Straßenverkehr, StVO und Bußgeldkatalog, die Diskussion

  • Komisch, vorhin hat er mir ne ganz andere Folge von Sascha gezeigt. Naja egal.

    Bei der Szene gibt's natürlich ein Problem: Ein Autofahrer lernt über das Schild in der Fahrschule. Ein Radfahrer der keinen Autoführerschein hat, kennt die genaue Bedeutung nicht zwangsläufig. Befreit ihn trotzdem natürlich nicht von den Regeln.

  • Komisch, vorhin hat er mir ne ganz andere Folge von Sascha gezeigt. Naja egal.

    Bei der Szene gibt's natürlich ein Problem: Ein Autofahrer lernt über das Schild in der Fahrschule. Ein Radfahrer der keinen Autoführerschein hat, kennt die genaue Bedeutung nicht zwangsläufig. Befreit ihn trotzdem natürlich nicht von den Regeln.

    dass das Blechschild an der Ampel einem Stopschild gleichkommt, wusste ich auch vor meinem Führerschein.

  • Als Fahrradfahrer über eine Ampel zu fahren, über die Autos fahren, und die in irgendeinen Form für einen selbst rot zeigt, ist so grob dämlich, das ist unfassbar.

    Wenn man selbst rot hat, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anderes dann grün hat? Ziemlich genau 100%.

    Da muss die Erwartungshaltung also sein, dass der grün habende Autofahrer beim geradeaus fahren Vorfahrt gewährt und dazu auch noch verpflichtet ist.

    Nochmal die Frage: wie dumm kann man sein, um so denken zu können.

  • Dem entgegen steht das, was ich als Fahrer von Einsatzfahrzeugen als allererstes gelernt habe, und was ich auch privat natürlich beachte:

    Rechne immer damit, dass die andern genau das allerdümmste tun, was sie nur gerade machen können.

    Das geht aber beim geradeausfahren über eine grüne Ampel nicht. Wie willst du das machen?

    Mit Schrittgeschwindigkeit über jede Ampel fahren?

  • Bei der Szene gibt's natürlich ein Problem: Ein Autofahrer lernt über das Schild in der Fahrschule.

    Ich kannte das Schild vor dem Video nicht - habe es also auch nicht gelernt (gab es vermutlich noch nicht, als ich fahren lernte). Aber wie schon andere schrieben, sollte man in der Lage sein, Situationen einzuschätzen und ggf. auch unbekannte Schilder abstrahieren zu können - ist ja auch im Ausland z.T. nötig. Wer das nicht kann, sollte wenigstens so viel Grips besitzen, sich defensiv zu verhalten.

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  • Mit Schrittgeschwindigkeit über jede Ampel fahren?

    Das nicht, aber zumindest einkalkulieren, dass der Radfahrer rüberziehen könnte. Konsequenz daraus ist für mich zum Beispiel nochmal alle Spiegel zu kontrollieren, ob ich im Falle des Falles dann auch sicher eine Gefahrenbremsung machen könnte, oder ob mein Kofferraum dann an Volumen verliert.


    Letzten Endes finde ich das Schild ein bisschen missverständlich. Die Pflicht, zunächst anzuhalten, lässt sich aus dem Schild kaum herleiten. Wer bislang nur leuchtende grüne Pfeile kennt könnte nachvollziehbar denken, dass ein grüner Blechpfeil die gleiche Bedeutung habe, aber nicht dauerhaft gölte.

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  • Das nicht, aber zumindest einkalkulieren, dass der Radfahrer rüberziehen könnte. Konsequenz daraus ist für mich zum Beispiel nochmal alle Spiegel zu kontrollieren, ob ich im Falle des Falles dann auch sicher eine Gefahrenbremsung machen könnte, oder ob mein Kofferraum dann an Volumen verliert.

    Wie hat man das zu verstehen? In Gefahrensituationen schaust du erst in den Rückspiegel bevor du bremst? Und hast dann ne Reaktionszeit von 2 Sekunden? Oder wenn du siehst, dass jemand dicht hinter dir fährt, fährst du lieber den Radfahrer um, als dass dein "Kofferraum an Volumen verliert"?

  • Okay, da war ich wohl nicht eindeutig genug.

    Das alles passiert, wenn ich bereits nur das Potential einer Gefahrensituation erkenne - Nicht erst dann, wenn sie schon geschieht.

    Klassische Fälle wären z.B. Autos die in einer Ausfahrt stehen und mich ggf. schlecht sehen, eben der Radfahrer der mit Karacho auf die für ihn rote Ampel zufährt, ...

  • Das nicht, aber zumindest einkalkulieren, dass der Radfahrer rüberziehen könnte. Konsequenz daraus ist für mich zum Beispiel nochmal alle Spiegel zu kontrollieren, ob ich im Falle des Falles dann auch sicher eine Gefahrenbremsung machen könnte, oder ob mein Kofferraum dann an Volumen verliert.


    Letzten Endes finde ich das Schild ein bisschen missverständlich. Die Pflicht, zunächst anzuhalten, lässt sich aus dem Schild kaum herleiten. Wer bislang nur leuchtende grüne Pfeile kennt könnte nachvollziehbar denken, dass ein grüner Blechpfeil die gleiche Bedeutung habe, aber nicht dauerhaft gölte.

