Wer eine Giulia im Mietwagenroulette bei Hertz abbekommt, kann sich auf den sparsamen und sportlichen 180-PS-Diesel freuen. Der zeigt überraschende Drehfreude und einen spontanen Antritt. Getriebseitig sorgt die gewohnt souveräne Achtgangautomatik von ZF für die richtige Sortierung der Fahrstufen.
Giulia: Faszination in der Mittelklasse mit kleinen Schwächen
Uns beeindruckten während der Probefahrt aber vor allem die messerscharfe Lenkung und das präzise Fahrwerk. Keine andere Mittelklasselimousine winkelt derart flink ab und bleibt dabei so neutral. Auch langgezogene Autobahnkurven mit welligem Belag bringen die Fuhre nicht aus der Ruhe. Sicher gibt es komfortablere und vor allem leisere Alternativen. Aber die Giulia macht einfach Spaß – auch beim Kilometer abreißen während der Geschäftsreise. Nachholbedarf gibt es hingegen bei der Verarbeitung. Kofferraumdeckel und Türen waren an unserem Exemplar nicht exakt eingepasst. Insgesamt könnte das Auto mehr Geräuschdämmung vertragen. Der Motor verrichtet seine Arbeit deutlich hörbar. Wer die Giulia fordert und die Gänge der Automatik weit ausdrehen lässt, bekommt das Verbrennungsprinzip der Maschine unverhohlen mitgeteilt. Trotzdem überwiegen die positiven Eigenschaften deutlich. Das Cockpit ist liebevoll gestaltet, der Navi-Bildschirm wunderbar in die fließende Landschaft aus lederähnlichem Material integriert – so schön bekommen es weder Audi, Mercedes noch BMW mit ihren Tablet-Lösungen hin. Das Beste an der Giulia ist aber nicht das Design. Es ist die perfekte Sitzposition. Du sitzt nicht auf, sondern tief im Fahrersitz. Der bietet exzellenten Seitenhalt und eine angenehm straffe Polsterung. Die Schweizer Hertz-Mieter können sich also glücklich schätzen. Demnächst erwartet sie an den 40 Stationen eine charaktervolle Alternative in der Premium-Mittelklasse.
In Deutschland wird die Alfa Giulia voraussichtlich bei Europcar und Sixt in die Flotte kommen. Bei Europcar Mallorca sind bereits die ersten Exemplare im MietwagenTalk gesichtet worden.
Bild: Alfa Romeo