Hallo zusammen,
nach einem schönen Wochenendtrip nach Hamburg inkl. tollem STT Nord kommt hier nun mein, zugegeben, Doch-Nicht-So-Mini-Wie-Ursprünglich-Gedacht-Bericht zum gefahrenen Fahrzeug, auch wenn dieses glaube ich hinlänglich als „Der Mietwagen“ bekannt ist. Ich möchte den Bericht aber mal anders gestalten und auch erläutern, wieso ich denn einen „fetten“ 5er BMW als Diesel für eine sportliche Ausfahrt gewählt habe. Und, dem Fazit etwas vorgegriffen, warum dies in meinen Augen sogar gut funktioniert hat. Also los, "steigen wir ein" ( )!
Anforderungen
Mal ganz von vorne: Wie bei jeder guten Planung muss ich, bevor ich überhaupt mal die verschiedenen Angebote der kulinarischen Leckerbissen Schnitzel, Foie gras, Pasta und Paella vergleiche, die Anforderungen an den Mietwagen klären.
Hier vermerkt waren:
- Buchbar mit <25 Jahren
- "Viele" Inklusivkilometer (mind. 1500 km)
- Da jeweils ca. 450-500km An-/Abreise von Nähe Düsseldorf nach Hamburg
- Komfortabel
- „Sparsam“
- Autobahntauglich (sicher, stabil —> kein Kleinwagen, lieber langer Radstand)
- Da STT
- Sportlich
- Leichtfüßig
- Kein Frontantrieb (persönliche Präferenz)
Weitere Punkte, wie beispielsweise Platz (Touring) waren untergeordnet, da auch eine Limousine oder sogar ein Polo/Corsa/etc. unser Gepäck hätte aufnehmen können.
Wie man nun schon an der Überschrift erkannt hat, haben die Langstreckenargumente überwogen. Dazu kommt allerdings, dass es unter 25 Jahren nur wenige „sportliche Klassen" gibt. Natürlich kann man immer etwas anderes buchen und auf ein Einhorn oder anderes schönes Fahrzeug über Up hoffen, dieses „Risiko“ wollte ich aber aufgrund der doch recht kleinen Implant-Station in Mönchengladbach nicht eingehen.
Mir schwebten also grob die in Gladbach buchbaren Klassen SSMR/FWMR/LSAR/LWAR im Kopf. Mit Absicht nicht FDMR/FWAR/FDAR/LDAR, da diese nochmals teurer sind als die vergleichbaren (da kommt dann die Erinnerung an das Studentengehalt in mir raus ). Und da ich auch mit einem Kombi bzw. Manuell zufrieden war/gewesen wäre, waren dies Aufpreise die für mich nicht sinnvoll waren. (Manuelle Fahrzeuge habe ich sowieso schon länger nicht mehr gesehen, hätte ich aber auch genommen, auch wenn dies dann wieder Minuspunkte im Bereich „Komfort auf der Langstrecke“ gibt. Dafür macht Schalten auf sportlichen Ausfahrten nochmals mehr Spaß als die Automatik „rühren“ zu lassen.)
Nach dem ganzen hätte, wäre, wenn, habe ich also LWAR gebucht und mich auf der kulinarischen Seite dann doch für den Klassiker, das Wiener Schnitzel, entschieden. Der Preis war jetzt nicht süß, sondern eher salzig (achja, diese Wortspiele ), aber mit UNL, Zusatzfahrer und YDF für 3 Tage LWAR in Ordnung.
SSMR schied (leider) aufgrund der 750km in jeder kulinarischen Ausprägung aus. Bei FWMR und LWAR war der Preisunterschied dann so „marginal“, dass ich dann doch lieber einen Sechszylinder (jaja ich weiß, der 530i ist keiner mehr…) "erleben“ wollte. Da der 5er für die Langstrecke außerdem wohl das beste ist, was ich (ich erinnere <25 Jahre) buchen kann und ich ihn noch nie gefahren bin, habe ich FWMR schließlich ebenfalls ausgeschlossen (man war der Satz ich-bezogen). 530/540 machte dann ja auch Hoffnung auf ein wenig „Sportlichkeit“, insofern das mit einem fast 2 Tonnen schweren Fahrzeug möglich ist. Da ich zudem „viele“ Kilometer (zumindest für die Definition von Sixt) absolvieren musste, ist es dann doch das originale Wiener Schnitzel geworden und nicht, wie bei weniger Kilometern üblich bei mir, das Schnitzel Wiener Art.
