Audi A6 2.0 TDI multitronic | Sixt Dresden Flughafen

  • Der Lauf der Ringe



    Daten zur Anmietung

    Vermieter: SIXT
    Station: Dresden Flughafen
    gebuchte Klasse: FDMR (Wunsch: BMW 330d)
    erhaltene Klasse: PDMR mit Automatik
    Tarif: DEPW 5000 FDMR
    Erstzulassung: 30.11.2012
    Kilometerstand Anfang: 16.576 km
    Kilometerstand Ende: 17.296 km
    gefahrene Kilometer: 720 km
    Mietdauer: 3 Tage


    Technische Daten


    Motor: Vierzylinder-Diesel-Reihenmotor mit 1968 cm³ Hubraum, vier Ventile pro Zylinder, zwei oben liegende Nockenwellen, Turboaufladung mit Ladeluftkühlung, Common-Rail-Einspritzsystem
    Leistung: 130 kW/177 PS bei 4200 U/min
    Drehmoment: 380 Nm bei 1750-2500 U/min
    Vmax: 222 km/h
    0-100 km/h: 8,2 sek.
    Leergewicht: 1660 kg
    Bereifung: M+S Ganzjahresräder 225/55 R 16
    Normverbrauch: 5,0 Liter/100 km (Effizienzklasse A)
    BC-Verbrauch: 8,1 Liter/100 km (berechnet: 8,4)
    Grundpreis: 41.450 € (inkl. multitronic)
    Bruttolistenpreis: 55.485 €


    Ausstattung


    * Stufenloses Automatikgetriebe multitronic®
    * Lackierung Havannaschwarz Metallic
    * Aluminium-Schmiederäder im 6-Arm-Design, Größe 8 J x 17
    * Lederausstattung Milano s
    chwarz-schwarz
    * 4-Wege-Lendenwirbelstütze
    * MMI® Navigation plus mit MMI touch
    ®
    * Xenon plus mit Scheinwerfer-Reinigungsanlage
    * All-season-Reifen
    * Ablagepaket
    * Rücksitzlehne umklappbar
    * Multifunktions-Sportlederlenkrad im 3-Speichen-Design
    * Sitzheizung vorn und hinten
    * Komfortklimaautomatik 4-Zonen
    * Rückfahrkamera
    * Komfortschlüssel mit sensorgesteuerter Gepäckraumentriegelung
    * BOSE Surround Sound

    Businesspaket
    * MMI® Navigation
    * Handyvorbereitung (Bluetooth)
    * Einparkhilfe plus
    * Sitzheizung vorn
    * Innenspiegel automatisch abblendend



    Zur Anmietung


    Wie es eben manchmal so ist: Da hofft man auf Frühling und die Vermieter sehen es ebenso, wenn sie die Masse der aktuellen Fahrzeuge gleich mit Sommerrädern bestücken - und dann herrscht draußen beinahe sibirische Kälte. Das schränkt die Auswahl natürlich gehörig ein. Auch gegen ein von mir angebotenes Upsale auf die nächst höhere Kategorie ließe sich nichts machen. Weniger begeisternd stellte ich mich der mittelprächtiogen Auswahl, allesamt immerhin jeweils ein Upgrade auf eine höhere Buchungsklasse. Etwas enttäuscht, dass diesmal leider kein flotter 3er auf mich wartet, hörte ich mir die angebotenen Alternativen an:


    # 1: BMW X1, Diesel, Allrad und Automatik: Das hört sich erst einmal nicht schlecht an, jedoch handelte es sich hierbei nach Nachfrage um den xDrive18d. Moment, da klingelt bei mir was! BMW X1 xDrive18d Automatik | Sixt Dresden Flughafen Zwar darf man beim X1 LCI nun die entschieden bessere 8-Gang-Automatik bemühen, jedoch ist der "kleine" Diesel im Allrad-X1 schon etwas überfordert. Mit dem stärkeren 2.0-Liter-Diesel hätte ich nicht länger überlegen müssen und hätte mir wieder einen X1 gekrallt, den ich damals in der Summe eigentlich nicht übel empfunden habe.


    # 2: BMW 520d: Ein tolles Auto mit einigen Annehmlichkeiten und den typischen BMW-Qualitäten (abgesehen vom rustikalen Vierzylinder-Sound), aber einen 520d hatte man mir bereits im Oktober letzten Jahres als Upgrade für eine sehr angenehme Fahrt in den Norden der Republik anbieten können, als auch damals die Auswahlmöglichkeiten im Fuhrpark mehr als dürftig waren. Ich kenne seine Qualitäten, bewege selbst aber lieber immer wieder gerne etwas Neues. So sensationell ist der 520d ja nicht...


