Letztes Jahr habe ich auch mal Enterprise ausprobiert. Ich war nicht ausschließlich begeistert.
Bei einer Miete hatte ich den Fehler begangen, die "Mystery Car"-Klasse zu wählen. Diese war preislich zwischen Klein und Kompakt und ich war nicht auf ein bestimmtes Auto angewiesen. In der Station war man dann untröstlich, hatte aber nur einen (wenig kinderfreundlichen) Caddy Cargo (3-Sitzer Kastenwagen). Auf meinen Hinweis, dass "Mystery Car" für 4 Personen ausgeschrieben sei und ich auf keinen Fall Kinder in die erste Reihe setze, begann man zu telefonieren. Man fand einen Wagen an der Station am Bahnhof und sicherte mir zu, dass der Preis gleich bliebe. Ich fuhr also zum Bahnhof und erhielt dort einen Corsa (= Klasse "Klein"), für den ich dann doch auch noch Standortzuschlag zahlen sollte. Nach etwas Diskussion verzichtete man auf den Standortzuschlag und ich fuhr im Corsa vom Hof, hatte für Klasse "Klein" nun also etwas mehr bezahlt (und musste zwischen den Stationen tingeln). Eine Beschwerde über das allgemeine Kontaktformular hinterher blieb unbeantwortet.
Bei einer anderen Miete standen ca. 1000km Fahrstrecke zu viel auf der Rechnung. Das war zum Glück nicht schlimm, da der Tarif UNL hatte, aber ich hatte den Tacho nicht fotografiert und es hätte hier evtl. teuer oder zumindest anstrengend werden können.
Ein Highlight war die Miete im Herbst. Wir wollten in den Urlaub fahren. Eine Stunde vor Mietbeginn (!) ruft die Station an, dass sie keinen Wagen hätte. Gar nichts. Nicht mal Downgrade. Es war eine Prepaid-Reservierung, die > 2 Wochen vor Mietbeginn erfolgt war. Man eröffnete mir, dass die Station am Flughafen einen Wagen hätte, aber auf den Standortzuschlag bestünde. Ich war fassungslos. Die Hotline konnte mir nicht helfen, das müsse ich direkt mit der Station klären. Ich sagte die Miete ab und wollte gerade eine Alternative buchen (gab es zum Glück noch zu halbwegs vertretbaren Preisen), als die Station anrief und erklärte, dass der Flughafen megakulant und superausnahmsweise auf den Standortzuschlag verzichte. Leider ließ ich mich davon überzeugen. Ich nahm also den längeren Weg zum Flughafen in Kauf, wurde dort verhalten begrüßt, musste nochmal meine Story erzählen und wurde aufgeklärt, dass es ein Riesenentgegenkommen sei, dass ich für eine vertragsgemäße Bedienung und Umweg nicht auch noch Zuschlag zahlen soll. Ich erhielt dann ein klassengerechtes Fahrzeug mit > 60TKM auf der Uhr (is mir grundsätzlich eigtl. egal, passte hier aber ganz gut ins Bild). Ein paar Tage nach Abgabe des Wagens erhielt ich zu meiner großen Freude eine Rechnung mit nachgebuchter 100 EUR Reinigungsgebühr und falscher Rechnungsssumme. Nach mehrmaligem Nachfragen erhielt ich dafür dann auch per Mail den Grund (mit Fotos): Die Fussmatten waren versandet, was die laut AGB mögliche Reinigungsgebühr triggerte (meine erste "Reinigungsgebühr" nach über 100 Automieten). Auf Beschwerde wurde dann nicht mehr reagiert, eine korrekte Rechnung habe ich bis heute nicht.
Meine Tipps zur Anmietung bei Enterprise:
* An Stadtstationen nur anmieten, wenn man auf den Wagen nicht angewiesen ist, oder zumindest einen Nofallplan hat.
* Bei Anmietung und Abgabe alle Angaben überprüfen und Wagen(zu)stand fotografisch festhalten.
* Bei Abgabe lieber selbst Innenreinigung vornehmen, da sonst scheinbar recht schnell eine Gebühr droht (oder die 100 EUR in die Preiskalkulation mit aufnehmen).
* Davon ausgehen, dass es keinen zentralen Support/Kundendienst gibt sondern alle Probleme direkt mit der Station geklärt werden müssen. Und die können auch einfach mal nicht mehr antworten.
* Davon ausgehen, dass alle Stationen nur für sich arbeiten und es denen vollkommen egal ist, ob eine andere Station evtl. gerade einen Notfall hat.
Es gab auch ein paar problemlose Mieten, aber insgesamt ist mir das zu wenig kundenfreundlich und ich miete erstmal wieder woanders.
