Fahrstil

  • Ich halte den Schulterblick auch bei hohen Geschwindigkeiten für ein absolutes Muss. Und wenn es nur der kurze, schnelle Check des toten Winkels ist. Dass man über den regelmäßigen Blick von Rück- und Seitenspiegel vermutlich eine 99,9-prozentige Sicherheit herstellen kann, klar. Aber das 0,1-prozentige Restrisiko ist mir bei der typischen, deutschen Topographie und einer Menge Motorrädern mit grotesken Beschleunigungswerten (0-200 in 8 Sekunden) zu groß.

  • Ich versteh das gerade gar nicht so ganz. Ich achte auf der AB immer und dauernd auf den Verker vor UND hinter mir. Dazu gibt's doch Spiegel. Wenn ich weiß, dass ich bald ausschere, bin ich umso aufmerksamer und "zähle" quasi die Fahrzeuge, die ich schnell im Spiegel kommen sah und fahr erst dann rüber, wenn ich sicher bin, dass nix mehr kommt. Zur Not muss ich dann halt mal kurz auf 80 hinterm Lkw runterbremsen.

  • Ich versteh das gerade gar nicht so ganz. Ich achte auf der AB immer und dauernd auf den Verker vor UND hinter mir. Dazu gibt's doch Spiegel. Wenn ich weiß, dass ich bald ausschere, bin ich umso aufmerksamer und "zähle" quasi die Fahrzeuge, die ich schnell im Spiegel kommen sah und fahr erst dann rüber, wenn ich sicher bin, dass nix mehr kommt. Zur Not muss ich dann halt mal kurz auf 80 hinterm Lkw runterbremsen.


    Da sind wir beiden nach meiner Schätzung aber die einzigen Fahrer, die sowas machen. ;)

  • Ich mach es da ZP und Bimbo sehr ähnlich.


    Wenn ich auf der BAB unterwegs bin, benötige ich eigentlich nie den Schulterblick, außer es ist sehr viel los und alle fahren ca. gleich schnell/langsam.


    Ich versuche auf der BAB immer den Überblick darüber zu haben, wer gerade vor/hinter mir ist und wer von hinten schneller angefahren kommt und sehe dafür recht häufig in der Rückspiegel. Wenn man dies regelmäßig macht, reicht auch immer nur ein kurzer Blick um eventuelle Unterschiede festzustellen und kann dadurch sehr schnell die Lage um sich herum einschätzen.
    Und durch diese Übersicht lässt es sich, finde ich, auch am enspanntesten fahren, da ich dadurch nie in die Lage komme plötzlich eine Lücke suchen zu müssen oder groß Bremsen oder Beschleunigen muss. Im Normalfall ist es sogar so, dass ich fast nie Bremsen oder Beschleunigen muss,da ich meine Spurwechsel rechtzeitig plane und weiß, wann ich welches Auto überholen kann ohne jemanden zu behindern. Zwar kommt es dabei ab und zu mal vor, dass ich den Sicherheitsabstand für 2-3Sekunden ein wenig unterschreite (bei 160km/h z.B. mal auf ca 50m auffahre), aber dass auch nur um noch einen schnelleren passieren zu lassen, bevor ich selber ausschere und weiß, dass dadurch niemand behindert oder gefährdet wird.


    Und außerdem bekommt man durch so einen vorraussschauenden Fahrstil sehr gute Verbräuche hin und den Mitfahrern gefällt es auch, wenn nichts hektisch von statten geht und man sich wohl fühlt.


    So mehr will ich jetzt nicht schreiben....hatte gerade schonmal einen längeren und besseren Text geschrieben, aber beim Absenden hatte sich mein lieber Browser hier schon aussm Forum abgemeldet :pinch:

  • Aber du bringst dort einen interessanten Gedanken auf. Vielleicht bleiben einige Leute bei für sie hoch empfundenen Geschwindigkeiten deswegen renitent auf der linken Spur kleben, weil sie bei einem Spurwechsel keinen ausreichenden Sicherheitsabstand zum neuen Vorrausfahrenden sähen.


    Als bekennender Langsamfahrer (Tempomat je nach Wagen 120-130) und Abstandhalter muss ich sagen, dass es durchaus vorkommt, dass man auch mit 130 mal längere Zeit links bleiben muss. Wenn auf der rechten Spur eine Kolonne von LKWs und anderen langsamen Fahrzeugen fährt, muss man an denen ja erst mal vorbeikommen. Bei Tempo 130 würde ich 65m nach vorne Abstand halten wollen, und muss entsprechend auch nach hinten entsprechend Abstand halten. Wenn die überholten 100 km/h fahren, dann brauche ich beispielsweise nach Faustregel eine Lücke von mindestens 130/2+100/2=115m. Und dann will ich ja auch nicht nur reinfahren, um direkt abbremsen zu müssen. Also sollten es schon so 150-200m Lücke sein. Oft gibt es die nicht mal die 115m, weil die Leute viel zu eng aufeinander fahren, und dann muss man halt an der gesamten Kolonne vorbei. Mit nur 30 km/h Tempounterschied dauert das natürlich ein Weilchen. Selbst jene 115m, die man für einen sicheren Überholvorgang bei diesem Tempo benötigt, dauern mit 30 km/h bereits fast 15 Sekunden.


    Gewöhnlich überhole ich nur, wenn ich auf der linken Spur hinter mir niemanden mehr sehe, aber dennoch kommt es vor, dass sich dann hinter mir irgendein Raser festsetzt. Je nachdem, was ich fahre, gebe ich aus Mitleid dann noch ein wenig Gas, aber letztenendes sind 130 km/h die RIchtgeschwindigkeit und mein Mitleid verfliegt dann auch wieder schnell für eine Weile, nachdem mich mal wieder ein Ungeduldiger in irgendeiner geisteskranken Aktion rechts überholt hat...

  • Ich bin der Überzeugung, dass die "Autozählerei" und das häufige und regelmäßige Benutzen der Rückspiegel nicht ausreichen, um die unmittelbare Inaugenscheinnahme der betreffenden seitlichen Fahrzeugumgebung mittels Schulterblick überflüssig zu machen. Alle drei Maßnahmen zusammen sind angesagt!

  • Kurz und Knapp:
    Schulterblick sehr selten, da die stets herrschende
    Verkehrssituation durch kontinuierliche Spiegel"arbeit" komplett
    abgedeckt wird! :117:



    Wenn es die Verkehrsverhältnisse zulassen, fahre ich auch gerne schnell.
    Meine normale, bequeme Reisegeschwindigkeit liegt wohl zwischen 150 km/h und 180 km/h.
    Den Schulterblick verwende ich dabei sehr rar, dafür aber die Spiegel umso öfter.
    Wenn ich jetzt im Selbstbild über mich nachdenke, was ich auf der Autobahn eigentlich intiutiv mache, komme ich mir ziemlich als (hier im positiven Sinn gemeinten) "Kontroll-Freak" vor.
    Meine Augen sind tempounabhängig nie stur auf eine Objekt festgesetzt. Egal ob ich mal nur spritsparende 130 km/h oder mit zügigen 250 km/h fahre, springt mein Blick kontinuierlich entweder auf die nächsten ~5 Wagen vor mir (unter bedacht auf deren Verhalten; Spurunabhängig) oder auf näherkommende Fahrzeuge hinter mir durch die Nutzung "aller" Spiegel. Dies Verhalten habe ich mir über die Jahre so angewöhnt und bin bisher immer bestens damit gefahren.


    Natürlich sollte man allgemein seinen Fahrstil so anpassen, dass man nicht nur für sich selbst fährt, sondern wie hier schon öfters erwähnt wurde, stetig mit Fehler / bzw. Aktionen anderer rechnen sollte. Wenn es der rückwärtige Verkehr zulässt, gehe ich auch mal vom Gas runter und lasse jemand der etwas langsamer fährt (sonst aber abbremsen müsste) vor mir Ausscheren um zu Überholen.
    Gleiches bei Bussen (LKW), welche sich durch LKW (Wohnwagen/Anhänger) Lawinen kämpfen müssen.

    ... Wer nicht in der Lage ist das hinter einem vorliegende Verkehrsgeschehen in groben Zügen und in jeder Situation wiederzugeben, ist eines der potentiellen Hindernisse auf der linken Spur....

    :59:


    Aufgrund des Zwiespaltes bei ~130 km/h Eigengeschwindigkeit zwischen den LKW ~90 km/h und den "schnellen" PKW ~160 km/h nutze ich die Spiegel genauso häufig, als wenn ich mit >200 km/h fahre. Um eben Abschätzen zu können, wie lange ich noch ca. benötige um bei gleichbleibender Geschwindigkeit im letztmöglichen unproblematischen Überholbereich hinter dem vor mir fahrenden, langsameren Verkehrsteilnehmer "ohne" Abbremsen zu sein, ohne den von hinten schnelleren Verkehr zu behindern / gefährden, sehe ich die ständige Spiegelkontrolle (beim nötigen Verkehrsaufkommen) als ein absolutes MUSS, was sich einige Blindvögel, die auf den Autobahnen unterwegs sind mal zu Herzen nehmen sollten. Und nicht erst lenken, dann blinken und als letztes eventuell doch mal inden Spiegel zu schauen, ob da jemand sein könnte, den man durch diesen Spurwechsel stört.
    Den Schulterblick an sich lasse ich daher meist komplett weg, da ich mir zu 100% sicher bin, dass niemand im Toten Winkel sein kann.



    Ich kann hier auch nur aus der Sicht eines Rechtsfahrgebot-Junky sprechen.
    Unmittelbar nach dem rechtsfahrenden Verkehr einzuscheren bedeutet auch hier keinen Schulterblick machen zu müssen.

    :59:


    Ich selbst hasse :63: ignorante Fahrer, die meinen die linke Spur gehört ihnen. Ob nun gar kein Verkehr oder viel Verkehr, einige setzen sich direkt nach der Auffahrt links rüber und das wars. Tempomat aktivieren und in Tagträumen versinken, fertig. "Bis zur Ausfahrt sinds 25,7 Minuten, das Auto fährt."


    Jeder hat das in der Fahrschule gelernt und kennt (bzw. kannte mal) das Rechtsfahrgebot, wenn man aber auf einer längeren Autobahnetappe die Wagen zählt, die wirklich selbstständig nach diesem Prinzip fahren, langen meist die Finger einer Hand aus. Von Dreispurigen (bzw. "Mehr-Als-2-Spurigen") Autobahnabschnitten braucht man gar nicht erst sprechen, dann denken 95% der Fahrer/innen, dass die rechte Spur "nur" für LKW erlaubt ist. Es kommt einem zumindest so vor.


    Wenn sich mir die Möglichkeit ergibt (- was, wenn ich mal so schnell fahre ziemlich oft vorkommt -), fahre ich selbst mit 250 km/h auf der rechten Spur.







    Will man mir kurz darstellen wo es diese autobahnteilstücke gibt wo ich mich 250 so viel Platz nach vorne haben das ich unter Einhaltung des Mindestabstand viel Spurwechsel machen kann?

    http://goo.gl/maps/7N0jY


    z.B. zwischen Frankfurt und Mannheim


    Dort hatte mich vor einiger Zeit spät Abends auch bei 250 km/h noch bequem ein Porsche überholt, welcher nach dem Überholvorgang - wohl auch ohne Schulterblick - auf die rechte Spur gewechselt hat.

  • Ich frage mich immer, wenn ich bei erlaubten 120 mit 140 in der 3. Spur unterwegs bin und alles in der rechten Spur überhole (nach Vorschrift sogar, da ca. 20km/h schneller) und sich ein Spurwechsel nach rechts nicht lohnt, warum dann hinter mir ständig welche Lichthupe geben???? Wollen die sich bedanken, dass ich sie vor Punkten schütze???:confused::confused:

  • Dann sollten diese Personen mal einen Blick nach rechts werfen und sie würden sehen, dass ich für einen Spurwechsel nach rechts etwas bremsen müsste, damit ich in die ohnehin schon zu geringen Abstände reinkomme, was auch nicht unbedingt die feinste Art ist.
    Wenn man mir aber 2m im Heck klebt, dann werde ich wohl sicher nicht bremsen.
    Darauf wollte ich eigentlich nur hinaus.


    Werde doch nicht anfangen den Verkehr mit voller Absicht zu blockieren.

  • Ich frage mich immer, wenn ich bei erlaubten 120 mit 140 in der 3. Spur unterwegs bin und alles in der rechten Spur überhole (nach Vorschrift sogar, da ca. 20km/h schneller) und sich ein Spurwechsel nach rechts nicht lohnt, warum dann hinter mir ständig welche Lichthupe geben???? Wollen die sich bedanken, dass ich sie vor Punkten schütze???:confused::confused:

    Die Situation kenne ich nur zu genüge :)
    110 bei erlaubten 100 auf der linkten Spur und überholt wird alles was sich grad anbietet und schon kündigt sich ein obligatorischer 5er/A6/212er mit dem vollen Programm an. Blinker, Lichthupe und Drängeln. Und nein, kein Blaulicht im Grill oder aufm Dach :D
    Als ob es nicht genug ist das man schon schneller (nach Abzug der Tachotoleranz sogar gleich des Tempolimits) als der Rest fährt, es muss noch schneller sein.
    Aber vielleicht hat derjenige einfach auch nicht gesehen das Tempo 100 galt. Dann ist die Aufregung eh schon verflogen und man redet hier über eine Langweilige unachtsamkeit :120:

  • Ich frage mich immer, wenn ich bei erlaubten 120 mit 140 in der 3. Spur unterwegs bin und alles in der rechten Spur überhole (nach Vorschrift sogar, da ca. 20km/h schneller) und sich ein Spurwechsel nach rechts nicht lohnt, warum dann hinter mir ständig welche Lichthupe geben???? Wollen die sich bedanken, dass ich sie vor Punkten schütze???:confused::confused:


    Naja auch da gilt das Rechtsfahrgebot! Ich mag solche Lehrer nicht die sagen ich fahre 20km/h zu schnell, das ist zwar eigentlich auch nicht erlaubt aber schneller darf keiner. Das sehe ich anders bzw liberaler, jeder darf so viel zuschnell fahren wie er mag, das einkalkuliert oder sich leisten kann, also auch gerne 30-40kmh.
    Also nicht den Oberlehrer spielen und meinen man sei im recht und blockiert die 3. Spur und schützt irgendwen vor irgendwas... Das möchte ich doch selber entscheiden! :cursing:

  • Ist die 3. Spur ganz links oder rechts??
    Für mich heißt das: linke, mittlere und rechte Spur.


    Gerade in begrenzten Bereichen fahre ich immer rechts. Und hasse es wie sonst was, wenn dann ein Langsamerer auf der mittleren Spur parkt.

  • Wenn ich es nicht gerade mega-eilig habe, fahre ich immer mit Abstandstempomat, selbst in der Stadt; soweit möglich. Sprit spart das außerdem.

    Diese Aussage trifft in meinem Fall nicht zu.


    Kein Assistenzsystem kann ein vorausschauendes Auge/Gehirn ersetzen.

  • Ist die 3. Spur ganz links oder rechts??
    Für mich heißt das: linke, mittlere und rechte Spur.

    Naja, wenn man die Reihenfolge beachtet in der man die Spuren eigentlich nutzt, dann würde ich auf der rechten Spur mit dem Zählen anfangen ;)


    Zum Thema:
    Wenn rechts frei ist, dann gehts nach rechts. Ich hasse die Mittelspurschleicher und notorischen Linksfahrer. Darauf weiße ich diejenigen von Zeit zu Zeit auch mal mit der Lichthupe hin. Aber ohne dabei zu drängeln. Leider hab ich das Gefühl, dass gerade die Mittelspurschleicher immer mehr werden, frei nach dem Motto: "rechts alles frei, aber ich bleib lieber in der Mitte, am Horizont seh ich einen LKW".
    Irgendwann wird's bei uns auch mal so wie in Italien. Rechte Spur nur LKWs, die Mittlere teilen sich Autos und LKWs, links nur Autos. Die rechte Spur wird von den meisten Italienern mit PKWs selbst dann verweigert, wenn eine mehrere hundert Meter große Lücke zwischen den LKWs ist. Da hätte ich im letzten Urlaub mehrere andere PKWs rechts überholen können.

  • Diese Aussage trifft in meinem Fall nicht zu.


    Kein Assistenzsystem kann ein vorausschauendes Auge/Gehirn ersetzen.

    Natürlich trifft diese Aussage nicht auf jeden zu, ich bin wohl eher einer der wenigen, die auch im Stadtverkehr auf den Gebrauch von Abstandstempomat und Co. setzen. Allerdings empfinde ich das als Entlastung und auch als sicher.


    Ich kann allerdings nicht feststellen, wo deine Aussage, dass meine Aussage auf dich nicht zutrifft und deine Aussage, dass Assisstenzsysteme keine Gehirne ersetzen, miteinander korrelieren, falls sie dies sollen?


    Dies zu behaupten, war auch nicht meine Intention, wie ich bereits zwei Sätze vorher sagte:
    "Aufmerksamkeit können diese Systeme natürlich nicht völlig ersetzen - und sollen Sie auch nicht.".
    m.E. sind Assistenzsysteme sogar nur in Verbindung mit einem erfahrenen ("guten") Fahrer eine sinnvolle Kombination, unerfahrene Fahrer könnten sich zu sehr darauf verlassen oder ihr eigenes Gefühl für Gas & Bremse verlieren.