    # 3: Audi A6 2.0 TDI: Sensationell ist auch Alternative Numero 3 nicht, jedoch habe ich um den A6 bislang immer einen Bogen machen können. Erst wollte ich ihn mal testen und man konnte mir nur den alten A6 Avant anbieten. Und später gab es einfach zu reizvolle Alternativen beim BMW 5er! Na gut, dann also diesmal. Unverhofft kommt oft! Nur leider bereue ich meine Wahl recht schnell, denn ich dachte zu keiner Sekunde daran, dass der frontgetriebene A6, um den es sich hier handelt, mit der Multitronic bestückt ist. Ich bin wahrlich kein Automatik-Freund und bemühe lieber Schaltknüppel und Kupplung, aber eine Halbautomatik oder eine Stufenlose Automatik (CVT) wie eben besagte Multitronic setzt dem noch die Krone auf!


    Aber es scheint ein erkenntnisreiches Wochenende zu werden. Dann also mal los!




    Zum Exterieur


    Ja, was soll man dazu sagen: Schwarz, schwarz, schwarz sind alle meine Kleider! Lediglich im gleißenden Sonnenlicht zeigt Havannschwarz ein funkelndes, karibisches Braun, welches der Schlüsselanhänger in der Rubrik "Farbe" tatsächlich verheißt. Im Alltag bleibt es leider ein trübes Schwarz, welches bei winterlicher, windintensiver Witterung extrem schnell verdreckt. Schade, denn in einer der vielfältigen anderen Farben wie etwa das kühle, formpräsentierende Eissilber sieht der große Ingolstädter deutlich freundlicher aus. So allerdings zeigt sich eine gewisse Profanität und Nüchternheit, die das modische Designerkleid eigentlich nicht verdient hat. Wobei das auch an den nicht gerade üppigen 17"-Felgen im etwas plumpen 6-Arm-Design liegt, welche in ihrer Schwerfälligkeit der Karosserie noch ein paar Pfunde dazu mogeln.




    Die nun geschlossen ausgeformten LED-Lichtelemente an Front und Heck wissen in ihrem souveränen Auftreten zu gefallen. Diese technokratische Optik steht dem großen Mittelklasse-Audi, lässt jedoch selbst Markenkenner oft genug zweifeln, ob nun nicht doch etwa nur der facegeliftete A4 im Rückspiegel angriffslustig lauert. Selbst am Heck lässt man alle Familienähnlichkeiten unverblümt durchgehen. Liebe Audianer, das schafft zwar enorme Markenidendität, raubt den einzelnen Modellen jedoch ihr persönliches Profil! Immerhin erinnert die leicht füllige Silhouette mit der bogenförmig verlaufenden Dachlinie galant an die beiden A6-Vorgänger-Generationen.





    Zum Interieur


    )


    Den unterkühlten Charme, den der A6 außen zeigt, setzen die Designer innen fort und präsentieren und rundlich geschwungenes sowie elegant geformtes Interieur. Selbst silbern lackiertes Plastik wirkt hier nicht deplaziert. Das kann man vom MMI-Bildschirm nicht zwangsläufig behaupten, der surrend aus dem Amaturenbrett klappt. Im ausgefahrenen Zustand wirkt er ein wenig wie ein Fremdkörper im schlüssig geformten Interieur.



    In Sachen Materialqualität und Verarbeitung wird stets von Audi geschwärmt, dem kann der Blick auf die Mittelkonsole jedoch nicht wirklich standhalten. Hier zeigt sich recht einfacher, zweckmäßiger Kunststoff, der wohl besser im A3 gepasst hätte. Dafür passen in gewohnter Akribie die Spaltmaße.




    Doch wichtiger ist im Alltag vielmehr das praktische Talent. Mit dem immerhin 4,92 m langen A6 präsentiert sich eine ausgewachsene Limousine, die hält, was sie verspricht: Vier erwachsene Personen können mit genügend Freiraum die lange Reise antreten. Im Fond können die Beine kaum lang genug sein, aber der Kopf sollte nicht allzu hoch hängen. Für etwa mehr Luft nach oben gibt es schließlich den formschicken Avant. Doch bereits die Limousine erfüllt alle Aufgaben und zeigt ein großes Ladeabteil, welches sich dank der umklappbaren Rücksitzbank in eine ebene Ladefläche verwandeln lässt. Akzeptieren muss man jedoch die eingeschränkte Übersichtlichkeit, speziell nach hinten.




