Sixt fährt weiter auf Rekordkurs

  • Sixt fährt weiter auf Rekordkurs
    Dienstag 22. April 2008, 12:43 Uhr


    München (AP) Deutschlands größter Autovermieter Sixt steuert das vierte Rekordjahr in Folge an. «Wir werden in Ergebnis und Umsatz über dem Rekordjahr 2007 liegen. Wir hatten ein recht gutes erstes Quartal», sagte Konzernchef Erich Sixt am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in München. Für Deutschland kündigte Sixt eine Erhöhung der Mietpreise in Höhe der Inflationsrate an. Das Auslandsgeschäft soll auch durch Übernahme kleiner Konkurrenten weiter kräftig wachsen.
    Sixt hatte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 1,57 Milliarden Euro gesteigert, der Gewinn schnellte um 27 Prozent auf 93,6 Millionen Euro hoch.
    Die Dividende werde um 13 Prozent auf 1,20 Euro je Vorzugsaktie erhöht, sagte der Vorstandschef und Mehrheitsaktionär. Der Aktienkurs legte bis zum Mittag leicht zu.


    Sein Unternehmen habe «die Position des mit Abstand größten Autovermieters in Deutschland weiter ausgebaut und die internationale Expansion zügig fortgesetzt», sagte Sixt. «Für das laufende Jahr sind wir optimistisch.» Vor allem in Spanien, Frankreich und Großbritannien suche er jetzt Übernahmekandidaten.


    Sixt könne finanziell zwar auch große Zukäufe stemmen. «Wir werden große Akquisitionen aber nur dann machen, wenn wir sie zu einem extrem günstigen Preis bekommen», sagte der Firmengründer. «Ich werd' den Teufel tun und hier Risiken eingehen.» Die Finanzinvestoren, die Sixt beim Verkauf von Europcar überboten, hätten sich inzwischen die Finger verbrannt. Es sei «erfreulich, dass es unseren Wettbewerbern ziemlich dreckig geht», sagte Erich Sixt.


    Im wichtigsten Geschäftsbereich Autovermietung legte Sixt vor allem in Frankreich und Spanien kräftig zu und überschritt 2007 erstmals die Umsatzschwelle von insgesamt einer Milliarde Euro. Rund ein Viertel des Umsatzes und des Gewinns würden inzwischen im Ausland erzielt, sagte der Konzernchef.


    In Deutschland ist Sixt mit einem Zuwachs auf 29 Prozent Marktanteil inzwischen weit vor den drei Hauptkonkurrenten Europcar, Avis und Hertz, die zusammen auf 50 Prozent kommen. «Wir sehen nicht einmal mehr die Lichter im Rückspiegel», spottete der Firmenpatriarch. Wegen der fortgesetzten Marktbereinigung werde Sixt auch im Inland trotz Preiserhöhung weiter wachsen, denn die kleinen regionalen Vermieter könnten bei Einkaufspreisen, Finanzierungen und Einwegmieten nicht mehr mithalten.


    Im Vermietgeschäft im Ausland legte Sixt um 29 Prozent zu und wuchs mit Franchise-Partnern auch in Osteuropa und Asien. In Frankreich wachse Sixt immer schneller und werde weitere Stationen aufmachen. «Enormes Potenzial» sehe er auch noch im Franchise-Geschäft in Südamerika. «Wir sind dort tätig, wo die Musik spielt», sagte Erich Sixt. Rote Zahlen schreibe der Konzern nur im neu aufgebauten Geschäft in Spanien. In Europa liegt Sixt mit knapp 13 Prozent Marktanteil aber noch deutlich hinter den Konkurrenten zurück.


    Das Leasinggeschäft schrumpfte im ersten Halbjahr wegen der Unsicherheit über die Besteuerung von Leasingautos, holte aber im zweiten Halbjahr wieder auf.


    Eine Wachstumsbremse sei inzwischen vor allem der Mangel an qualifizierten Managern, sagte Erich Sixt. Er gehe inzwischen selbst zu Werbeaktionen an Hochschulen. «Auch um Auszubildende müssen wir heute werben», sagte Sixt. Die Mitarbeiterzahl wuchs 2007 um 300 auf 2.340 Beschäftigte.
    (c) Yahoo Finanzen.de


    Insgesamt ist der Bericht so, wie man ihn bei einem Interview mit Erich Sixt erwartet. Direkt und ohne großes drumherum.
    Die wichtigen Teile habe ich fett markiert.