Das da, das sieht man hier in Dresden eher selten. Jedenfalls als Teil eines Mietfahrzeugs. Weiß der Teufel, warum weder Sixt noch Europcar es für sinnvoll erachten, wenigstens EINE Station in Sachsen anzubieten, bei der man Luxury bzw. Selectionfahrzeuge bekommt. Aber nun ja - wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann muss der Prophet eben zum Berg. Darum hatte ich schon vor einer Weile ein Wochenende im Juni erkoren, um mir folgendes Modell zu gönnen:
Einen F-Type aus Berlin nach Dresden holen. Warum gerade einen F-Type? Weil er mich, seit er letztes Jahr bei den Vermietern aufgetaucht ist, fasziniert. Klar bring er ein wenig zu viel auf die Waage und andere Fahrzeuge sind an der einen oder anderen Stelle hochwertiger verarbeitet, aber der F-Type hatte schon auf den Bildern die ich sah so eine Ausstrahlung auf mich, dass mir klar war - den muss ich fahren! Die Freundin sah es skeptisch, meinte aber, dass ich tun solle was ich nicht lassen könne.
Na dann - Donnerstag Abend gings nach Berlin, Freitag 5:30 aufgestanden und auf zur Europcarstation am Europacenter. Dort war noch nicht sonderlich viel los, mit dem Schlüssel und Vertrag wurde ich um die Ecke zu den Checkern geschickt. Vorher musste ich noch mal den zuerst ausgedruckten Vertrag korrigieren lassen - die 1.000 km waren verschwunden, es gab aber keine Diskussionen. Keine Ahnung, ob es Absicht war, im Übrigen war die RSA sehr freundlich. Der etwas ältere ebenso freundliche Checker schnappte sich den Schlüssel und verschwand im Parkhaus. Da kam er nun und stand vor mir:
Und für mich begann ein geiles Wochenende....
Zunächst musste ich aber fix nach Dresden zurück, denn die Arbeit rief. Eigentlich gibts da nur zwei Dinge zu berichten - leider fiel mir erst zu spät auf, dass der Tank nicht ganz voll war und die zweite Sache war, dass ich einmal bei einer freigegebenen Stelle schauen wollte, wie der Wagen sich bei > 200 km/h verhält und ich mich bei 230/240 wunderte, was da am Scheibenwischer so wackelt, bis ich nach wenigen Sekunden begriff, dass das die Motorhaube war. Also schnell runter vom Gas und die nächste Raststelle angefahren. Tatsächlich war rechts die Motorhaube nicht ganz eingerastet. Nachdem mir das ja schon bei der E-Klasse eine Woche zuvor passiert war, sollte ich das Überprüfen der Motorhaube wohl in meinen Standardrundgang bei Übernahme einbauen.
Aber eigentlich will ich gar nicht viel quatschen. Xperience: hatte mir freundlicherweise ein paar Routen empfohlen, ich entschied mich für die in Richtung Sächsische Schweiz. Am Samstag sollte es dann soweit sein. Und es ist mit einem Wort zu umschreiben: geil!
Schon allein die Soundkulisse, die der Wagen bereits beim Anlassen aus diesen beiden Rohren abfeuert:
https://www.youtube.com/watch?v=2m6L162YyMQ&feature=youtu.be
Dem einen oder anderen mag es zu prollig sein, uns hats Laune gemacht. Auf jeden Fall ist einem jedes Mal die Aufmerksamkeit sicher. Aber das ist sie einem ohnehin mit dem Fahrzeug, insbesondere wenn man sich in der Provinz so platziert
Der Wagen macht einfach aus jeder Perspektive eine tolle Figur:
Batman lässt grüßen:
Im Innenleben siehts folgendermaßen aus:
Die mittlerweile schon bekannte bei Zündung herausfahrende Lüftereinheit:
Jede Menge Knöpfe für Spielereien, um sich die Sitzgelegenheit einzustellen:
Der größte Witz findet sich wie auch schon mal von Dauerpendler: gepostet im Kofferraum:
Man kann damit aber sogar noch einigermaßen viel transportieren. Leider gibts davon kein Photo, weil es stark mit regnen anfing, aber wir haben da tatsächlich einen 40l Sack Blumenerde rein bekommen. War auch nen Auftritt für sich auf dem Hornbachparkplatz.
Und natürlich die wichtigsten Knöpfe überhaupt:
Damit kann man dann auch folgende Kulisse herzaubern:
https://www.youtube.com/watch?v=BwhInCbO9sE
(Keine Sorge, der Motor war warm)
https://www.youtube.com/watch?v=-zHM2xwIAOk
Am Ende gabs noch ein Meet&Greet mit Xperience:
Am Ende bleibt mir nur zu sagen - es war ein Erlebnis,welches man als einigermaßen Autobegeisterter mal gehabt haben sollte. Meine bessere Hälfte war nach einer halben Stunde von jeglichen Zweifeln befreit. Am Sonntag haben wir dann noch einen Kurzausflug von Dresden nach Meißen und zurück gemacht, da hat sie mal länger das Steuer übernommen und war ebenso begeistert. Es macht einfach richtig Spaß damit zu fahren. Insbesondere wenn man eine Woche zuvor 1.000 km in einer E-Klasse zurück gelegt hatte, fühlt sich der F-Type extrem hart abgestimmt an. Dafür wird man mit einer hervorragenden Straßenlage belohnt. Man muss sich schon zurückhalten auf den Landstraßen, weil man sich zeitweise vorkommt, als würde man an der Playstation sitzen, so direkt ist die Lenkung und so sicher sitzt es sich im Gestühl. Das Verdeck war quasi immer unten - ein Tipp für Leute, die noch nie Cabrio gefahren sind: schnappt euch in einer warmen Sommernacht mit wolkenlosem Himmel eure Partnerin/euren Partner und dann ins offene Cabrio. Der Sternenhimmel - herrlich, das ist Leben!
Ja, es war ein größerer Aufwand und jedes Wochenende brauche ich die Hin- und Herfahrerei auch nicht. Aber ich habe es noch keine Sekunde bereut. Jetzt stehen erst mal wieder Gebrauchsmieten an, diese Spaßmiete wird mit Sicherheit aber nicht die letzte gewesen sein. Und wenn dafür jedes Mal ein Berlintrip notwendig ist!