Hallo ihr,
ich möchte nun auch mal einen Erfahrungsbericht schreiben
Ich miete ja eher selten Autos, höchstens mal für längere Strecken, was aber nur so 2-3 mal im Jahr vorkommt, deshalb kurz zum Hintergrund:
Ein Bekannter von mir war einige Tage geschäftlich in Italien und wollte eigentlich mit dem Flieger wieder zurück.
Das wurde dann aber problematisch, da er etwas zu viel eingekauft hatte und das Übergepäck ca. 1500 € gekostet hätte
Ganz zu schweigen von dem Stress beim zum Flughafen transportieren usw.
Einen Mietwagen für eine internationale Einwegmiete von Italien nach Deutschland hat er nicht gefunden und so kam er dann auf die Idee, dass ich ihn abholen könnte, mir einen Mietwagen auf seine Kosten holen, auf seine (Sprit-)Kosten zu ihm fahren und noch ein paar Tage auf seine Kosten (Hotel, Verpflegung etc.) dort Urlaub machen könnte.
Da ich ja sowieso gerne rumfahre und selbstständig bin, kann ich auch problemlos mal ein paar Tage verschwinden und habe somit zugestimmt.
Da ich erst 20 bin bzw. damals noch 19 war, kann ich sowieso nur bei SIXT mieten und habe somit dort nachgeschaut.
Die höchste Fahrzeugklasse, die man da unter 21 bekommt, ist die Klasse BMW 1er, was ich auch OK finde, ich selbst würde dem klassischen 19-jährigen wahrscheinlich nicht mal einen Smart geben, so wie die heutzutage drauf sind...
Nun denn, ich habe mir also für 3 Tage später einen BMW1er gemietet.
Behalten sollte ich das Auto 5 Tage.
Einen 1er BMW mit ca. 8.000km auf dem Tacho habe ich dann auch bekommen, als Benziner, wie gewünscht, und mit Navi, obwohl ich das nicht explizit haben wollte.
Aber gestört hat es mich nicht, das Teil hatte schließlich ganz Europa drin, da konnte ich meinen TomTom zu Hause lassen.
Die Abholung in der Station Singen/Hohentwiel verlief problemlos, das Auto stand in einer Tiefgarage, in der ich auch mein Auto kostenfrei parken konnte.
Eine Vignette für die Schweiz gab es dann für 5 € noch obendrauf (diese kostet normal ca. 40 €)
Das mit der Rechnung auf meinen Bekannten hat auch problemlos funktioniert.
Viel los scheint in dieser Station allerdings nicht zu sein, in der Tiefgarage (in der ca. 10% für SIXT reserviert sind und die restlichen 90% zum OBI im gleichen Gebäude gehören) standen nur noch ca. 5 andere Autos von SIXT (Vielleicht war an dem Tag auch nur viel los und es war alles weggemietet).
Ich hab dann also die Vignette aufgeklebt, den ganzen Zettelkram ins Handschuhfach gepackt und bin wieder nach Hause gefahren.
Als ich dann mein ganzes Gepäck eingeladen hatte und losfahren wollte, meldete mir die Anzeige schon, dass das Kühlwasser fast leer sei.
Da ich absolut keinen Plan von Autos habe, habe ich zum Handy gegriffen und Sixt angerufen.
Der Hotliner meinte dann, ich solle das nachfüllen, und wenn ich das nicht selber kann, solle ich in irgendeine Werkstatt fahren und die das machen lassen, die Rechnung dafür würden Sie selbstverständlich dann bezahlen.
Mein Nachbar, der das ganze mitbekommen hatte, wusste zum Glück, wie das funktioniert und hat mir aus seinem Gartenschlauch schnell das Kühlwasser nachgefüllt und das Auto war zufrieden.
Ich habe mich dann auf den Weg gemacht, der Zoll an der Grenze zur Schweiz hat dann noch das ganze Auto durchforstet, weil die der festen Überzeugung waren, dass ich Drogen oder Leichen transportieren würde
Als sie sich dann vergewisster hatten, dass ich nur Hemden, Hosen, Unterwäsche und Zahnbürste dabei hatte, liesen sie mich dann fahren
Nunja, die restliche Fahrt verlief nach Plan.
Ich fuhr nach Turin zu meinem Bekannten, wir übernachteten dort (nachdem wir noch die FIAT500-Eröffnungsgala mit Feuerwerk gesehen und die schlechteste Pizza unseres Lebens bei einem kleinen "Italiener" um die Ecke gegessen hatten) und fuhren am nächsten Tag weiter Richtung Genua ans Meer, um dort noch 1-2 Tage zu relaxen
Kurz vor Genua stand dann wieder "Kühlwasser leer" auf der Anzeige...
Wir fuhren weiter bis zur nächsten Ortschaft (ca. 2km) und mussten dort dann mitten auf der Straße anhalten, da die Motortemperaturwarnleuchte uns signalisierte, dass uns die Mühle sonst gleich um die Ohren fliegt (gut, so dramatisch wars nicht, aber sie hat schnell und rot geblinkt, wie genau, weiss ich jetzt nicht mehr, aber wir konnten so wirklich nicht mehr weiterfahren).
In den Restaurants an der Straße konnte oder wollte man uns kein Wasser geben - zumindest keines ohne Kohlensäure...
Also mussten wir Tankstellen-Evian zu 1,99 € pro 0,5-Liter-Flasche reinkippen (wie das ging, wusste ich glücklicherweise von meinem Nachbarn...)
Beim reinkippen fiel uns auf, dass dieser Plastik-Unterbodenschutz untendran voller Wasser war, die ganze Brühe sich also dort gesammelt hatte.
Da ich ja zu Hause schonmal Wasser reingefüllt hatte und damit die knapp 1.000km über Turin bis nach Genua gefahren war, hofften wir, dass das Ganze nun wieder 1.000km hält, dass wir die paar km, die wir noch in Italien rumfahren und die ca. 700km, die wir direkt (ohne den Umweg über Turin) wieder nach Hause fahren würden, halten würde.
Weit gefehlt.
Bereits nach 20km leuchtete die Kühlwasserlampe wieder auf
Da waren wir zum Glück gerade an einem Strand mit Café, sodass wir dort parken und einen Kaffee am Meer zu uns nehmen konnten
Wir haben dann den SIXT-Kundenservice angerufen, der uns nach genauer Positionsangabe versprach, einen Abschleppwagen zu schicken, der uns in eine ca. 15km entfernte BMW-Werkstatt bringen würde.
Entgegen den vollmundigen SIXT-Versprechen, man würde bei einer Panne oder einem Unfall europaweit binnen 1 Stunde einen neuen Wagen gleicher Klasse bekommen, hat allein der Abschlepper ca. 2 Stunden gebraucht, bis er da war...
Gut, in dem Strandcafé lies es sich aushalten , aber was wäre gewesen, wenn wir irgendwo in der Pampa gestanden wären?
Nun gut, der Abschlepper kam mit so einem 100 Jahre alten Fiat-Umbau ohne Sicherheitsgurte, schnallte unseren BMW auf den Rücken und fuhr uns zu besagter BMW-Werkstatt mit angeschlossenem Autohaus, an der wir um ca. 16:30 Uhr ankamen.
Ein Mechaniker schaute sich das Auto einige Minuten an und meinte dann, dass er für die Reparatur ein Ersatzteil brauchen würde, das er erst bestellen müsste.
Wir waren natürlich nicht gerade begeistert, haben uns aber notgedrungen damit abgefunden, holten unser Gepäck aus dem Auto, stellten es in die Auffahrt des Autohauses und wollten dann einen Ersatzwagen, um wieder mobil zu sein.
Da begann dann das Drama...
Die Werkstatt wollte uns keinen Ersatzwagen geben und die Verkäuferin des Autohauses meinte nur in gebrochenem Englisch (sie war übrigens die einzige, die wenigstens gebrochen Englisch konnte, alle anderen sprachen nur italienisch), dass das nicht ihr Problem, sondern das von SIXT wäre.
Wir also wieder zum Hörer gegriffen und die SIXT-Hotline angerufen.
Nach Schilderung des Sachverhaltes teilte Sie uns mit, dass das eigentlich das Problem des BMW-Mobility-Services sei und wir dort anrufen sollten.
Sie gab uns dann die Nummer der BMW-Hotline, wo wir dann auch angerufen haben.
Dort hingen wir dann zu 2 €/Minute erstmal 10 Minuten in der Warteschleife, bis überhaupt mal jemand ranging.
Der nette Herr bat uns dann, nachdem wir auch ihm die ganze Story erzählt hatten, zu warten, worauf wir wieder ca. 5 Minuten in der Warteschleife hingen.
Und das nur, um gesagt zu bekommen, dass der BMW-Mobility-Service dafür nicht zuständig sei, und wir nochmal bei SIXT anrufen sollten
Das Spielchen ging dann über 1 Stunde so weiter, mein Bekannter hat dann schier eine Krise bekommen und hat dann den Hörer übernommen und wurde stinkig.
Ist ja auch verständlich, ich habe mindestens 5 mal mit SIXT und 3 mal mit der BMW-Hotline telefoniert...
SIXT hatte auch 2 mal versprochen, zurückzurufen, was natürlich nicht passierte...
Um 18:00 Uhr teilte uns die Verkäuferin des Autohauses dann mit, dass sie Feierabend machen würde und wir entweder das Auto da lassen oder mitnehmen könnten.
Einen Ersatzwagen wollte Sie uns immer noch nicht geben.
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