Škoda Superb III Combi 2.0 TDI 4x4 AUT | Sixt Köln-Bonn

  • Eckdaten
    Fahrzeug: Škoda Superb III Combi 2.0 TDI 4x4 DSG
    Motor: 1968 cm³ 4-Zylinder mit 190 PS, 400 Nm bei 1750-3250/min
    Höchstgeschwindigkeit: 228 km/h lt. Fahrzeugschein
    Getriebe: 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe
    Durchschnittsverbrauch lt. BC: 7,8l/100 km | 7,81l/100km errechnet
    erhaltene Klasse: SWAR
    BLP: 44.790€
    Fahrstrecke: 1200 km
    Fahrprofil: 80% Autobahn, 20% Stadt


    Škoda Superb – Reisen für Fortgeschrittene



    Anmietung:
    Nachdem die Anmietung zu Beginn eher ein Debakel war (mehr dazu in Erfahrungen mit Sixt
    ), konnte ich am Flughafen Köln-Bonn zügig und recht problemlos auf einen Škoda Superb Combi tauschen, der schon recht lange auf meiner Wunschliste steht. Der folgende Bericht soll das Reisefahrzeug mit unschlagbarem Preis/Leistungsverhältnis nun etwas näher beleuchten.


    Zum Fahrzeug:
    Mir bot sich nicht nur die Möglichkeit den Superb an sich zu testen, sondern auch noch mit dem größten Dieselmotor in Verbindung mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb und durchaus vernünftiger Ausstattung.


    Bei Übernahme war der Superb zwar schon kurz vor seinem Laufzeitende, stand aber soweit noch ziemlich gut da. Außer den üblichen Steinschlägen, waren lediglich oberflächliche Kratzer vorhanden. Leider fehlten außerdem die Fußmatten sowie der Regenschirm in der Fahrertür. Welche Teile davon nun aber ein Vormieter für sich beanspruchte und was direkt einbehalten bzw. gar nicht erst ausgeliefert wurde, weiß ich natürlich nicht.
    Als Ausstattungslinie wurde Ambition gewählt und diverse Extras geordert.
    - Businesspaket Columbus
    o 8" Columbus Navi mit WLAN-Hotspot, SmartLink, Phone box, Premiumtelefon, Verkehrszeichenerkennung, DVD-Laufwerk
    o elektrisch anklappbare Außenspiegel
    o elektrische Heckklappe
    o 230V-, 12V-Steckdose und USB-Anschluss im Fond
    o Schaltwippen
    o Privacy-Verglasung hinten
    - Zweizonen-Klimaautomatik
    - PDC hinten
    - Adaptive Cruise Control (bis 160 KM/H)
    - Multifunktionslenkrad
    - Bi-Xenonscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, automatischer Fahrlichtschaltung, Kurvenlicht (mitlenkend) und Fernlichtassistent, LED-Rückleuchten
    - elektrisch verstellbare Vordersitze, beheizbar, Fahrersitz mit Memory-Funktion
    - elektrische Anhängerkupplung
    Im Prinzip ist alles vorhanden, was häufig genutzt wird, lediglich ein paar Kleinigkeiten wie etwa das große ACC oder Panorama-Schiebedach würden das Gesamtpaket noch weiter abrunden können.


    Zum Fahren:
    Der Superb wird von einem turboaufgeladenen Reihenvierzylinder Diesel mit Abgasreinigung durch Adblue angetrieben. Dieser Motor produziert eine Leistung von 190 PS und 400nm, die sich praktisch über das volle Drehzahlband entfalten können. Zur Kraftübertragung an alle vier Räder kommt ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz, welches seine Arbeit im Großen und Ganzen recht gut macht.

