Am vergangenen Wochenende stand ein Familienausflug an. Da ich von meiner ersten Miete bei Sixt sehr angetan war (was sich hier nachlesen lässt), versuchte ich erneut mein Glück, all der Sorgen vor der verkleinerten Flotte zum Trotz.
Gebucht war FWMR mit der RQ nach ein paar Pferden mehr. Am Freitag um 12 Uhr betrat ich hoffnungsvoll die Station, wurde dann aber rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Aktuell sei nur ein A3 Cabrio verfügbar. Dies wunderte mich bei dem gut gefüllten Parkhaus, aber sei es drum. Da der A3 nicht das erhoffte Platzangebot bot, fragte ich nach Alternativen zu einer anderen Uhrzeit. Später sollte noch ein Tiguan verfügbar sein. Nicht gerade mein Wunschauto, aber es wäre annehmbar. Dennoch musste ich zunächst wider Erwarten den Heimweg ebenfalls per ÖPNV antreten.
Ca. zweieinhalb Stunden später erhielt ich einen Anruf aus der Station, mein Fahrzeug sei nun verfügbar. Ich machte mich also auf den Weg und der RSA von zuvor begrüßte mich erneut freundlich. Auf meine Nachfrage checkte er, ob eventuell andere Fahrzeuge verfügbar seien Und so war es. Ein Z4 M40i war frei, den ich zu gerne genommen hätte, wenn ein reines "Fahrspaß"-Wochenende bevorgestanden hätte. Ebenfalls das E-Klasse Cabrio war sehr verlockend, aber der aufgerufene Preis war mir persönlich zu hoch. So sollte es sich zwischen dem bereits erwähnten Tiguan und einem Audi Q3 Sportback entscheiden. Wer die Überschrift aufmerksam verfolgt hat, weiß natürlich schon, für welches Fahrzeug ich mich entschieden hatte:
Auf den ersten Blick gefiel mir die Farbe des Q3 Sportback 35 TDI, Tausilber metallic, nicht besonders gut. Mit der Zeit gefiel sie mir dann jedoch sehr gut. Für meinen Geschmack sind die 18-Zöller auch noch einen Tick zu klein, 19 Zoll würden dem Kompakten meines Erachtens gut stehen. Aber der Reihe nach:
Motor
Der 2.0 TDI mit 150 PS macht seine Sache ganz ordentlich. In jedem Focus oder Golf würde ich die Leistung für optimal im Hinblick auf den Spagat zwischen Leistung und Kosten sehen und auch im Q3 fühlt man sich nie untermotorisiert. Dennoch merkt man doch, dass da etwas mehr Luft vor der aggressiven Front weggeschoben werden muss. Für den Alltag und längere Autobahnfahrten ist das Gefährt aber ohne Zweifel geeignet.
Als Fahrmodi stehen Efficiency, Comfort, Dynamic und Individual zur Verfügung, wobei sich lediglich die Motor- /Getriebecharakteristik und das Lenkverhalten anpassen lassen.
An dieser Stelle ist mir aufgefallen, dass im Efficiency-Modus ein E im Drehzahlmesser erscheint und nochmal deutlich früher von der Automatik hochgeschaltet wird. Stellt man das Fahrzeug dann ab und startet später erneut den Motor, befindet sich das Fahrzeug zwar immer noch laut des drive select-Menüs im Efficiency-Modus, das "E" im Drehzahlmesser ist aber wieder dem standardmäßigen "D" gewichen, was sich erst wieder ändert, wenn man den Efficiency-Modus erneut anwählt. Weiß jemand, woran das liegt?
Mein Durchschnittsverbrauch auf der Fahrt nach Trier und zurück lag bei 7,4 Liter bei einer Geschwindigkeit auf der Autobahn von 160 bis 170 km/h, was ich für akzeptabel halte.
Der Vergleich mit dem A7 50 TDI würde hinken und so möchte ich diesen Motor auch nicht bewerten. Ich hatte definitiv Spaß mit dem Triebwerk, trotz der fehlenden ganz großen Souveränität.
Fahrwerk
Der Komfort ist definitiv gut. Das Fahrwerk ließ sich nicht über drive select anpassen, da kein Fahrwerk mit Dämpferregelung verbaut war. Das Standardfahrwerk ist aber auch absolut gut für längere Strecken geeignet. Nur eine Spreizung zwischen einem dynamischen Fahrmodus und einem Langstreckenmodus ist so natürlich nicht vorhanden.
Die Fahrgeräusche werden ab ca. 160 km/h recht laut, man muss die Stimme heben, um sich unterhalten zu können. Das ist in einem Fahrzeug der Kompaktklasse aber auch zu erwarten.
Innenraum/Multimedia/Assistenzsysteme
Aufgrund der eher zurückhaltenden Ausstattung wird hier kein Feuerwerk an Komfortextras und elektronischen Helferlein abgebrannt. Die für mich wünschenswerten Extras sind aber vorhanden: ACC, Klimaautomatik, Navi, MMI. Diese Merkmale wünsche ich mir in einem Audi und würde ich auch definitiv bestellen, falls ich in die Situation käme, ein solches Fahrzeug selbst zu erwerben. Das Infotainment funktioniert, wie ich es vom A7 gewohnt war, das war also keine Umstellung für mich. Lediglich der Touchscreen für die Klimaeinheit fehlt. Manch einer hier im Forum wird diesen nicht vermissen, meiner Meinung nach ist ein weiterer Bildschirm ein enormer Gewinn im Hinblick auf Anpassungs- und Individualisierungsmöglichkeiten.
Der Touchscreen hat anders als im A7 kein haptisches Feedback gegeben. Ich weiß nicht, ob dies beim Q3 einfach nicht möglich ist oder vom Vormieter ausgeschaltet wurde, ich habe keine entsprechende Einstellung gefunden (zugegebenermaßen aber auch nicht lange danach gesucht).
Das MMI gefällt mir sehr, sehr gut. Die Möglichkeiten, sich verschiedene Informationen direkt bei den Armaturen anzeigen zu lassen, inklusive der Navigation, finde ich genial. Der Bildschirm erschien mir allerdings nicht ganz so gestochen scharf wie im A7, dies mag aber auch ein subjektiver Eindruck sein.
Leider war auch diesmal nicht das Kontur-Ambiente-Lichtpaket verbaut, sondern "nur" das Ambiente-Lichtpaket, das keinerlei Individualisierungsmöglichkeiten bietet. Auch wenn es eine Spielerei ist, ich würde gerne mal das "große" Ambientelicht in natura erleben und der Aufpreis gegenüber dem Ambiente-Lichtpaket ist wirklich nicht groß.
Die Sitze mit der Kombination aus echtem und Kunstleder waren sehr bequem. Da es keine Sportsitze waren, war der Seitenhalt nicht überragend, für normales Fahren ohne große sportliche Ambitionen aber absolut passend.
Platzangebot
Das Platzangebot auf den vorderen Sitzen dürfte identisch zum normalen Q3 sein, eventuell ist es minimal niedriger. Dementsprechend sitzt man vorne wirklich super. Hinten wird es zumindest von oben schon ein wenig enger aufgrund der coupéartigen Linie des Sportback. Der Kofferraum ist für mehrere Gepäckstücke sehr gut geeignet.
Fazit
Alles in allem war der Q3 Sportback ein super Begleiter für das Wochenende. Er bietet guten Langstreckenkomfort und die gewählten Extras wissen zu gefallen. Dies war das erste SUV, das ich jemals gefahren bin und ich bin für mich persönlich davon überzeugt, dass ich einen Kombi jederzeit vorziehen würde. Die hohe Sitzposition finde ich zwar sehr übersichtlich, aber die Nachteile wie etwa der höhere Verbrauch wiegen da für mich schwerer.
Auch weiß ich nicht, was ich von diesen Kombinationen aus SUV und Coupé halten soll. Es sieht finde ich ganz nett aus, beschneidet das Auto allerdings erheblich, was das Platzangebot angeht. Aber es scheint seine Käufer zu finden, ansonsten würden solche Fahrzeuge nicht von nahezu allen renommierten Herstellern auf den Markt strömen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich hier ein absolut gelungenes Auto bewegen durfte. Der Motor könnte leistungsfähiger sein, es könnten ein paar mehr Extras gewählt werden, aber das Fahrzeug hat mir Spaß gemacht und seinen Zweck erfüllt.
In diesem Sinne: Die nächste Miete steht im Juni an (PWAR). Dann hoffentlich wieder mit mehr Auswahl und vielleicht mal einer anderen der drei deutschen Premiummarken!
Vielen Dank an Sixt Düsseldorf/Zentrum!
Es folgen noch ein paar Bilder: