Chrysler 300 / Ford Crown Victoria | AVIS Toronto

  • Hi,


    Dies ist mein erster Erfahrungsbericht hier im Forum, daher seht es mir nach, wenn er von der Form her nicht unbedingt euren Erfahrungen entspricht. :D Es geht auch nicht nur um die Autos, da habe ich nicht so viele Fotos gemacht, sondern eher um den sehr positiven Eindruck von Avis insgesamt, durch ihren Service auch in schwierigen Situationen.


    Im letzten Jahr war ich in Toronto und wollte mir von dort aus die Niagarafälle anschauen, dafür habe ich mir in der Kategorie "Premium" einen Chrysler 300 gemietet. Die Übernahme verlief problemlos und die Mitarbeiter vor Ort waren freundlich.


    Hier ist das Schätzchen:


    Der Wagen hat mir gut gefallen, hatte einen 6-Zylinder Benziner. Das Interieur war eben typisch amerikanisch.


    Das eigentlich aufregende kam dann später. Auf der Rückfahrt von den Niagarafällen wollte ich noch ein wenig ziellos durch die Landschaft Ontarios herumfahren und hielt an einer Tankstelle, um meine Karte zu studieren und zu überlegen, wo man denn noch so hinfahren könnte. Als ich den Wagen wieder angelassen habe die Meldung "Warning - Low Tire Pressure!" auf dem Display, da dachte ich mir naja, vielleicht spinnt das System. Bei einer Untersuchung stelle sich allerdings heraus, dass das linke Hinterrad ein kleines Loch hatte, man hörte richtig die Luft rauspfeiffen, also schien ich wohl irgendwo drüber gefahren zu sein. Nun, was tun? Erstmal weiterfahren, noch war ja genug Luft im Reifen.


    An einer Tankstelle von Petrocanada angekommen hielt ich an um den Reifendruck zu messen und ggf. nachzufüllen. Der Druckverlust war deutlich spürbar. Also mal den Avis Service anrufen - aber ohje, das Handy funktionierte nicht. Kein Empfang, außer in Toronto selbst hatte ich das Problem überall in Kanada. Was tun? Mal in die Tankstelle gegangen und mit dem freundlichen Mitarbeiter dort gesprochen, er hat sich das Loch angeguckt und dann für mich den Avis Service angerufen. Dieser schlug vor den Chrysler in einer nahegelegenen Station im Örtchen Guelph zu tauschen. Nahegelegen heißt für kanadische Verhältnisse ca. 40 Kilometer. Ich sollte einfach mehrmals nachfüllen zwischendurch, das Ersatzrad aufzuziehen sei nicht nötig. Gesagt getan und fast auf der Felge rollend habe ich dann die kleine Avis Station in Guelph erreicht.


    Der Mitarbeiter dort war bereits in Kenntnis gesetzt, schaute sich das Loch an, bot mir an dass ich den Wagen noch eben an der Tanke um die Ecke volltanken sollte, damit sie es nicht in Rechnung stellen müssen. "Looks like you have overrun something, hm?".
    Unproblematisch bekam ich dann sofort einen Ersatzwagen, da die Station sehr klein war gab es nur 2-3 Fahrzeuge vor Ort und er fragte mich nur, ob ich ein großes oder kleines Auto haben wollte. Ich erwiderte es sei mir egal, da ich nach diesem "Erlebnis" keine Lust mehr zum herumfahren hatte und nur noch zum Flughafen Toronto zurückwollte. "Alright, I give you a large one" - und dann schickte er einen Mitarbeiter, mir einen Ford Crown Victoria vorzufahren.


    Der Crown Vic ist bekannt in den USA als Taxi und Polizeifahrzeug, das letzte Auto was zusammen mit dem Mercury Grand Marquis und dem Lincoln Town Car noch auf der alten Stahlrahmenbauweise beruht. Mit 5,38 überragt er alle normalen Deutschen Autos samt der S-Klasse locker um 30 Zentimeter. Was ein Schiff!


