Schäden" war dann die nüchterne Formulierung für das, was da im Übergabeprotokoll zu sehen war. Kreuze ohne Ende und so viele Schäden, dass ich bei der anschließenden Inspektion kapitulieren musste. Unmöglich zu sehen, was da vorher noch hätte heil sein sollen. Die Gurke ist zwar erst drei Jahre alt, aber schon ein Totalschaden. Das auffälligste ist ein riesiger Frontschaden, der ausschaut, als ob man da mal ziemlich massiv wo gegengescheppert ist. Drinnen war die Holzverkleidung der Wände an vielen Stellen zersplittert. Die Tür hinten war dann noch so verzogen, dass man sie nur halb öffnen konnte.
Das Auto
Nachdem ich dann aus der engen Stationsausfahrt herausrangiert bin und mich an die Abmessungen gewöhnt habe, war ich doch positiv überrascht. Durch den Radstand lässt sich das Ding relativ easy handeln und beschleunigte auch gar nicht mal so übel. Trotzdem musste ich an einer ruhigen Stelle gleich mal ranfahren und den Fahrzeugschein schnappen, weil mir die Doppelachsbereifung in Verbindung mit meinem "Nur B-Führerschein" nicht ganz koscher vorkamen - hat aber gepasst.
Auf der Autobahn zieht er ganz gut, bis bei 125 km/h die Drosselung reinspringt und doch ein kleiner Ruck durchs Auto geht. Tempomat rein und dann entspannt zurücklehnen. Durch die hohe Position sieht man schon von weitem, was sich weiter vorne abspielt und kann immer total stressfrei alles handeln. Trotz der anfänglich starken Bauchschmerzen fuhr es sich nun angenehmer als in manchem Kleinwagen. Vorher hätte ich jedoch nie gedacht, dass ich mit einem Mietwagen einmal das Überfahren der 100.000km-Marke feiern könnte.
Selbst mit drei Personen an Bord hat man genügend Platz, das CD-Radio ist ganz vernünftig und solange man nicht in verengten Baustellenspuren von Cayennes überholt wird, ist das Fahren fast schon langweilig.
Die Fahrt
Die Fahrt nach Dresden lief dann relativ unkompliziert ab - Parkplatzsuche war halt nacher nicht so einfach. Das Umzugszeug hätte zwar dreimal hineingepasst, aber besser so, als wenn nacher wer was auf den Knien tragen muss.
Der verbeulte und verdreckte Transporter sah dann aber einfach zu verdächtig aus, so dass wir dann bei Hof Kabel 1-Mäßig von der Polizei auf einen Rasthof herausgewunken worden. Den Spruch mit den toten Crackhuren im Kofferraum fanden die Beamten dann auch nicht so lustig, so dass sich das alles ewig in die Länge gezogen hat. Die zerbrochene Holzverkleidung im Innern war nach Meinung der Polizisten einfach das ideale Versteck für Zigarettenstangen.
Auf der anschließenden nächtlichen Fahrt auf der Autobahn blinkten dann auf einmal Warnleuchten auf - Auf dem Parkplatz zeigte sich, das die Rücklampe ausgefallen war. Als wir die verzogene Tür aufgezogen und wieder geschlossen haben, gings dann aber wieder. Wir haben uns dann damit abgefunden, dass dies eben kein Mietwagen ist, mit dem man seine Freundin fein zum Essen ausführt, sondern einfach nur eine dispositive Produktionseinheit, mehr nicht.
Fazit
Für den Transport hats allemal ausgereicht und am Ende haben wir die Gurke auch ein bisschen lieb gewonnen. Faktísch hat es alles erfüllt, was wir benötigt haben. Ob man sowas noch an Kunden rausgibt, ist ne andere Frage - Aber so brauchten wir uns trotz der normalen Sorgfalt keine Gedanken machen, ob wir am Ende Ärger wegen irgenwelchen Minikratzern bekommen würden.
Fotos