Fahrzeug: BMW 335iA Sport Edition (Saphirschwarz Metallic mit Leder Dakota Schwarz)
Station: Hamburg Altona (Stresemannstraße)
Gebuchte und bezahlte Klasse: SDMR
Erhaltene Klasse: FDAR
Zeitraum: 1 Woche (MO bis MO)
Tarif: Firmentarif
Gefahrene km: 2053 (hat sich so ergeben, ehrlich!)
Spritkosten: € 333,06 (335 wären passender gewesen…)
Für ein extra langes Wochenende standen mal wieder einige Kilometer für einen Trip nach Holland auf dem Plan. Letztlich war es am besten, den Mietwagen gleich für eine ganze Woche zu nehmen, da ich die 2100 inbegriffenen Kilometer brauchen würde, und man ja vor der eigentlichen Reise gut ein paar Ausflüge machen kann, wenn man eh frei hat. Fragte sich nur, welche Kategorie nehmen? Viel Platz brauchte ich nicht, aber Fahrspaß war schon gewünscht. Minis mag ich, aber der winzige Kofferraum war ein k.o.-Kriterium. Auf Clubman oder Countryman hoffen und im Ford Fusion enden? Zu riskant… LDAR wiederum war mir für eine Woche zu teuer. Letztlich entschied ich mich strategisch hoffentlich günstig für SDMR mit Dieselwunsch, da mir alle Autos der Klasse ansprechend genug erschienen, und ich noch keines davon hatte. Wenn kein passender Wagen da ist, gibt es halt ein Upgrade, oder man einigt sich auf was kleineres, Hauptsache irgendwie interessant. Gegen einen 120d oder Citroen C5 hätte ich jedenfalls nix gehabt. Ich wollte nur unbedingt jenen Autos aus dem Weg gehen, die mich so gar nicht ansprechen: B-Klasse, 318i und C 180…
Mit entsprechender Spannung, die hier sicher einige kennen, vor allem wenn sie keinen Status oder gute Verbindungen zur Station haben, ging es am Montag kurz vor 11 Uhr zur Station Hamburg Stresemannstraße. (Meine „Stammstation“, da mein Büro in Gehweite ist, und ich meinen eigenen Wagen sicher auf dem Firmenparkplatz stehen lassen kann.) Auch die Uhrzeit war mit Überlegung gewählt: a) ich kann ausschlafen und b) die Wochenendrückläufer sind schon zurück und man sucht mir aus all den Fahrzeugen hoffentlich was passendes aus… Wie auch immer, drei hübsche junge Damen warteten schon auf Kundschaft. Auf die Frage, ob sie denn etwas schönes für mich hätten, kam die Antwort „Sixt hat doch nur schöne Autos!“ Als ich das doch dezent in Frage stellte, kam die gespielt beleidigte Retourkutsche: „ Na gut, dann bekommen Sie eben was hässliches!“ - „Prima, 7er BMW wollte ich schon immer mal fahren!“ – „Nein, keinen 7er. Aber wie wäre es mit 306 PS in einem 3er?“ – „Och ja, nehm’ ich…“ – „Ja“, meinte sie, „das sagen eigentlich alle…“
Mein Dieselwunsch war mir da plötzlich völlig wurscht, da ich den Motor des 335i schon im 535i GT sehr zu schätzen wusste. Eine ihrer Kolleginnen fuhr den Wagen aus der Garage vor das Büro: schwarz, schwarzes Leder, große graue Alus – holla! Meine Suche nach vergessenen Schäden dauerte länger als die Formalitäten vorher, brachten aber immerhin noch einen Kratzer zutage, der noch nicht verzeichnet war. Die Erstzulassung lag etwas über einen Monat zurück, etwa 6.600 km standen schon auf der Uhr, aber bis auf eine zerkratze Felge (Frevel!!) und eine fiese Delle im Kotflügel über dem Rücklicht stand der Wagen lecker da.
Die Ausstattung des Wagens war sehr ordentlich, so dass ich mir gleich eine Preisliste vom BMW Händler holen „musste“, weil ich doch arg neugierig war, was da so alles an teuren Extras drinsteckte. Es waren einige!
- Edition Sport Paket mit 18 Zoll Rädern, Mischbereifung, Sportsitzen, Metalliclack (€ 5.000,00)
- Innovationspaket mit Xenon, Komfortzugang, Kurvenlicht, Fernlichtassistent (€ 1.570,00)
- Comfort Paket mit PDC, Klimaautomatik, Tempomat, Armlehne vorn,… (€ 1.990,00)
- Automatik (€ 2.190,00)
- Leder Dakota (€ 1.500,00)
- Elektrische Sitzverstellung mit Memory und Sitzheizung (€ 1.290,00 + 370,00)
- Navi Professional mit CD, DVD, Festplatte, Bluetooth, Internet,… (€ 3.760,00)
- Harmon Kardon Surround System mit 13 Lautsprechern (€ 1.190,00)
- Schiebedach (€ 1.100,00)
Dazu noch etwas Kleinkram und der Basispreis des 335i (€ 42.900,00), schon liegt der Listenpreis grob überschlagen bei satten € 64.000,00. Ich bin schon auf den in der Sixt Rechnung verzeichneten Wagenwert gespannt.