    Zur Ausstattung


    In unserer verwöhnten Welt sind Ledersitzen, Automatik und das größte sowie beste Navigationssystem bereits unsere Grundanforderungen, wenn es um den idealen Reisewagen geht. Das alles bietet der A6 für einen gewissen Obolus. Die Serienausstattung ist nicht gerade üppig, hält jedoch bereits Grundlegendes wie etwa eine Klimaautomatik oder die Geschwindigkeitsregelanlage bereit. Auch für die beinahe obligatorische Rückfahrkamera muss man extra löhnen.



    Wenn man auf gute Klangqualität steht, aber die aufgerufenen 6000 € (!) für das Bang & Olufsen System nicht zu zahlen bereit ist, dann bleibt nur das BOSE Soundsystem, welches für vergleichsweise geringe 950 € in der Liste steht. Mit den druckvollen BMW-Systemen (Harman Kardon, Hifi Professional) kann dieses System jedoch einfach nicht mithalten. Die Musik aus den BOSE-Lautsprechern klingt ordentlich, jedoch fehlt trotz Surround Sound das besondere Klangerlebnis.


    Die Xenon-Scheinwerfer beeindrucken dagegen mit beinahe taghellem Licht und leuchten die Fahrbahn breitflächig aus. So wird auch die Nachfahrt nicht zum Verdruss, selbst ohne mitlenkende Scheinwerfer und gleitendem Fernlichtassistenten.



    Unter der Bezeichnung "Komfortschlüssel" bietet Audi einen schlüssellosen Zugang zum Fahrzeug an. Dies ist praktischerweise an jeder der vier Türen möglich und ein Öffnen der Heckklappe mittels Fußgeste ist ebenfalls inbegriffen. Aus meiner Sicht stellt dies mehr als nur eine Spielerei dar, sondern erweist sich als ein ungemeiner Komfortaspekt.


    Das kann man so auch zur Bluetooth-Anbindung sagen: Die Freisprech-Telefonie funktioniert tadellos und die Musiktitel auf dem Smartphone werden nach kurzer Bedenkzeit souverän ausgelesen. Musikfreunde können sich andernfalls nur mit AUX, CD oder einer SD-Karte behelfen. Die Instrumente und Anzeigen sind klar abzulesen. Das große FIS gefällt mir immer wieder und der Digitaltacho ist - insbesondere bei der Multitronic - extrem hilfreich, zumal die Analoguhren nicht einwandfrei ablesbar sind. Nervig ist lediglich der selbsttätig löschende Kurzzeitspeicher. Ein tageweise angelegtes Löschen würde aus meiner Sicht völlig genügen! Warum Audi bei Darstellung von Wassertemperatur (links) und Tankinhalt (rechts) auf ungenaue LED-Balken setzt, bleibt ein Designer-Geheimnis...



    Zum Antrieb


    Der Einstiegsmotor ist selten für den Spaß zuständig, sondern nimmt sich die Vernunft als große Aufgabe. So fällt der angebene Verbrauch mit 4,9 Litern (multitronic: 5,0) angemessen niedrig aus. Bei noch akzeptablen 1,7 Tonnen Leergewicht sorgen 177 PS zwar für keine Luftsprünge, aber es reicht in der Tat aus.



    So beschleunigt der unter Last angenehm sonor klingende, kultiviert laufende Vierzylinder-Common-Railer durchaus flott und scheut sich auch nicht vor hohen Drehzahlen. Dafür allerdings liegen ihm niedrige Drehzahlen nicht besonders, denn jeder kleinste Milimeter Gaspedalbewegung quittiert die hektische Multitronic mit einem unabwendbaren Gangwechsel - selbst im Modus "Efficiency" sind keine dauerhaft niedrigen Drehzahlen um etwa 1100 U/min einzurichten. Dabei überrascht das stufenlose Automatikgetriebe von Audi durch seine ausgeprägte Wandlercharaktersitik mit 8 herausgearbeiten Schaltstufen und recht schnellen Schaltmanövern. Dank stufenloser Übersetzungsänderung sind naturgemäß keine Schalteinflüsse zu spüren. Im Modus "Dynamic" hält sie die Drehzahl im optimalen Bereich und reagiert angemessen flexibel auf Vortriebswünsche des Fahrers. Dem Motor geht ab 180 km/h jedoch langsam aber sicher die Puste aus und erkämpft sich nur mühsam bis auf die vom Werk versprochenen 222 km/h. Lediglich ein ausgeprägtes Gefälle brachte die Tachonadel des großspurig bis 300 km/h angelegten Tachometers über die 240er Marke. Für die eilige Autobahnfraktion ist der kleinste A6 eigentlich schnell genug, für sportive Ambitionen jedoch redlich ungeeignet.



    Denn obwohl das Fahrwerk genau die richtige Dosis zeigt - genügend mitteilsam, gute Federungseigenschaften, noch angemesse Kurvenneigung, nur in engen Kehren grob untersteuernd - so missfällt die grobschlächtige, digital wirkende elektromechanische Zahnstangenlenkung auf ganzer Linie. Bei niedrigen Geschwindigkeiten fällt die Servounterstützung hoch aus, jedoch hat das nicht den gewünschten Einfluss auf die Handlichkeit des eher schwerfällig wirkenden A6. Zudem fehlt es dann spürbar an Rückmeldung und Gefühl. In engen Straßen wirkt der große A6 beinahe so monströs wie der 5er Gran Turismo. Bei höheren Geschwindigkeiten, insbesondere ab 100 km/h, erhärtet sich die Lenkung deutlich und erfordert nunmehr durch ihre nervös ansprechende Mittellage die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Der Korrekturbedarf fällt unangenehm hoch aus, erschwert durch eine überraschend hohe Windanfälligkeit.



    Gleiches gilt für den Dieselverbrauch. Nur bei exzessiv ökonomischer Fahrweise ist er nahe der 5-Liter-Marke zu bringen. Der ermittelte Minimalverbrauch auf einer sparsam gefahrenen Landstraßenfahrt ergibt einen Verbrauch von 4,4 Litern im Schnitt. Dafür allerdings sollte "drive select" auf Efficiency stehen und die gemächliche Gangart bevorzugt werden, um der Multitronic jede spritzehrende Übersetzungsanpassung zu erübrigen. Will man angemessen flott vorankommen, sind weniger als 6 Liter praktisch nicht möglich (BMW 520dA: BC 5,5 Liter). Bei normalem Autobahntempo stehen schockierende 7,7 Liter im Display (Tempomat 130, Durchschnittsgeschwindigkeit 127 km/h). Und die Vollgasfahrt auf der Autobahn wird mit rekordverdächtigen 13,6 Litern belohnt - das habe nicht einmal mit dem BMW 535d touring geschafft. Das ist insgesamt extrem viel für einen Vierzylinder-Diesel dieser Gewichtsklasse. Ein größerer 6-Zylinder verbraucht gewiss nicht mehr! Im Alltag sind Verbräuche zwischen 6,0 und 7,0 Liter die Regel, je nach Fahrprofil.


    Einen Teil des Mehrverbrauchs schiebe ich auf das Multitronic-Getriebe. Auch aufgrund ihrer Anfälligkeit würde ich von diesem Getriebe - trotz ihres komfortablen Charakters - dringend abraten. Und als Handschaltfan wäre mir der handgeschaltene A6 an dieser Stelle auch deutlich lieber gewesen. Mit der manuellen Schaltung erspart man sich sicherlich auch das eine oder andere Geschwindigkeitsdelikt, denn dank nahezu gleichbleibender Drehzahl bei simultan vorhandener Vortriebsbewegung fehlt jegliches Tempogefühl. Schnell hat man in der Stadt ungewollt auf Tacho 70 beschleunigt. Da macht der große Digitaltacho im FIS richtig Sinn...



    Zum Fazit



    Es ist immer wieder erfrischend, neue automobile Bekanntschaften zu machen. Doch bei jedem "Vierringer" schwingt bei mir immer etwas Wehmut mit. Ich schaffe es - abgesehen vom flinken A3 - erst nach recht langer Zeit mit den Audi-Modellen warm zu werden. Daran ändert auch dieser durchaus talentierte A6 nichts. Das liegt aber zum Teil auch an der übermotivierten Multitronic. Für angenehme Langstreckenfahrten erscheint der A6 ideal, doch dafür fällt der Verbrauch sehr hoch aus. Somit gilt: Der Handschalter oder gleich der V6 sind die bessere Wahl!



    Pro


    + ausreichend kräftiger, kultivierter Dieselmotor
    + sehr feinfühlige, kräftig zupackende Bremsen
    + üppiges Platzangebot
    + ruhige Reiseatmosphäre
    + hoher Antriebskomfort
    + ausgewogen federndes Standard-Fahrwerk
    + sehr helles Xenon-Licht

    Contra


    - eingeschränkte Traktion
    - großer Wendekreis
    - grob regulierendes ESC
    - nervöse Schaltakrobatik
    - indirekte, unpräzise Lenkung
    - hoher Krafstoffverbrauch
    - unübersichtliche Karosserie

    2 Mal editiert, zuletzt von Rex ()

  • Das es beim 7er anders ist, wusste ich nicht, da meine BMW-"Fahriere" bislang beim 5er/5er GT aufhört. ;) Jedenfalls ist es beim direkten Konkurrenten so und der Vergleich zum 520d F10 war auch der eigentliche, versteckte Hintergrund zu diesem Testbericht. Daher fand ich dieses Detail am Rande erwähnenswert genug.

  • Einiges davon ist mir auch bei dem A6 3.0 TDI (204) PS mit Multitronic aufgefallen, bis auf der Verbrauch, der war auch da ok. 6 Zylinder sind halt immer besser ;) Der 245PS mit quattro war da bei mir verhältnismäßig sogar noch mal sparsamer.
    Das die Lenkung in irgendeiner Weise unpräzise war kann ich überhaupt nicht bestätigen, sie gibt einem nicht das Überfahren jedes Kieselsteins weiter, aber sie war auch bei sportlicher Landstreckenfahrt immer sehr akkurat und angenehm und hat genau das umgesetzt was ich wollte.


    Die unübersichtliche Karosserie kann ich nur bestätigen, ist aber heutzutage leider bei fast allen Herstellern so. E-Klasse und 5er sind da keine Ausnahme.

  • Mir war es noch vom 5er so hängen geblieben, dass an den Fondtüren eine Komfortöffnung bzw. Schließung nicht möglich ist - bin da aber wohl nicht mehr auf dem Laufenden. Beim 3er ist es nach wie vor so.


    @×-conditioner: Die mangelnde Lenkpräzision unterstelle ich dem A6 im Vergleich zu 5er und E-Klasse, die über die deutlich bessere Servounterstützung verfügen. Als Fahrer muss man immer genau im Fokus haben, wohin der große Audi nun steuert. In der vergleichsweise strammen Lenkungseinstellung "dynamic" (generell meine bevorzugte Wahl) erscheint die Lenkung weniger feinfühlig, speziell um die Mittellage. Da fühlte sich der A6 auf der schnelleren Autobahnfahrt mit seiner etwas "eckigen" Lenkung schon deutlich passender an. Da gab es auch keine Beschwerden über mangelnde Lenkpräzision.


    Gefallen hat mir immerhin, dass sie im idealen Maße die Fahrbahnbeschaffenheit detektiert. Auf Antriebseinflüsse hätte ich jedoch verzichten können.


    Die Übersichtlichkeit erschien mir beim 5er besser. Das sagt mir lediglich das Gefühl, denn über Messwerte verfüge ich nicht. Nach vorn fehlt die passende Orientierung, zur Seite macht er sich mit seinen Schultern recht breit und die ansteigende Schulterlinie mündet in einem hohen Heck. Das ginge durchaus besser, wobei es limousinenbedingt niemals sonderlich gut sein kann.


    @all: Zum A6 war diesmal bestenfalls ein kurzer Bericht geplant. Aber ich steigere mich da immer ungewollt hinein, ich elendiger Perfektionist. :61: Und anscheinend ist dies sogar der erste Erfahrungsbericht zum A6 C7 2.0 TDI multitronic auf MWT.

  • @Rex:
    Danke für den wie immer super tollen Bericht :118:
    Das du kein Audi-Fan wirst weiß ich schon, aber trotzdem ein sehr objektiver Bericht. Ich denke der 2.0TDI ist leider durch die Multitronic etwas eingeschränkt, wobei sie mir im 3.0TDI eigentlich recht gut gefallen hat. Mit 8-Stufen Wandlerautomatik oder DKG und Quattroantrieb wird ein Audi auch mal zu einem sehr schönen Fahrzeug, für das ich gern mal einen BMW stehn lasse.
    Was die Materialien im Innenraum angeht, so kochen nunmal alle nur mit Wasser. Bei einem 5er BMW ist ja auch nicht alles Gold was glänzt ;)

  • Bitte, bitte! :D


    Aus mir wird wohl in diesem Leben kein Audi-Fan mehr! ;) :D Aber ich versuche es dennoch immer wieder.
    Im letzten Jahr bin ich das A5 3.0 TDI S-Line Cabriolet mit der 7-Gang S-Tronic (245 PS) Probe gefahren. Der V6-Sound ist nicht übel, die Fahrleistungen waren wirklich okay (gefühlt auf 530d-Niveau, ursprüngliche Version mit 245 PS), aber man merkt dem Cabrio schon sehr das hohe Gewicht an. Und dazu dieser Zwangsallrad. Die S-Tronic finde ich nicht sonderlich überragend - ein tolles Getriebe, aber das ZF 8-Gang oder das 7-Gang M-Doppelkupplungsgetriebe von BMW gefällt mir dann doch entschieden besser. Ich fand die 78k BLP für das Cabrio dann doch etwas reichlich... Mit dem Design kann ich mich wirklich arrangieren, wobei mir das A5 Cabriolet mit seinem schicken Akustikverdeck besonders gut gefällt, aber das "Haben-will"-Gefühl setzt dennoch nicht ein. Einen 530d würde ich wohl weiterhin dem A6 vorziehen wollen. Lediglich der 3.0 TDI mit adaptiertem V8-Sounddesign und 8-Gang-Automatik würde mich schon mal interessieren.


    Der CR 2.0 TDI ist eigentlich nicht schlecht, mit 170 PS kannte ich ihn schon aus Golf GTD und Octavia RS. Im leichtfüßigen A3 hat mir der 140 PS CR TDI stets gut gefallen, der Minimalverbrauch hat damals beeindruckt. Jedoch erscheinen die BMW-Triebwerke insgesamt noch eine Spur effizienter. Insbesondere der Maximalverbrauch ist beim TDI recht hoch, eine unökonomische Fahrweise lässt den BMW-Verbrauch nicht so zügig nach oben schnellen. Dafür gefällt der CR TDI mit der feinfühligeren Klangkulisse, klingt für einen Vierzylinder-Diesel wirklich nicht schlecht und erzeugt im A6 ab und zu sogar so etwas wie sportliche Gefühle. Vorteilhaft für den A6 2.0 TDI ist sischerlich die recht kurze Übersetzung der Multitronic.


    Bei BMW ist längst nicht mehr alles Gold, was glänzt - dafür macht die bayrische Traditionsmarke aus Fansicht in jüngerer Zeit zuviele folgenschwere "Fehler" (Masse statt Klasse, Gewinn vor Emotionen). Der 5er ist gewiss nicht perfekt, aber er erscheint insgesamt auf ähnlich hohem Niveau wie der A6. Audi wirkt stets sehr bemüht, das perfekte Finish zu bieten. Dahingehend ist es etwas enttäuschend, weniger wertige Stellen anzutreffen.

  • Ich verstehe immer noch nicht, wie man bei über 200 km/h zwei Minuten lang so einen Film drehen kann...


    Außerdem: was soll mir das jetzt sagen? Wie schnell die Karre fährt steht auch im Datenblatt.

  • Das Datenblatt lügt anscheinend ein wenig, denn in der Ebene erkämpft er sich nur mühselig auf Tacho 222/223 und gibt dann entkräftet auf - trotz des windschlüpfrigen cW-Wertes von nur 0,26. Und wo bleibt da die Tachoabweichung? Erst bergab wandert die Tachonadel über 230 bis knapp über 240 (Reifenlimit liegt bei reellen 240 km/h). Damit gehört man auf der Autobahn immer noch zu den schnelleren Akteuren.


    Letztlich soll das Video nur zwei Aussagen dokumentieren: Für die flotte Autobahnfahrt reicht der kleine Diesel bereits aus. Und der Verbrauch ist unter diesen Umständen schon extrem hoch (14,0 Liter im Video bei einem Schnitt von 197 km/h). Von nichts, kommt nichts. Aber wer so fährt, wählt eben besser den V6. Für mich stellte sich die Frage, wofür man den 2.0 TDI multitronic denn wirklich gebrauchen kann, denn weder für Stadt, Landstraße noch Autobahn erscheint er optimal geeignet.


    Witziges Detail am Rande ist die Himmelsrichtungsrose im FIS (Menü NAV), welche im Zentrum das ausgerichtete A6-Fahrzeug zeigt. Da kommen dem Audi-Kapitän beinahe nautische Gefühle auf. :D

  • Ich bewundere Deine Akribie und Deine Liebe zum Detail... :thumbsup: ...aber lass doch trotzdem lieber beide Hände am Lenkrad... ;) So genau, wie Du das im letzten Post beschrieben hast, reicht es doch völlig aus, das Video braucht es dafür gar nicht.