So liebe MWT Gemeinde,
Ja, mich gibts tatsächlich auch noch - wenn auch in letzer Zeit ausschließlich nur noch passiv. Aber ich versuche jetzt wieder öfter online zu gehen. Mietwagen hatte ich aber auch einige - der letzte war der hier:
- Kurze Anmerkung: Da der Ford Fiesta nicht gerade unbedingt zu den vom Aussterben bedrohten Automobilen gehört, ist dieser Bericht auch ein wenig als Reisebericht gestaltet. Also es wird auch auf das Reiseziel eingegangen.
Anmietort: Göteborg Airport
Fahrzeug: Ford Fiesta 1.6 TdCi
Leistung: 70 KW / 95 PS
Kat geb. / erh.: A (EBMN) / B (ECMR)
Mietdauer: 3 Tage ( Sa. - Di.)
Km Stand Übernahme: ca. 16.500
Gefahrene Km: ca. 550
Verbrauch: ca. 5.3-5.8L / 100 km
Vmax: 175 km/h (natürlich nicht ausprobiert, in Schweden sind maximal 110 km / h erlaubt!)
Ausstattung: ich denke mehr oder weniger Serienausstattung, zusätzlich vielleicht noch Klima und Radio/CD/MP3
Mietpreis: ca. 95,- EUR + ca. 30,- EUR Jungfahrergebühr = ca. 125,- EUR
Zur Anmietung
Da zur Zeit eine gute Bekannte von mir in Schweden - unweit der zweit größten Stadt des Landes Göteborg - ein Auslandssemester absolviert und ich immer schon mal in dieses Land reisen wollte, war die Gelegenheit günstig, nach Göteborg zu fliegen und dieser guten Bekannten mal einen Besuch abzustatten.
Da der Landvetter Airport gut 25-30 km südlich der Stadt liegt und ich mich außerdem nicht nur für die Stadt selbst, sondern auch für das gesamte Land sehr interessierte, entschied ich mich für mein Lieblingsfortbewegungsmittel - einen Mietwagen.
Über den Preis kann man echt nicht meckern - die Mietdauer erstreckte sich ja über volle 3 Tage, also 72 Stunden.
Gebucht hatte ich die kleinste Kategorie. Warum? - Ganz einfach:
1. weil mich beispielsweise die Kategorie um den Volvo S60 fast das doppelte des Mietpreises gekostet hätte und
2. in Schweden ist auf Autobahnen bei max. 110 km/h Schluss, aber dazu komm ich später noch.
An einem schönen Samstag Nachmittag im September dieses Jahres bin ich also am Landvetter Airport in Göteborg gelandet. Nachdem ich mein Gepäck entgegengenommen hatte lächelte mich im Ankunftsbereich ein großes Plakat an: "WELCOME TO GÖTEBORG - THE CITY OF VOLVO."
Ich wusste, dass es ein Volvo bei der reservierten kleinsten Gruppe wohl nicht werden wird.
Dann verlässt man den Ankunftsbereich und kommt in die Haupthalle. Dort sah ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite schon die verdächtigen Mietfirmen.
Ich ging zu Hertz, und sagte ich hätte reserviert. Die RSA war sehr freundlich und drückte mir einen Schlüssel für einen Ford Fiesta in die Hand.
Sie meinte noch, es wäre ein Diesel und ich sollte auch Diesel tanken, denn in letzter Zeit waren Fehlbetankungen sehr häufig.
Dann ging ich ins Parkhaus. Gleich im Eingangsbereich parkten die Autos von Hertz: EIns fiel mir sofort auf: Es standen dort ausschließlich Autos drei verschiedener Marken - (geordnet nach Häufigkeit): 1. VOLVO - 2. FORD - 3. RENAULT
Von Renault war nur der Clio zu sehen, von Volvo vom C30 bis zum XC 90 so gut wie alles.
Und dann erblickte ich meinen Fiesta - in Himmelblau.
Kleine Reiseeindrücke
Dann installierte ich mein mobiles Navi und schon gings auf die Autobahn nach Göteborg, wo ich mich mit meiner Bekannten traf. Am zweiten Tag fuhren wir dann ins Volvo Museum, das übrigens direkt am Meer liegt und auf alle Fälle einen Besuch wert ist. Was auch sehr interessant war: Ganze Busse teilweise mit Norwegischen oder Finnischen Kennzeichen mit Japanischen Touristen parkten reihenweise vor dem Museum.
Das amüsante daran war, dass diese Busse innerhalb kürzester Zeit auch wieder weg waren und man den Eindruck gewinnen konnte, dass sich diese Touristen die Autos gar nicht richtig angesehen haben, sondern nur im Schnelldurchlauf Fotos von ihnen geschossen haben .
