Bericht BMW 530d Touring LCI
Hallo zusammen,
Er ist endlich da, der 5er als LCI! Moment…das ist doch gar nicht so neu…
Nun ja, eigentlich sollte dieser Bericht auch bereits Ende Oktober fertig sein, aber wie es so ist, kommt immer irgendwas dazwischen. Sei es ein Umzug, ein plötzlich auftauchender Range Rover oder ein noch fertigzustellender Reisebericht. Der 5er musste jedes Mal zurückstecken, und das, obwohl er in einer verbesserten Version daherkam und ich ihn unbedingt fahren wollte.
Aber jetzt ist die Zeit da, und ich konnte nicht umhin, ihm diesen Bericht zu schreiben.
Daten und Fakten
Vermieter | BMW-Rent |
Station | Düsseldorf-Rath |
Mietdauer | 3 Tage (Wochenende Fr-Mo) |
Kilometer inklusive | 900 km |
Kilometer gefahren | 880 km |
Gebuchte Klasse/Modell | 5er Touring |
Erhaltenes Fahrzeug | 530dT LCI |
Kilometerstand bei Abholung | 508 km |
85.450,07 € (16% MwSt.) | |
Verbrauch | Ø 10,39 l/100km |
Preis pro Kilometer | 0,25 € |
Anmietung
Eigentlich hatte ich keinen rationalen Grund für einen Mietwagen an diesem spätsommerlichen Wochenende im Oktober. Für den Besuch bei der Verwandtschaft im Saarland hätte ich schließlich auch meinen, zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen, privaten Corsa nehmen können. Doch ich wollte etwas anderes. Beim ersten Mal 5er fahren im August dieses Jahres überzeugte mich der 530d bereits vollends. Als dann das Facelift, bei BMW so schön LCI (Life Cycle Impulse) genannt, ausgeliefert wurde, war klar, den MUSS ich fahren.
Daher war bei BMW-Rent am gerade eröffneten/hinzugefügten Standort Düsseldorf, im speziellen Düsseldorf-Rath, ein 5er Touring reserviert. Bereits vorab hatte ich einige Male mit den Stationen Düsseldorf und Düsseldorf-Rath telefonisch Kontakt. Das alles war ein wenig komplizierter, aber ich erspare euch den ganzen Roman.
Nur so viel, nachdem ich den Mitarbeitern der Station im Düsseldorfer Zentrum erstmal erklärte, dass es ein LCI gäbe und woran man dieses äußerlich erkennen würde, hieß es dann im dritten Gespräch, dass ein 530d LCI verfügbar wäre. So richtig bestätigen bzw. reservieren wollte man mir das Fahrzeug aber nicht, selbst einige Tage vorher nicht. Es war ein ewiges hin und her und ich habe bestimmt einige Stunden am Telefon verbracht. Irgendwann war ich einfach nur noch enttäuscht und wütend über den Service und versuchte mein Glück in Düsseldorf-Rath. Dort war man sehr zuvorkommend und reservierte mir den Wagen sofort, auch die gebuchte Reservierung wurde ohne mein Zutun auf Rath verlegt. Es kommt dann doch, wie immer, auf die Station an.
Die eigentliche Abholung war dann sehr unkompliziert. Rein, Führerschein und Kreditkarte vorgelegt und dann auch schon mit dem Mitarbeiter (mit welchem ich auch telefoniert hatte) einmal zum Auto für eine persönliche Übergabe. Der Regen und das dadurch nasse Fahrzeug wurde pro-aktiv im Protokoll vermerkt. So darf das dann gerne auch mal bei Sixt laufen. Das Auto hatte keine Vorschäden, bei 508 km auf der Uhr irgendwie auch selbstverständlich.
Ausstattung & Features
Im Vergleich zu den vergleichsweise guten Sixt’schen BMWs sind die Fahrzeuge bei BMW-Rent meistens (noch) etwas besser ausgestattet. So auch dieses Exemplar. Einige Kreuze fehlten dennoch, manche für mich wirklich unverständlich.
Verbaut war das M-Paket, durch welches sich der 5er auch als LCI wieder etwas schöner, sportlicher und aktiver präsentiert. Dazu passend wurden ihm die Shadow Line samt hochglänzend schwarzer Dachrehling sowie die Privacy Verglasung spendiert. In Kombination mit dem Alpinweiß ein(e) wunderschöne(r) Kombi. Für die perfekte Optik fehlen mir persönlich noch die zusätzlichen schwarzen Extras für die Niere und die Frontscheinwerfer (Laserelement).
