Mercedes Benz CLS 500 Shooting Brake | Europcar Frankfurt Selection

  • Für die letzte Spaßmiete in 2016 sollte es noch mal etwas besonderes sein. Familie und Freunde schütteln hier schon den Kopf.
    Mit einigen Wochen Vorlauf hatte ich einen Audi S6 Avant gebucht. :love:
    Leider verschoben sich dann die Pläne, so dass ich gern auch den S6 verschieben wollte, was aber laut Station nicht möglich war.
    Just an diesem Tag erschien der CLS 500 SB in der App, also gebucht, Bestätigung kam nach wenigen Minuten.
    Ursprünglich habe ich den Wagen nur aus zwei Gründen unbedingt mal fahren wollen: V8 und Design. :whistling:
    Dazu muss man wissen, dass mir der CLS seit der ersten Generation sehr gefällt und immer unerreichbaren Mythos für mich darstellte.
    Ich finde, Mercedes ist hier wirklich ein sehr schönes Auto gelungen. :love:





    Also ein paar Tage vorher an der Station vorbeigefahren und nachgeschaut.
    Der S6 Avant war wirklich weg. Dafür stand der schwarze CLS 500 in erster Reihe.
    Die Vorfreude stieg enorm. :thumbsup:
    Entgegen der letzten Miete gab es keine Erinnnerungsemails von Europcar.


    Die Anmietung selbst wurde wieder sehr zügig und freundlich erledigt.
    Alle Rabatte und Gutscheine blieben erhalten, es war diesmal eine Pre-Paid-Miete.
    Einen Schaden musste ich bei Übergabe noch nachtragen lassen.
    Ansonsten stand er mit seinen 5600 Kilometern (EZ:08/2016) sehr gepflegt da.
    Innen war alles sauber, rauch- und fußmattenfrei.
    Außen hatte der Wagen leider schon einige Partikel der vorbeiführenden Hauptverkehrsader angenommen.
    Mir wurde eine Reinigung angeboten, die ich wegen der Dauer (ca. 20 Minuten) ablehnte.




    Erstmal einsteigen und mit dem Auto vertraut machen.
    Wer die E-Klasse kennt, kommt sofort mit der Anordnung der Hebel und Schalter zurecht.
    Erste Überraschung: Kein Keyless Go, gestartet wird "old school" durch drehen am Schlüssel.
    Der V8 klingt kernig, aber nicht übertrieben laut. Sehr angenehm. :8o:



    Rückwärtsgang einlegen, Parkbremse lösen und sich über die 360-Grad-Kamera freuen.
    Die ist angesichts des sehr auf Design getrimmten Hecks eine Wohltat.
    Die Parkpiepser reagieren sehr spät, wenn es piept, ist es eigentlich schon zu spät.
    Aber mit der Rundum-Kamera alles kein Problem.
    Nach vorn ist die Sicht nach längerer Fahrt im Regen leider nicht mehr so gut (Schmutz).


    Bei der Abfahrt runter vom Hof bemerke ich, dass der Wagen beim Loslassen der Bremse sehr träge anrollt.
    Ich trete also ein bißchen auf das Gas und am Anfang ist es mir unmöglich ohne "Kopfnicken" loszufahren.
    So viel Kraft muss erstmal beherrscht werden. Es wird von Ampel zu Ampel besser.
    In Kurven bin ich erstmal sehr vorsichtig mit dem Gasfuß.


    Auf dem Weg nach Hause schaue ich ein bißchen durch die Menüs, aber es gibt einfach zu viel zu entdecken.
    Die komplette Menü-Steuerung durchschaue ich erst später.
    Bei Mercedes muss man scheinbar immer erst den Knopf drücken, damit die Menüstruktur erscheint.
    Daher denke ich auch erst, ich könnte kein Navi nutzen oder Musik von USB oder SD abspielen (geht aber später alles).


    Zum Innenraum: Kaum jemandem, den ich kenne, gefällt das braune Leder. Ich fand es irgendwann aber recht schön.
    Die Zierleiste dagegen weiß jede Testperson zu überzeugen.





