Audi A6 (C7) 3.0TDI Multitronic | SIXT München Flughafen


  • Farbe:
    Phantomschwarz metallic
    EZ: 6/2011
    km-Stand: 3.312 km (Abgabe)
    gefahrene Strecke: 458 km
    Nutzungsprofil: 15% Stadt / 35% BAB (180-240km/h) / 50% Überland
    Verbrauch: 6,9 l/100km (lt BC: 6,5l)
    Leistung: 204 PS
    Drehmoment: 400Nm
    Hubraum: 3,0l V6 Turbodiesel
    0-100km/h: 7,2s
    Vmax: 240km/h


    LP (Testwagen): 57.135€



    Ausstattung:
    - MMI Navigation
    - Lederausstattung
    - Innen- u Außenspiegel automatisch abblendend
    - Parktronic vorn und hinten
    - Lenkradheizung
    etc.



    Anmietung
    Ich hatte gerade den Mercedes C220CDI abgegeben und saß kurz darauf in meinem Privatwagen, als ich feststellte, dass ich meinen Ausweis für die Ausfahrt aus dem Parkhaus bei meiner Freundin daheim habe liegen gelassen! Also wieder raus aus dem Auto und ab zum SIXT-Automaten, vorher via Handy die Reservierung vom nächsten Tag umgebucht und aus dem Automaten für CPMR den A6 gewählt.
    Als ich dann am Automaten ankam stand eine RSA dort und bestückte gerade den Automaten. Also wartete ich kurz neben ihr, bis sie fertig war. Die Dame, die ich vorher noch nie am MUC gesehen hatte sprach mich dann auch zugleich freundlich an:
    RSA: "Ah, guten Abend Herr Karlo112!"
    Ich: "Äh ja, guten Abend."
    RSA: "Na,was gibt es denn heute schönes für sie?"
    Ich: "Einen Audi A6"
    RSA: "Ah, der ist nagelneu und ein sehr schönes Auto,dass sich sehr angenehm fährt. Den hatte ich letzte Woche um zur Schulung zu kommen"
    Ich: "Ich bin mal gespannt wie er ist. Aber darf ich fragen woher sie meinen Namen kennen?"
    RSA: "Sie sind ja regelmäßig hier"
    Ich: "Ja stimmt. Aber wahrscheinlich redet man schon schlecht über mich,oder?! ;) "
    RSA: "Ähm nein, hier redet keiner schlecht über sie."
    Ich: "Ok danke, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und eine ruhige Restschicht"


    Dies war schon etwas suspekt für mich, und irgendwie würde es mich trotzdem interessieren, was da so hinter meinem Rücken über mich geredet wird....


    Karosserie / Innenraum:
    Der neue Audi A6 ist noch mal etwas größer geworden im Vergleich zum Vorgänger und wurde natürlich komplett überarbeitet, was schon auf den ersten Blick ersichtlich wird. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien sind Audi typisch sehr hochwertig und sauber eingepasst. So fühlt man sich auch schnell wohl und findet alles am rechten Fleck. Die Seriensitze sind gut ausgeformt und bieten erst bei sehr sportlicher Fahrweise zu wenig Seitenhalt. Der Einstellbereich ist sehr weit und so findet jeder eine passende Position hinter dem etwas zu groß geratenen 4-Speichen-Lenkrad, welches sogar beheizt war.
    Im Fond geht es standesgemäß luftig zu und so ist ein reisen mit 4 Erwachsenen Personen ohne Probleme auch auf Langstrecken möglich. Was die Bedienung angeht, so empfinde ich das MMI immer noch als nicht so intuitiv wie das iDrive, zumal die Direktwahltasten im BMW einfach besser sind und man mit dem Controller dort besser navigieren kann, während man im Audi immer mit mehreren Tasten arbeitet und dann zur Feinjustierung im Menü den Controller bemüht. Dies lenkt meist mehr von der Straße ab und ist somit nicht die beste Bedienkonzeptlösung für mein Empfinden. Zudem sind die Regler der Klimaautomatik etwas zu tief angebracht und somit ebenfalls etwas fummeliger zu bedienen.
    Was das Navigationssystem angeht, so bin ich hier ebenfalls sehr enttäuscht worden. Gerade bei einem solch neuen Fahrzeug eine derartig pixelige Darstellung auf dem Monitor anzubieten ist schon etwas frech, zumal das System doch schon arg teuer ist mit gut 2300Euro! Hier sollte man entweder auf ein portables Navi zurückgreifen oder aber gleich noch mal mehr Geld in das große MMI investieren. Die Handykoppelung erfolgte komischerweise erst nach mehreren Versuchen, da das System schwer das iPhone erkannte. Die Sprachsteuerung ist sehr gut und schafft es den Fahrer ein wenig zu entlasten.



