Farbe: Silber
EZ: 02/2011
km-Stand: 1000 Meilen
gefahrene Strecke: 2000 Meilen
Nutzungsprofil: 5% Stadt / 95% BAB Highway mit max. 120kmh
Verbrauch: 14l/100km
Leistung: 403 PS
Drehmoment: 563 Nm
Hubraum: 6,2 Liter V8 FlexiFuel
Ausstattung:
Sitzheizung, Sitzlüftung, Rückfahrkamera, Fernzündung, beheizbares Lenkrad, Fond-Entertainment, 6 Einzelsitze, ...
Anmietung
Reserviert war per Prepaid über den ADAC ein Mid-Size-SUV und ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet. Da mich die Zeit im Südpazifik aber dazu gebracht hat, mich an kleine Autos und Schrottkisten zu gewöhnen, hätte ich mit allem leben können. In der Station bin ich dann an den Gold-Schalter gegangen, der komplett leer war im Gegensatz zum normalen, wo ich bestimmt 30 Minuten hätte warten müssen. Die Dame bot mir dann einen Mitsubishi irgenwdas an oder gegen einen Upsell einen Escallade oder Yukon. Den Escalade wollte sie mir noch schmackhaft machen, aber ich hatte schon innerlich die Upselgebühr verrechnet. Also zugestimmt und die Stellplatznummer bekommen.
Ersteindruck
"Uiii"
Man steht vor einer zu groß geratenen Schrankwand und weiß nicht, wo man zu erst anfangen soll zu schauen. Also erst einmal den Kofferraum elektrisch öffnen lassen und Koffer reinlegen wollen. Halt, das passt nicht! Da die beiden hinteren Sitze aufgestellt waren um 6 Leuten im Fahrzeug Platz zu bieten, konnte man keinerlei Gepäck unterbringen. Also musste ich erst einmal die Sitze umlegen, um danach unsere beiden Koffer zu verstauen. Die Sitze bilden aber keine feststehende Barriere, sondern wackeln leicht hin und her. Da fiel mir das erste Mal auf, dass ich hier kein deutsches Premiumfahrzeug vor mir habe...
Nachdem wir alles verstaut hatte, setzen wir uns auf die bequemen Lederstühle und ich schmiss den Kasten an. Wrrruummm, da bollert der V8 und ich strahle über das ganze Gesicht. Damit hatte ich garnicht gerechnet und war hoch erfreut. Dann wollten wir das Navi einstellen, konnten uns aber nicht enscheiden, welches wir nehmen, denn wir hatten zwei Stück. Einmal das fest verbaute Cadillac Touchscreen-Navi und dann das von Hertz offerierte Neverlost, das auch fest eingebaut war, aber normalerweise ein mobiles Endgerät ist. Erst entschieden wir uns für das Touchnavi, merkten dann aber schnell, dass man dort keine Straßen oder Orte eingeben kann, sondern lediglich auf der Karte einen Ort per Fingerdruck bestimmen kann.
Das Neverlost bediente sich dann etwas besser und unser Ziel war eingegeben und die Reise konnte losgehen.
Karosserie / Innenraum:
Erst einmal wirkt alles ganz weit weg und groß. Wenn man genauer hinschaut merkt man, dass es aber nicht der Fall ist. Mit meinen 1,84 habe ich den Sitz komplett nach hinten gestellt und musste die Pedale auch von mir wegschieben lassen. Dies geht alles elektronisch, aber bietet nicht ausreichend Platz für Menschen jenseits der 1,90. Ich konnte noch vernünftig sitzen, aber das auch nur, wenn alles auf maximal gestellt war. Premiere war es auch, die Pedale verstellen zu können, dies geschah per Knopf über dem Aschenbecher in der Mittelkonsole.
Das Navi lässt sich vernünftig bedienen, ebenso das Radio. Man muss nur etwas rumprobieren, aber meine Freundin hat das alles innerhalb von 5 Minuten zum laufen gebracht, da ich mit dem Fahren beschäftigt war.
Interessanterweise gibt es im Escalade ein Satellitenradio, denn in einigen Bereichen der Staaten ist der Radioempfang so schlecht, dsas man auf Satellit umschaltet.
In Verbindung mit der Boseanlage ergab das ganze einen glasklaren Sound, allerdings nur für die Leute im vorderen Bereich. Auf den Fondplätzen kommt kaum Bass an und die Musik klingt dort schrecklich, da scheinbar nur Hochtöner hinten verbaut sind - warum auch immer man sowas macht.
Ein Manko sind auch die Positionen der Knöpfe für den Boardcomputer. Um zwischen Tageskilometerstand, Verbrauch, ... umzuschalten muss man einen Knopf bedienen, der wärend der Fahrt hinter dem Ganghebel am Lenkrad verdeckt ist. Man muss also jedes mal um den Ganghebel rumgreifen und dieser fällt im Escalade recht mächtig aus. Also verbiegt man sich jedes Mal, nur um zu schauen, wie viel man gerade verbraucht oder ähnliches.
