Sixt hat sich mit markiger Werbung und einer vergleichsweise edlen Flotte als Premium-Anbieter unter den Autovermietungen etabliert. Die land- und stadtläufige Meinung über die orangene Autovermietung zeichnet ein wohlwollendes Bild über ein erfolgreiches, börsennotiertes Familienunternehmen mit Charakter – und mit viel Druck von oben in Sachen Incremental Sales.
Incremental Sales als Druckmittel
Berlin – Im Mietwagenbereich sind sogenannte „Incremental Sales“ Zusatzverkäufe für Leistungen, die über das eigentlich reservierte Paket hinausgehen. Im idealen Fall bekommen Kunden dafür faire und transparente Zusatzleistungen, die ihm bei der Fahrt mit seinem Mietwagen ein besseres Gefühl geben. Das können Versicherungen oder Serviceleistungen sein. Oder aber bezahlte Upgrades in höherwertige Mietwagenkategorien. An jedem dieser Zusatzverkäufe verdient Sixt. Das bedeutet Provision für den RSA, also den Sixt-Mitarbeiter, der den Mietwagen herausgibt – ein Druckmittel zum drucken von Geld.
Keine starken Kombis aus FWAR nun in LWAR
Wir können diesen Absatz kurz halten: Es gibt keine FWAR-Kombis mit starken Motoren, die Sixt von offizieller Seite in PWAR oder LWAR gepackt hat. Der Verkaufsdruck der Regionalleitungen schlägt sich auf die Fantasie einiger weniger RSA nieder. Das ist der Grund, warum Versicherungen verkauft werden, die keinen Sinn machen. Und warum Upsales für Mietwagen verlangt werden, die es eigentlich nach Verfügbarkeit und Kundenstatus für den gebuchten Preis geben müsste. Wer beispielsweise eine Platin-Karte von Sixt inne hat, sollte für das Upgrade um eine Kategorie nichts zahlen müssen. Schließlich steht in den Bedingungen: „Garantiertes Upgrade nach Verfügbarkeit.“
Verkaufsdruck fördert Ausreden
Eine Kategorie bedeutet: Der Anfangsbuchstabe im Mietwagen Sipp-Code muss sich ändern. Ein Upgrade von FDMR auf FWMR ist kein Upgrade sondern, machen wir es drastisch: Betrug, wenn dafür Aufpreis verlangt wird. Weiter sollte ein Platin-Kunde für ein Upgrade von FDMR auf PDMR kein Geld bezahlen müssen. Das Gegenteil ist laut Erfahrungsberichten der häufigere Fall – es sei denn, der Kunde kennt die Station gut. Als Mietwagenneuling fällt es schwer, die angebotenen Autos den richtigen Kategorien zuzuordnen.
Tipp: Gut informiert sein, bestimmt aber freundlich bleiben
Es hilft, sich vorher über die Beispielfahrzeuge im Klaren zu sein. Bei absurden Argumenten der Sixt-Mitarbeiter kann die Forderung nach einer schriftlichen Bestätigung die Situation entschärfen. „Ich hätte gerne schriftlich von Ihnen, dass der Audi A4 Avant von FWAR in eine höhere Kategorie umgruppiert wurde. Vielen Dank.“ Dabei Lächeln und abwarten. Entweder gibt es dann doch ein Auto in der gebuchten Kategorie. Oder der A4 2.0 TFSI mit mehr als 200 PS darf „ausnahmsweise“ doch mitgegeben werden. denn auf dem dem Mietvertrag wird unter der "Erhaltenen Klasse" die Mietwagen-Kategorie „FWMR“ auftauchen. Es gibt nämlich keine Regelung, stark motorisierte Kombis aus FWMR in PWMR oder LWAR umzugruppieren.