    Außerdem ist der Superb mein zweites Fahrzeug, das den Abstandtempomaten auch mit einem Automatikgetriebe verbindet und somit Stop&Go oder Stau wesentlich angenehmer macht als es die manuell geschalteten Gegenstücke bisher getan haben.
    Automatisches Bremsen bis zum Stillstand sowie das darauffolgende Anfahren hat in der Praxis gut funktioniert, jedoch bremst das Auto teilweise am Stauende erst recht spät und damit umso härter, um noch einen ausreichenden Abstand zum Vordermann einzuhalten. Solange im Stillstand nicht die Start/Stop-Automatik aktiviert wird, fährt der Wagen auch automatisch wieder an. Bei aktiviertem S/S schaltet sich der Motor zwar eigenständig wieder ein, sobald erkannt wurde, das der Vordermann sich in Bewegung setzt, fährt dann jedoch erst wieder los, nachdem der Fahrer einen Initialen Gasstoß gegeben hat. Teilweise war das automatisierte Anfahren etwas ruckartig, hier hätte jedoch sicherlich ein erneutes Anlernen des Getriebe Abhilfe geschaffen.
    Im reinen Fahrbetrieb arbeitet das ACC gut und kann individuell an den Fahrstil (Eco, Comfort, Normal, Sport) angepasst werden, gleiches gilt auch für den Abstand. Stehende oder deutlich langsamere Fahrzeuge, etwa ein Stauende, erkennt das System jedoch nicht wirklich zuverlässig bzw. erst sehr spät.
    In meinem Falle haben die Wettereinflüsse nur eine geringe Rolle gespielt, bei Regen und leichtem Schnee hat das System einwandfrei gearbeitet. Erst ein stärkerer Eisregen/Hagel hat das System außer Kraft gesetzt (siehe gelbes Logo im Innenraumbild) und damit auch ein großes Manko aufgezeigt: Entweder alles funktioniert oder gar nichts. Der Käufer ist gezwungen sich schon beim Kauf zu überlegen, welchen Wirkbereich das ACC haben soll und sollte im Zweifel direkt die größere Ausbaustufe ordern. Hardwaretechnisch sollen beide Varianten zwar identisch sein, sodass die kleinere Version auch umcodiert werden kann, der Otto-Normalverbraucher wird dies aber eher nicht tun.
    Außerdem ist es durchaus ärgerlich, dass der Abstandstempomat bei einer Fehlfunktion der Sensoren oder außerhalb des Wirkbereiches nicht zu einem normalen Tempomaten umfunktioniert wird um keinen enormen Komfortverlust zu induzieren. Technisch sollte eine solche Lösung kein Problem sein, hat sie doch Peugeot bereits implementiert.

    Das Infotainmentsystem wird vielen sicherlich schon aus anderen Fahrzeugen der VAG bekannt sein, verbaut war hier die größte Ausbaustufe (Columbus bzw. Discover Pro), mit einem 8" Touchscreen und diversen anderen Funktionen wie etwa SmartLink oder einem WLAN-Hotspot. Mit der Option "Premiumtelefon", wandert außerdem ein SIM-Kartenslot in das Handschuhfach. Nach Aktivierung des Premiumtelefons in den Fahrzeugeinstellung wird dieser auch aktiviert und die SIM-Karte (Vollformat) kann entweder zur Telefonie/SMS oder als reine Datenkarte verwendet werden. In meinem Falle habe ich dort leidglich eine Datenkarte verwendet. Nach Eingabe der PIN ist die Karte prinzipiell einsatzbereit, eine Datenverbindung wird jedoch erst hergestellt, wenn sich ein Gerät mit dem WLAN-Hotspot verbunden hat und der Verbindungsaufbau manuell erlaubt wurde (nach jedem Motorneustart außer S/S neu zu bestätigen). In den Einstellungen ist darüber hinaus ersichtlich, welches Netz aktuell genutzt wird und wie hoch der Datenverbrauch der aktuellen und letzten Sitzung war. Ein Speedtest mit dem Handy ergab Datenraten von 10Mbit Downstream und knapp 6Mbit Upstream. Das ist zwar weit von abseits von den Raten, die die SIM-Karte prinzipiell ermöglicht (LTE-Max, 300/50 Mbit), jedoch ist mir nicht bekannt, welche Raten das verbaute Modul prinzipiell erreichen kann. Für die meisten Surfgewohnheiten wird die Geschwindigkeit aber durchaus ausreichen. Auch habe ich meinen Test lediglich auf eine einzelne Messung beschränkt, vielleicht wäre das Ergebnis mit anderen Endgeräten oder an anderen Standorten deutlich besser ausgefallen. Der Empfang war jedoch durchweg gut (meist 4G) und in den meisten Fällen besser als der meines Z3 in der Phonebox. Es gab jedoch auch einige wenige Orte an denen dies gleichwertig oder gar umgekehrt ist (ersichtlich auf dem Bild des Innenraums. Links neben der Uhr Premiumtelefon, links neben der Temperatur Handy)
    Etwas schade finde ich, dass die Datenverbindung nicht etwa auch für Echtzeit-Verkehrsinfos oder sonstige Datendienste verwendet wird, wie es etwa bei BMWs ConnectedDrive der Fall ist.
    Alternativ kann die Datenverbindung auch per rSAP hergestellt werden, dies bietet mein Xperia Z3 jedoch nicht an. Auch die Telefonie über das Premiumtelefon habe ich, mangels einer Vollformat-SIM nicht weiter getestet. Die reguläre Freisprecheinrichtung funktioniert jedoch im normalen Bluetoothbetrieb einwandfrei.

