Jaguar XF 3.0 D | Hertz Langenfeld

  • KM-Stand Abholung: 21.600
    Gefahrene Kilometer: 950
    Reservierte Klasse: I (FDAR)
    Erhaltene Klasse: J (LDAR)
    Erhaltenes Fahrzeug: Jaguar XF 3.0D
    Motor: V6-BiTurbo-Dieselmotor 177kW/240 PS mit 2.999ccm Hubraum. 500nM Drehmoment bei 2.000 rpm. Auf 100km/h in 7,1 s
    Sonderausstattung: Model Premium Luxury (u. a. Ledersitze mit Memory, Komfortzugang), Ultimate Black Metallic Lackierung, 19-Zoll-Felge „Artura“, Elektrisches Schiebedach, Bi-Xenon-Sichtpaket, Beheiztes Lederlenkrad, Navigationssystem mit Bluetooth-Kopplung für Mobiltelefone, 6-fach CD-Wechsler, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera
    Fahrzeugpreis: 65.520 Euro (Basispreis: 58.100 Euro)
    Bereifung: 19-Zoll-Sommerreifen (245er)
    Durchschnittsverbrauch: 8,5 l/100km
    Dauer: 13.08 – 16.08.2010


    Zum Lesen dieses Berichts hören Sie bitte leise im Hintergrund „The Pink Panther Theme“ von Henry Mancini oder noch passender „Black Cat“ von Janet Jackson


    Mal wieder bei Hertz mieten …


    Eine spontane Wochenendmiete stand ins Haus und ich würde wohl etwa mehr als die ominösen 900 freien Kilometer fahren. Das kann man als Lufthansa-MM-Kunde bei Hertz sehr schön: Der entsprechende Tarif enthält unbegrenzte Kilometer. Also auf und FDAR reserviert. Da wir ja hier und da einen Jaguar-Bericht von Hertz hatten und die Lufthansa-MM-Kreditkarte keine Jaguar versichert, war ich schon fast versucht, ein paar Tage vor der Abholung in der Station anzurufen und auf diesen Umstand hinzuweisen. Aber irgendetwas hielt mich davon ab. Wohl nicht die Vorsehung sondern die Erwartung bei der (nicht mehr ganz so kleinen) Station sowieso keinen Jaguar zu erhalten.


    Also am Freitag Morgen frohgemut aus dem Bus gestiegen und zur Station gelatscht. Auf dem Hof waren zwei 3er BMW zu sehen. Einen solchen erwartend auf zum Counter. Dort wurde mir freudig mitgeteilt, dass ein Jaguar auf mich warte. Da hat der gute RA dann seltsam geschaut, als ich ihm eröffnete, dass meine Kreditkarte leider keine Jaguar versichert. Aber ich wollte den Jaguar unbedingt haben. Somit haben wir uns auf einen Preis geeinigt (sagen wir so: LDAR bei Sixt wäre nicht viel billiger gewesen) und schon hatte ich den Schlüssel in den Händen. Danke nochmal an Hertz in Langenfeld.


    Jaguar – Außen


    Mein erster Jaguar! Was für ein schönes Auto! Ich schwärme immer noch von davon. Wer würde je gedacht haben, dass Jaguar solche Fahrzeuge bauen kann. Dieses vollständige brechen mit den alten Traditionen und ein großer Sprung Richtung Moderne. Umwerfend! Es gibt schlicht keinen Winkel aus dem dieses Fahrzeug schlecht aussehen würde (gut, ich habe jetzt nicht von unten geschaut). Das schöne: Das Fahrzeug wirkt nicht protzig (wie vielleicht ein BMW oder Audi) sondern eher elegant. Es versprüht eine zurückhaltende Kraft. Getreu dem Motto: Ich kann – wenn ich muss!


    Motor / Getriebe


    Standesgemäß und in keinster Weise schlechter als bei der deutschen Premiumkonkurrenz geht es unter der Motorhaube zu. Nach Druck auf den pulsierenden Start-Stopp-Knopf erwacht die Katze nach ein wenig Gerüttel zum Leben um direkt wieder unhörbar zu werden. Dreht man den Wahlknopf auf D und gibt Gas wird der Motor hörbar und der Vorschub setzt ohne irgendeine Verzögerung ein. Leider ist schon bei 4.300 Umdrehungen Schluss damit. Wählt man S so versteift sich das Fahrwerk und die Lenkung scheint etwas direktet zu werden (kann aber auch Einbildung sein). Die Automatik hält den Drehzahlmesser dann immer über 2.000 Umdrehungen. Ich finde die Leistung des Fahzzeugs mehr als ausreichend, da kann man auf diese S-Einstellung getrost verzichten. Der Jaguar rollte eher gutmütig über die Straße; das Hauptaugenmerk liegt auf Komfort (also kein vollständiger Bruch mit der Tradition). Wie dem auch sei: Absolut linksspurtauglich das Kätzlein.