Ja klar, auch eine Methode, wozu sich die Autos genauer ansehen, dazu hat man dann zu Hause auf dem modern eingerichteten PC mit Bildbearbeitungsprogramm auch noch Zeit, wo doch Göteborg so eine tolle Stadt mit so vielen Entdeckungsmöglichkeiten ist - spätestens dann wurde uns klar, dass wir mit unseren 4 Stunden Aufenthaltsdauer in dem Museum irgendetwas falsch gemacht hatten
Vom technischen Stand her ist das Museum vielleicht ein bisschen mit dem Audi Forum in Ingolstadt zu vergleichen, ist aber um einiges größer.
Das Saab Museum beispielsweise im 80 km nördlich von Göteborg liegenden Trollhättan ist zwar kleiner, aber etwas moderner ausgestattet. Dort bekam man einen Audioguide - auch in Deutsch, was im Volvo Museum nicht gab.
Die Zeit mit dem Mietwagen und das Autofahren in Schweden
Der Ford Fiesta 1.6 Diesel mit 95 PS ist ideal für das kalte, verregnete Schweden. Es gibt klare Tempolimits: 50 im Ort, 90 auf Landstraßen und auf Autobahnen maximal 110 km/h, aber das ist schon das höchste der Gefühle.
In einem Land das 1.3 mal so groß ist wie Deutschland aber nur ca. 9 Millionen Einwohner hat geht es auf den Straßen sehr gemütlich zu. Niemand hat es dort eilig. Wenn auf der Landstraße ein LKW mit 80 km / h vor dir fährt, dann fährst du halt auch 80. Und zwar so lange, bis du ca. 1 km freie Sicht auf freie Straßen hast, dann kannst du überholen, aber bitte nur, wenn gerade kein Überholverbot oder keine Limitierung auf 60 oder 70 km/h angezeigt ist.
Was ich damit sagen will: Drängeln, zu dichtes Auffahren, Lichthupen etc. sind in diesem Land wohl ein Fremdwort. Es geht sehr gelassen und ruhig auf den Straßen zu.
So bekommt man auch möglichst viel von der wunderschönen Landschaft mit und hat die Möglichkeit, bereits die Reise als Genuss anzusehen.
Festinstallierte Blitzeranlagen sind auch relativ häufig anzutreffen.
Aufgrund dieser Fakten muss man nicht unbedingt in diesem Land einen Porsche fahren.
Der kleine Ford hatte sehr angenehme Fahreigenschaften. Der Motor ist relativ laufruhig und die Durchzugskraft des Wagen ist durchaus lobenswert. Wenn man da etwas stärker aufs Gaspedal tritt, dann tut sich auch was in diesem kleinen Auto. Auch bei etwas größeren Steigungen, hatte der kleine Ford keine großen Probleme, die Geschwindigkeit zu halten.
Da man in Schweden auch tagsüber das Licht eingeschaltet haben muss, ist bei dem Auto, sobald man die Zündung eingeschaltet hat, auch automatisch das Licht angegangen, obwohl der Schalter auf "0" gestellt war.
Zubehörmäßig wars einfacher Standard. Klimaanlage, Radio/CD, mehr brauchte ich auch nicht unbedingt.
Der Verbrauch ist beim Fiesta 1.6 Diesel mit 4.1 L angegeben. Da kam ich nicht ganz hin. Aber durch die doch manchmal recht hohen Steigungen auf den Landstraßen war es öfters nötig, auf den 4. Gang herunterzuschalten, von daher war das auf alle Fälle o.k.
Fazit
Die 3 Tage mit dem Fiesta haben sehr viel Spaß gemacht und man hat Eindrücke vom Land gewinnen können, die vielleicht auf diese Weise mit dem Zug nicht möglich gewesen wären. Für Naturbegeisterte ist das Land mit seinen vielen Flüssen und Seen auf jeden Fall eine Reise wert.
Sandstrände gibt es auch genug, aber der September ist dafür meistens schon zu kalt.
Der Ford Fiesta mit diesem 1.6L Dieselmotor ist in seiner klasse durchaus konkurrenzfähig - von den Fahreigenschaften her auf alle Fälle. Von der Verarbeitung und dem Material her vielleicht nicht unbedingt. Da ist ein Polo schon hochwertiger. Aber als Mietwagen durchaus empfehlenswert
PS: Auch wenns eigentlich in den Tatort Thread gehört. Hier noch kurz der Beweis für die Volvo Flut bei Hertz in Göteborg Airport