Vermieter: Sixt
Abholstation: Wismar
Rückgabestation: Wismar
KM-Stand Abholung: 4.488
Gefahrene KM: bis jetzt 380
Gebuchte Klasse: CPMR (prepaid)
Erhaltene Klasse: CLMR + Navi
Erhaltenes Fahrzeug: VW Golf VI 1.6TDI
Motor: 4-Zylinder-Dieselmotor, 250Nm zwischen 1.500 – 2.500 U/min, 105PS bei 4.400U/min
Sonderausstattung: RNS 310, PDC v/h akustisch und visuell
Bereifung: WR
Durchschnittsverbrauch: wird nachgereicht
Dauer: Wochenende
Nach dem Audi A3 vom letzten Wochenende nun also der Konzernbruder mit dem „biederen“ Image. Wo möglich versuche ich einige Details direkt zu vergleichen.
Exterieur
Nun ja, die Außenansicht entspricht mit einigen Retuschen versehen schon dem gewohnten Bild des Golf IV-IV. Nicht wirklich innovativ, aber mit der richtigen Lackfarbe und den richtigen Felgen gar nicht so schlecht anzusehen (s. GTI). Das von mir gefahrene Modell dagegen entspricht eher der Vorstellung von „Rentners paradise“.
Interieur
Hochwertige Verarbeitung, nichts klappert oder quietscht im Innenraum. Die Materialien sehen allerdings nicht ganz so hochwertig aus wie im Audi A3. Hier soll sich der Konzernbruder mit den vier Ringen wohl doch deutlich in Richtung „premium“ abheben. Insgesamt ein nüchterner Auftritt, der ein wenig, ja ich sage es, langweilig wirkt.
Motor/Getriebe/Verbrauch
Der kleine Dieselmotor ist im warmen Zustand kein übler Nagler, eher ein Leisetreter. Das dürfte auch so ziemlich das Einzige sein, was ihn vom guten, alten 1.9TDI (PD) unterscheidet. Die Verbrauchswerte sind ähnlich gut, unter der Voraussetzung, dass 125km/h nicht überschritten werden. Bei normaler Landstraßenfahrt und Autobahnabschnitten mit 120km/h pendelt sich der Verbrauch um 4,5l ein.
Dabei ist der Motor kein großer Spaßbringer, aber er treibt den Golf so angemessen nach vorn, dass es für die Landstraße und den Stadtverkehr allemal reicht. Auf der Autobahn dagegen macht dem Fahrer das laaaaaaaaang übersetzte Getriebe oftmals einen Strich durch die Rechnung. In den 4. Gang schalten, und das beim Diesel – sowas kannte ich gar nicht mehr. Überhaupt führt die Übersetzung des Getriebes zu einigen witzigen Zusammenhängen: Ohne Betätigung des Gaspedals durch die Ortschaft rollen im 5. Gang ergibt eine Geschwindigkeit von 52km/h und einen Momentanverbrauch von 2,5l/100km. Auf der BAB bleibt der Verbrauch bei einer Geschwindigkeit zwischen 105km/h und 120km/h auf ebener Strecke konstant bei 4,9l/100km. Mir missfällt am Getriebe auch das etwas knochige Schaltgefühl, es „flutscht“ einfach nicht so schön wie bei den 6-Gang-Schaltboxen des VAG-Konzerns.
Insgesamt muss ich zum Kapitel Motor allerdings sagen, dass ein 20d oder 2.0TDI (170PS) bei ähnlicher Fahrweise vergleichbare Verbrauchswerte erzielt, aber natürlich in jeder Lebenslage kräftiger auftritt. Ein 2l-Diesel ist wohl einfach nicht zu schlagen, was die Kombination aus Leistung und Effizienz angeht.
Fahrwerk/Bremsen/Lenkung
Zum Fahrwerk ist zu sagen, dass es sich narrensicher verhält. Jeder Mensch mit Führerschein kann einen Golf sicher bewegen, wenn er es will. Die Lenkung ist mir ein wenig zu schwergängig, dafür aber direkt genug, um den Volkswagen auch durch verwinkelte Ecken zu bringen. Die Bremsen beißen sehr schön zu und sind über jeden Zweifel erhaben. Diese gefallen mir sogar besser als im Audi A3.
Komfort
Das Geräuschniveau im Golf ist sehr niedrig für diese Fahrzeugklasse, nicht umsonst stellt dieses Fahrzeug einfach die Referenz in der nach ihm benannten Klasse dar! Die Standardsitze (ohne Sitzheizung, ach du Schreck) sind dagegen ein Graus und befördern Rückenschmerzen. Das Fahrwerk bügelt die meisten Fahrbahnunebenheiten aus und lässt somit komfortables Reisen zu.
Infotainment
Das RNS 310 tut seinen Dienst, und das ganz gut. Außerdem verfügt es über eine Kartendarstellung – sowas hat das kleine Navi im A3 (noch) nicht. Ausweichrouten werden angemessen schnell berechnet, Sprachanweisungen sind klar und verständlich und führen nicht zu fehlerhaftem Abbiegen durch den Fahrer. Die Musikanlage hat mich überrascht, satter Klang, auch bei höherer Lautstärke. Für mich vollkommen ausreichend in so einem Fahrzeug, mehr braucht der geneigte iPod-User nicht.
Nutzwert
Der Kofferraum ist viel kleiner als im Audi A3. Hat mich verwundert, ist aber eine Tatsache. Die Rücksitzbank lässt sich aber variabel umlegen, so dass genug Transportfläche vorhanden ist, wenn man sie benötigt und auf Sitzplätze verzichten kann. Insgesamt muss ich sagen, dass ich vom Kofferraumvolumen doch eher enttäuscht bin.
Fazit
Der einzige Grund für die Aufnahme des 1.6TDI in die Modellpalette kann eigentlich nur der niedrige Einstandspreis sein. Von den Fahrleistungen, Effizienzwerten und dem Fahrgefühl an sich sind die größeren 2l-Diesel doch weit überlegen. Um es deutlich zu sagen: Der Preisunterschied zum größeren Vierzylinder ist zu gering, als dass auch nur ein Kunde auf die Mehrleistung und den Mehrkomfort eines 2.0TDI oder 20d verzichten sollte.
Mehr (und bessere) Bilder dann morgen.