Die ersten Tage wurden für kleinere Ausflüge genutzt, prima um das Auto besser kennenzulernen. Ist doch schön, wenn man die Feinheiten des Navis kennt (sogar mit Street View und Fotos des Zielorts!), und die Möglichkeiten der Unterhaltungselektronik (toller Klang, Musikspeicher auf Festplatte, Abspielmöglichkeit von DVDs!). Die Bluetooth Anbindung des Telefons war auch simpel.
Schnell wird klar, dass einen der 335i noch besser in die Sitze drückt als der deutlich dickere 535i GT, und dass er dabei so richtig gut grummelt! Jeder Zwischenspurt macht Laune, doch mir fiel auch positiv auf, dass das Auto trotzdem nicht zum rasen verleitet. Wer nur gemütlich bummeln will, der kann das tun, denn man hat es nicht mit einer nervösen Primadonna zu tun. Aber wehe, man tritt etwas heftiger aufs laute Pedal… In 5,8 Sekunden von 0 auf Hundert, laut Prospekt. Oder am Ortsende von 50 auf ganz-breit-grins in einem Augenblick…
Der Fahrkomfort war trotz Sportfahrwerk und Riesenräder noch überraschend gut. Querfugen können mal etwas trocken durchschlagen, aber das ist kein Problem, die Zahnfüllungen bleiben drin, und die Bandscheiben stöhnen auch nicht. (Ist ja kein Sportfahrwerk von Audi…) Auch die elektrisch einstellbaren Sportsitze mit Memoryfunktion sind prima, schade nur, dass man vergessen hatte, auch die Lordosenstützen zu ordern.
Die Automatik fand auch ohne mein Zutun stets die richtige Übersetzung, den manuellen Eingriff habe ich mir nach kurzer Befriedigung des angeborenen Spieltriebs geschenkt, zumal der Wagen nicht über die optionalen Schaltpaddel verfügte. Und auch ins Sportprogramm habe ich nur sehr selten geschaltet – bei voller Beschleunigung kann man da locker Mitfahrer in Verzückung oder auch Angst versetzen, je nach dem, wie die so zu solchen Tempi und Geräuschen stehen!
Die Lenkung war direkt und leichtgängig genug. Ich habe einen BMW Verkäufer gefragt, wie ich feststellen könne, ob der Wagen mit der aufpreispflichtigen Aktivlenkung ausgestattet ist. Er konnte das über seinen Computer feststellen: Serienlenkung! Egal, ich fand sie prima. Habe aber nicht den Vergleich gehabt…
Wie gut das Xenonlicht ist, konnte ich nicht feststellen, weil ich irgendwie nie nachts unterwegs war…
Das Platzangebot ist naturgemäß nicht gewaltig im Dreier, aber ich würde hinter mir noch ausreichend Platz finden, und der Kofferraum hat auch brauchbare Abmessungen (450 Liter). Man könnte sagen: nicht zu groß und nicht zu klein!
Nach der Pflicht kam die Kür: von Hamburg nach Den Haag! Der Verbrauch nach der ersten Tankfüllung war mit 12,4 Liter Super 95 noch etwas hoch, aber wohl auch auf viel Stadtverkehr zurückzuführen. (Die Tankanzeige stand bei Übernahme auf Übervoll, also fehlte wohl nicht wirklich Sprit im Tank.) Zum zweiten Mal habe ich kurz vor der Holländischen Grenze getankt, da war es mit 10,1 schon weniger. Und auf den doch arg limitierten Autobahnen unserer Nachbarn ging der Verbrauch sogar auf 8,8 Liter zurück, wie sich bei der dritten Betankung zeigte. Auf der Heimfahrt wurde Black Beauty wieder etwas durstiger, aber das hatte auch mit dem Spaß zu tun, den es macht, dicht auffahrende Drängler beim Ende eines tempolimitierten Teilstücks der Autobahn ganz schnell ganz klein im Rückspiegel zu haben… 11,3 Liter waren der Preis dafür. Insgesamt habe ich
einen Verbrauch von 10,43 Liter Super auf 100 km errechnet. Für das Gebotene sehr zufrieden stellend, wenn auch fern ab vom Prospektwert, der kombiniert bei 8,7 Litern liegen soll…
(das war auf halber Strecke in Holland, 8,3 Liter!)
Klar, der eigentlich gewünschte Diesel hätte mir ein kleineres Loch in den Geldbeutel gebrannt, aber so viel Spaß hätte er nicht gemacht. Dazu hätte es schon ein 335d sein müssen, vielleicht auch ein 330d. Doch da zu meckern wäre frech, denn für SDMR war der 335i ein fantastische Upgrade, speziell mit der tollen Ausstattung und der Automatik, die mir eh viel mehr liegt als ein Schaltgetriebe.
Hat mich an dem Wagen etwas gestört? Au ja, das ist jetzt meckern auf höchstem Niveau! Los geht’s:
1. er hatte keine Lordosenstütze
2. ich musste ihn zurückgeben
3. mein eigenes Auto fühlt sich jetzt lahm und verbraucht an
4. nö, nix mehr
Ein tolles Auto, das mich wirklich beeindruckt hat und das ich liebend gerne wieder fahren würde. Allerdings bin ich jetzt für einen etwaigen 318i oder 320i verdorben…
Meinen Dank an die Station, wo ich mich mal wieder sehr gut aufgehoben fühlte. Wie sagte doch der momentan gerade nicht mehr so populäre Herr Schwarzenegger? „I’ll be back!“
Und jetzt noch ein paar Bilder vom Auto:
Und hier sind die 306 Pferdchen drin:
