Sündhaft teure Betankung

  • Hallo,


    ich habe nicht daran gedacht und den Mietwagen nicht betankt zurückgegeben. 460 km wurden mit 120 Euro berechnet, das sind bei ca. 6 Liter Verbrauch auf 100 km rund 4,28 Euro brutto pro Liter. Mein Fehler, zugegeben. Daß der Vermieter die Betankung bezahlt haben will, ist auch in Ordnung. Allerdings will es mir nicht in den Sinn, daß das mit der Menge des nachzutankenden Kraftstoffes zusammenhängt. Genauer gesagt: Ich finde es korrekt, wenn z.B. für die Tätigkeit ein fixer Preis von z.B. 10 Euro berechnet wird und der aktuelle Literpreis, der an der Tankstelle verlangt wird. So aber zahlt man mit Zunahme der Liter eine ansteigende Gebühr, der Tankvorgang dauert bei 50 Litern aber nur etwa zwei Minuten länger, als bei 5 Litern.


    In meinem Fall wäre das bei ca. 1,60 Euro für den Liter eine Rechnung von 44,16 Euro zzgl. einer fixen Betankungsgebühr, etwa 10 Euro. Was dann insgesamt weniger als die Hälfte ist - und nach meiner Auffassung wirklich gerecht. Bei 80 Litern wäre es 342,40 Euro gegenüber 138 Euro. Bei 3 Litern sind es 12,84 Euro gegenüber 14,80 Euro. Ist der exponentiell ansteigende Preis für diese Dienstleistung rechtlich einwandfrei?


    Danke! ?(

  • Der Preis für pro Liter Sprit, wenn die Checker auftanken, steht normalweise in der Station aus und müsste ein fixer Preis sein. Bei Avis lag der Literpreis am Wochenende laut Aushang bei 2,95 Euro plus Mwst.

  • Das ist der Punkt. Dadurch, daß der Preis pro Liter deutlich höher ist, als der an der Tanksstelle, steigt der Gewinn an. Mein Empfinden ist, daß nicht der Literpreis höher sein darf, sondern ein fester Pauschalbetrag für die Betankung gefordert und der Kraftstoffpreis 1:1 weitergereicht wird. Wer deutlich mehr nachtanken lassen muß, wird mehr bestraft, als jemand, der nur einen Liter nachtanken lassen muß. Da ist die Gerechtigkeit nicht gewahrt, denn einen deutlichen Mehraufwand, der analog mit der höheren Literzahl einhergeht, hat der Vermieter nicht.

  • Willkommen im :206:


    Danke für die Angabe des Vermieters, des Kraftstoffes und eventuell des Fahrzeuges, das von dir gefahren wurde! ;)
    Und EUROwoman dürfte zum Rest ja schon alles gesagt haben...

  • Hätte, wenn und aber...


    Es gibt AGB's die das regeln.
    Diese werden beim Antritt der Miete anerkannt.
    Der Preis hängt in der Station aus.


    Wer diese Kosten umgehen will tankt die Karre vor der Abgabe voll und gut ist.


    Wie hat der Opa meines Kumpels immer gesagt: Aufgepasst oder Hand am Geldbeutel :D

  • Das ist der Punkt. Dadurch, daß der Preis pro Liter deutlich höher ist, als der an der Tanksstelle, steigt der Gewinn an. Mein Empfinden ist, daß nicht der Literpreis höher sein darf, sondern ein fester Pauschalbetrag für die Betankung gefordert und der Kraftstoffpreis 1:1 weitergereicht wird.


    Das sind genau die Argumente, die du in deiner Mail an den Kundenservice anführen solltest. Die Erfahrung zeigt, dass es hier oft zu Kulanzregelungen durch den Kundenservice kommt...

  • Hätte, wenn und aber...


    Es gibt AGB's die das regeln.
    Diese werden beim Antritt der Miete anerkannt.
    Der Preis hängt in der Station aus.


    Genau das ist der Punkt über den wir hier auch schon hunderte Male diskutiert haben. AGB finden dort ihre Schranken, wo sie vom Verwender bewusst dazu genutzt werden, den Kunden, der nicht dauernd Seitenweise AGB durchlesen möchte, übers Ohr zu hauen. Wenn in den AGB etwas von einer Servicegebühr steht, erschließt sich noch lange nicht daraus, dass diese, für welche man extra in die Preisliste sehen muss, nicht einigermaßen proportional mit dem Gesamtaufwand ansteigt, sondern mit der Menge des getankten Kraftstoffes.


    Wenn ein Anwalt vom Vermieter eine Kostenaufstellung verlangt, kommen oftmals schnell Angebote für eine "Kulanzregelung"...

  • Vor allem liegt sie doch offen: der Liter zum nachtanken kostet nunmal x,xxEUR, das steht in den AGB's, und egal wie versteckt es dort ist, es dürfte einem gesunden Menschen klar sein, dass er mit Extrakosten zu rechnen hat, wenn er das Auto ungetankt zurück gibt. Sonst würde es ja jeder so machen!


