Es kann passieren, dass falscher Kraftstoff im Tank eines Mietwagens landet. Was oft der Vorteil von Mietwagen ist, wandelt sich an der Tanke zum Nachteil: Immer ein anderes Auto fahren. Denn wenn du heute einen Diesel fährst, kannst du morgen schon wieder in einem Benziner sitzen – obwohl das Auto ansonsten komplett gleich aussieht.
Autovermietungen mit vielen Betankungshinweisen
Im konkreten Fall klagte eine Mieterin, die falschen Kraftstoff getankt hatte, gegen die Autovermietung. Die hatte ihr grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen und die komplette Instandsetzung samt Absaugung in Rechnung gestellt – Legitim, wie das Amtsgericht München feststellte (Az. 113 C 27219/14). Der Ansicht der Mieterin nach hätte die Autovermietung sie darauf hinweisen müssen, dass ihr Tauschfahrzeug nun Diesel statt Benzin wie bisher tankte. Das Gericht war anderer Ansicht. Mieter hätten demnach gegenüber der Autovermietung eine Sorgfaltspflicht zu erfüllen. Man muss sich vor dem Tankvorgang informieren, was das Auto gerne trinken möchte – nicht, wenn erst, wenn es Schluckauf bekommt. Außerdem weisen die meisten großen Autovermietungen wie Sixt, Hertz, Avis oder Europcar mit kleinen aber deutlich sichtbaren Aufkleber in oder am Fahrzeug auf die Kraftstoffsorte hin. Unser Tipp: Ein Blick auf den Schlüsselanhänger genügt, um beim Tanken nicht in die (falsche) Kraftstoffröhre zu schauen. Das Kürzel „DI“ steht in der Regel für „Diesel“, während die meisten Autovermietungen „Benzin“ mit „BE“ abkürzen. Die Erklärung dazu steht außerdem noch einmal auf dem Mietvertrag, den sowieso jeder Mieter VOR Abfahrt auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüfen sollte.
Was tun bei falschem Kraftstoff?
Doch was tun, wenn wirklich einmal falscher Kraftstoff in den Tank gerät? Bei nur wenigen Litern (max. 2-4 Liter Kraftstoff, je nach Gesamtgröße des Tanks) sofort abbrechen und mit dem richtigen Kraftstoff volltanken. Wer eine komplette Tankfüllung falsch tankt (was normalerweise sehr schwer geht): Auto auf jeden Fall stehen lassen, Autovermietung verständigen und auf Hilfe warten. Der Tank muss komplett ausgesaugt und gereinigt werden. Sind schon ein paar Meter gefahren worden, bevor das Missgeschick auffällt, müssen sämtliche Leitungen und Düsen gereinigt oder sogar getauscht werden. Das kann teuer werden und ist in der Regel nicht von der Versicherung mit Selbstbeteiligung abgedeckt – da grob fahrlässig.
Bild: schwerunterwegs