Jüngstes Beispiel absurder Eingruppierung ist die Hochstufung des Mercedes E-Klasse Cabrios in die Luxus-Kategorie XTAR. Damit soll die Lücke gefüllt werden, die der BMW 6er in seiner Cabrioversion mit Einstellung seiner Produktion hinterlässt. Doch Autokenner und Genießer würden sagen, dass der 6er seinem künftigen Anspruch schon immer gerecht wurde: Nämlich eigentlich ein 8er zu sein. Ausstattung, Motor, Fahrgefühl und Prestige ließen den 6er immer im Reigen von S-Klasse Coupé und Cabrio fahren - die zweitürigen Versionen der E-Klasse versprühen dieses Gefühl nicht.
Sixt: E-Klasse Cabrios schlechter ausgestattet als C-Klasse Cabrios.
Nun wird das E-Klasse Cabrio in die Luxuskategorie XTAR eingruppiert - einer Mietwagenkategorie, die bei einer Direktbuchung Tagespreise um 100 Euro kostet - je nach Ort der Anmietung und Auslastungsstufe. Während bei vergleichbaren Limousinen- oder Kombikategorien u.a. die Motorisierung eine Rolle bei der Eingruppierung speilt, stellt Mercedes die Cabrios der E-Klasse nur als E200 oder E220 zur Verfügung. Eigentlich müsste mit diesem Motor ein PTAR auf dem Mietvertrag stehen: Eben ein Fahrzeug der oberen Mittelklasse in seiner Einstiegsmotorisierung. Für LTAR sollte die E-Klasse mindestens 200 PS bekommen und für XTAR hätte Sixt ein S-Klasse Cabrio zur Verfügung zu stellen. Schließlich bedeutet ein X im Mietwagencode die Zugehörigkeit zur Luxusklasse, also Mercedes S-Klasse, BMW 7er oder Audi A8. Das Cabrio der S-Klasse gibt es bei Sixt Stand Anfang 2018 nicht und die 8er-Reihe von BMW kommt als Cabrio wohl erst 2019 in den Handel. Sixt steckt also im Dilemma. Statt nun die kreative Pause der Hersteller im Luxuscabriosegment zu nutzen, das Wirrwarr um selbst gebastelte Mietwagenkategorien zu ordnen, sorgt man beim Kunden wieder für Verärgerung. Ein Upgrade von L auf X mag formell stimmen. In echt ist es bei der aktuell mageren Ausstattung der E-Klasse-Cabrios eine Frechheit - von einem Direktbuchungspreis einmal abgesehen. Denn selbst die C-Klasse-Cabrios sind bei Sixt wesentlich besser ausgestattet.
Bild: Daimler