Mietwagen-Abzocke: Eine Automiete muss fairer werden

Sixt, Avis, Europcar, Hertz und Enterprise verständigten sich in einer Übereinkunft auf den sprichwörtlichen gemeinsamen Nenner im Umgang mit Kunden. Dazu gehören:

  • Klare Preistransparenz: Der Preis bleibt wie reserviert
  • Eindeutige Mietbedingungen wie Kilometerzahl oder andere Inklusivleistungen
  • Versicherungspakete: Müssen sinnvoll und klar kommuniziert sein
  • Betankungsregel muss klar im Mietvertrag ausgewiesen sein
  • Bei Schäden müssen dem Mieter eindeutige Nachweise vorgelegt werden
  • VOR der Zahlung muss dem Mieter die Möglichkeit gegeben werden, zu beweisen, dass der Schaden nicht von ihm verursacht wurde

Keine „Erpressung“ mehr am Mietwagenschalter

Im MietwagenTalk gehen viele Beschwerden mit dem Schwerpunkt bei Sixt, die aber auch die meisten Mieten verzeichnen, in eine eindeutige Richtung: Der Kunde soll mit dem Auto zufrieden sein, das ihm vorgesetzt wird – auch dann, wenn es nicht der gebuchten Klasse entspricht. Wenn kein passendes Fahrzeug auf dem Parkplatz oder im zeitnahen Rücklauf ist, müsste eigentlich ein vergleichbares oder höherwertiges Auto herausgegeben werden. Seit Einführung der „Upsales“ werden aber bewusst Fahrzeuge einer kleineren Kategorie oder „Quer-Upgrades“ angeboten – um die Mietwagenfirma in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen. Oder um den Kunden zu „erpressen“, wie in etlichen negativen Erfahrungen auch geübter MietwagenTalker zu lesen ist. Das Argument dahinter: Autovermietungen sind kein Autohaus mit Wunschkonzert sondern dazu da, die Kunden mobil zu halten.

Unnötige Versicherungen ablehnen

Die meisten Mieten laufen unspektakulär normal ab. Bei einigen wenigen überspannen die RSA (Rental Sales Agents) aber den Bogen. Mit unsinnigen Versicherungen geht das Jahrmarkt-Fieber weiter: Eine Glas- und Reifenversicherung ist so unnötig wie ein Sack unsortierter Schrauben. Wer richtig versichert ist, bekommt solche Schäden ohnehin ersetzt. Unser Tipp: Nie dazubuchen und stattdessen immer die Selbstbeteiligung auf 0,- reduzieren, am besten mit einer externen Versicherung. Erzählte Horrorszenarien, „dass ja immer was passieren kann“, gehören damit der Vergangenheit an. Denn trotz der jüngsten Vereinbarung, Mietwagen-Kunden besser zu stellen, werden die Autovermietungen weiter verschiedene Pakete testen, mit denen Geld verdient werden kann. „Versteckte Zusatzkosten, Aufschwatzen von unnötigen oder doppelten Versicherungen, unklare Tankregelungen, nachträglich behauptete Schäden am Auto und automatische Kreditkartenabbuchungen sind die häufigsten Ärgernisse bei der Mietwagenbuchung im europäischen Ausland“, sagt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner im Gespräch mit travel4news.at. Damit soll nun also Schluss sein. Eine gesunde Skepsis bei künftigen Mietwagenabholungen schadet trotzdem nicht, auch im europäischen Ausland.