VW Golf GTI | Europcar Langenfeld

  • KM-Stand Abholung: 7.700
    Gefahrene Kilometer: 650
    Erhaltene Klasse: IPAR
    Erhaltenes Fahrzeug: VW Golf GTI
    Motor: R4-Turbo-Benzinmotor mit 1.984 ccm Hubraum und 155kW (210PS), 280 nM Drehmoment zwischen 1.700 und 5.200 rpm, Beschleunigung von 6,9 Sekunden auf 100km/h
    Sonderausstattung: Direktschaltgetriebe, Deepblack Perleffekt Lackierung, Lederausstattung Vienna, RNS 310 Navigation, Businesspaket plus (Leuchten im Fußraum, Mobiltelefonvorbereitung plus, Regensensoren usw), Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenfunktion und LED-Tagfahrleuchten, Vier Türen inkl. elektrischen Fensterhebern hinten, Geschwindigkeitsregelanlage (notabene: Tempomat), Prollverglasung (würde sagen in der 65 %igen Lichabsorbtionsausführung)
    Fahrzeugpreis: 36.600 Euro (Basis 27.700 Euro)
    Bereifung: 17-Zoll-Sommerreifen
    Durchschnittsverbrauch: etwa 10,5 l / 100 km


    Volkswagen: Muss das sein?


    Wie ich ja schon mehrfach andeutete, bin ich eher der Luxusmieter. Auch der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen. Irgendwie sind diese beiden Attribute (meiner Meinung nach) nicht mit VW (auch nicht mit Ford oder Opel) vereinbar. Mein letzter VW-Mietwagen war ein Passat im Jahr 2005. Einen Golf (1.9 TDI steht in meinen Unterlagen) bin ich im Jahr 2003 einmal gefahren. Dies war ganz am Anfang meiner Mieterkarriere.


    VW baut drei Fahrzeuge, die mich prinzipiell interessieren würden: CC, Scirocco und Golf GTI. Die ersten beiden interessieren mich jetzt aber nicht so sehr, dass ich sie unbedingt mieten würde. Alle drei fallen aber ein wenig aus dem VW-Allerlei.


    Den GTI wollte ich immer einmal fahren. Hauptsächlich aus Neugierde auf diesen gut motorisierten Golf. Auch ist der GTI eine Legende. Er begründete damals (1977?) eine ganz eigene Fahrzeugkategorie (Abteilung: Krawallschachtel oder auch Rennsemmel). Somit ist das ganz klar: Legenden muss man fahren!


    Vorgeschichte


    Freitag vor einer Woche mietete ich bei meiner Europcar-Station. Während er den Vertrag ausstellte, erwähnte der RSA, dass gleich noch ein VW Golf GTI hereinkäme. Würde ich aber nicht wollen, nähme er an. Warum nicht? Hat Automatik! Nein, hat DSG und interessiert mich! Also vereinbarten wir, dass ich den GTI am darauf folgenden Wochenende (also dem letzten) mieten würde.


    The boring stuff


    Am Freitag war es dann endlich soweit. Der Papierkram war schnell erledigt und schon hatte ich den Schlüssel in den Fingern und besah mir das gute Stück. Schwarz steht dem GTI schon gut. Natürlich gibt es ihn auch noch in auffallenden Farben (sehr genial: rot). Aber ich mag es unauffällig, somit ist schwarz schon ok.


    Also hinein in den Golf. Die Sitze nehmen ihre Passagiere mit der Gewissheit auf, sie nicht mehr so schnell loszulassen. Das beginnt sehr viel versprechend. Die Armaturen und die Hebel am Lenkrad geben keinerlei Rätsel auf (siehe Audi). Das Lenkrad mit den Chrom-Applikationen und der unteren Abflachung packt sich gut an und überzeugt auf ganzer Linie. Also mal die Sitze, das Lenkrad und die Spiegel einstellen.


    Fein so weit! Ein Blick zum Navi: 510 oder was? Keine Ahnung, muss ich zugeben, daher auch meine ursprüngliche Falschinformation. Ich möchte das Telefon per Bluetooth koppeln und drücke beherzt auf den „Phone“-Schalter am Navi. Dies wird mit einem „Telefonfunktion nicht verfügbar“ quittiert. Später finde ich dann heraus, dass man das Telefon mit der Menübedienung am Lenkrad koppeln muss. Der XDAR-verwöhnte Mieter stöhnt jetzt auf. Warum nicht alles mittels eines zentralen Bedienkonzepts abhandeln. Aber ok, ist nicht so wichtig. Braucht man ja nicht ständig. Noch später finde ich dann endlich den SD-Karten-Schlitz (man macht nicht gerade darauf aufmerksam). Auch das klappt so weit alles gut.


    The fun stuff


    Das alles ist aber natürlich nur Nebensache. Bei einem GTI geht es im Wesentlichen um drei Sachen: Motor, Getriebe und Fahrwerk. Hier brilliert dieses dieses Fahrzeug in einer Weise, wie ich das niemals vermutet hätte. Aber der Reihe nach.


    Man startet den GTI und er erwacht unspektakulär zum Leben. Schon beim Losfahren aus der Parklücke bemerke ich ein – wie soll ich es beschreiben – fettes Gefühl beim Fahren. Die Lenkung bietet etwas (natürlich nicht übermäßig) Widerstand. Man hat das Gefühl hier etwa Massives zu bewegen. Also mal warm fahren, wir wollen den Turbomotor ja nicht unnötig quälen. Erstaunlicherweise zeigt die Temperaturanzeige bereits nach wenigen gefahrenen Kilometern 90 Grad an.


    An einer Ampel auf der Bundesstraße in einer 70er Zone möchte ich es dann mal wissen. Also Sportschaltung rein und voll aufs Pedal. Es geschieht etwas, dass mich vollständig überrascht: Die Reifen quietschen kurz bevor sie greifen. Der GTI wird dann schön sauber und ohne große Unterbrechnung nach vorne katapultiert. Sehr schnell muss ich vom Gas um nicht an der 70er Marke vorbeizurauschen. Wie süß: Quitschende Reifen! Ich glaube, dass hat VW extra so eingerichtet! Lustig!


    Der 2-Liter-Turbomotor macht seine Sache somit hervorragend. Er erzeugt leider einen unangenehmen Brummton zwischen 2.200 und 2.800 rpm. Das könnte möglicherweise auf Dauer nerven. Das DSG verrichtet seine Arbeit gewohnt gut. Man kann mit den Schaltpaddeln zwar manuell eingreifen, dazu sah ich aber keine Notwenidigkeit. Wenn man dem GTI die Sporen gibt, muss man mit etwas höherem Verbrauch rechnen. Ich bin bei 10,5 Litern pro 100 km gelandet. Ist nicht wenig, schon klar, aber kann ich mit leben. Zumal, wenn man es ruhiger angeht, auch eine 8 vor dem Komma stehen kann.


    Der GTI gehört natürlich auf eine Landstraße mit ein paar schönen Kurven. Das Fahrwerk hält das Fahrzeug schön ausbalanciert, da wankt nichts. Natürlich wird man etwas durchgerüttelt wenn der Straßenbelag mal nicht so gut ist. Das geht halt nicht anders, aber es ist trotzdem nicht unangenehmen.


    Fazit


    Der GTI ist der Porsche für die Arbeiterklasse! Er ist zuerst einmal ein Golf und damit der Inbegriff von automobiler Vernunft. Es gibt genug Laderaum und bequem Platz für vier Personen. Hiermit kann man die Kinder zur Schule und die Einkäufe nach Hause bringen. Wenn es dann mal mit der Vernunft gut ist, lässt man dann halt das kleine Monster von der Strippe. So mancher BMW-, Audi- oder Mercedes-Fahrer wird sich umschauen (oder auch nicht), wenn er den Golf da vor ihm zum Platz machen auffordert. Der Golf macht dann Platz, in dem der Fahrer das rechte Pedal mal kurz anstuppst.


    Somit, liebe Leute von VW, bleibt mir nichts anders übrig, als euch zu gratulieren. Ein wirklich feines Stück Auto habt ihr das gebaut.


    Bilder