    Innenraum / Komfort


    Das Fahrzeug hat vollständig elektrisch verstellbare Sitze und Lenkrad mit Memory. Eine Sitzposition war schnell gefunden und man sitzt bequem. Leider fehlt es etwas an Seitenhalt und irgendwie hatte ich nach 500km auch das Bedürfnis dem Sitz zu entfliehen. Das Holz (obwohl echt) machte auf mich den Eindruck ein Imitat zu sein. Klopft man auf die Holzleiste unter dem Navi und den Lüftungsdüsen so erklingt ein Plastikgeräusch. Eben jene Düsen rollen beim Anlassen aus einer Parkposition nach oben. Ein beeindruckender Effekt. Genauso wie das Gangwahlrad. Wirklich extrem cool! Das Fahrzeug hatte eine blaue Ambientebeleuchtung und eine blaue Skalenbeleuchtung des Tachos und Drehzahlmessers. Irgendwie fand ich das nicht die richtige Farbe. Das blau beißt sich mit dem Holz. Ach ja Holz: Geht so natürlich nicht – zumal nicht mit dem Aluminium. Meiner Meinung nach müsste das Holz hier schwarz sein.


    Navi / Telefon / Entertainment


    Das Navi gefällt mir auch nicht so gut. Als erstes stört mich auch hier das blau. Aber es gibt Abhilfe: Man kann es auf grün umschalten (würg!). Die Oberfläche wirkt irgendwie billig gemacht. Es gibt auch keine 3D-Kartendarstellung. Ich habe nicht ausprobiert ob die Zielführung etwas taugt. Der eingebaute CD-Wechsler war eine Erleichterung hatte man doch auf das Media-Interface verzichtet. In der Mittelkonsole gab es stattdessen ein AUX-In. Die Bluetooth-Kopplung des Mobiltelefons hat gut funktioniert (das Auto sucht das Mobiltelefon und meldet sich mit „Jaguar“ - sehr schön). Das Soundsystem war ok aber nicht überragend (aber besser als BWM-Standard). Die Bedienung per Touch-Screen war ebenfalls gut gelöst und ich hatte keine Probleme damit.


    Sonst noch


    Clever gemacht ist die Scheibenwaschanlage: Es gibt hier keine Düsen auf der Motorhaube sondern diese sind direkt in den Halterungen der Wischer integriert. Das irritiert erst mal ein wenig. Man zieht am Hebel und offensichtlich kommt das Wischwasser irgend woher. Bloß woher? Netter Nebeneffekt: Das Wischwasser gelangt dorthin wo es gebraucht wird und nicht zum Hintermann oder zu den Fußgängern. Der Komfortzugang entriegelt das Fahrzeug nur über die Fahrertür. An den anderen Türen zu rütteln hat keinerlei Effekt und bewegt das Auto höchstens dazu böse zu hupen! Das Handschuhfach wird mittels eines Sensors entriegelt (auch zum Einschalten der Lese-Beleuchtung dient ein Sensor). Angeblich reicht eine leichte Berührung mit Zeigefinger. Bei der Beleuchtung klappt es, beim Handschuhfach nicht.


    Fazit


    Als vollständig LDAR-würdiges Fahrzeug würde ich den Jaguar (gerne auch mit dem 275-PS-Diesel) gerne nochmal fahren. Aber auch mit dem 240-PS-Diesel ist das Auto extrem gut motorisert. Der Verbrauch ist sogar richtig gut (wenn man mal bedenkt, dass Ford dieses Auto baut).


    Von außen ist die Katze eine Wucht. Im Innenraum besteht noch Optimierungspotential. Eine anders gestaltete und gediegenere Bedienoberfläche für das Navi könnte schon helfen. So wird der elegante Eindruck von Außen im Innenraum doch ein wenig gebrochen.


    Ach ja: Bevor jetzt wieder irgendwer mit einem doofen Ford-Mondeo-Vergleich auftaucht: Ihr habt keine Ahnung was Ihr da redet.


    Bilder