Die Dramaturgie einer Markenbildung ist nicht ganz einfach. Es müssen Inhalte her, die auf verschiedenen Kanälen durch zahlreiche Medien funktionieren. Video ist derzeit ein Mittel zum Zweck. Überschaubare Produktionskosten, zielgerichtete Ausspielung über soziale Medien und TV. Einzig die Geschichte muss stimmen und beim Zuschauer den Drang auslösen, den Spot teilen zu wollen. Dann ist es gute Werbung. Oder?
Warum Sixt gleich immer die Werbekeule schwingt
Gute Werbung kann aber auch auf die Marke einzahlen. Warum es ein Popel essendes Mädchen für Sixt machen soll, erschließt sich nicht. Die Zielgruppe ist eigentlich eine andere. Doch die ist viel unterwegs und hat keine Zeit für Markenkernbotschaften. Das ist der Weg, den andere Autovermietungen probieren: Sie erzählen tolle Geschichten von Service-Mentalität, von Top-Leistungen oder Premium-Qualität: Alles leere Worthülsen, die inzwischen von jedem Kunden erwartet werden. Sixt hingegen provoziert, wo sie nur können. Ob bei einer strafbaren Sonderzahlung an Kunden, die eine Petition für den Erhalt des Flughafen Berlin Tegel oder zahlreiche ironische Rants auf Politiker: Die „Orangenen“ ecken an, müssen sie auch. Denn Mietwagen-Flotte, Leistung und Service stimmen schon lange nicht mehr. Das zeigen Erfahrungsberichte im Mietwagen-Talk – und die Tendenz, dass immer mehr Mitglieder zu Europcar wechseln. Eltern mieten keinen BMW 7er. Sondern Touran. Aber der macht sich halt in der Werbung nicht so gut.
Bild: Sixt