Der neue Ford Mustang GT.
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Ford hat die Zeichen erkannt, auf Fans gehört, die Machbarkeit geprüft und uns lang mit mehreren Studien auf diversen Autoshows auf die Folter gespannt. Doch nun ist es endlich soweit und nach 50 Jahren, kommt die Legende und der Begründer der Pony-Cars auf den deutschen Markt. Um jedoch dem allgemeinen Trend nach kleinen, aufgeladenen Motoren trotzdem gerecht zu werden, kommt der schnelle Hengst mit 2 Motoren zu uns.
Da ist zum einen der kleine „Einstiegsmotor“ mit 2,3l Hubraum und Turboaufladung, der es in seiner Leistungsspitze auf respektable 317Mustangs bringt, welche eine Zugkraft von kräftigen 432Nm entwickeln. Damit galoppiert das kleine Pony bereits in 5,8s aus dem Stand auf Tempo 100km/h und rennt maximal 234km/h.
Doch viel Spannender in meinen Augen und denen vieler anderer ist, dass Ford den Mut zeigt und dem Pony einen richtigen Bigblock V8-Motor spendiert, den selbst wir Öko geplagten Deutschen ordern dürfen.
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Zur Pressevorstellung habe ich mich bewusst für den V8-Block entschieden, da ich einfach sehen wollte, was dieser Motor mit dem Coupé anstellt und vor allem, was ist das Fahrwerk zu leisten im Stande?! Haben wir hier immer noch einen typischen, weichen Ami-Hobel oder aber ein europäischen Sportschuh erhalten?!
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Ich kann gleich Entwarnung geben, hier geben uns die Leute von Ford ein Fahrzeug an die Hand, welches nicht nur mich, sondern auch alle
anderen Vertreter der Presse bereits begeistert hat.
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Aber eins nach dem anderen.
Optisch ist das Mustang Coupé sportlich gezeichnet, mit dem typischen Mustang Kühlergrill an der Front und den senkrecht stehenden Heckleuchten am Heck. Hier haben die Designer das Original sehr schön in die heutige Formensprache transportiert. Dazu mehrere Sicken und Kanten an den richtigen Stellen und schöne schmale Bi-Xenon Scheinwerfer mit grimmigem Blick.
Aber dann auf einmal, kommt dir der erste Mustang entgegen gerollt und du traust deinen Augen nicht! Da haben die Designer doch tatsächlich für das Tagfahrlicht schnöde Glühlampen verwendet… Warum bitte kann man denn hier nicht wie auch schon bei Blinker und Rückleuchten, auf LED-Technik zurückgreifen?! Sorry, aber in der heutigen Zeit, hätte man hier durch aus etwas pfiffigeres machen können, wie etwa ein Pony als LED-Tagfahrlicht oder ähnlich.
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Im Innenraum dann bettet sich der Fahrer für einen geringen Aufpreis in toll ausgeformten Recaro-Sportsitzen, die es weder an Seitenhalt
noch an Bequemlichkeit, mangeln lassen. Das Armaturenbrett greift ebenfalls wieder den Klassiker aus den 60er Jahren auf mit den zwei kleinen Hutzen an Fahrer- und Beifahrerseite, sowie die runden Luftdüsen in der Mitte. Die Mittelkonsole kommt dann modern mit einem 8“ großen Touchscreen Monitor daher und einer reduzierten Schalterflut, so dass unser Mustang hier zeigt, dass er in der Neuzeit angekommen ist. Das Ford SYNC2 Sprachbediensystem ist serienmäßig an Bord und erleichtert die Bedienung ungemein. Der Touchscreen bietet eine gute Auflösung, ist jedoch nicht spiegelfrei, so dass man bei stärkerer Sonneneinstrahlung nur schwer ablesen kann, was sich auf dem Display abspielt.
Das Platzangebot im Fond ist nebensächlich und eher nur für Kleinkinder geeignet, wobei das Kofferraumabteil genügend Platz lässt für 2 Personen, um einen längeren Ausflug zu machen.
Bei den verwendeten Materialien dürften zwar gerne hochwertiger Materialien gewählt werden, da sich doch recht viel Hartplastik im Innenraum auftut, aber verarbeitet ist der Ami ohne Fehl und Tadel. Also gibt es hier keine Beanstandungen, zumal man den Preis auch nicht ganz außer acht lassen sollte. Dieser liegt beim 5,0l V8 Coupé mit Vollausstattung bei schlanken 45.000€.
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Aber genug der Diskussion, über Aussehen und Ausstattung, ab in den Fahrersitz und den Start-Stopp Knopf drücken.
Mit einem kurzen fauchen erwacht das 5l-Triebwerk zum Leben und alle 8 Töpfe brabbeln ruhig und in typischer „Unruhe“ vor sich hin. Mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl werden die Katalysatoren vorgeheizt. Also 1. Gang einlegen, der wunderbar direkt einrastet. Kupplung langsam kommen lassen und mit einem Ruck geht’s vorwärts. Ups, da hab ich wohl die Kupplung etwas zu schnell kommen lassen …
Ja, die Kupplung des Pferdchen möchte mit Bedacht und gerne mit etwas schleifen bedient werden, dann aber funktioniert das Getriebe wunderbar und die Anschlüsse sind zudem stets passend, wobei der 6. Gang merklich länger übersetzt ist. Ist der Motor erst einmal warm, kann man natürlich auch beginnen ihn an zu feuern und das bedeutet festhalten, runterschalten, ausdrehen, Sound genießen und einfach nur grinsen… Bei 6.500U/min wird dann der nächste Gang flott nachgelegt und das Spiel wird erneut fortgesetzt, doch nun gilt es auf zu passen, um nicht den Führerschein zu verlieren, denn schnell ist man einfach zu schnell für die StVO.