Wahrscheinlich wird diese Funktion von den Amerikanern garnicht verwendet, weil es scheinbar niemanden interessiert, was sein Auto verbraucht.
Als wir zu dritt im Auto gefhren sind, ist uns noch aufgefallen, wie klein das Auto eigentlich ist. Zwei Personen á 1,80 können kaum hintereinader sitzen. Zitat:"Auf unserem letzten Ausflug war das DEUTLICH bequemer"
Es handelte sich um einen 7er, in dem wir sogar zu viert unterwegs waren...
Motor / Getriebe:
Sechs Komma Zwei Liter Fauu Acht. Über 400 PS.
Klingt nach mächtig kraft, oder? Stünde ich neben einem 740i oder X5 35i oder sonstigen deutschen Autos, würde ich alt aussehen. Die Beschleunigung ist zwar nicht schlecht, aber das können andere deutlich besser. Wie sagte DMman so schön, die Autos sind nicht dafür da sportlich zu fahren, sondern um Häuser abzureißen und das kann man mit dem Escalade sicher ganz gut. Aber wenn man auf der rechten Spur mit 60 Meilen dahinschleicht und plötzlich die Ausfahrt auf seiner Spur ist, hat man schlechte Karten beim Spurwechsel. Tritt man durch, brüllt der Motor richtig kräftig auf, da er um 2-3 Gänge runterschaltet, aber Beschleunigung kommt keine. Nur der Hintermann tritt kräftig auf die Bremse, da er sicherlich Angst bekommt vor dem Monster.
Also beschleunigen kann er schonmal nicht, was kann er dann? Quasi nichts, außer brüllen.
Wenn man langsam beschleunigt, ruckt es zwischendurch immer leicht bei den Gangwechseln und ich fühlte mich an meinen Golf 2 erinnert, der damals mit 3 Gängen ähnlich geruckt hat. Teilweise versieht sich die Automatik auch, so dass es kräftiger ruckelt und ich denke, dass das ganze Auto auseinanderfällt...
Wenn man dann langsam vor sich herfährt und keinen Gangwechsel vornimmt, dann jedoch etwas langsamer wird, ruckt es nochmal minimal, denn der Motor schaltet von 8 auf 4 Zylinder um Sprit zu sparen. Dies geschieht jedoch lediglich, wenn man langsamer wird, also moderne europäische Autos Energie zurückgewinnen. Hier verbraucht der Escalade dann lediglich weniger und zwar nur noch 7 Liter auf 100km... Doch das langsamer werden passiert häufig, sogar wenn es bergab geht. Das hab ich auch noch nie erlebt. Bremst vor einem noch der LKW, weil er die Höchstgeschwindigkeit erreicht hat, darf man im Escalade etwas Gas geben, um nicht langsamer zu werden. Erst wenn das Getränk fast an der Kante vorne überschwappt, hält der Wagen die Geschwindigkeit bei Bergabfahrten! Ich glaub, die Entwickler haben einfach versucht einen möglichst hohen cW-Wert zu erreichen bei dieser Kiste...
Wo der Wagen seine Kräfte aber ausspielen konnte war im Gebirge und in San Francisco. Quält sich so man ein Auto die Steigungen hoch, tritt man im Caddi einfach kurz aufs Gas und schon schiebt der Wagen einen den höchsten Berg hinauf.
Fahreigenschaften:
Zu schnell darf man mit dem Wagen nicht in die Kurve gehen, sonst wankt es gewaltig. Es ist eben auf cruisen ausgelegt und dafür ist er ideal. 5 Stunden dauerhaft gerade ausfahren sind bequem zu bewältigen, aber sobald die erste Kurve mit 50kmh genommen wird, bekommt man es mit der Angst zu tun.
Da es aber in den USA eben meist nur gerade aus geht, passt das Fahrzeug gut dahin und sportlich darf man ja sowieso nirgendswo fahren, da alles limitiert ist
Fazit:
Ein schönes Auto! Mir hat der Schlitten echt super gefallen und ich würde ihn wieder nehmen. Man kann super bequem von A nach B reisen und dank Sitzlüftung, Fernstart, ... hat man viel SchnickSchnack an Bord, so dass man immer was zu tun hat im Auto.
Der Verbrauch ist mit 14 Litern jetzt auch nicht zu hoch in meinen Augen und bei Spritpreisen um einen Euro pro Liter kann man auch mal solch ein Schiff rumkutschieren.
Man merkt aber an vielen Ecken, dass man ein minderwertiges Auto hat, da es quitscht und knarzt, wackelt oder einfach nicht durchdacht ist. Trotzdem vermisse ich ihn mitlerweile, vor allem, da ich jetzt eine richtige Schrottkiste fahre *g
Bei Fragen einfach fragen, ich hab bestimmt einiges vergessen und kann gerne nachreichen