Europcar strukturiert um: Schuldenabbau und neue Vorstandsposten

Der Europcar-Vorstand setzt alles auf eine Karte: In Paris denkt man laut über die baldige Erholung des nationalen und internationalen Reisemarktes nach. Sobald die Schließungen durch die Corona-Pandemie überstanden sind, will Europcar gewappnet sein.

Europcar strukturiert die Unternehmensverschuldung um gut 1.100 Millionen Euro um und setzt dabei vorrangig auf zwei große Bausteine: Eine Kapitalerhöhung und frisches Geld für die Flotte. Trotz der neuen Kredite sinkt die Unternehmensverschuldung auf dann insgesamt 910 Millionen Euro. Mit Bekanntgabe dieser Maßnahmen schließt Europcar zudem den Sicherungsplan ab, der vom Pariser Handelsgericht Anfang Februar durchgewunken wurde.

Weiterhin arbeitet Europcar an der Restrukturierung des gesamten Konzerns - kein Kapital, seien es Barreserven, Immobilien oder andere Werte, bleiben davon unberührt. Ziel der Roadmap ist es, Marktanteile in klassischen und potentiellen Geschäftsfeldern zu verteidigen und zurückzugewinnen, das Kerngeschäft zu stärken und neue Geschäftsfelder, wie z.B. die gänzlich kontaktlose Anmietung voranzutreiben.

Wann kommt das Auto-Abo von Europcar?

"Dank unserer Aktionäre wurde heute der finanzielle Restrukturierungsplan des Konzerns genehmigt. Dieser umfassende und schnelle Plan wird es ermöglichen, die Kapitalstruktur des Konzerns neu zu ordnen und unsere globale Strategie ‘Connect’ schnell umzusetzen” ,so Caroline Parot, CEO der Europcar Mobility Group in einer Pressemitteilung.

Europcar bereitet angesichts der möglichen Erholung von der Pandemie den allmählichen Restart des Reiseverkehrs vor. Auto-Abos werden auch von Europcar in Zukunft angeboten werden - wohl vorerst nur für Firmenkunden. Ob es sich um verklausulierte Langzeitmieten wie bei Sixt handeln wird, bleibt dabei allerdings noch offen. International werden Partnerschaften konsolidiert - sprich, bekannte Europcar-Marken werden überprüft und gegebenenfalls abgewickelt werden.

In der Unternehmensorganisation wurde ebenfalls Hand angelegt. Die Aufgaben des Management Boards und des Vorstands werden künftig getrennt. Die wichtigsten Personalien dabei: Caroline Parot wird CEO, Alexandre de Juniac Verwaltungsvorsitzender.