Ladekosten Hertz

  • Moin zusammen, ich hatte über mehrere Wochen einen Polestar 2 bei Hertz gemietet. Im ersten Mietzeitraum von 27 Tagen hatte ich diesen durch einen Fahrzeugtausch von einem Lynk Co nach 6 Tagen erhalten. Daraufhin folgte am Ende des Mietzeitraumes eine Abrechnung von ca. 330€ für Ladekosten für ca. 5500km. Der Stationsleiter teilte mir beim Tausch mit, die Ladekosten wären inklusive mit dem Chip von Shell, schriftlich hatte ich leider nichts. Die Abrechnung für Ladekosten war pauschal ohne aufgeführte Ladevorgänge, was ich etwas intransparent fand. Ich verlängerte den Wagen vor Ende des Mietzeitraumes telefonisch um einen weiteren Mietzeitraum von 27 Tagen und wartete die Rückgabe letzte Woche ab. Leider war hier nun der Stationsleiter nicht vor Ort weswegen man mir wegen Ladekosten keine Aussage machen konnte. Er ist zur Zeit im Urlaub, wird aber Kontakt mit mir aufnehmen. Nun nach dem Ende der zweiten Miete wurden mir soeben sogar 594€ wahrscheinlich für Ladekosten on Top zur Miete auf der KK belastet, hier bin ich nur 4400km gefahren. Für mich ist das irgendwie intransparent und etwas unverhältnismäßig teuer.


    Wie sind eure Erfahrungen mit Ladekosten bei Hertz? Ist eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten möglich? Von 330€ zu 594€ bei weniger gefahrener KM-Leistung halte ich doch für sehr dubios. Ich habe auch sehr darauf geachtet nicht in den Zeitraum einer Blockiergebühr zu fallen. Zumal sicher wieder eine Rechnung ohne Aufschlüsselung kommt. Grundsätzlich, ausgehend vom ersten Mietzeitraum, sind die Kosten fair im Verhältnis zu einem Verbrenner.

  • Soweit ich weiß gibt es hier im Forum auch nur Rätselraten darüber. Den Polestar den ich eben abgegeben habe, lade ich immer selbst.
    Habe ihn mit unter 75% übernommen und laut AVB muss ich ihn dann mitdemselben Stand wieder zurückbringen. Allerdings wurde mir die Differenz zu den 80 schon in Rechnung gestellt. Mal schauen ob was kommt.

  • Auf der Hertz-Website gibt es ein PDF mit Mietbedingungen, Stand Juni 2032: https://images.hertz.com/pdfs/RT_FULL_DE_DE.pdf


    Da gibt es jetzt diesen Passus:


    Wenn ich das richtig verstehe, heißt das also das folgende: Wenn man das Fahrzeug bei Übergabe mit >= 80% in Empfang nimmt und schließlich mit einem Ladestand zwischen 10% und 70% zurück gibt, dann kostet das keine besondere Service-Gebühr. Stattdessen wird nur die Aufladung "zu einem Preis pro kW berechnet wird, der mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge konkurrenzfähig ist". Sicherlich meinten sie hier eigentlich "kWh", sonst wäre der Satz unsinnig. Gibt man den Wagen mit mehr als 70% zurück, wird nichts weiter berechnet.


    Eben habe ich testweise einen Polestar 2 auf hertz.de ausgewählt. Da gibt es unter "Mietbedingungen" eine Rubrik "Betankungsgebühren". Und dort steht dann genau:

    Zitat

    Elektrofahrzeuge:


    Hertz erfasst den Ladezustand der Fahrzeugbatterie zu Beginn der Anmietung. Wird das Fahrzeug nicht in demselben Ladezustand wie bei der Übernahme zurückgegeben, wird eine Aufladegebühr von 0,80 € (einschließlich Steuern) pro fehlender kWh berechnet.

    Das ist jetzt kein super günstiger Tarif, aber noch in der gleichen Größenordnung wie öffentliche Schnell-Lader. Deutlich besser als kurz vor der Rückgabe noch eine halbe Stunde oder länger an einer Ladesäule stehen zu müssen.


    Zu den genauen Kosten, wenn man unterwegs einen mitgelieferten Lade-Chip benutzen möchte (und nicht direkt selbst zahlt), habe ich nichts gefunden.


    In ein paar Wochen werde ich's voraussichtlich ausprobieren. Warum die Rückgabe-Reglung nicht schon deutlich vor der Auswahl eines Elektro-Fahrzeugs klar gemacht wird, ist mir schleierhaft (auch auf Brokerplattformen wie check24.de). Damit könnte man neuen Kunden doch prima die Angst nehmen, vor der Rückgabe noch stundenlang an einer Ladestation Halt machen zu müssen (oder vielleicht exorbitante Strafgebühren zahlen zu müssen).


    Bei zwei Anmietungen bei Europcar, die ich diesen Sommer gemacht habe, war die erste Voll-Ladung einfach inklusive (genauer aufgeschlüsselt wurden 18 Euro berechnet). Dass ich den Wagen also mit beliebigem Akkustand zurück geben konnte, wurde mir auch erst bei der Schlüsselübergabe erklärt.

  • Am Ende lief es nicht ganz so wie erwartet (Station Flughafen Köln).


    Bei der Abholung war der Wagen nur auf 67% geladen. Aus dem Gespräch konnte ich erschließen, dass sie vermutlich keine eigene Ladestation zur Verfügung haben, sondern die Anbieter in der Umgebung anfahren müssten. Ich sollte das Auto dann wieder mit mindestens 67% abgeben, sonst würden 1,20€ / kWh fällig (50% mehr als ich bei der Online-Recherche gesehen hatte). Eine Extra-Gebühr käme noch bei Abgabe unter 20% dazu.


    Ein Mitarbeiter meinte dann im Vorbeigehen (während er sich ins Wochenende verabschiedete), ich könnte stattdessen ja auch die CPO wählen, also die erste Ladung kaufen. Das würde pauschal 34 Euro kosten. Für diese Miete kam mir das in dem Moment sinnvoll vor, um Zeit am Abgabetag zu sparen. Die zwei verbliebenen Kollegen haben es dann aber in mehreren Versuchen nicht hinbekommen, die Option im System für meine Buchung zu aktivieren. Sie kannten sich auch gar nicht aus damit; es sei alles noch so neu. Mir wurde versprochen, dass sie da noch einen Weg finden würden, während ich unterwegs bin. Naja.


    Letztlich musste ich am Morgen des Rückgabetags doch keine große Strecke mehr fahren. Ein Anruf bei der Station hat meine Vermutung bestätigt, dass letzlich keine CPO gebucht worden ist, es gab nur eine entsprechende Notiz. Da ich die Zeit hatte (und keine Lust auf weitere Komplikationen), haben wir uns darauf geeinigt, dass ich den Akku selbst noch kurz vor der Rückgabe an einem Schnell-Lader etwa auf den ursprünglichen Stand bringen würde.


    Im Nachhinein erscheint es mir wahrscheinlich, dass das System die CPO nicht angeboten hat, weil die Batterie bei Abgabe unter 80% stand.


    Das Personal war freundlich und bemüht und es gab auch viele extra Erklärungen für Kunden ohne viel Erfahrung mit elektrischem Fahren, aber so ganz eingespielt sind die Abläufe offenbar noch nicht alle.

  • Mit einer Ladekarte von Freshmile bei einer entsprechenden Shell-Ladestation aufgeladen kommt man bei einem Polestar 2 derzeit auf maximal 15€ Ladekosten (21ct/kWh + 7ct/min & <10% auf 80%). Selbst wenn der Polestar leer ist, dauert es am Schnellader maximal 30 Minuten, um ihn wieder auf 80% zu bringen. Lohnt sich eigentlich immer gegenüber einer CPO, wenn man nicht komplett unter Zeitdruck ist. Nachteil: wirklich viele Shell-Staionen sind in den Tarif nicht eingebunden, in Köln mWn nur die in der Venloer Straße.

  • Guter Tipp mit Freshmile, danke. Probiere ich dann vielleicht mal aus, wenn mal wieder eine längere Anmietung ansteht. Letztlich stand ich auf einem Aldi-Parkplatz für 0,39 ct/kWh.


    Es hätte sein können, dass ich am Rückreisetag ohne viel Puffer nach einigen hundert km direkt zur Station hätte fahren müssen. Ladepausen zwischendurch sind ja in vielerlei Hinsicht sinnvoll und erbaulich, aber noch einmal kurz vorm Ziel wäre es ein kleiner Stressfaktor gewesen.

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  • Ich habe gerade einen Polestar 2 für das Wochenende geholt, Buchung ist über einen Broker gelaufen und 11 Monate her.
    Ein Ladechip von Shell Recharge ist am Schlüssel, aber der RSA konnte mir nicht sagen, ob es was kosten und natürlich auch nicht wie viel es kostet.

    Er geht vom Preis für eine Aufladung laut MV aus (1,20€/kWh), welche ja aber immer drauf steht und für den Fall benutzt wird, falls das Fahrzeug unter 75% abgegeben wird. Das hier habe ich im Web gefunden: DEDE_EV_RENTAL_TERMS.pdf (hertz.com)
    Daraus könnte man lesen, dass es "im normalen Maß" inkludiert ist (also wahrscheinlich WLTP +- 20% auf die gefahrene Strecke gerechnet).
    Hat jemand Erfahrungen dazu?

    Einmal editiert, zuletzt von rundy ()

  • Bei mir wurde der Preis berechnet, der auch in der Shell Recharge App angezeigt wird. Die Abrechnung von Hertz lässt allerdings etwas zu wünschen übrig, dort wird nur ein einzelner Posten mit den Ladekosten berechnet, keine Angabe zu den geladenen kWh oder Preis pro kWh.

  • Laut Aussage bei Anmietung wird der normale Shell Recharge Preis (kann man in der App sehen) einfach weiterbelastet. Es ist defintiv nicht kostenfrei.


    War für mich aber nicht interessant, da die Konditionen in Deutschland fast immer schlechter sind, als andere kostenfreie Angebote.


    Zwei günstigere Beispiele in Deutschland (keine Grundgebühr, benötigt App und Registrierung):

    • Maingau Autostrom: AC-Laden: 54ct/kWh, DC-Laden: 64ct/kWh (Ionity: 75ct/kWh)
    • EWE Go: AC-Laden: 59ct/kWh, DC-Laden: 64ct/kWh (inkl. Ionity) - an eigenen EWE Go-Säulen (z.B. bei McDonalds) 5ct (DC)/10ct (AC) günstiger

    Im Vergleich variieren die Shell Recharge Preise je Säule/Anbieter: in Deutschland min. 59ct/kWh AC-Laden und min. 79ct/kWh DC-Laden, immer zzgl. 35ct Transaktionsgebühr pro Ladevorgang. Günstiger an noch nicht ganz so vielen Shell Recharge-Säulen, aber auch hier nicht weniger als 64ct/kWh (DC)

    Der Recharge-Chip ist also meistens schön unkompliziert, aber durchaus teuer in der Nutzung. Auch ohne Hertz (oder Sixt) Extragebühren :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Symmy90 ()