Als einer der ersten Sucheinträge erscheint - wie sollte es anders sein – Sixt. Die „orangene“ Autovermietung ist im Netz allgegenwärtig, sie stecken viel Geld ins Marketing. Google mag Unternehmen, die viel Geld ins Marketing stecken. Schließlich macht die Suchmaschine so ihren unfassbaren Gewinn. Doch Sixt hat den Berliner Umzugswilligen (davon gibt es viele) etwas anzubieten. Wir mussten umziehen. Also probierten wir es aus.
Als DIE Institution für Transporter in der Hauptstadt gilt Robben & Wientjes. Die typisch freundliche Berliner Art muss man als Kunde mögen. Dafür bekommt man garantiert einen Mercedes Sprinter und einen großzügigen Blick für Gebrauchsspuren. Doch eine „Robbe“ war in unserem Fall für eine spontane Miete nicht mehr zu bekommen, alle Berliner Stationen ausgebucht. Wie schon erwähnt, gibt es viele Umzugswillige in der Hauptstadt. Was also tun? Eine Alternative musste schnell her, Google wurde gefragt. Der zweite Sucheintrag führte uns zu einer speziellen Internetseite von Sixt. Hier soll es also Transporter „ab 2 Euro pro Stunde“ geben.
Günstige Transporter von Sixt?
Wir geben die Anmietdaten ein, klicken auf „Preis ermitteln“ und buchen den Transporter. Zwei Stunden sollten genügen, 100 Freikilometer ebenfalls. Wir entscheiden uns für die mittlere verfügbare Gruppe „B“. Als Beispielfahrzeug gibt Sixt die von Robben & Wientjes bekannten Sprinter 313/316 K an. Den ersten Fallstrick versteckt Sixt zum Glück nicht allzu sehr. Trotzdem sollten unerfahrene Mieter unbedingt darauf achten, den „Vollkasko- und Diebstahlschutz“ für pauschal 11 Euro/Tag hinzuzubuchen – sonst haftet der Mieter für den gesamten Fahrzeugpreis. Versicherungen für Reifen-/ Glasschutz sowie Personeninsassenschutz sparen wir uns. Wir wollen sperrige Güter, keine Menschen transportieren. Gerissene Scheiben und Reifen - nun ja, kalkulierbares Risiko. So landen wir bei einem Gesamtmietpreis von knapp 22 Euro für zwei Stunden. Eine vergleichbare „Robbe“ hätte 19 Euro gekostet.
Wie läuft die Anmietung eines Transporters bei Sixt?
Die Anmietung bei Sixt lief unkompliziert und mit dem gewohnten Service einer normalen PKW-Miete. Man geht zum Counter, begrüßt den Sixt-Mitarbeiter, nennt Namen und das Anliegen. Es wird nach dem Zahlungsmittel und dem Führerschein gefragt. Anschließend wird je nach Laune und Schulungsgrad des Mitarbeiters noch versucht, eine Versicherung zu verkaufen und schon gibt es den Schlüssel. Die Transporter bei Sixt sind in der Regel weniger alt als bei Robben & Wientjes und sind entsprechend weniger Kilometer gelaufen. Zudem gab es keinen Sprinter sondern einen Iveco Daily, der eine ähnliche Größe hat wie der Sprinter K. Am Transporter gab es nichts auszusetzen. Handlichkeit, Fahrgefühl und Raumangebot liegen in etwa auf dem Niveau des Sprinter-Äquivalents.
Extrem hoher Verbrauch des Iveco Daily
Doch beim Nachtanken keimte Misstrauen auf: Für lediglich knapp 50 Kilometer Fahrtstrecke füllten wir gut 9 Liter Diesel nach. Hochgerechnet macht das einen Durchschnittsverbrauch von gut 18 Liter Diesel/100 Kilometer. Zu viel. Oder haben wir für den Vormieter mitgetankt? Eine „Robbe“ ist vertraglich vereinbart im Gegenwert von 15 Cent je Kilometer zu betanken. Das dürfte auch zu viel sein und die Fahrweise hat keinen Einfluss auf die Kraftstoffkosten. Doch hat man nicht das Gefühl, den Umzug der Vormieter subventioniert zu haben. Dennoch gibt es von uns eine Empfehlung für das Sixt-Konzept „Stundenweise Transporter mieten“ in Berlin.
Die Fakten zur Anmietung:
- Anmietstation: Berlin Friedrichshain/Treptow
- gebuchte Kategorie: B
- erzielter Gesamtmietpreis: 21,99 €
- erhaltenes Fahrzeug: Iveco Daily
- Fahrtstrecke: 48 km
- Verbrauch: 18 l Diesel/100 km (errechnet)
Bild: mietwagennews