Es macht aber einen wütend.
So was habe ich noch nie erlebt.
Wie soll man das den auch alles erkennen, bei fast jeder Abholung lasse ich fast Schäden Nachtragen.
Das verstehe ich gut. Mich macht es zwar nicht wütend, aber ich ärgere mich natürlich auch häufig genug über das ganze Prozedere. Vielleicht habe ich mich mittlerweile zu sehr daran gewöhnt, aber ich denke Man kommt trotz allem recht gut durch wenn Man sich mit der ICHI z.B. absichert und versucht sein Bestes, aber nichts Unmögliches oder Unzumutbares, bei der Abholung zu machen um Vorschäden zu dokumentieren. Reifen und Scheiben kümmern mich nicht, da Verweise auf die einschlägigen Urteile bei Sixt und anderen Vermietern problemlos alle bisherigen Forderungen bei mir abwenden konnten. Andere Schäden versuche ich so gut es geht zu finden, und durch Routine bin ich darin auch recht gut und schnell geworden. Alles was dann noch übrig bleibt muss im Zweifel die ICHI regulieren.
Zuletzt ist ein guter Teil des großen Ärgers aber auch einfach der Natur der Sache geschuldet. Es ist klar das, mit relevanten Ausnahmen, der Mieter für Schäden die in der Mietzeit auftreten haftbar ist. Natürlich wird es hier immer das empirische Problem geben, dass der Unterschied zwischen dokumentierten Schäden vor und nach der Miete nicht gleich dem Unterschied zwischen tatsächlichen Schäden vor und nach der Miete entspricht. Das liegt daran, dass sowohl schlechtbezahlte Checker als auch wir Mieter selbst keine perfekte Schadenerkennung gewährleisten können - selbst den Mietwagen-Profis die ja sogar entsprechend starke Anreize haben entgehen immer wieder substantielle Vorschäden bei der Kontrolle. Dazu kommt dann das Problem, das man natürlich keine einheitlich genaue Suche und einheitliche Beurteilung von Schäden gewährleisten kann. Selbst mit Schaden-templates etc. wird es immer noch Unsicherheiten geben, die der Interpretation (auf beiden Seiten!) Spielraum bieten.
Letztlich bleibt es, diesen Faktoren geschuldet, eben immer ein Durcheinander - aber eines, das sich zumindest recht gut unter Kontrolle bringen lässt wenn Man sich daran anpasst. Ich muss auch sagen, dass ich deutlich häufiger von nicht standardisierten Überprüfungen profitiert habe als dass ich ihnen zum Opfer gefallen bin. Nicht nur an Stammstationen wurden in der überwiegenden Zahl der relevanten Fälle selbst markante (Vor-) Schäden, die mir bei der Übernahme nicht aufgefallen sind, auch bei der Übergabe nicht erkannt - etwas, das ja offensichtlich zu Ungunsten der Vermieter passiert.
Extreme Differenzen in der Suchgenauigkeit gibt es auf jeden Fall, aber das ist auch häufig einfach eine Funktion konkreter Eigenschaften der Checker und des Kontextes (e.g. neu angelernter Checker ist sorgsamer, kleine Stationen sind tendenziell sorgsamer, ist der SL in der Nähe, sind Checker sorgsamer etc.). In den allermeisten Fällen (pace viele absurde aber auch übermäßig stark gewichtete Gegenbeispiele, wo es sicher nicht mit rechten Dingen zugeht) sehe ich hier keine Verschwörung auf Seiten der Vermieter, sondern mehr oder weniger verwirrte Leute auf beiden Seiten, die versuchen mit einem nicht trivialen empirischen Problem umzugehen: Was ist der Unterschied zwischen dem Fahrzeug vor und nach der Miete.