In puncto Fahrdynamik sind neben der durch das M-Paket inkludierten Sportbremse die Integral-Aktivlenkung und das adaptive Fahrwerk verbaut. Das adaptive Fahrwerk ersetzt somit das M Sportfahrwerk und ist die Vorstufe des „adaptive Drive“-Systems. Letzteres beinhaltet zusätzlich eine aktive Wankstabilisierung, welche u.a. durch aktive Stabilisatoren an der Vorder- und Hinterachse realisiert wird. Wir müssen uns in diesem Fahrzeug allerdings mit den einstellbaren Dämpfern begnügen. Diese wurden allerdings grundlegend überarbeitet. Dazu gesellt sich serienmäßig die Luftfederung an die Hinterachse beim 5er Touring.
Bei den Scheinwerfern gibt es wiederum keine Kompromisse hier ist das optionale Laserlicht verbaut, dazu später mehr.
Durch den verbauten Komfortzugang können wir einfach einsteigen. Innen erwarten uns vorne die elektrischen Komfortsitze mit Memory und Sitzheizung. Hier wurden leider die Haken bei der Sitzkühlung und der Massagefunktion ausgelassen, schade. Dafür gibt es die optionale Lederausstattung in der Farbe „Cognac“. Die Farbe ist 100 % Geschmackssache, entweder man mag sie oder nicht. Meinen Geschmack trifft sie, wie in vorherigen Berichten bereits mehrmals erwähnt, aber auf jeden Fall.
Neben den Sitzen ist auch das Lenkrad elektrisch verstellbar. Zudem lässt es sich, neben den Vorder- und Rücksitzen, ebenfalls beheizen. Apropos Heizung – das Winterfreude Paket wurde ebenfalls angekreuzt, somit ist auch eine Standheizung an Bord. Den BMW Display Key, welcher ebenfalls Bestandteil des Pakets ist, gibt es, wie üblich, leider nicht dazu.
Soll es mal nicht warm sein, sorgt die hier verbaute 4-Zonen Klimaautomatik für angenehme Temperaturen im Innenraum. Zusätzlich kann das im Dach eingelassene Panorama-Glasschiebedach geöffnet werden. Durch den hier verbauten dunklen Dachhimmel ist dieses zudem ein guter Kontrast, wenn es im Innenraum mal wieder etwas heller sein soll.
Durch das verbaute Live Cockpit Professional blicken wir auf die größten Displays, die der Katalog bieten konnte, sobald wir uns niedergelassen haben. Sowohl das Infotainment Display als auch der digitale Tacho messen 12,3“ in der Diagonale. Hier merkt man den Größenunterschied zum Vorgänger tatsächlich auch beim Einsteigen. Neben dem Live Cockpit Professional ist zudem das optionale HUD verbaut, bei welchem BMW für mich immer noch der Hersteller ist, den es zu schlagen gilt.
Beschallt werden wir vom HiFi-Lautsprechersystem, welches seine Aufgabe souverän erledigt. Dennoch fände ich das Harman Kardon System angebrachter, hier hätte man ruhig noch die knapp 600 € in die Hand nehmen können. Das sehr teure Bowers und Wilkins System kann Preis-/Leistungsmäßig dagegen nicht mit dem Harman Kardon mithalten und wurde meiner Meinung nach zurecht nicht geordert.
Um uns beim Parken des 5ers zu unterstützen ist zusätzlich der Parking Assistant Plus mit 360° Kamera, automatisiertem Einparken und weiteren Hilfen verbaut. Während der Fahrt unterstützt uns zudem der Driving Assistant Professional, welcher auf Wunsch die aktuell geltende und mögliche Geschwindigkeit sowie den Abstand zum Vorausfahrenden regelt, auch im Stau. Zudem werden aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Wunsch automatisch übernommen. Hier finde ich es super, dass BMW eine Einstellung für die übernommene Geschwindigkeit bietet. Somit ist es möglich, einige km/h standardmäßig auf das Limit zu addieren, damit man kein rollendes Hindernis im fließenden Verkehr ist. Zudem lässt sich eine Schwelle einrichten, wodurch sich dieser Wert zweiteilen lässt. Beispielsweise bis 50 km/h + 0 km/h und ab 50 km/h + 6 km/h. Das Fehlen dieser Funktion stört mich beispielsweise bei sämtlichen VAG Fahrzeugen, da man dann auf Autobahnen z.B. Strich 80 fährt und die LKWs schon im Kofferraum parken oder überholen (müssen).
Wie man sieht ist viel verbaut, wenn auch einige für mich wichtige Dinge leider fehlen. Meine perfekte Konfiguration würde noch die Sitzkühlung, Massagefunktion, schwarze Niere & Scheinwerfer, die Galvanik- und Keramikapplikationen sowie das Harman Kardon System enthalten. Ansonsten würde ich ihn so direkt mitnehmen. Lediglich eine AHK wäre noch eine Überlegung wert, diese ist hier allerdings nicht verbaut. Auf Spielereien wie Soft Close, Ambient Air, Fond Entertainment etc. kann ich getrost verzichten. Das hier verbaute Raucherpaket würde ich rausschmeißen. Ich verstehe nicht, wie man auf die Idee kommen kann im Auto zu rauchen. Warum diese Ausstattung bei einem Mietwagen, in dem man sowieso nicht rauchen darf, überhaupt verbaut ist, erschließt sich mir ebenso wenig.
Licht
Ein Hauptmerkmal des LCI sind die neuen LED-Leuchten vorne und hinten. Die LED-Scheinwerfer vorne haben nun eine komplett neue Lichtsignatur und sind schmaler. Hatte BMW bisher die Angel-Eyes als Tagfahrlicht immer weiter „optimiert“, sind diese nun gänzlich verschwunden und wurden durch zwei „L“-förmige Konturen pro Seite ersetzt (in Verbindung mit dem Laserlicht, die Basis hat andere Scheinwerfer). Mir persönlich gefällt das neue Design sehr gut. Auch wenn ich die runden bzw. zuletzt etwas abgerundeten Signaturen sehr gemocht habe, da man einen BMW daran direkt erkennen konnte, finde ich, dass die neuen Leuchten frischen Wind ins Design bringen. Wenn ich mittlerweile ein Pre-LCI Modell sehe, finde ich die alten Scheinwerfer jedes Mal altbackener. So schnell kann das gehen…
Das nun integrierte Laserlicht finde ich persönlich klasse. Die Leuchtweite war bei mir wirklich gut und hat nachts die fast leere Autobahn sehr gut ausgeleuchtet. Wie das Licht funktioniert hat Mr_T0astbr0t ja bereits umrissen, daher möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen. Für Interessierte gibt es hier noch einen interessanten Artikel mit dem Manager des Programms.
Der Blinker vorne ist nur im äußeren „L“-Element untergebracht. Finde ich nicht weiter schlimm, in beiden Elementen sähe es aber wahrscheinlich noch besser aus. Schön finde ich, dass die „L“-Elemente, typisch für BMW, 3D-Konturen sind. Am besten sieht man das anhand der Fotos.
Hinten finde ich die Unterschiede zum Pre-LCI noch gravierender. Die schmaleren Leuchten stehen dem 5er extrem gut, und auch der schwarze Rand, der ja eigentlich eher zweckmäßig ist, damit keine neuen Karosserieteile gepresst werden müssen, fügt sich super ein. War ich bisher immer schon ein Riesenfan der Rückleuchten, welche ja ebenfalls diesen 3D-Effekt besitzen, ist dies nun noch mehr der Fall. Vor allem die Blinker finde ich echt schick. Schön schmal und kraftvoll. Da brauche ich dann auch gar keine Dynamik. Das fand ich beim Pre-LCI aber auch schon schick. Sah man von außen nur eine rote Rückleuchte, tauchte der Blinker dann als ein kraftvolles, großes Element aus dem Rot auf. Klar, dynamische Leuchten sind wirklich schön und auch die Lichtanimationen von Audi haben etwas verspieltes, aber so ein „einfacher“ und „minimalistischer“ Block als Blinklicht finde ich irgendwie tatsächlich schöner. Ich mag es eben „ordentlich“ und „aufgeräumt“. Aber das ist natürlich wieder Geschmackssache.