    Motor / Getriebe:
    Unter der großen Motorhaube schlägt nun kein 2,7l V6 mehr, sondern eine gedrosselte Variante des 3,0l TDI Motors. Er entwickelt stramme 204PS und druckvolle 400Nm. Dieser Antrieb begeistert besonders durch seinen sehr kultivierten und ruhigen Lauf. So ist er selbst beim Startvorgang kaum hörbar und Vibrationen sind nur in der Warmlaufphase dezent spürbar. Schon knapp über Leerlauf tritt der Motor kräftig an und dreht dann willig und linear aus bis etwa 4.200U/min. Darüber wirkt er dann angestrengt und zäh, so dass hier die nächste Fahrstufe eingelegt werden sollte und auch wird. Am kräftigsten ist das Triebwerk im Bereich zwischen 2.000U/min und 3.800U/min, hier geht es dann flott voran und sämtliche Überholmanöver sind flink erledigt.
    Auf der BAB geht dem Wagen erst ab 210km/h langsam etwas die Puste aus, wobei er dann doch noch mit ein wenig Anlauf bis an die 250km/h-Marke lt Tacho heran läuft. Die Geräuschentwicklung ist stets zurückhaltend, wobei der Motor beim ausdrehen ab 3.000U/min ein angenehm tief grummeln entwickelt.
    Gekoppelt ist der 3l V6 im neuen A6 an keine gewöhnliche Wandlerautomatik, sondern an die stufenlose Multitronic. Das Getriebe glänzte in der Vergangenheit überwiegend mit trägem ansprechen in Verbindung mit dem alten 2,7l V6 und sollte hier zu neuem Glanz erstrahlen. Dies haben die Audi-Ingenieure auch bestens geschafft. Zwar ist eine Anfangsträgheit noch vorhanden, wie man gerade beim anfahren oder rangieren besonders stark merkt, aber im normalen Fahrbetrieb eher kaum spürbar. Ein komisches Fahrgefühl ist es schon komplett ohne Zugkraftunterbrechung und mit konstanter Drehzahl zu beschleunigen, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, merkt man schnell wie komfortabel es ist. In eine Business-Limousine wie dem Audi A6 passt dieses Getriebe durchaus sehr gut, da es nicht mit unangenehmen Schaltpausen nervt oder durch nervöses rauf- und runterschalten auf sich Aufmerksam macht.
    Im normalen D-Modus liegt die Drehzahl meist zwischen 1.500U/min und 2.200U/min und schafft es so, eine angenehme Ruhe zu schaffen, da der Antrieb komplett in den Hintergrund tritt. Für sportlich ambitionierte Fahrer sei der manuelle Modus oder der sportliche DS-Modus zu empfehlen. Hier gibt es 8-Fahrstufen die einzeln ausgenutzt bzw. ausgefahren werden können. Was jedoch beim sportlichen Fahren etwas hinderlich ist, ist die manuelle Schaltgasse. Diese liegt einfach auf der falschen Seite (Beifahrerseite) und so ist der Schalthebel eigentlich zu weit vom Fahrer entfernt und man würde sich entweder wünschen, dass die Schaltgasse zum Fahrer hin gelegen ist oder aber Schaltpaddel am Lenkrad installiert sind. Die Reaktionszeiten beim herauf- und herunterschalten sind kurz und nur kaum von Zugkraftunterbrechungen geprägt.
    Was den Verbrauch angeht, so liegt dieser mit ermittelten 6,9l/100km im grünen Bereich, zumal der Antrieb auch hin und wieder gut angestachelt wurde. Wer es ruhig angeht und auf der BAB Tempi über 180km/h vermeidet, der sollte auch mit ~6l auskommen, was für eine solche große Reiselimousine durchaus ein beachtlicher Wert ist.



    Fahreigenschaften:
    Der neue A6 steht nun etwas sportlicher vor dem Auge des Betrachters und wenn einen die LED-Taglichter anblicken, sollte man meinen eine sportliche Business-Limousine vor sich zu haben. Blickt man dann auf die Fahrleistungen und Motordaten im Prospekt werden diese Eindruck abermals unterstrichen, doch dann fällt einem etwas auf, dass nicht so recht in dieses sportliche Bild passen will -> der Frontantrieb!!
    400Nm und 204PS sollen also nur an der Vorderachse zerren?! Wo ist denn bitte hier der von Audi hochgelobte, sportliche Quattro-Antrieb?!
    Na gut, auf den ersten Metern spürt man keinen Unterschied zwischen Frontantrieb und Allrad, so dass diese Frage zunächst wieder in den Hintergrund rückt. Schließlich federt der A6 äußerst manierlich und schluckt selbst Querfugen und fiese Kanaldeckel ordentlich weg, wenn auch gelegentlich einige Schläge durch das Lenkrad in die Handgelenke des Fahrers übertragen werden. So meistert der A6 die Alltagsaufgaben ohne größere Einschränkung und schafft es den Fahrer davon zu überzeugen, dass es auch vollkommen ausreichend ist, wenn nur die vordere Achse zur Kraftübertragung dient.
    Legt es der Fahrer jedoch mal auf eine sportliche Etappe an, so stellt er zunächst erstaunt fest, dass die vorderen Reifen trotz Ganzjahresfunktion, einen sehr guten Grip selbst bei nasser Straße entwickeln und erst bei intensivem Gasbefehl leicht mit der Kraft zu kämpfen haben, die an ihnen zerrt. Apropos zerren, da haben wir auch schon den weiteren Nachteil einer allein angetrieben Vorderachse. So zerren die Antriebskräfte natürlich auch an der Lenkung, wenn der Fahrer aus einer Kehre heraus stark beschleunigt. Naja, zwar sind also die Nachteile des Frontantriebs spürbar, jedoch haben es die Audi-Leute geschafft sie soweit zu reduzieren, dass sie nur bei extremen Situationen zum tragen kommen und den Fahrer im normalen Alltag den fehlenden Quattro nicht vermissen lässt!



    Fazit:
    Fest zu halten bleibt nun also, dass der neue A6 ein sehr gelungenes Auto ist, welches einen sehr guten Antrieb mit einer komfortablen Getriebeeinheit besitzt und zudem noch angenehm sparsam ist. Auch der fehlende Allradantrieb ist nur bei sehr sportlicher Fahrweise und dann auch erst bei widrigen Straßen- und Wetterverhältnissen zu vermissen.
    Was Audi jedoch noch mal nachbessern muss, ist gerade die Abteilung Navigation und Bedienung! Hier gibt es in jedem Fall noch Handlungsbedarf, da die Konkurrenz aus Bayern gerade den Vorsprung durch Technik für sich verbuchen kann...


  • Also rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass es der Lichtschalter aus dem Golf ist.


    Zum Auto: Audi schafft es derzeit, mit jedem Auto einen neuen Meilenstein der Langeweile zu setzen. Von hinten kaum vom A8 und A4 zu unterscheiden, hat man vorne einfach den A1 etwas aufgeplustert. Und als wäre das noch nicht genug, bekommt auch der A5 in allen Varianten jetzt die Front des A1/A6. Gerade der A5 war noch so etwas wie der Höhepunkt im Audi-Programm, da er im Vergleich immer noch eher schlicht daherkam und sich etwas abhob. Sorry Audi, aber immer nur die Kirmesbeleuchtung an der Front zu erweitern reicht einfach nicht.


    Ich hoffe nur, dass der es nicht bis Mitte September in LDAR schafft, im Vergleich zum 5er wäre es wirklich ein Abstieg...

  • Also rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass es der Lichtschalter aus dem Golf ist.


    Zum Auto: Audi schafft es derzeit, mit jedem Auto einen neuen Meilenstein der Langeweile zu setzen. Von hinten kaum vom A8 und A4 zu unterscheiden, hat man vorne einfach den A1 etwas aufgeplustert. Und als wäre das noch nicht genug, bekommt auch der A5 in allen Varianten jetzt die Front des A1/A6. Gerade der A5 war noch so etwas wie der Höhepunkt im Audi-Programm, da er im Vergleich immer noch eher schlicht daherkam und sich etwas abhob. Sorry Audi, aber immer nur die Kirmesbeleuchtung an der Front zu erweitern reicht einfach nicht.


    Ich hoffe nur, dass der es nicht bis Mitte September in LDAR schafft, im Vergleich zum 5er wäre es wirklich ein Abstieg...


    Du sprichst mir aus der Seele! Immer wenn ich einen Audi von der Seite oder von Hinten derzeit sehe denke ich nur A4? A6? A8?


    Auch das Interieur wirkt irgendwie bieder und langweilig.

  • Du sprichst mir aus der Seele! Immer wenn ich einen Audi von der Seite oder von Hinten derzeit sehe denke ich nur A4? A6? A8?


    Auch das Interieur wirkt irgendwie bieder und langweilig.

    Ist vllt. nicht repräsentativ, aber subjektiv sieht man kaum neue A6 und vor allem keine A8. Auch der A1 ist nur ganz selten zu sehen (abgesehen vom Audi-Händlergelände). Im Gegensatz dazu sieht man hier in Bremen und Umland aber viele neue und vor allem gut ausgestattete BMW und Mercedes. Zumindest der A1 soll sich ja nur ganz schlecht vekraufen, vllt. wirkt sich die Ideenlosigkeit jetzt auch schon auf die Volumenmodelle aus!?


    Zum Interieur des A6: Wie man einen Navibildschirm freistehend in das Cockpit integriert, zeigt BMW mit dem 1er und dem 6er. Im A6 wirkt er irgendwie so, als hätten die Ingenieure ihn vergessen und nachträglich drangeklebt. Ansonsten muss man ins Interieur aber Geld investieren, damit es auch wirklich nach Oberklasse aussieht. Was mir bei Audi allerdings momentan sehr gut gefällt, ist das Schichtholz. Nur wegen des Holzes würde ich aber trotzdem keinen Audi kaufen... :106:

  • Danke für Bericht und Bilder :118: .


    Ja da stimme ich dir zu was das Navi bestrifft nicht nur die grafische Performance ist nicht Up to Date :thumbdown: .


    Was ich auch nicht verstehe das in diesem Wagen nachweislich veraltete navisoftware installiert ist. Bsp. wird ja die Tempolimits angezeigt wenn man das navi aktiviert bzw eine aktuelle Route abfährt. Erst dachte ich wow der Audi hat einen Schildererkennungs Assistenten. Aber falsch gedacht der zeigt die Tempolimits an die im Kartenmaterial gespeichert sind. Hab ich herrausgefunden weil ich ein BAB Abschnitt gefahren bin wo vor 2Jahren ein Tempolimit von 100km/h war jetzt aber auf 120km/h erhöht wurde. Im navi zeigte es noch das alte Tempolimit von 100 an :pinch: .


    Und ich denke in 2 Jahren hat sich so einiges auf Deutschenstraßen verändert und so eine Software sollte nicht in einem Wagen was über 50.000€ kostet verbaut werden.


    Dennoch finde ich den neuen Audi auch Top :118: und würde den immer wieder fahren wollen.

  • Schöner Bericht, Schöne Bilder :)


    Mal ne Frage zum Audi: hat der nun auch eine Art Komfortzugang wie der 5er, so dass der Schlüssel nur für die Zentralverriegelung benötig wird?

  • Vielen Dank für den ausführlichen und interessanten Bericht!


    Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber mir will der neue A6 nicht so recht gefallen.
    Zugegeben, die Front ist bullig und auch gefällig designt, aber das Gesamtdesign des Wagens ist in meinen Augen schlichtweg nichtssagend. Audi schafft es einfach nicht, oder beabsichtigt es gar nicht, Modelle zu kreieren, die im Hinblick auf ihr Design Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Modellen der Audi-Familie aufweisen. Das plumpe, flächige Heck sieht identisch aus wie beim A8, der Seitenlinie fehlt legliche Inspiration.
    Was die Fahrdynamik anbelangt haben selbst die Quattro-Modelle mit starkem Untersteuern zu kämpfen, und somit bleibt für mich der F10 derzeit das Maß der Dinge in seiner Klasse.


    Zur Elektronik und allen Annehmlichkeiten kann ich nichts sagen, da ich den A6 noch nicht gefahren bin, jedoch klang es in dem Bericht auch so an, als ob der 5er vieles noch einen Tick besser kann.


    Bitte nicht falsch verstehen: Der A6 ist sicherlich ein sehr gutes Auto, nur würde ich bei Preisen, die häufig jenseits der 70.000€ liegen mehr Eigenständigkeit erwarten. Denn wer will schon ein kleines Vermögen für ein Auto ausgeben, dass man schlussendlich nur noch mit Mühe von einem A3 unterscheiden kann. Da lobe ich mir doch das neue Jaguar Design.

  • Also wie gut der A6 ist,wenn man ihn mit den neuen Hightech-Kram vollstopft und dann mit dem starken 3.0TDI samt Quattro paart, habe ich bereits in einem der ersten Berichte zum Audi A6 geschrieben:


    Audi A6 3.0TDI Quattro Limousine | Audi AG


    Der F10 ist sicherlich agiler als ein C7 mit Frontantrieb, jedoch sind die BMW's auch bedeutend besser ausgestattet bei den AV's. Darum ist ein fairer Vergleich schwierig. Mir kommt es trotzdem so vor, als ob der BMW gerade beim Infotainment samt Navigationssystem bedeutend frischer da steht. Das Navi Business von BMW ist hier nochmal deutlich besser als das kleine MMI von Audi im A6