    Hier ein Foto:


    Mit einem 4,6l V8-Motor fährt er seidenweich und federt jede Unebenheit im Boden ab wie ein Schiff. Ein echtes Erlebnis, so eine "Legende" mal zu fahren... später im Jahr sollte ich in den USA noch die Möglichkeit haben, einen Mercury Grand Marquis zu fahren, der etwas luxuriöser ausgestattet ist, aber dazu dann vielleicht ein anderer Erfahrungsbericht.


    Das Interieur des Crown Vics ist... naja, lustig:


    Man beachte die Megabreiten sitze vorne... inklusive der dicken Armlehnen. Da hat auch ein Elefant platz. Lustig fand ich auch den Hinweis, dass man mindestens Sprit mit 85 Oktan tanken solle. Die Kiste hat mit ihrem V8 auch gut 13l Sprit verbraucht, trotz Tempolimits auf 120 km/h. Interessant auch die Werbung Fords im Prospekt "sparsamstes Auto seiner Klasse". Ja, aber welche Klasse? Gibt es bei so einem Auto überhaupt Konkurrenz? "Full-size Limousine mit 6 Sitzen" lautet die offizielle Klassenbeschreibung, da man die beiden Mittelarmlehnen vorne hochklappen kann um sich hinzusetzen.


    Nunja, nach der Übernahme dieses interessanten Gefährts ging es dann zum Airport Toronto zurück. Ich war recht angetan vom Avis Service, einfach so den Wagen ausgetauscht ohne jemals wieder etwas zu hören, beispielsweise wegen dem kaputten Reifen. Soweit ich weiß, war in meinem Tarif keine Versicherung außer LDW inkludiert, aber bei den amerikanischen Tarifen blickt da sowieso kein Mensch durch. Ich habe dennoch befürchtet, noch irgendwann eine gesalzene Rechnung zu bekommen, was gottseidank ausblieb. Auch der freundliche Tankstellenmitarbeiter soll nicht unerwähnt machen, immerhin hat er einem Touristen aus einem fremden Land aus einer misslichen Lage geholfen.


    Insgesamt:
    :204: :204:

    Einmal editiert, zuletzt von ChevyTahoe ()

  • Nett :thumbsup:


    Ich habe vor Jahren, als die Kiste erst frisch auf dem Markt war, ebenfalls mal in Canada einen 300C als Mietwagen gefahren. Der hatte sogar eine Made-In-Canada-Plakette irgendwo ... War jedenfalls damals DER Hingucker, dieses Modell, und brachte einen bei jedem Halt sofort ins Gespräch mit den Locals ... :thumbup:

  • :60: für den schönen Bericht ! Ich kann den guten Service der amerikanischen Stationen auch nur gut heissen ! Ich bin ja gerade eben in Los Angeles und Las Vegas unterwegs -Sorry für OT- aber netten Gruß aus L.A. an ALLE hier- und habe sowohl bei Dollar Rent und auch bei Enterprise Autos gemietet und man war sehr höflich und hilfsbereit.


    Bei Dollar gab es zwar nur einen "nackten" Ford Edge (SUV), aber Enterprise in Las Vegas hat mich mit einem voll ausgestatten Chevy Camaro entschädigt. (2 Tage für nur 96 Euro !!!).


    Zwar sind in den USA die Mietwagen grundsätzlich nicht so hochwertig ausgestattet wie in Deutschland (nur selten Leder, Navi, PDC etc.), aber der Service an den Stationen ist echt 1a.


    Außerdem ist es in der Regel auch so, dass der Mieter sich das Fahrzeug aussuchen kann. Die Mietwagen stehen nach Gruppen sortiert auf dem Gelände und ich suche mir das Auto aus, dass ich gut finde.


    Zu deinem Bericht: Der 300 C ist echt ein schönes Auto, und bei den günstigeren Spritpreisen in den USA auch mal nicht so "teuer" beim Fahren wie in Deutschland !


    Bis bald ! :thumbsup: