Sixt glaubt an Carsharing

Gerade einmal 1% des Gesamtumsatzes steuert DriveNow zu den Bilanzen von Sixt bei. "Hieraus wird ersichtlich, dass der strategische Wert, der diesem Geschäft beizumessen ist, sicherlich ein Vielfaches höher ist als der bilanzielle Wert." sagt Finanzvorstand Julian zu Putlitz im Interview der Börsen-Zeitung.

Sixt geht mit dem Carsharing eine Wette ein

Im medialen Gerangel um die mögliche Zusammenführung von DriveNow und car2go geht beinahe unter, dass Sixt 50% am Joint Venture DriveNow hält – ohne das Zutun der orangenen Autovermietung wäre das Carsharingprojekt nicht in seiner heutigen Form möglich. Projektpartner BMW hingegen spricht offen über Veränderungen im Casrsharingsektor. Diese werden spätestens dann eintreten, sobald Autos auf dem autonomen Level 5 fahren können. Also ohne einen Fahrer an Bord zu haben. Carsharing ist bei Sixt aus finanzieller Sicht kein Faktor, über den es sich zu reden lohnt. Das große Geld wird woanders verdient. Schon im kommenden Jahr will Sixt 70% der Umsatzerlöse im Ausland einfahren – nach 52% aus dem letzten Geschäftsbericht. Mit dieser Verschiebung der Umsätze wird auch Carsharing eine kleinere Rolle spielen. Nichts desto trotz spricht auch der Sixt-CFO über die Wichtigkeit von DriveNow für die langfristige Strategie des Unternehmens. Denn der aktuelle Carsahringmarkt ist vor allem in Europa stark – nicht in den USA. Hier fährt BMW ohnehin ohne die Unterstützung von Sixt. Das Carsharingprodukt heißt dort „ReachNow“ und funktioniert ähnlich wie DriveNow. Wohin diese Entwicklung führt, bleibt abzuwarten. Carsharing hat den Status einer Wette auf die technologische und demografische Weiterentwicklung noch nicht abschütteln können. Ein Festhalten am Carsharing in seiner aktuellen Form macht aber aus finanzieller Sicht keinen besonders großen Sinn, solange die Autos noch nicht soweit sind. Der Plan aller großen OEMs sieht aber vor, selbstständig fahrende Autos auf die Straße zu bringen. Wenn es soweit ist, wird auch Sixt mit dabei sein wollen.