    Wissen ist eine Holschuld, Radfahrer wollen als richtige Verkehrsteilnehmer angesehen werden, also haben sie sich auch das für den Straßenverkehr erforderliche Wissen anzueignen und einzuhalten.


    Weil das leider bei dem heutigen Klientel immer seltener klappt, wird es Zeit für verpflichtende Fahrerlaubnisprüfungen und Versicherung- und Kennzeichenpflicht für Fahrradfahrer.


    Wie hat man das zu verstehen? In Gefahrensituationen schaust du erst in den Rückspiegel bevor du bremst? Und hast dann ne Reaktionszeit von 2 Sekunden? Oder wenn du siehst, dass jemand dicht hinter dir fährt, fährst du lieber den Radfahrer um, als dass dein "Kofferraum an Volumen verliert"?

    Dann hätte man zumindest den Unfallverursacher dingfest gemacht, denn mangels Kennzeichenpflicht wird das in solchen Situationen wie im Video sonst beinahe unmöglich.


    Selbiges gilt für Ausweichen bei Wildunfällen oder unfallverursachenden Spurwechslern, hat der andere keine Unfallspur und man selbst nicht zufällig eine Videoaufnahme vom VU, ist sonst kein sicherer Nachweis zu führen, dass der andere überhaupt beteiligt war, geschweige denn das er Verursacher ist.

  • Wissen ist eine Holschuld, Radfahrer wollen als richtige Verkehrsteilnehmer angesehen werden, also haben sie sich auch das für den Straßenverkehr erforderliche Wissen anzueignen und einzuhalten.

    Richtig. :thumbup:

    Weil das leider bei dem heutigen Klientel immer seltener klappt, wird es Zeit für verpflichtende Fahrerlaubnisprüfungen und Versicherung- und Kennzeichenpflicht für Fahrradfahrer.

    Halte ich aber nicht für die richtige Lösung.

  • Ich denke auch, dass Fahrradfahrer wie auch andere Verkehrsteilnehmer behandelt werden sollten.

    Das mag vor 20 oder gar 40 Jahren völlig unnötig gewesen sein, aber der Verkehr wird immer dichter und egoistischer. Als Autofahrer bin ich gelackmeiert, wenn ich einem Radfahrer ausweichen muss und mir deswegen z.B. die Felge zu schrott fahre oder gar den nächsten Baum oder die nächste Laterne erwische. Selbst wenn der Radfahrer stehen bleibt und der Schuldige feststeht, wenn der mittellos ist bleibe ich trotzdem auf meinem Schaden sitzen.


    Allerdings stellt sich mir dann auch die Frage, wann man so etwas wie einen verpflichten Fahrradführerschein machen sollte. Ich habe meinen "Fahrradführerschein" in Grundschulzeiten gemacht. Kindern in dem Alter zu versuchen sämtliche Verkehrsregeln beizubringen wird nie klappen. Im Jugendalter stößt man dann auf Ignoranz und Ablehnung. Und Fahrradführerschein im Erwachsenenalter klingt auch irgendwie unsinnig.

  • Und was machst du mit Fußgängern? Sollen die auch einen Führerschein machen und eine Kennzeichnungspflicht haben? :S Da sehe ich nämlich mindestens genauso viele, die sich nicht an die StVO halten.


    Im Ernst: der Radfahrer gefährdet in 99 % aller Fälle mit seinem Verhalten vor allem sich selbst, während die Fremdgefährdung beim Autofahrer deutlich überwiegt. Das dürfte der Hauptgrund für die unterschiedlichen Anforderungen sein. Sowas ist mit einem Fahrrad unmöglich:

  • Hat eigentlich ein Fahrradschutzstreifen, welcher komplett rot markiert ist, eine besondere Regelung? Oder dient dies einzig für mehr Aufmerksamkeit?

    Zweite Frage: wieso gibt es diese Streifen oft in Ortschaften? Auch ohne diesen Streifen dürfen/müssen die Radfahrer dort auf der Straße fahren. Es gelten doch trotz Fahrradstreifens auch die gleichen Seitenabstände.
    Was ich auch komisch finde: Die Schutzstreifen (also mit unterbrochener Linie) dürfen ja bei Bedarf mit Rücksicht auf Fahrräder überfahren werden. Oft sind diese auch beidseitig auf schmalen Straßen gepinselt. Dort fahren doch die meisten dann dauerhaft auf der Schutzspur und dies ist ja auch nicht mehr ‚nach Bedarf‘.

  • Diese Ministreifen sind vor allem gefährlich, weil 99 % der Autofahrer denken sie könnten dann den Radfahrer ohne jeglichen Mindestabstand überholen. Auf Straßen ohne diese Mini Streifen erlebe ich das deutlich seltener. Köln geht da jetzt einen besseren Weg:

    https://www.tonight.de/koeln/n…uer-radfahrer_178637.html


    Die Aufregung der Autofahrer ist übrigens unbegründet, ich fahre diesen Weg auf meiner Pendelstrecke täglich und die Anzahl der Fahrräder überwiegt den Autos um ein vielfaches. Der Stau ist auch nicht mehr geworden, eher im Gegenteil. Dafür sind die Verkehrsunfälle gesunken.

    Einmal editiert, zuletzt von TALENTfrei ()