    Und die Kostenkalkulation offen legen - selten so einen Unfug gehört. Der Verkäufer kann zu einem ziemlich umfangreichen Rahmen die Preise selbst bestimmen. Da hilft selbst der beste Anwalt nichts.


    Mal abgesehen davon finde ich die Regelung, dass 10EUR Betankungspauschale unfair denen gegenüber sind, die nur wenig berechnet bekommen.


    Und es ist so wie bei IKEA, wo der Aufbauservice Mondpreise kostet - die Abrechnung der Betankung ist mit einem ziemlichen Aufwand verbunden, sowohl Abrechnungstechnisch als auch an den meisten Stationen Personell. Deswegen sind die Vermieter nicht sonderlich erpicht drauf, ständig Autos für Kleckersümmchen nachzutanken.



    Und ja, ich finde auch - wer lesen kann ist im Vorteil, und der TE wusste ja eigentlich auch, dass Extrakosten auf ihn zukommen, er hat es nur vergessen. Shit happens?!

  • Was mich an der ganzen Diskussion stört, ist der 1. Satz: "Ich habe nicht daran gedacht, und den Mietwagen nicht betankt zurückgegeben". Wer daran nicht denkt, ist selber schuld und hat es nicht anders verdient. Mehr muss zu dem Thema nicht gesagt werden.

  • Ich versteh leider nicht so ganz, warum ich als Privatunternehmen meine Kalkulationsbasis offenlegen sollte. Wieso kann mich der gegnerische Anwalt dazu zwingen?


    Ich verstehe deinen Einwand durchaus, aber es macht wohl schon einen Unterschied, ob ich in der Station ein Schild aufhänge


    Zitat

    Betankung: Kaufen Sie Kraftstoff bei uns für € 4,99 je Liter Super bzw. € 3,99 je Liter Diesel.


    oder in die AGB, die Vertragsgrundlage werden, schreibe


    Zitat

    Wird das Fahrzeug nicht vollständig betankt zurückgegeben, wird die Vermieterin dem Mieter die Kosten für die Betankung des Fahrzeugs zuzüglich einer Servicegebühr gemäß der bei Anmietung gültigen Tarife in Rechnung stellen.


    und die Service-Gebühr richtet sich dann nicht wenigstens einigermaßen nach dem Aufwand, sondern nach der getankten Menge. Der Schluss, dass die Service-Gebühr für 50 l Tanken zehn Mal so hoch wie für fünf Liter ist, liegt einfach dermaßen fern, dass böse Zungen vermuten könnten, man würde so etwas möglicherweise im Bewusstsein der Mehrdeutigkeit machen, um den Kunden zu verwirren.

  • Die Art das ganze auszuzeichnen ist völlig ok, Sixt ist ja keine Tankstelle und verkauft auch selbst keinen Sprit. Davon ab stellt Sixt einem ein vollgetanktes Fahrzeug zur Verfügung und möchte natürlich auch ein vollgetanktes Fahrzeug wiederhaben weil sonst Personal abgestellt werden muss, das den Wagen zur nächsten Tankstelle fährt und volltankt, was dann wieder extra abgerechnet werden muss.
    Da man den Wagen mangelhaft zurückgibt wenn man nicht volltankt finde ich es persönlich extrem kulant dass Sixt das ganze einplant und einem eine - dafür dass die Schuld komplett beim Kunden liegt - moderate Gebühr berechnet.


    Der TE stört sich ja auch daran, dass Leute die den Wagen nicht "randvoll" wiedergeben weniger zahlen müssen - was ich widerum komplettt fair finde. Wenn ich nach dem volltanken nochmal schnell einen kleinen Umweg fahren muss bevor ich den Wagen zurückgebe und dann 5 Liter fehlen ist das was völlig anderes als wenn ich doofdreist den Wagen mit leerem Tank zurückgebe ;-)

  • moderate Gebühr berechnet


    Du hast es wohl dicke sitzen? Also für mich wären bei 50 Liter tanken eine Gebühr für den Service von mehr als 100 € nicht so moderat...


    Aber, wenn ich so überlege, bei einem Liter stimmt das schon, nichtmal zwei Euro für's Nachtanken ist ein guter Preis und der Mitarbeiter muss ja bei 50 Liter immerhin zwei Minuten länger an der Zapfsäule stehen, da kann man sich ganz bitter langweilen, dafür ist ein dreistelliger Mehrpreis schon gerechtfertigt, für den Vermieter bleibt ja fast gar nix übrig, wenn man das Eis abzieht, welches sich der Mitarbeiter kaufen darf, damit die Wartezeit erträglich bleibt...

  • Genau...


    dann wird sich ein Tag später hier aufs übelste Beschwert,dass der Assi von Sixt nicht in der Lage war die LDAR Buchung pünktlich fertig zu haben, sondern der Wagen gerade noch tanken ist.


    na klingelst bei dem ein oder andere?


    Die Preise sollen doch durch aus davon abhalten nicht leer abzugeben.