    Unter dem Namen SmartLink verbirgt sich bei Škoda die, bei anderen Fahrzeugen etwa unter MirrorLink, bekannte Funktion zur Anbindung von Android oder iOS-Geräten mittels Android Auto bzw. CarPlay. Hierbei wird die Verbindung über ein USB-Kabel hergestellt und wichtige Anwendungen können dann auf dem Infotainmentsystem genutzt werden. Dazu gehört bei Android Auto die Telefonie, Google Maps, sowie Google Play Musik. Nach einer Initialen Einrichtung, die in wenigen Minuten abgeschlossen ist, kann das Handy aus der Hand gelegt werden (es zeigt dann lediglich einen schwarzen Bildschirm mit dem Android Auto Schriftzug an).
    Das verbaute Navigationssystem kann damit gegen Google Maps ausgetauscht werden und man erhält damit dann, den gewünschten, Zugriff auf Echtzeitsverkehrsinfos und alle sonstigen Funktionen, die Google anbietet. In meinen kurzen Test hat hier auch alles einwandfrei funktioniert.
    Gestört hat mich am System lediglich, dass ich es nicht geschafft habe Spotify zu integrieren, mir wurde lediglich Google Play Musik angeboten. Auch der hauseigene Sony-Musikplayer ließ sich nicht auswählen. Da ich in meiner Google Play Musik keinerlei Musik habe, gab es auch keinen weiteren Test des Systems. Falls jemand weiß, wie Spotify sich integrieren lässt, lasst es mich gerne wissen.

    Genug von der Technik und weiter zum eigentlichen Fahren. Der Antriebsstrang dürfte der feuchte Traum eines jeden Vertreters sein. In allen Lebenslagen ist genug Leistung und Traktion vorhanden und der Motor hat auch im Bereich höherer Geschwindigkeiten keinerlei Probleme. Die 210 KM/H, auf die der Wagen aufgrund der Winterreifen leider limitiert war, werden problemlos erreicht. Danach geht es auch problemlos bis etwa 230 KM/H laut Tacho weiter, was etwa 218 KM/H laut GPS entsprechen sollte. Ausreichend Auslauf vorausgesetzt ist auch noch etwas mehr möglich, das habe ich mir, aufgrund besagter Reifen jedoch gespart.
    Ist das Ziel die Erreichung der Höchstgeschwindigkeit werden die Gänge weit ausgedreht, der letzte Gangwechsel vom fünften in den sechsten Gang erfolgt dabei erst bei 207 KM/H.
    Prinzipiell sind die Gänge gut übersetzt, ein siebter Gang oder eine noch längere Übersetzung des sechsten Gangs könnten aber auch noch zu einem höheren Spritsparpotential führen. Mehr zum Verbrauch aber später.

    Der Superb ist keineswegs eine reine Spaßmaschine für den Fahrer, sondern ein komfortables Langestreckenfahrzeug für alle Insassen. Das Platzangebot ist enorm und deutlich größer, als ich gedacht hätte. Bei korrekt eingestelltem Sitz für meine 1,95m könnte ich problemlos hinter mir selber sitzen und habe noch ausreichende Beinfreiheit. Ein Kollege mit seinen 2,04m konnte ebenfalls problemlos hinter mit sitzen. Bei entsprechend kleineren Personen erhöht sich die Beinfreiheit im Fond damit natürlich umso mehr.
    Auch sind die Stoffsitze komfortabel genug um 500+ km beschwerdefrei in einem Rutsch abzuspielen. Die Mittelarmlehne ist sehr großzügig dimensioniert und verdeckt ein gekühltes Fach in der Mittelkonsole, in das problemlos etwa 2x0,5l Wasserflaschen passen. Auch das das Handschuhfach ist gekühlt. Die Ablagefächer in den Türen sind so geschnitten, dass dort eine herkömmliche 1,5l Wasserflasche aufrecht und sicher stehen kann, während noch ausreichend Platz für andere Dinge, wie etwa die Parkscheibe oder Eiskratzer verbleibt.
    Die Passagiere im Fond erhalten außerdem eine 230V und 12V Steckdose, sowie einen USB-Anschluss. Damit sind alle wichtigen Anschlüsse vorhanden und in Kombination mit dem WLAN-Hotspot kann anfallende Arbeit oder die Meetingvorbereitung bereits im Auto abgewickelt werden. Die Polsterung des mittleren Rücksitzes kann ebenfalls heraus geklappt werden und bietet dann neben einer Armlehne auch zwei sehr stabile Getränkehalter.
    Der Kofferraum steht dem restlichen Innenraum hinsichtlich des Volumen in nichts nach. Die 650 Liter reichen auch vollkommen für einen längeren Urlaub bei voller Besetzung aus. An den Seiten gibt es außerdem noch Fächer, in denen man etwas Kleinkram verstauen kann. Bei umgeklappter Rückbank vergrößert sich dieses Volumen auch noch auf 1950 Liter und liegt damit gleichauf mit einer Mercedes E-Klasse (W212) T-Modell.


    Der Verbrauch lag auf 1200km und bei zügiger Fahrweise bei 7,81l/100km, ein Wert mit dem ich durchaus zufrieden sind. Hier muss außerdem auch noch der Allradantrieb und die Automatik mit in Betracht gezogen werden. Bei moderaterer Fahrweise sind sicherlich auch 5-6l/100km problemlos zu erreichen. Eine genauere Auflistung des Verbrauches gibt es in Mietwagen-Verbrauchswerte .


    Verbesserungswünsche Meinerseits:
    Abschließend bleiben nur noch wenige Punkte mit denen sich dieses Gefährt noch verbessern ließe. Für ein noch größeres Raumgefühl würde sicherlich das Panoramadach sorgen, abblendende Außenspiegel können Nachtfahrten angenehmer gestalten und das große ACC (mit Fallback auf einen normalen Tempomat) lässt auch Hochgeschwindigkeitsfahrten zum Kinderspiel werden. Weitere Assistenten wie etwa ein aktiver Spurhalteassistent machen auch einen Stau zu einem geringeren Übel. Der Tankinhalt könnte ebenfalls erhöht werden, um das Fahrerlebnis noch später enden zu lassen. Ansonsten hat Škoda mit dem aktuellen Superb erneut den Anspruch für Mittelklassekombis hoch gesetzt und stellt für den Preis (53.000€ bei Vollausstattung) ein unschlagbares Angebot dar.