Als Banker zu Sixt?

  • Eine anspruchsvolle Kaufmännische Ausbildung macht noch lange keinen Vertriebler aus dir.
    Ein Bausparvertrag/Wertpapierdepot/Privatrente ist aus den Augen des Konsumenten ein deutlich niederpreisigeres Produkt als ein Automobil, hinzu kommt das dieses Geld im Normalfall dann nicht weg ist, sondern noch für den Kunden verfügbar. Du hast selber geschrieben das du Probleme hast solche Sachen an den Mann/die Frau zu bringen, demzufolge sind entweder eure Produkte schlecht oder du kein guter Vertriebler, ein richtig guter Vertriebler schafft es übrigens auch schlechte Produkte zu verkaufen.


    Ich wollte damit auch nur ausdrücken das die Arbeit im Automobilvertrieb für dich nichts ist (wie du selber auch zugegeben hast) wenn du selbst von dir sagst das du mit der Vermarktung von Finanzprodukten ein Problem hast. Weniger als 1% aller Neuwagen wird Bar/Überweisung/Kreditkarte bezahlt. Es gehört also immer ein gut verkauftes Finanzprodukt zu einem verkauften Fahrzeug.


    MfG Jan

  • Das Gehalt einer Bank. :thumbdown: In der Ausbildung ganz nett, danach nicht der Hit. Außer man geht in die höheren Bereiche. Dazu braucht man aber viel Vitamin B, übermäßig gute Zahlen und am besten ein Studium. Abhängig von der Bank natürlich.


    Ganz ehrlich: Sixt wird niemals an den privaten Bankentarif rankommen. Die liegen wahrscheinlich sogar noch weit unter den Konditionen der Volksbanken. Also erwarte nicht zu viel.

  • Wenn dir die Kunden in der Bank zu stressig waren, dann ist RSA der falsche Job für dich. Ich musste das schon oft Live erleben. In Ulm war ich mal kurz davor einen Kunden aus der Station zu werfen, als er anfing die RSA zu beleidigen. Das konnte man sich kaum mit anhören.

  • Wegen des Gehaltes solltest du ganz sicher nicht zu Sixt wechseln. Die Entlohnung dort ist auf jeden Fall unter dem, was du als Bankkaufmann (auch ohne Studium) verdienen kannst, glaub mir.



    Weiterhin ist es oft ein Trugschluss zu sagen, man möchte mit etwas arbeiten, wofür man sich auch interessiert. Gerade als SL hast du oft nicht viel mit den Autos selber zu tun. Die stehen als Beträge in deiner Bilanz und das war es quasi auch schon, mal überspitzt gesagt.


    Was dazukommt ist, dass du einfach einen enormen Druck von oben bekommst (wie hier der ein oder andere auch schon erwähnt hat). Das Management von Sixt ist knallhart, wenn die Zahlen nicht stimmen oder es öfter Probleme mit guten Kunden gibt.


    Ich an deiner Stelle würde die Entscheidung 2x überdenken - weniger Lohn, mehr Stress, mehr Arbeit...ob es das wert ist.

  • Weiterhin ist es oft ein Trugschluss zu sagen, man möchte mit etwas arbeiten, wofür man sich auch interessiert. Gerade als SL hast du oft nicht viel mit den Autos selber zu tun.

    Ich kenne zwei SLs persönlich, die die "Highlights" immer selbst abholen, fahren usw., soweit es die Zeit zulässt. Natürlich ist der Job in der Vermietbranche nicht ohne Stress, trotzdem hat der TE mit seiner kaufmännischen Ausbildung gute Voraussetzungen und auch in der Bankbranche wird man nicht fürs Nichts-Tun bezahlt. Von daher halte ich seinen Ansatz durchaus für überlegenswert, man muss das nicht schlechter reden, als es ist. Am Ende ist es eben ein Job, mit Vor- und Nachteilen. Wie bereits angesprochen würde sich ein Probearbeiten empfehlen, da er noch relativ jung sein dürfte, muss das ja auch keine endgültige Entscheidung sein: warum nicht bei Sixt für eine Stelle bewerben, ruhig etwas höher greifen und dann in der praktischen Zeit mehrere "Stationen" durchlaufen. Wenn es ihm nicht gefällt, kann er immer noch woanders anheuern.

  • Ich würde den Bankkaufmann und auch die Ausbildung als König unter den Kaufleuten bezeichnen. Sollte nicht arrogant rüberkommen aber wir sind in diesen Bereichen eigentlich ziemlich top drauf

    Das mag in äußersten Einzelfällen noch so sein. Aber selbst heutige "top" ausgebildete Bankkaufmänner können sich nicht mit dem früheren Ausbildungstand in der Branche messen. Selbst als Laie finde ich es erschreckend, mit welchem Wissensstand heute der durchschnittliche Bankangestellte auf Kunden los gelassen wird.

  • Bevor eine Diskussion über die schlimmen Banker ausbricht: Ein beliebtes Thema in der Gesellschaft über das man mit jedem diskutieren kann. Es ist richtig, das wir in einer Schulung von 10 Std. am Tag vielleicht 2,5 Std. das Produkt und seine Merkmale kennen lernen und die restliche Zeit wie man es am besten verkaufen kann. :whistling: Aber das war vor 10 Jahre bestimmt nicht anderst. Vielleicht nicht ganz so extrem aber der Vertriebsdruck war in diesem Maße nicht da.


    Klar hat der Job- vor und Nachteile. Gibt durchaus Bereiche in der Bank wo mich interessieren würden. Allerdings intern und da werden die Stellen eher abgebaut und im Vertrieb weiter ausgebaut. Das man bei Sixt Stress hat und die Arbeitszeiten auch eher bescheiden sind ist mir klar. Auch das es Druck gibt. Aber in welcher Branche wo mit Vertrieb zu tun hat ist dies nicht der Fall? Ich bin durchaus davon überzeugt, das es einfach an der persönlichen Einstellung liegt und ob es einem Spaß macht diese Produkte zu verkaufen. Geldanlagen, Bausparverträge und Aktienkurse interessieren mich nicht. Tja eben etwas zu spät gemerkt. :112:

  • Kleine Ergänzung von mir:

    Es ist richtig, das wir in einer Schulung von 10 Std. am Tag vielleicht 2,5 Std. das Produkt und seine Merkmale kennen lernen und die restliche Zeit wie man es am besten mit billigster Rhetorik an Idioten verkaufen kann.

    Und das ist offensichtlich die einzige Ausbildung, die heute ein Bankkaufmann erhält. Das alles kann ein Kaffeefahrtverkäufer auch.


    Von vor zehn Jahren rede ich nicht, da war das schon so wie heute.

  • Ich denke, wir können hier diskutieren bis zum St. Nimmerleinstag, es wird nichts dran ändern, dass Du es einfach versuchen musst, wenn Du es magst.


    Ich würde mich dann nicht nur auf Sixt beschränken, sondern mich mehrfach bewerben. Mal abgesehen, dass Du als es auch einfach versuchen kannst und wenns nix für Dich ist, machste halt was neues.


    In diesem Fall macht nur der Versuch auch "kluch" :)


    Meine persönliche Meinung dazu, ich habe während des Studiums als RSA gearbeitet und würde dies auch immer wieder tun. Ich hatte allerdings auch super Kollegen. Vom Gehalt her, ist die Arbeit als RSA eher so einzuschätzen, dass es zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel ist :S

  • Gibt ja auch noch andere Banken.


    Abgesehen davon: Wer mit Verkaufsdruck nicht umgehen kann ist fehl am Platz bei Sixt. Da wird jeder Mitarbeiter am Ende des Monats an seinen Zahlen gemessen - und das Monat für Monat. Das Grundgehalt liegt bei RSA eher im mäßigen Bereich, es gibt einen großen variablen Anteil, man muss also auch Versicherungen, Upsells & co. verkaufen, sonst kommt man finanziell da nicht weit.


    Wer keine Lust auf Dispo und anderen Organisations-Kram hat, sollte sich am besten an einer großen Flughafen-Station bewerben, da vermietet man als RSA tatsächlich fast ausschließlich Autos am Counter. Die Kehrseite sind Wochenend- und Abenddienste.


    Die Gesamt-Arbeitsbelastung variiert sehr stark, je nach Größe sowie Lage der Station und ob es sich um eine Agentur handelt oder nicht. Die Personalfluktuation ist nicht ohne Grund sehr hoch.

  • Ich konnte jetzt nirgends lesen, dass der TO schlecht als Banker ist oder mit Verkaufsdruck nicht umgehen könnte. Er schrieb doch lediglich, dass es ihm keinen Spaß macht und er deshalb nach einer Alternative sucht. ?( Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.

  • Wer keine Lust auf Dispo und anderen Organisations-Kram hat, sollte sich am besten an einer großen Flughafen-Station bewerben, da vermietet man als RSA tatsächlich fast ausschließlich Autos am Counter.

    Wobei man dazu auch erwähnen muss das nicht selten die RSAs am Flughafen auch Frust schieben.
    Da bist du dann halt ein Mietroboter. ;)
    Klar du musst null Dispo machen oder Verkäufer aussortieren,nix tauschen mit anderen Stationen.


    Aber is ist eine sehr eintönige Geschichte : Läuft immer nach Schema F ab: :P


    Hallo--- Kartenroulett---MW raussuchen----versuchen Upsell/Versicherung
    andrehen----Mv erstellen---Tschüss---Hallo--- und so weiter :)

    Das Grundgehalt liegt bei RSA eher im mäßigen Bereich, es gibt einen großen variablen Anteil, man muss also auch Versicherungen, Upsells & co. verkaufen, sonst kommt man finanziell da nicht weit.[...]Die Kehrseite sind Wochenend- und Abenddienste.

    Die aber, zu mindest wenn man gut im verkaufen ist,an Flughäfen durchaus so ausfallen das es für die "unbequemen" Arbeitszeiten angemessen ist. Klar auch Sixt zahlt zuschläge wie Nacht der WE aber davon ist, im gegensatz zu manch anderen Branchen, noch keiner reich geworden.