Am Wochenende ging es wieder auf Altblechsuche. Dieses Mal in die Niederlande. Aufgrund der vielen Kilometer gab es deshalb wieder eine Reservierung bei Sixt Erfurt. Gebucht wurde wie beim letzten Mal FDAR. An der Station begrüßte man mich aufgrund von Verfügbarkeit freundlich mit einem Upgrade: „Schönen guten Tag Herr e31fahrer, ich hätte heute einen 540d für sie.“ Einen Satz den ich jeden Tag hören könnte. Ohne viel Fackelei gab es den Schlüssel zum 5er aus LWAR und ich startete mit einem Grinsen auf den Parkplatz. Dort wartete dann ein 15000km alter und leider an Vorschäden schon sehr reicher 5er. Aber egal - das ändert ja nix am Motor.
Damit neben der erneuten Autobesichtigung auch etwas für die bessere Hälfte dabei war, wurde die Tour in die Niederlande mit einem Kurztrip nach Amsterdam und Rotterdam verbunden. Genauso möchte ich den Bericht auch aufbauen.
Aber starten wir mit der Optik von meinem diesmaligen Begleiter.
Elegant und zu gleich sportlich. Das verbaute M-Paket schafft einen guten Spagat zwischen diesen beiden Attributen. Der 5er in Saphir-Schwarz-Metallic wirkt sehr zeitlos und mit dem Facelift hat er für mich eine perfekte Ausbaustufen erreicht. Die Scheinwerfer-Optik ist genial, vor allen Dingen beim verbauten Laserlicht. Einzig und allein die Shadow Line mit erweiterten Umfängen könnte meinen gemieteten 540 noch etwas besser dastehen lassen. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Auf der ersten Etappe ging es von Erfurt nach Ludwigshafen und am nächsten Tag wurde in Richtung Niederlande gestartet, mit der ersten Übernachtung in Wageningen.
Bei den ersten beiden großen Strecken über 876 km bemerkt man bereits die Stärke vom 5er. Autobahnkilometer reißen.
Das sähmige Angleiten von der Ampel und die Laufruhe des Bi-Turbo 6 Zylinder Diesel mit 3 Litern Hubraum sind einfach nur ein Traum.
Doch er kann auch anders - sobald die Lader richtig zum Einsatz kommen gibt es kein halten. 340 PS, 700 Nm und XDrive befördern den 540d in 4,8 Sekunden auf Hundert und danach spielend in den Begrenzer bei 250 km/h. Kraft ist ohne Ende vorhanden und auch das Getriebe vermittelt einem mit ruckartigen und schnellen Schaltvorgängen, dass der Sport Plus Modus aktiv ist. Spielend putzt er einen Großteil der Verkehrsteilnehmer von der linken Spur, insofern man es möchte. Denn er kann auch anders - aber dazu später mehr.
Nach der Fahrzeugbesichtigung am Morgen ging es für den restlichen Tag weiter Richtung Amsterdam. Also wurde wieder Platz hinter dem schönen M-Sport Lenkrad genommen. Lange Strecken vergehen im 5er mit passender Musik und genug Gesprächsstoff absolut spielend. Denn neben schönen Alcantara/Stoff Sportsitzen sind nützliche Assistenten wie der Abstandstempomat, das Laserlicht uvm. verbaut.
Hier gibt’s die VIN für die genau Ausstattungsliste: WBA51AJ040CK18395.
Der schwarze Dachhimmel vermittelt mit der BMW-typisch tiefen Sitzposition einen sportlichen Eindruck. Das Raumgefühl ist durch die Ambientebeluchtung und die großen Displays aber trotzdem angenehm. Auch wenn BMW die Innenraumaufteilung schon seit einigen Jahren so verbaut, steht diese den Konkurrenten aus der Klasse nicht nach und das Infotainment bietet auch noch in 2022 alles was man braucht. Neben CarPlay, den Connect Drive Diensten, der Rückfahrkamera, der Ampelerkennung und dem durchdachten iDrive war in „meinem“ 5er auch das sehr gute und praktische HeadUp Display verbaut. Durch die Ruhe im Innenraum, auch bei hohen Geschwindigkeiten, kann man die Musik aus der verbauten Standart-Anlage, welche meiner Meinung nach vollkommen zufriedenstellend performt, zu jeder Zeit genießen.
Selbst mit dem dazubestellten Sportfahrwerk bügelt der 5er Straßenunebenheiten gut weg. Ohne dabei mit dieser eher sanften Einstellung des Fahrwerks in schnelleren Kurven schwammig und überfordert zu wirken. So wie bei BMW gewohnt zeigt er sich in diesen Situationen sehr direkt, besonders wenn das Fahrwerk auf Sport-Modus steht. Freude am Fahren - kann er! Auch wenn die niederländischen Highways und Landstraßen bis Amsterdam nicht der geeignetste Ort sind um das zu spüren.
In Amsterdam ging es dann erst einmal zu Fuß weiter. Schönes Fleckchen Erde. Nur ein paar Fahrradfahrer zu viel - als Fußgänger kam man sich oft fehl am Platz vor.
Da eine Übernachtung in Amsterdam im Verhältnis preislich leider jenseits von Gut und Böse ist, ging es im Anschluss eine Stunde weiter nach Rotterdam. Denn dort passte die Nacht schon um einiges besser ins Budget.
Am Morgen danach stand bereits die Rückreise nach Ludwigshafen auf dem Programm. Auf dem Weg wurde noch ein Abstecher in die Innenstadt von Rotterdam und an den Strand gemacht. Freundin war auch glücklich - Resume Wochenendtrip passt also.
Auch in Hinsicht auf den Verbrauch, denn neben seinen sportlichen Zügen kann der 540d auch etwas anderes besonders gut - entspannt dahingleiten. 90% der bisher gesamten Autobahnkilometer habe ich ihn mit aktiviertem Abstandstempomat bei Tempo 120 km/h fahren lassen. In den Niederlanden natürlich nur mit 100 km/h.
Die 1672 km bis zum aktuellen Zeitpunkt mit einem Anteil von 85% Autobahn, 10% Stadt und 5% Landstraße verbraucht der 540d im Schnitt 5,4 Liter.
Die kurze Reise über hatte ich schon einen positiven Eindruck vom Verbrauch. Für einen 6 Zylinder Kombi mit Allrad und nicht gerade geringem Gewicht hat er sich nie unverhältnismäßig viel Kraftstoff genommen. Auch auf kürzeren Etappen im Stadtverkehr blieb der Verbrauch mit 6-7 Litern im Rahmen.
Genauso wie der 330i, in diesem Punkt echt überzeugend.
(Etappe 1 Erfurt - Ludwigshafen - Wageningen)
(Etappe Stand jetzt)
Morgen steht nur noch die Heimreise nach Erfurt auf dem Programm, wo der 540d dann wieder in die Hände der Station gegeben wird - leider viel zu früh.
Den Spagat zwischen Dampfhammer und nützlichen, sparsamen Familienkombi habe ich so bei noch keinem anderen Auto erleben dürfen.
Und das mit vergleichsweise absolutem Understatement-Auftritt. Ein Audi braucht ab dieser Leistungsklasse schließlich bereits 4 Plastik „Endrohre“.
Habe mich verguckt in ein modernes Auto, das passiert mir sonst eigentlich nicht so schnell.
Sehr gerne wieder! 
