Citroën C1 ELEKTROAUTO| DB Rent

  • CITROËN C1 | DB RENT
    Vermieter: DB RENT „e-flinkster Mein Carsharing“
    Mietzeitraum: 4 Stunden
    Kilometerstand b. Abholung: 000198 km
    Erstzulassung: September 2010
    Kraftstoff: STROM
    Reichweite: 97-120 km
    Ladezeitraum bis 90% 5-6Stunden
    Gefahrene Kilometer: 0038km



    Ausstattung: Becker Navigationssystem, Heizung, Stahlräder mit Radzierkappe, ABS, Heckscheibenheizung, Heckscheibenwischer, Airbag Fahrer/Beifahrerseite, Außenspiegel mechanisch von innen verstellbar, Außenspiegel teilweise lackiert, Fensterheber elektrisch vorne, Gepäckraumabdeckung/Rollo, Getriebe 1-Gang, Isofix-Aufnahmen für Kindersitz, Karosserie: 3-türig, Lenksäule (Lenkrad) verstellbar, Modellpflege, Rücksitzlehne geteilt / klappbar, Seitenairbag vorn, Servolenkung elektrisch, Stoßfänger in Wagenfarbe, Verglasung getönt, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Elektrischer Bremskraftverteiler, Motor: Umbau auf Elektrofahrzeug, Sitzplätze 3! Türgriffe außen in Wagenfarbe, Wagen besitzt ein Vollbranding der DB



    Zum Fahrzeug:


    Endlich ist es soweit. Elektroautos werden an Privatmenschen vermietet.
    Meine erste Elektromiete war ein Citroën C1.
    Fahrzeug gebucht, mit der Kundenkarte geöffnet und los ging die Fahrt.
    Halt! Beinahe hätte ich es fast vergessen! Bei einem Elektroauto nie vergessen.
    Das schwere gelbe Stromkabel muss noch von der Ladesäule und dem Fahrzeug getrennt werden. Kabel in den Kofferraum gelegt, eingestiegen, Bremspedal durchgetreten und Zündschlüssel rumgedreht. Was passierte? Rein gar nichts passierte. Kein Klacken, Kein Piepen, keine aufbrummende Motordrehzahl.
    Alleine ein leises Summen der Akkus war im Innerem des Fahrzeugs zu vernehmen. Vermissen tut man das kernig laute Brummen, wie man es sonst von dem 1.0l des C1 kennt. Den Wahlhebel auf Vorwärts gestellt, vorsichtig das Gaspedal/Strompedal angetippt und der C1 rollte lautlos vorwärts. Unheimlich. Und auf vollen Parkplätzen für andere Menschen die zu Fuß unterwegs sind, nicht ganz ungefährlich.
    Langsam, lautlos und völlig ohne Motorgeräusch, sowie Abgasen ging es runter vom dem Parkplatz. Blinker gesetzt und rein in den Abendstadtverkehr. Nachdem ich das Gaspedal ganz durchgetreten hatte, passierte am Anfang nicht viel, auch das ist man von dem C1 mit Motor anders gewohnt. Trotz kleinem Hubraum, aber der 68 PS ist der C1 mit Verbrennungsmotor wesentlich flinker unterwegs. Im Elektro C1 ist Geduld gefragt und nach einer kurzen Weile hat man dennoch die 50 km/h erreicht um im Verkehr gut mit zu halten. Doch wo bleibt der Motorsound? Er bleibt aus. Es gibt hier im C1 keinen mehr. Er ist Geschichte, seit ihm sein Motor ausgebaut wurde. Sehr lustig ist für Leute die den C1, Peugeot 107 oder den Toyota Aygo kennen, beim Anlassen des Motors, piepst der C1 dreimal. Warum? Weil, dieser Warnton dafür vorgesehen ist, um im Serien C1 den Fahrer zu warnen, dass sein Kraftstofftank bald leer ist. Nur ist der Tank in diesem C1 schon lange leer. Denn er tankt keinen Kraftstoff mehr, sondern nur noch Strom.
    100% Akkukapazität waren beim Start im Fahrzeug verfügbar und nach der Abgabe (4 Stunden und 35 km, waren es noch 62 %) Während der 4 Stunden, fuhr der kleine Stromer, Autobahn ( 80 km/h, mehr war laut gesetzlichem Tempolimit der Autobahn nicht möglich.)
    Berg hoch und Stadtverkehr. Berg hoch tut sich der auf Elektromotor umgebaute C1 schwer, aber das ist zu verschmerzen, denn er soll ja auch keinen Elektrojeep mimen.
    Die Kraftstoffanzeige im Tacho ist vorsorglich abgeklebt. Diese soll den Fahrer nicht Irretieren, denn an einer normalen Tankstelle hat der C1 seit seinem Umbau nichts mehr verloren, sondern er ist nun nur noch an Stromladesäulen oder an jeder verfügbaren Steckdose zu Hause. Dort tankt er Strom. Das ist günstig und freut die Stadtluft in der er hauptsächlich unterwegs sein wird.
    Wenn man aus einem normalem Auto auf den kleinen Stromer umsteigt, dann fehlt einem die Beschleunigung. Bis er auf der Autobahn die 70 km/h erreicht, dauert das sehr lange. Aber auch daran hat man sich schnell gewöhnt und passt seine Fahrweise daraufhin an.
    Der kleiner Stromer wächst einem schnell ans Herz, sowie die strahlenden Gesichter der Passanten die ihn begeistert anschauen, so dass man solche Kleinigkeiten, dem kleinem C1 schnell verzeiht. Ein Stadtauto ist er, ja, aber ein Reiseauto für die Autobahn auf keinen Fall.
    Sein zu Hause ist die Stadt und Tempo 50- 60 km/h. Das reicht völlig. Autobahnen fressen seinen Energiespeicher schnell leer und er fühlt sich dort auch nicht wirklich wohl, zwischen seinen PS-Starken Brüdern die allemal schneller sind als er, aber lange nicht so ein Umweltfreundliches Image besitzen, wie er. Und darüber lacht der kleine C1. Überhaupt lacht er die ganze Fahrt über mit seinen großen Kullerscheinwerfer und seinem rotem Schild auf der Stirn. „Ich tanke Strom.“


    Was war noch so während der Fahrt los?
    Viel! An jeder Straßenecke an der der kleine C1 abbiegt, schauen sich die Leute nach dem lautlosem Stromer um. Passanten mit rätselnden Blicken, werden schnell von dem großem auffälligem Branding der DB mit dem Stromstecker auf dem Fahrzeug, sowie einem auf der Windschutzscheibe großer Aufkleber: „Ich tanke Strom“ aufgeklärt. Das gefällt mir persönlich sehr gut, denn es können ja ruhig alle wissen, warum das Auto keine Geräusche von sich gibt und an Ihnen gerade ein Auto mit der Technik von morgen vorbeifährt.
    Mich freut es und den kleinen C1 auch, denn er will ja allen zeigen, dass es etwas besonderes ist und nicht nur ein langweiliges kleines Auto aus Frankreich, von den es über tausende gibt.
    Wie gesagt, wer in diesem Auto Motorsound sucht, wird lange suchen, denn es gibt hier keinen, dennoch bewegt sich das Auto ab 30km/h nicht vollständig lautlos, es wird von einem netten Elektrosound begleitet. Am besten beschrieben, man fühlt sich wie in einer Straßenbahn.
    Das stimmt einen sehr fröhlich, denn man wird durch dieses Geräusch ständig daran erinnert das man sich gerade Abgasfrei durch den Großstadtverkehr bewegt.
    Das Beste am diesem Auto fand ich persönlich, das 1-Gang Getriebe.
    Elektroautos benötigen nur einen Vorwärtsgang. Vorwärts, Neutral, oder Rückwärts.
    Simpel und im Stadtverkehr sehr angenehm. Dadurch, dass man nicht schalten muss und das Auto auch zu keinem Zeitpunkt schaltet, fährt es völlig ohne Schaltruckeln. Wer hier in diesem Kleinwagen, wie im Smart Schaltpausen befürchtet oder erwartet, wird erstaunt sein und sich freuen. Es gibt keine. Im Gegenteil. Durch das Lautlose anfahren (Der Straßensplitt war beim Anfahren lauter zu hören, als das Elektrosurren) und ohne Gangwechsel, fühlt man sich ein ganz klein wenig für einen kurzen Moment, wie in einer Oberklassenlimousine. Sollte einem unterwegs einmal der Strom ausgehen, dann kann man mit dem Ladekabel, welches man im Kofferraum mitführen muss! , überall dort, wo es Steckdosen gibt, das Auto wieder aufladen. Das dauert zwar länger als an den Ladesäulen der großen Stromanbieter, dennoch bekommt der kleine Stromer fürs erste wieder Saft zur Weiterfahrt und man erspart sich das Suchen der paar wenigen Stromladesäulen die in der Stadt verteilt sind. Man sollte den C1 auch nicht unter 25% Akkukapazität fahren, sondern vorher wieder aufladen. Was passiert unter 25%? Laut Bordbuch schaltet der C1 unter 25 % Akkukapazität in einen ECO-Modus, welcher bewirkt, dass das Auto nur noch gedrosselt mit bis zu 49 Km/h zu fahren ist. Das bedeutet dann nicht nur ein gesetzliches Verbot für jede Autobahnfahrt, sondern schadet auch dem Akku, wenn er so leer gefahren wird. Also besser vorher wieder nachtanken.



    Fazit: Ein Dauergrinsen ist in der ersten Stunde für jeden Fahrer der noch nie ein Elektroauto bewegt hat garantiert. War zu mindestens bei mir so. Ich kann es nur jedem empfehlen, für wenigstens mal eine Stunde den kleinen C1 bei der Deutschen Bahn e-flinkster, Probe zu fahren, oder dort wo Elektroautos angeboten werden. Es ist eine Erfahrung, welche man gewinnt, wie weit die Entwicklung schon heute ist und nur jeder kann für sich selbst sein eigenes Fazit treffen, nachdem er so ein Auto ausgiebig getestet hat.


    PRO: Umweltfreundlich /Kein Motorlärm/Keine Einbußen in Sache Komfort (Alles was der Serien C1 hat, hatte der Stromer auch bis auf den 4ten Sitzplatz/Keine Steuern/Keine Kraftstoffkosten/Positiver Begleiter (Privat würde ich diesem Auto auch ein Strombranding spendieren =)
    KONTRA: Begrenzte Reichweite (Mehr Blick auf den Bordcomputer der als auf die Straße)/Sehr hoher Anschaffungspreis/Hoher Wertverlust/Ungewisse Zukunft…


    Danke an die Deutsche Bahn, die mir die Elektromobilität ermöglicht hat.


    Danke an Euch, dass Ihr so aufmerksam meinen Bericht gelesen habt.


    HIer noch ein paar Bilder:

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  • Nein, die Akkus sind Platzsparend im Motorraum eingebaut. Rückbank und Kofferraum sind frei!
    Warum nur 3Sitze? Es sind 4 Sitze, dennoch ist das Fahrzeug nur für 3 Personen zugelassen. Wahrscheinlich würde der kleine Motor 4 Personen nicht schaffen. Der vierte Sitz ist da, aber der Gurt fehlt einfach, damit niemand auf böse Gedanken kommt.
    Farbkombi gefällt mir auch sehr gut.

  • Nachgereicht, wenn es interessiert:


    Technische Daten des C1 Elektro-Fahrzeug


    Ausführung PKW, 3 Sitze
    Leistung Dauerbetrieb 15 kW
    Leistung kurzfristig 30 kW
    Drehmoment 100 Nm
    Batterie Lithium-Ionen
    Stromverbrauch ca. 2,50 €/100 km
    Reichweite ca. 80-100 km
    Ladezeit 6-7 h
    0-50km/h 7 sec.
    V-max 95-100 km/h

  • Weitere Informationen:
    Die Li-Ionen Batterien sind oberhalb im Motorraum sowie
    vor Hinterachse anstelle des Benzintanks verbaut;
    Kofferraum daher voll nutzbar wie bei dem Seriefahrzeug C1