    Mit den komplett elektrisch verstellbaren Sitze hat man schnell eine gute Sitzposition gefunden.
    Auf monotonen Autobahnetappen sind sie sehr bequem, auch wenn der Seitenhalt nicht an einen Sportsitz herankommt.
    In Reihe 2 sind für die Isofix-Punkte keine Polster oder Kappen rauszupopeln. Die Schutzabdeckungen klappen einfach nach hinten weg.
    Auch die 3-Zonen-Klimaautomatik ist für mitreisende Kinder ideal.
    Sonnenschutzrollos wären trotz dunkel getönten Scheiben noch schön gewesen.
    Insgesamt ist der Platz in der hinteren Reihe gut, die Dachschräge ist für große Personen vielleicht etwas hinderlich.



    Die vielen Assistenzsysteme machen lange Touren zu einer angenehmen Sache.
    Selbst der freitägliche Feierabendstau auf der A5 war gut zu ertragen dank Distronic plus, Totwinkel und Spurhalte-Assistent.
    Es fühlte sich sogar so an, als würde der Benz leichte Kurven mit lenken.
    Nur ganz leicht lenken und schon bekommt man Unterstützung durch die Servomotoren.
    Die Verkehrszeichenerkennung funktionierte sehr gut, auch mit Verkehrsbrücken und Zusatzschildern (z.B. nur für LKW wurde ignoriert, PKW-Überholverbot aber angezeigt).
    Mit der Anzeige im Fahrerdisplay hat man den Status der einzelnen Assistenten immer gut im Blick.


    Die Airmatic ist ein Traum. Solch eine "Sänfte" bin ich noch nie gefahren.
    Im Modus Sport ist das Auto trotzdem weit, weit weg von einem sportlichen Auftritt.
    Für enge Kurven ist das fast 5 Meter lange Schiff einfach nicht gemacht. Aber ist auch gut so.
    Durch den langen Radstand federt er Querrillen auf der Straße elegant weg ohne sich dabei aufzuschaukeln.



    Das Herz: Der V8 mit 4,7l Hubraum und 300kW bestätigt den Spruch "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum".
    In Zeiten von Downsizing ist das Teil natürlich ein richtiger Frevel. Ich miete das nächste Mal e-tron, versprochen!
    Dabei fiel mir auf, dass der Verbrauch doch im Verhältnis moderat ausfällt, trotz ab und zu nötiger Zwischensprints.
    Hier kann jedoch der Momentanverbrauch nicht angezeigt werden, da die Skala bei 20l/100km endet.
    In jeder Lebenslage fühlt man sich sehr gut motorisiert. Überholen bergauf auf der Landstraße, ein Riesenspaß.
    Das Kennzeichen HH-FW steht also vermutlich für Feuerwehr.



    Man kann sich auch schön Drehmoment und Motorleistung im Zentraldisplay anzeigen lassen.
    Bei 150 km/h Tempomat benötigt der Wagen nicht mal ein Drittel seiner Leistung.
    Start/Stop ist auch vorhanden, setzt aber erst nach längerer Laufzeit ein.
    Ich dachte schon, Mercedes hat sich das beim CLS gespart.
    Die 9G-Automatik harmoniert perfekt mit dem Motor, keine langen Schaltpausen, immer im gerade benötigten Gang.


    Ich fahre sonst gern so schnell wie möglich von A nach B.
    Bisher eigentlich fast immer "so schnell wie das Fahrzeug und der Verkehr es zulassen".
    Mit dem CLS ist man so schnell jenseits der 200-Marke, dass ich sehr schnell die Lust am Tempomaten entdeckte.
    Also war meine Geschwindigkeit für die freigegebenen Autobahnsektionen 150.
    Sparte unheimlich Sprit. Spaß hatte ich mit den wenigen Zwischensprints genug.
    Freitag nachmittag war an schnelles vorankommen sowieso nicht zu denken, da lernte ich die Distronic lieben.
    Ein einziges Mal war die Bahn so frei, dass im Tacho die Maximalgeschwindigkeit erreicht wurde.
    Da er sowieso elektronisch auf 250 abregelt, geht der Tacho "nur" bis 260.



    Der Kofferraum ist dank der riesigen Außenmasse auch nicht zu knapp bemessen. Europcar hat den CLS SB nicht umsonst in XW.. eingruppiert.
    Die Ersatzradmulde ist fast komplett nutzbar dank Tirefit, dass endlich mal platzsparend und nicht mittig eingesetzt ist.
    Der gefahrene CLS verfügte zudem über das Gepäckraum-Management-Paket, was luxuriös in einer Extra Tasche im Kopfferraum aufbewahrt wird.
    Einzig die schräge Heckklappe nimmt ein paar Zentimeter Raum, wenn man kastenförmiges Gepäck, z.B. Koffer transportiert.
    Für einen Wochenend-Familienausflug sollte mehr als genug Platz da sein.
    Zur Not hat der CLS auch die Möglichkeit eine Dachbox zu installieren. Reling ist zwar keine sichtbar, aber es gibt 4 Fixpunkte.
    IKEA geht unter Umständen auch noch, die 2. Sitzreihe ist per Fernentriegelung im Kofferraum umklappbar.






    Eine kurze nächtliche Strecke offenbarte dann auch die Vorteile des Multibeam LED Systems, dass ich schon bei der E-Klasse überragend fand.
    Im CLS ist vermutlich ein ähnliches System verbaut, zumindest fühlte es sich ebenbürtig an.
    Nette Spielerei: Beim Aufsperren wird die LED-Leiste oben erst blau, dann Farbverlauf nach weiß und dann immer heller.


    Dem Parkassistenten habe ich keine Chance gegeben, er hat nur eine Lücke erkannt, da war ich aber schon am reinrollen.
    Das Navi war von der Geschwindigkeit her gut, rein optisch gefallen mir die Mercedes-Karten nicht so.
    Auch die Ankunftszeit inklusive Staus und dichtem Verkehr hat es ziemlich genau vorhergesagt.



    Spritverbrauch wurde vom Bordcomputer mit 13.3 l/100km angegeben, getankt habe ich insgesamt aber 14l/100km.
    Da bei Mercedes die Abweichungen erfahrungsgemäß nicht so hoch ausfallen, war der Tank wohl nicht ganz voll.
    Ich hatte noch überlegt direkt neben der Station eine Kontrolle zu machen, es dann aber gelassen.




    Fazit: Für mich ist der CLS die hübschere S-Klasse. Grüße an den Fahrer der S400h HH-FZ.... Sonntag Mittag A5 Richtung Frankfurt.
    Vielleicht gibt es dort noch mehr Luxus, der CLS hat jedoch schon mehr als genug davon.
    Mit der tollen Ausstattung wirklich der perfekte Reisebegleiter.
    Als 350d wäre er sicherlich auch ein wenig wirtschaftlicher, ohne viel Verzicht.
    Sehr schön fand ich auch, dass der CLS nicht so auf Krawall gebürstet aussieht, wie z.B. die C43, die sich bei EC die Füße platt stehen.
    Trotzdem machen genügend Leute die linke Spur frei.


    Bei der Rückgabe heute war ziemliches Chaos, da der Hof wirklich komplett voll und alles zugeparkt war.
    Der Checker nahm sich trotzdem Zeit für eine Direktannahme und so bekam ich auch gleich meine Rechnung in die Hand gedrückt.
    Vielen Dank :202: für dieses Erlebnis!
    Es war nicht besonders günstig, aber gutes kostet ja immer Geld. Ich bereue keinen Cent.


    PS: Sorry für die teils unscharfen Handyfotos. Habe ich erst auf dem Monitor gesehen.


    Edit: Heute früh stand wieder der blaue S6 Avant auf dem Hof. Auf Sommerreifen. :love: Aber das wird wohl nichts mehr mit uns. :S