Die Laufkultur des Direkteinspritzers mit seiner variablen Ventilsteuerung ist wunderbar harmonisch, das Triebwerk hängt einfach direkt am Gas (genau DAS ist ein Vorteil des Saugmotor-Konzepts!) und schiebt bereits im unteren Drehzahlbereich wunderbar kräftig und ohne sich zu verschlucken an. Ja, genau so muss das sein, denn der Fahrer verschmitzt regelrecht mit der Maschine und wird eins mit ihr.
Besonders schön empfand ich zudem das wunderbare grummeln, wenn man im 6.Gang mit 60km/h durch die Landschaft gondelt und dann etwas stärker beschleunigt. Herrlich!! So muss ein Motor und vor allem ein absolut ehrlicher, Soundgenerator befreiter Sound sein. Wer noch mehr Sound möchte, der kann sich bestimmt in geraumer Zeit noch eine andere Abgasanlage einbauen lassen, doch dann könnte es passieren, dass einem auf längeren Touren der Klang etwas nervt.
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Motor und Getriebe haben die Jungs von Ford also schon einmal bestens gelöst, doch in unseren Gefilden muss ein solches Gefährt sich oft dem harten Alltag stellen und vor allem kurvigen Straßen. Diese Herausforderung war stets das größte Problem eines amerikanischen Muscle- oder Ponycars. Denn durch die damals verwendete Starrachse und eine indirekte Auslegung der Lenkung, war an ein schnelles Kurven fahren kaum zu denken. Nun aber verfügt der neue Mustang über Mehrlenkerachsen und Einzelradaufhängung, so dass hier schon einmal die Basis deutlich besser
angepasst wurde. Für den deutschen Markt gibt es zudem auch noch das in den USA nur optional erhältliche Performance-Paket serienmäßig. Dieses umfasst u.a. eine 4- bzw. 6-Kolben Festsattelbremsanlage vom Spezialisten Brembo, sowie eine verbesserte Kühlleistung für Motor- und Getriebe. Besonders die, im Falle des V8 verbaute, 6-Kolben Bremsanlage ist in der Tat ein absoluter Traum. Selten konnte ich eine schöner zu dosierende Bremse erleben, die einen perfekten Druckpunkt hat und auch nach mehreren stärkeren Verzögerungen immer noch wunderbar arbeitet. Dank dieser Bremse kann der Fahrer bei sehr flotter Kurvenhatz stets noch einen Tick länger auf dem Gas bleiben und einen Tick später und kräftiger die Kurve anbremsen. Dann erfolgt das Einlenken und die nächste Überraschung erwartet den Fahrer. Wunderbar direkt und mit sehr schöner Rückmeldung, lenkt der Fahrer in die Biegung ein und ist verblüfft, wie schön er das Pony positionieren kann. Hierzu hat der Fahrer immer ein sicheres Gefühl und erkennt, wie handlich sich der Ami bewegen lässt. Denn lange bleibt der Wagen neutral und ist eher über- denn als untersteuernd ausgelegt, was besonders sportliche Fahrer sehr freuen wird. Aber bis der Wagen wirklich einmal zum Übersteuern kommt, braucht es eine feuchte Straße, oder aber eine provozierende Fahrweise.
Beim Verbrauch sollte man hier keine Wunder erwarten, jedoch war ich eher positiv überrascht. Denn bei unserer kurzen, aber flotten Ausfahrt
hatte sich der 8-Ender lediglich mit ~13 l/100km nach Bordcomputer genehmigt, was in meinen Augen mehr als akzeptabel ist. Wer es also etwas ruhiger angehen lässt, und den Mustang mehr zum cruisen nimmt, der kann mit einem Wert von knapp über 10l rechnen.
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Ja, nach bereits 3 Stunden war unsere Testfahrt leider schon beendet, denn der Schlüssel musste wieder an die Damen und Herren von Ford zurückgegeben werden. Mit weinenden, aber leuchtenden Augen, haben wir den Mustang wieder abgestellt.
Danke an Ford, dass sie den Mut hatten diese Legende für uns in Europa fit zu machen und danke auch dafür, dass man uns mit dem tollen V8-Motor beglückt und nicht nur mit dem, trotzdem sehr zu empfehlenden, 2,3l EcoBoost 4-Zylinder.
Für gut 40.000€ erhält der Kunde hier wirklich einen richtigen Sportwagen mit Leidenschaft und toller Optik. Für mich gibt es nur eine Empfehlung => Kaufen!
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Für einen ausführlicheren Bericht, schaut einfach in meinem Blog vorbei:
http://ubi-testet.de/urlaub-fu…der-neue-ford-mustang-gt/
Einen Videobericht zum neuen Ford Mustang GT gibt es hier:
https://youtu.be/hv3MKKWffJs