Antrieb
Kommen wir zum eigentlichen Herzstück des LCI. Die Überarbeitung des bereits vorher sehr guten 3 Liter Sechszylinder Dieselmotors, intern B57 genannt. Hinzugekommen ist ein weiterer Turbolader sowie ein 11 PS starker Riemenstartergenerator samt 48-Volt-Bordnetz. Zusätzlich wurden neue Injektoren, sogenannte Piezo-Injektoren verbaut, welche mit 2700 bar einen höheren Einspritzdruck ermöglichen (vorher 2500 bar).
Die beiden Turbolader konzentrieren sich jeweils auf unterschiedliche Bereiche. Der kleinere Lader sorgt, zusammen mit dem Startergenerator, für ein schnelleres Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen. Hierfür ist dieser zusätzlich mit einer variablen Turbinengeometrie ausgestattet, wodurch er auch schon von geringen Abgasmengen in Bewegung versetzt werden kann. Der zweite Lader muss beim 30d-Modell ohne diese VTG auskommen (beim 40d ist diese dort ebenfalls verbaut). Da sich der Turbolader aber nur auf höhere Drehzahlen und das Erreichen der Höchstleistung konzentriert ist dies weniger tragisch.
Durch die Überarbeitung stemmt der Motor als 30d-Variante nun 30 Nm mehr auf die Kurbelwelle. Die insgesamt 650 Nm liegen nun von 1500 – 2500 U/min an und somit auch etwas früher als beim Vorgänger (2000 -2500 U/min). Dies ist hauptsächlich durch den Startergenerator sowie den kleineren Turbolader mit VTG möglich. Beim 40d konnte das Drehmoment hingegen „nur“ von 680 auf 700 Nm, abrufbar zwischen 1750 und 2250 U/min, angehoben werden.
Die Maximalleistung des Triebwerks wurde ebenfalls gesteigert, von 265 PS beim Vorgänger hin zu 286 PS beim LCI, jeweils bei 4000 U/min und als 30d. Die 40d Ausbaustufe erreicht nun 340 PS statt 326 PS bei 4400 U/min.
Als LCI fährt sich der 5er jetzt nochmal agiler. Gasbefehle werden nun fast sofort umgesetzt und in jeder Lebenslage ist genug Kraft vorhanden. Einen wichtigen Part übernimmt hierbei auch wieder das exzellente 8-Gang Wandler Getriebe von ZF. Dieses wurde im LCI neu abgestimmt. So ist die Getriebe-Übersetzung in den unteren fünf Gängen nun etwas kürzer geworden, was zu einer gefühlt besseren Beschleunigung beiträgt. Die Gänge Sieben und Acht sind hingegen etwas länger übersetzt als beim Vorgänger, damit der Motor in den hohen Gängen bei niedrigeren Drehzahlen läuft und man somit etwas sparsamer unterwegs sein kann.
Das Getriebe an sich schaltet, wie gewohnt, weich und verschlissen. Bei Vollgas scheut es sich aber auch nicht davor, die Gänge bis 5000 U/min auszudrehen. In unserem gefahrenen Modell ist zudem das Sport-Automatik-Getriebe verbaut, wodurch die Gänge im Sportmodus noch etwas zackiger eingelegt werden und eine Launch-Control verbaut ist. Ob man letzteres im 5er wirklich braucht? Zudem kann man das Schalten dann auch manuell über die Schaltwippen am Lenkrad übernehmen, die Automatik macht aber eigentlich einen so guten Job, dass dies nicht nötig ist. Ich habe die Wippen tatsächlich kaum genutzt.
Bei dem gefahrenen Modell werden lediglich die Hinterräder angetrieben, was mit deaktivierter oder auch in den Sportmodus versetzter Traktionskontrolle durchaus spaßig sein kann. Optional kann wie üblich der xDrive genannte Allradantrieb dazu gebucht werden. Damit kann die Vorderachse mittels Lamellenkupplung in Sekundenbruchteilen dazugeschaltet werden. Im Standard ist die Verteilung 60 % zu 40 % zwischen Hinter- und Vorderachse. Bei Bedarf kann aber auch die gesamte Kraft an die Vorderräder geleitet werden.
Durch die verbaute Allradlenkung („Integral-Aktivlenkung“) werden alle vier Räder des 5ers gelenkt. Die Hinterräder können hierbei abhängig von der Geschwindigkeit maximal 3 Grad einschlagen. Bis 60 km/h geschieht dies entgegengesetzt zur Vorderachse, um den Wendekreis zu verringern. Dies merkt man tatsächlich auch im Alltag, gefühlt ist der 5er handlicher. Neu ist hierbei, dass die Hinterräder nun bereits ab 3 km/h mitlenken. Ab 60 km/h lenken die Hinterräder parallel zu den Vorderrädern um die Stabilität, insbesondere auf der Autobahn, zu verbessern.
Eindruck
Vieles habe ich in den oberen Absätzen ja schon beschrieben, dennoch hier einmal ein Überblick, was mir positiv sowie negativ aufgefallen ist.
Das gesamte Bedienkonzept finde ich sehr intuitiv und logisch. Da macht BMW, vor allem mit dem BMW OS 7, im Moment vieles richtig und ist meiner Meinung nach ganz klar Marktführer in diesem Bereich. Sei es, dass die Menüs übersichtlich sind, man die freie Wahl der Bedienung hat (Touch, Gesten, Sprache, Dreh-Drück-Steller(!)) oder die Bedienung des ACC samt automatischer Limit-Übernahme mit „Korrekturfaktor“.
Zudem finde ich das gesamte Infotainment „State of the Art“. Die Integration von Spotify, das neue, sich immer mehr an z.B. Google Maps annähernde Navi, kabelloses Android Auto oder die wirklich gute Sprachbedienung (hat bei mir alles(!) erkannt und gibt nur kurze Antworten und keine Romane). Normalerweise nutzte ich immer Android Auto, nicht hier. Im BMW kann das Infotainment (fast) alles, was Android Auto kann. Zum Teil auch wesentlich besser. Das spricht wirklich für das System.
Das HiFi Sound System hat mich tatsächlich auch positiv überrascht, auch wenn ich trotzdem immer zum Harman Kardon System greifen würde.
Das HUD finde ich, wie weiter oben bereits erwähnt extrem gut. Es macht das Tachodisplay wirklich obsolet. So sollte das sein, da können sich andere Hersteller noch viel abschauen. BMW hingegen kann sich gerne mal bei Audi beraten lassen, inwiefern man einen digitalen Tacho auch so nutzen kann, dass sich das Digitale auch lohnt. Theoretisch gibt es keinerlei Grenzen bei einem Display, bei BMW kann ich aber auch fast den analogen (von hinten beleuchteten) Tacho nehmen. Das geht besser!
Bei den Assistenten gab es die meiste Zeit keine Probleme, nur die Verkehrszeichenerkennung hatte 2-3 Aussetzer, weswegen der ACC in einer Baustelle einmal plötzlich auf die eingestellten 180 km/h beschleunigen wollte . Das konnte ich aber rechtzeitig „abfangen“. In Baustellen hatte der Lane Assist ebenfalls 1-2 mal Probleme. Ansonsten haben die Systeme wie gewünscht funktioniert und wurden bei jedem Stück mit Limit eingesetzt.
Das Laserlicht in Verbindung mit dem Fernlichtassistent hat bei mir gut funktioniert und andere Verkehrsteilnehmer zuverlässig und schnell genug ausgeblendet.
Der neue Motor samt Getriebe ist einfach ein Traum, mehr brauche ich dazu nicht sagen. War der 530d vorher schon nicht behäbig, geht er jetzt förmlich ab „wie Schmitz Katze“. Und zwar auch aus dem Drehzahlkeller, Diesel-Punch eben. Ich bleibe einfach ein Dieselmensch.
Verbrauch und Preis
Der 30d ist laut BMW nun etwas sparsamer (1 Liter auf 100 km im Normzyklus). Ich habe mit 10,39 l/100km relativ viel und ca. 2 Liter auf 100 km mehr verbraucht als letztes Mal im 530d Pre-LCI. Die Fahrten kann man aber nicht wirklich vergleichen. Der LCI wurde einen Großteil der Zeit über unlimitierte und freie Autobahnen geschubst, während beim Pre-LCI eine sehr lange beschränkte Strecke dabei war. Bei beiden war zudem ein Teil Landstraße (sportlicher) dabei.
Ich bin nicht für einen schonenden Gasfuß bekannt, wenn man sich daher einmal den Wert im Vergleich zu meinen anderen Mieten anschaut (ich empfehle diese Übersicht), ist das mehr als in Ordnung für mich.
Für detailliertere Infos zitiere ich mich mal selbst, man kann ihn mit der Oma an Bord auch ohne Probleme mit 7 Litern bewegen.
Alles anzeigenBMW 530dT LCI genehmigte sich auf den gefahren 880km insgesamt 91,5 Liter Diesel, dies entspricht 10,39 Liter/100km (mit eventueller Fehlmenge).
Gefahren wurde zu 90% in Comfort und Adaptive. Die restlichen 10% im Sport-Modus.
Die Strecke bestand zu 75% aus freien und leeren BAB's, 20% Landstraße (kurvig und hügelig) und 5% Stadt/Dörfer.
Da der Wert doch recht hoch ist, hier mal eine genauere Aufschlüsselung, die den Verbrauch auch ganz gut erklärt IMHO.
- 2x ~320km BAB (Düsseldorf - Saarland und zurück): weitestgehend sehr leer und zu 75% unbegrenzt (z.T. recht hügelig durch Eifel, Hunsrück, Hochwald), längere Zeit 240 (WR), bei Limits ACC +6 (ca. 140km/h Schnitt jeweils)
- Fahrmodi: Adaptive & Comfort
- Verbrauch: Hinfahrt 9,9l/100km & Rückfahrt 10,5l/100km
- 100km Aus-/Rundfahrt Saarland: Hauptsächlich Landstraßen abseits der üblichen Strecken mit 100km/h Limit, etwas Stadt und Dörfer
- Fahrmodi: Sport & Comfort/Adaptive (innerorts)
- Verbrauch: 13,77l/100km
- Abholung und Abgabe ~60km: Gemischt BAB, Stadt, Land (60%, 30%, 10%) mit BAB unbegrenzt (eine Strecke leer, andere wenig Verkehr), Stadt und Land ACC +6
- Fahrmodi: Adaptive & Comfort
- Verbrauch: 11,08l/100km
- Abholservice Verwandschaft ~80km: Gemischt BAB, Stadt, Land (20%, 70%, 10%) mit BAB unbegrenzt und leer, Stadt und Land ACC +6
- Fahrmodi: Adaptive & Comfort
- Verbrauch: 7,57l/100km
Für die Fahrweise und den Fakt, dass hier sechs Zylinder versorgt werden wollen, finde ich den Wert in Ordnung. Generell kann man ihn auf der BAB mit Segeln und Rekuperation auch sehr sparsam fahren, wenn man das denn möchte oder der Verkehr, die Strecke bzw. Limits nichts anderes zulassen.
Der Verbrauch ab Werk lag übrigens bei 9,5l/100km für 1388km (880km von mir, 508km vorher).
Der BLP des Wagens liegt bei guten 85.000 €. Das ist viel Geld, keine Frage. Aber für die Klasse Auto eigentlich normal. Mit wirklich voller Hütte kommt man wahrscheinlich auch knapp an die 100.000 €, aber sinnvoll konfiguriert dürfte man sich immer zwischen 80.000 € und 90.000 € befinden, was ich für das Gebotene wirklich akzeptabel finde. Der 5er wird ja in 90% der Fälle sowieso nicht gekauft, sondern geleast, sei es privat oder über die Firma.
Fazit
BMW hat mit diesem Facelift einfach alles richtig gemacht. Die richtigen Schrauben wurden (nach-)gestellt und der 5er insgesamt auf einen neuen Stand der Technik gehoben. Dazu das Motorenupdate und eben keine Verschlimmbesserungen. Die Niere ist glücklicherweise noch recht normal, es gibt echte Auspuffrohre bzw. Blenden mit echten Rohren und bisherige Schwachstellen am Auto wurden ausgemerzt.
Allein der Fakt, dass ich mir den 5er bestimmt schon 300 Mal durchkonfiguriert habe (insbesondere die aktuelle „M Sport Edition“ ist zum Dahinschmelzen ) spricht glaube ich für das Auto (oder gegen meinen Geschmack ).
Rückgabe
Die Rückgabe erfolgte bereits Sonntag am späten Abend. Das Auto konnte ich ohne Probleme auf dem BMW-Gelände parken und am nächsten Tag war auch schon die Kaution entblockt. Die Rechnung erhielt ich dann ein paar Tage später per Post. Soweit alles super!
Danke fürs lesen, Kritik oder Anmerkungen immer gerne. Das war dann erstmal mein letzter Bericht dieses Jahr, ich wünsche euch allen eine fröhliche Weihnachtszeit im engen Familienkreis und einen guten Rutsch.
Hier noch übrige Bilder: