Sparfunktion: Segeln

  • Gar keiner, das ist wirklich reine Klugscheisserei.


    Im Stand macht eine Anzeige in Liter pro 100 km nur schlicht keinen Sinn, der Verbrauch wäre dann nämlich unendlich. Genauso wenig Sinn macht allerdings eine Anzeige in L/100km beim Rollen bei ausgekoppeltem Motor, da Verbrauch und zurückgelegte Strecke in diesem Moment nix miteinander zu tun haben.

  • Witzig ist trotzdem, dass man dem Motor erst die paar Tropfen Spritverbrauch an der Ampel abgewöhnt hat durch die Start-Stopp-Automatik und er nun wieder Sprit im Leerlauf beim segeln verbrauchen darf, da man die Schubabschaltung umgeht :wacko: :D


    Ist doch schon sehr lustig wie sich das alles so entwickelt :whistling:

  • Zwangs-Pendler:

    Segeln + Tempomat, können die miteinander? Wenn ich in 2km Entfernung eine Ampel auf rot springen sehe, lasse ich auch heute schon ausrollen, indem ich den Tempomat deaktiviere. Mit der Segelfunktion werde dann in diesem Fall nicht einmal langsamer.


    So weit richtig verstanden?


    Und wie sieht es aus, wenn der Tempomat aktiviert ist und es geht bspw. berg - segelt das Fahrzeug dann, oder nicht?

    Ja und nein.


    1. Wenn du mit aktivem Tempomat auf eine Ampel zufährst und diesen ca. 1km vor der Ampel deaktivierst wird der BMW trotz aktivem EcoPro-Modus nicht in den Segeln-Modus sondern in den Rekuperations-Modus springen. So ist das bei mir immer.


    Denn: der Segeln-Modus kann nur bei "manueller" Fahrt ohne Tempomat aktiviert werden. Daher mein Tipp: vor der Ampel den Tempomten aktivieren, aber das Auto mit dem Gasfuß selbst langsam in den Segeln-Modus dirigieren (also sanft immer weniger Gas geben und nicht direkt in die Rekuperation übergehen lassen). Das hört sich kompliziert an und erfordert im Alltag tatsächlich etwas Geschick.


    2.. Wenn du mit aktivem Tempomat etwa mit 130km/h auf der Autobahn bergab fährst pendelt sich die EcoPro-Drehzahl-Anzeige (die eigentlich keine Drehzahl sondern die Kraft anzeigt) bei 0 ein, weil für die Fahrt bergab keine Motorleistung abgerufen wird. Im Segeln-Modus wird das Auto aber trotzdem nicht eingeklinkt. Das geht nur bei manueller Fahrt. Daher auch auf Autobahnen: Tempomat am besten kurz deaktiveren und solange selbst dirigieren, wie man Segeln nutzen möchte.


    Ob das Auto segelt erkennt man daran, dass der Drehzahlmesser im EcoPro nicht nur bei 0 anliegt, sondern auch von 2 leuchtenden Balken gerahmt wird, quasi "eingeklinkt" ist. Erst dann segelt der BMW tatsächlich.

  • Witzig ist trotzdem, dass man dem Motor erst die paar Tropfen Spritverbrauch an der Ampel abgewöhnt hat durch die Start-Stopp-Automatik und er nun wieder Sprit im Leerlauf beim segeln verbrauchen darf, da man die Schubabschaltung umgeht :wacko: :D Ist doch schon sehr lustig wie sich das alles so entwickelt :whistling:

    Deshalb ist ja die nächste Evolutionsstufe auch Segeln mit abgeschalteten Motor, wie bei den Hybriden. Wenn dann das Auto über Navi Daten, aktuelle Geschwindigtkeit, etc. dem Fahrer zuverlässig sagt, wann gesegelt werden soll, ist damit sicher ein sehr hohes Einsparpotential möglich.

  • Der springende Punkt für die Motorabschaltung ist, dass genügend Energie für Servolenkung und Bremskraftverstärkung bereitgestellt wird. Und das funktioniert mit den großen Hybrid-Batterien ohne Probleme, bei den kleinen Batterien der herkömmlichen Fahrzeuge leider noch nicht im benötigten Umfang.

  • Ist die benötigte Technik für ein segeln mit ausgeschaltetem Motor nicht schon an Bord?
    Für das Start-Stop System wird doch ein Startergenerator an der Kurbelwelle verwendet. Dieser hätte doch garantiert genug Kraft, das Fahrzeug bis 100km/h segeln zu lassen, oder?


    Oder verwendet BMW Steinzeittechnik ala VW, sprich den Anlasser?

  • ich bleibe lieber bei schubabschaltung. da lege ich mittlerweile auch strecken von ca. 2-3km zurück, ohne einen tropfen sprit zu verbrauchen oder bremsen zu müssen. baustelle in 2km heißt für mich bei 220km/h vom gas zu gehen und dann meist nur noch von 100-120 auf 70-90 abzubremsen.


    man kann jetzt drüber zanken, ob bleifuß und eco so gut zusammenpasst - aber 9,9l aus nem 1,4l TFSI bei nem 130er schnitt sind ganz annehmbar für meinen geschmack.

  • Der springende Punkt für die Motorabschaltung ist, dass genügend Energie für Servolenkung und Bremskraftverstärkung bereitgestellt wird. Und das funktioniert mit den großen Hybrid-Batterien ohne Probleme, bei den kleinen Batterien der herkömmlichen Fahrzeuge leider noch nicht im benötigten Umfang.

    Warte mal noch ein gutes Jahr ;)

  • Mich würde ja interessieren, welche Fahrzeuge dieses Segeln ebenfalls beherrschen (außer den bereits genannten BMW)


    Hatte die Funktion der erste mal vor paar Wochen im Audi A3 und wusste bis dato nicht mal, dass es sowas überhaupt gibt.


    Im Passat gibts die Funktion auch. Nennt sich einfach "Freilauf". Wenn man ganz kurz, ganz leicht auf die Bremse tritt, wird wieder eingekuppelt und der Motor bremst mit (ist das bei BMW auch so?). Geht man aufs Gas und dann wieder runter, kuppelt das Fahrzeug aus und man rollt. Ist ok, aber ich bleibe beim Marketinggag. Denn wirklich sparsamer fährt man damit nur in Verbindung mit einer assistierenden Telematik. Im Grunde spart man hier also damit, in dem man vorrausschaunder fährt.
    Das ist aber absolut nix neues und wird einem einfach nur in buntem
    Geschenkpapier verpackt präsentiert. Und die Fahrzeuge hinter einem kriegen immer einen Anfall, wenn man 1,5km vor dem Ortseingang vom Gas geht und nur noch rollt. :102:

  • So, ich habe nun meinen Skoda Citigo zum Erprobungsfahrzeug kurzer Hand umfunktioniert und segel nun mit ihm kräfig zur Arbeit. Bislang war mein Verbrauch auf dem täglichen Arbeitsweg bei 4,2l - 4,4l. Mit segeln liegt der Verbrauch bei sagenhaften 3,7-3.9l. 8|
    Also es scheint wirklich ein Sparpotential zu sein, ohne dass man es wirklich geglaubt hätte :111:

  • Kann ich bestätigen. Mit meinem up! habe ich auch vor ein paar Wochen damit angefangen. Meine Fahrt-zur-Arbeit-Strecke geht überwiegend bergab. Also kurz Schwung holen und Gang raus und rollen lassen. Wenn er langsamer wird, kurz den 5. Gang rein und dann wieder zurück in den Leerlauf. Bringt bei mir auch so um einen halben Liter, also 2,7 statt 3,2, wenn es gut läuft.

  • So, ich muss den Spareffekt bezogen auf die Achtgangautomatik für ruhige Fahrweisen auch mal unterstreichen. Ich lasse so früh Gas weg wie nie - und der 3er rollt und rollt und rollt (natürlich nur auf bekannten Strecken möglich). Wer sowieso immer im letzten Moment voll bremst und nie vorher rollen lässt, für den wird sich allerdings kein Spareffekt ergeben.

  • Wie ist das jetzt eigentlich mit dem EcoPro modus? Kuppelt der 3er nicht auch aus? Inwiefern unterscheidet sich das vom der Funktion "Segeln"?
    Denn beim 3er hat mir das ganz gut gefallen, obs was gebracht hat kann ich nicht sagen, gestört hat's aber nicht.

  • Seit ich hier etwas von "Segeln" und "Spritsparen" gelesen habe, hab ich mich (versucht) im Internet etwas schlau zu machen, ob das was bringt bzw wieviel. Viel brauchbares gabs nicht, nur im Z3-Forum waren ein paar ganz interessante Seiten, unter anderem auch was über OBD mitgeloggt.


    Mein normaler Fahrstil ist spritsparend, aber nicht verkehrsbehindern langsam, sondern angepasst an den Verkehrsfluss, oder sogar schneller als manch anderer :wacko: . Die Schubabschaltung nutze ich sehr viel, da ich erst sehr spät zurückschalte - somit interessierts mich schon, wie groß der Unterschied zwischen Schubabschaltung und Segeln in der Praxis wirklich ist (als kleiner Hypermiller).
    Meinen Corsa wurde so fast zum 3-Liter-Auto, Rekord waren 4,11l/100km über knapp 1000km.


    Den J-Astra mit 1.7CDTI (Handschalter) bewege ich mit Bordcomputer 4,6-4,7l/100km (real 0,2l/100km höher).
    Seit der letzten Betankung sind 200km vergangen, habe dann geziehlt an sich anbietenden Stellen (2 gute Gefälle sind dabei) ausgekuppelt (ca. 0,6-1l/100km Momentanverbrauch) und das Auto bis zu 5km bis zum nächsten Ort segeln lassen.
    Ist ja wahnsinn, wie die Masse in Leerlauf weiterschiebt. Selbst wenn das "Gefälle" vorbei ist dauert es Ewigkeiten, bis man mal von ~100-110 auf 80 abgebremst wurde. Meist muss ich vorm Ortseingang noch richtig bremsen, da immernoch gut 70km/h anliegen.
    Da ist man mit Schubabschaltung definitiv im Nachteil, wenn es um die zurückgelegte Strecke ohne Gasgeben geht!!
    Dazu klemme ich mich auf der AB noch hinter schnellere LKWs oder Busse (90-110km/h), die die Spur freiräumen und schon liegt der Verbrauch bei Bordcomputer 4,3l/100km.
    In der Durchschnittsgeschwindigkeit bin ich nur im 4km/h gesunken, im Vergleich zum normalen Fahrstil.
    Werd das jetzt noch die Woche durchziehen und dann tanken und sehen wieviel es genau ausmacht.
    Lanfristig fahr ich aber dann wieder normal spritsparend ;)

  • Wie ist das jetzt eigentlich mit dem EcoPro modus? Kuppelt der 3er nicht auch aus? Inwiefern unterscheidet sich das vom der Funktion "Segeln"?

    Segeln gibt es ja nur bei den LCI-Modellen von 3er, 5er, 7er usw. Wenn "Segeln" angeboten wird, dann funktioniert das in allen Modellen gleich. Es wird nicht mechanisch über den Automatik-Wählstick ausgekuppelt in die Position "N", sondern es wird über die EcoPro Software ein Auskuppeln simuliert, wobei dabei sicherlich auch die Mechanik eine Rolle spielt. Allerdings kommt mir "Segeln" noch effizienter vor, als Auskuppeln in Hinblick auf die Reichweite beim Rollen usw.

    Funktioniert aber nicht mit GRA, richtig? (Irgendwie klingt die Frage dämlich, aber ich kenne das System nicht wirklich...)

    Bei Verwendung des Tempomaten funktioniert "Segeln" nicht. Bei Verwendung eines Abstandstempomaten, der folglich auch bremst, wird der "Segeln"-Modus zwar erreicht, jedoch nicht aktiviert, die Ersparnis ist folglich geringer. Daher empfiehlt sich in solche Situationen kurzes manuelles abschalten des Abstandstempomaten, um "Segeln" manuell zu aktivieren und zu nutzen, danach einfach wieder den Abstandstempomaten Reseten und gut.


    Was mich beeindruckt hat: die EcoPro-Fahrtipps funktionieren auch im europäischen Ausland sehr gut, in Hinsicht auf Gefälle usw. Das ist wichtig, denn "Segeln" lässt sich nach meiner Erfahrung nicht ausnahmslos aktivieren, sondern nur wenn die Navigationsdaten bzw. sonstige Sensorik dies auch zulässt, obwohl für den Fahrzeugführer z.B. anhand eines stärkeren Gefälles eindeutig klar ist, dass "Segeln" funktionieren sollte. Das geht dann aber erst nach mehreren Anläufen oder wenn die Software erkannt hat, wo man sich befindet bzw. welches Profil die Strecke aktuell hat.


    Die durch "Segeln" zu erzielende Ersparnis ist - abhängig von den individuellen Strecken die vorwiegend gefahren werden - m.E. durchaus groß, gerade ohne "Segeln" macht der EcoPro-Modus nur noch wenig Sinn, da allein durch eine sanfte Klimastrategie kaum Zusatzkilometer gewonnen werden können, allein ein einhalten von max 130km/h trägt hier noch zum sparen bei, wobei das auch bequemer und entspannter im Comfort+ -Modus geht.


    Vielleicht sollte man der Debatte auch zu Grunde legen, dass "Segeln" überwiegend in Fahrzeugen Anwendung findet, die um die 2 Tonnen wiegen, über 200 oder 300 PS haben und daher nur eingeschränkt mit den Verbräuchen von Opel Corsa oder Astra vergleichbar sind. Auch sind es meist Automatik-Fahrzeuge, mit welchen ein Auskuppeln ungleich umständlicher zu bewerkstelligen ist, als mit einem beliebigen Handschalter. Daher macht "Segeln" hier in meinen Augen durchaus Sinn, auch wenn das viele in ihren privaten Autos sicher schon lange besser konnten.