Anmietung
Bevor wir dann in diesem Fahrzeugbericht auch mal zum Fahrzeug kommen (das scheint in meinen Berichten wohl öfter so zu laufen ), erstmal die Anmietung, damit hier alles schön chronologisch abläuft und mein innerer Monk zufrieden ist.
Die Anmietung hatte ich ursprünglich auf den Freitag, 15:30 Uhr gelegt, da die Station um 16 Uhr regulär schließt. Als ich meine letzte Miete zurückgegeben hatte, stand in der Station allerdings ein Schild mit angepassten Öffnungszeiten durch Corona und dort war 15:30 Uhr für den Feierabend vermerkt. Da ich dann an dem Freitag doch noch kurzfristig einen Urlaubstag nehmen konnte, war das androhende Problem, dass die Station zur Abholung schon geschlossen hätte, eh irrelevant, da ich dann natürlich doch gerne früher fahren wollte. Also am Anfang der Woche in der Station angerufen und um eine Vorverlegung gebeten. Dies war kein Problem, allerdings ließ sich die Buchung wohl nur auf 12 Uhr frühestens verlegen, warum wussten weder ich noch der RSA.
Zum Auto konnte man mir nichts sagen, außer, dass es ein 5er, mindestens 530 wird (Komisch bei einem BMW Autohaus und gebuchtem LWAR , aber immerhin etwas an Info).
Einen Tag vorher am Abend, habe ich dann nochmal mit meiner Begleitung gesprochen, und wir haben uns darauf geeinigt, möglichst früh (aber noch human für einen Urlaubstag ) loszufahren. Also am Morgen der Abholung extra früh aufgestanden (für mich halb 9, immer dieses Studentenleben ) und nochmal kurz angerufen, ob man nicht vielleicht doch früher abholen könnte. Leider habe ich bei meinen Anrufen um halb 9, 9, und halb 10 niemanden erreicht. Also dann wohl doch 12 Uhr….Nein, um 10 wurde ich von der Station dann zurückgerufen. Auf meine Frage wurde mir gesagt, dass mein 530d Touring schon bereit stände und ich gerne vorbei kommen könne. Die Frage, ob es Alternativen, evtl. auch erst später am Tag, gäbe, wurde verneint.
Dementsprechend schnell ging dann auch die Anmietung, kurz rein, noch einen Zusatzfahrer eingetragen und das war’s...eigentlich. Der RSA am Counter konnte die Anmietung nämlich auch nicht auf „vor 12“ (in dem Fall 10:45) ändern, daher bat er mich „einfach“, nicht vor 12 Uhr geblitzt zu werden. Ich weiß nicht, ob das „gängige Praxis“ ist, aber ich fand es okay, immerhin hätte er mich ja auch bis 12 Uhr wegschicken können.
Dann also raus zum Fahrzeug, wo noch ca. 5 Schäden nachgetragen werden mussten, welches aber ohne Murren schnell von einem Checker erledigt wurde. Dann ging’s letzen Endes doch "erst“ nach einer halben Stunde vom Hof. Für mich dennoch wiedermal eine gute Erfahrung bei Sixt Mönchengladbach, alle waren nett und freundlich, ich habe mich als Kunde wertgeschätzt gefühlt, und das ist ja die Hauptsache.
Das Auto (ach ne falsch, das hatten ja diese Niedersachsen schon...)
So, nun endlich zum Auto. Wie bereits gesagt, es ist ein 530d Touring LuxuryLine aus M-KL mit Erstzulassung an Weihnachten 2019 (23.12.), 17000 km und Winterreifen () geworden. Also eher am Ende seines Mietwagen-Lebens. Nach dem Eintragen der 5 Schäden waren dann insgesamt 8 Schäden eingetragen, ich würde sagen dem "Alter" entsprechend.
Ausstattung
Dank jj808 seht ihr nachfolgend einen Auszug der Ausstattung (Danke nochmal!):
Lenkradheizung | Sport-Lederlenkrad | Raucherpaket | Anhängerkupplung mit schwenkbarem Kugelkopf | Innovationspaket |
DAB-Radio | Hifi-Soundsystem | Komfortzugang | Chrome Line Exterieur | Instrumententafel in Sensatec |
Interieurleiste Klavierlack mit Akzentleiste Perlglanz Chrom | Erweitertes Außenspiegelpaket | Ambientes Licht | Panorama Glasschiebedach | Komfortsitze vorn, elektrisch verstellbar |
Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer | Fernlichtassistent | Active Protection | Driving Assistant Plus | LED-Nebelscheinwerfer |
Parking Assistant | Klimaautomatik | Adaptive LED-Scheinwerfer | Standheizung | ConnectedDrive Services |
Connected Package Professional | Telefonie mit Wireless Charging | BMW Live Cockpit Professional | WLAN Hotspot | BMW Head-Up Display |
Mir persönlich hat eigentlich nichts gefehlt, eine Sitzbelüftung wäre aber noch ein nettes Extra gewesen (aber es ging ehrlich gesagt auch so). Zudem sieht so ein 5er ohne Privacy-Verglasung echt "nackt" aus, aber gut, ohne sieht er trotzdem nicht aus wie ein Sack Schrauben. Ich persönlich hatte zudem Apple Carplay Wireless erwartet (dachte das wäre automatisch dabei), gab es aber nicht. Das war nicht weiter schlimm, da es eh nicht genutzt wurde, aber es hat mich doch verwundert. Ob überhaupt Carplay dabei war weiß ich nicht, mit Kabel haben wir es nicht getestet.
Das Panorama-Dach, das große Navi und die Scheinwerfer wussten zu überzeugen. Auch das Head-Up-Display und das Ambiente-Licht waren toll.
Sehr gut hat mir zudem der Abstandstempomat in Verbindung mit der Verkehrszeichenerkennung gefallen. Insbesondere auch im Stau (wovon wir leider reichlich hatten). Aber vor allem bei Autobahnbaustellen, Limits und viel Verkehr (Freitag nachmittags...) wurde dieser regelmäßig genutzt und hat zu jeder Zeit einwandfrei funktioniert. Auch die automatische Übernahme der Einstellung, wie viel man zu schnell fahren möchte funktioniert gut. Ich hatte dort 6 km/h eingestellt, da man z.B. bei Strich 80 dann doch meist mehr ein Hindernis ist und man mit knapp über 80 eher gut „mitschwimmen“ kann z.B. in Baustellen. Ich möchte hier jetzt aber auch keine Diskussion lostreten ob diese bewusste Einstellung schon vorsätzliche Geschwindigkeitsübertretung ist...
Der Spurhaltassistent hat mich etwas enttäuscht. Er war vom Vormieter ausgeschaltet worden, und auch ich habe ihn nach kurzem Testen wieder ausgeschaltet. Statt den Wagen mittig zu halten, fuhr er mehr Schlangenlinien vom linken zum rechten Rand und umgekehrt. Zudem griff er auch in Situationen ein, in welchen man selbst die volle Kontrolle hatte und beispielsweise einem (toten) Tier auf der Strecke oder einem in die linke Spur auf der BAB reinragenden Busch (warum der überhaupt so weit reinragen darf…) ein wenig „ausweichen" wollte. Dadurch war es ein komisches Gefühl, da sich das Auto anders verhielt, als man es eigentlich wollte. Naja, vermisst habe ich den Assistent dann aber auch nicht, selbst wenn er tadellos funktioniert hätte. Ich finde selber lenken hilft durchaus dabei, auch bei aktiviertem Abstandstempomaten aufmerksam zu bleiben.
Einen Kritikpunkt habe ich noch beim Navi. An sich sehr zuverlässig und auch die Zieleingabe via Sprache hat gut funktioniert. Allerdings gab/gibt es scheinbar einen Bug, wodurch die Route nach Einfügen eines Zwischenziels kurz darauf „verschwindet“ und somit die Navigation ausgeschaltet ist. Das ist uns erst auf der Rückfahrt aufgefallen, aber extrem nervig, wenn man z.B. einen kurzen Stop am Fastfood-„Restaurant" vom Donald machen möchte, und daher die Route etwas abändern muss. Alle anderen Aufgaben hat das Navi gut gemeistert. Auch die generelle Bedienung und den Aufbau des Infotainments mochte ich und konnte mich schnell zurechtfinden. Ein in sich logisches System
Exterieur & Interieur
Kommen wir zuerst kurz zum Exterieur. Ich finde den aktuellen 5er (ja ich weiß, aktuell ist er nicht mehr, das LCI ist ja schon da) einfach gelungen. Schlicht, elegant und meiner Meinung nach der am besten gelungene Wagen in der Klasse. Keine hässlichen Auspuffblenden am Heck, Audi, Mercedes *hust*, einfach ein schönes Lichtdesign hinten (das ja jetzt mit dem LCI leider "modernisiert" wurde), der Wiedererkennungswert vorne durch die Angel-Eyes (auch, wenn mittlerweile nicht mehr rund) und die (im Vergleich zu anderen BMW-Modellen, 7er, neuer 4er *hust*) kleine Niere. Dieser riesige Singleframe-Grill bei Audi hat zwar auch was, aber die „klassische" bzw. moderne Niere (da ja nicht mehr senkrecht) finde ich persönlich einfach hübsch. Warum man neuerdings versucht das Ding zum Heizkörper umzufunktionieren bzw. Hamster nachmacht, verstehe ich allerdings nicht. Zum Glück hat das LCI auch noch eine „normale“ Niere. Also Fazit Exterieur: (Noch) ein einfach schickes KFZ der 5er!
Der Innenraum muss sich allerdings ebenso wenig verstecken. Die Komfortsitze sind sehr bequem und verfügen beidseitig über Sitzheizung und Memory (inkl. Spiegel, Lenkrad). Das ist einfach etwas, was ich in dieser Preisklasse erwarte. Auch wenn dies bei BMW ebenfalls aufpreispflichtig ist, was ich niemals verstehen werde. Memorysitze gibt es mindestens seit den 90ern (Mercedes E-Klasse z.B.), dann sollte dieses Teil 30 Jahre später in derselben Klasse doch Standard sein. Aber gut, kommen wir zurück zum Innenraum. Verbaut ist in diesem Modell das berühmte Nicht-Nappa-Leder () in Orange/Braun oder wie BMW es nennt „Leder Dakota Cognac“. Mir persönlich gefällt's, aber ich glaube daran scheiden sich die Geister.
Die Sitzposition ist bei BMW ja immer besonders tief und der Fußraum fällt nach vornehin ab. Nach einer kurzen Eingewöhnung fühle ich mich dort einfach immer wohl. Erst heute (das erste Mal nach dem BMW) in ein anderes Auto gestiegen und sofort gedacht ich säße 20 cm höher als vor der Anmietung des BMW’s bei unveränderter Sitzeinstellung. Da wird einem das erst so richtig bewusst.
Zum restlichen Innenraum muss man wenig sagen, die Verarbeitung war 1A, die Materialien ebenfalls (Amaturenbrett in Sensatec), nur hätte ich persönlich wohl diese staubanziehenden Klavierlackelemente gegen helles, offenporiges Holz getauscht. Das Display hinter dem Lenkrad ist gut, kommt aber bei weitem nicht an die aus dem VW Konzern ran (insbesondere Audi ist hier eine andere Liga). Auch die Klimaautomatik-Regler fühlen sich in einem Audi hochwertiger an (sofern sie noch existieren), aber ich finde Drehregler einfach intuitiver als ein Display. Ansonsten typisch BMW, alles logisch und durchdacht, der Wählhebel der Automatik gefällt mir sehr gut, ich glaube auch besser als der „Pilotenhebel" bei Audi. Zum Abschluss noch ein Wort zum Kofferaum. Der ist im Touring natürlich riesig, ich glaube ich hätte mir das Hotel in Hamburg auch sparen können . Mehr muss man dazu nicht sagen.
Fahreindruck
So, nun das wichtigste, wie fährt er sich. Vorab, sehr gut und angenehm. Am besten lässt sich das beschreiben, wenn man es differenziert betrachtet.
Autobahn
Muss ich dazu etwas sagen? Der 530d ist dort zuhause, es ist seine „Schokoladenseite“. Obgleich gemütliches/automatisiertes Cruisen oder vertretermäßiges Ballern (Disclaimer: Ich habe nichts gegen Vertreter und möchte niemanden wegen seines Jobs angreifen), beides ist möglich. Und beides kann er perfekt. Man ist in keiner Situation untermotorisiert (okay, logisch) und das Dieseldrehmoment sorgt direkt für Schub. Wenn man nicht gerade mit Vollgas kleine Polos von der linken Spur drängelt (Das das eine Überspitzung ist, hätte ich nicht erläutern müssen, oder?) hört man den Sechszylinder im Innenraum nicht werkeln. Möchte man beschleunigen, tritt man das Gas einfach etwas mehr und zack, schon hat man seine gewünschte Geschwindigkeit erreicht, ohne, dass man es überhaupt merkt. So muss das sein. Erst im Sport-Modus oder beim Kickdown, hört man den Motor. Aber auch nicht unangenehm. Jemand der im Sport-Modus fährt, möchte wohl sportlich unterwegs sein (Captain Obvious ist wieder unterwegs), dazu gehört meiner Meinung nach etwas Motorsound, zumindest beim Verbrenner
Stadt
In der Stadt fährt er sich angenehm, die Start-Stopp-Automatik funktioniert sehr gut. Hier weiß ich nicht, ob die Kamera ampeln „lesen“ kann oder anhand von hinterlegten Daten weiß, wie lang eine Rotphase dauert, jedenfalls wurde der Motor immer kurz vor dem Umspringen auf Grün wieder angeschaltet. Weiß jemand da genaueres oder war es dann doch einfach „Magie“?
Ansonsten keine Auffälligkeiten, Parkplätze müssen natürlich groß genug sein (das das hier kein Smart ist, sollte klar sein), aber Einparken ist absolut kein Problem. Das Modell hatte zwar keine 360° Kamera, aber die Rückfahrkamera + Sensoren reichten. Hier gab es noch ein „tolles Feature". Und zwar der herunterklappende Außenspiegel auf der Beifahrerseite. An sich ein schönes Feature (hatte damals mein Fahrschulgolf ebenfalls) um nicht die Felgen am Bordstein zu zerkratzen. Will man allerdings „normal“ rückwärts fahren ist der komplette Spiegel nutzlos, da man nichts mehr nach hinten sieht. Da ich vorrangig über die Außenspiegel rückwärts fahre (und die Kamera nur dafür nehme, einem anderen beispielsweise nicht in die Front zu fahren), war das für mich wirklich ein hinderliches „Feature“. Aber man könnte es bestimmt deaktivieren.
STT
Nach der Schokoladenseite kommen wir zur „Brokkoliseite“ (weil wegen Schoko = lecker…mal ehrlich mag irgendjemand Brokkoli?…okay, ich gehe mich ja schon vergraben…). Also, wie schlägt sich ein „fetter“ Langstrecken-Pampersbomber (ja eine wunderschöne Wortkombination) mit Dieselmotor und dem berühmten Nicht-M-Paket bei einer „sportlichen“ Ausfahrt?
Überraschend gut, sogar auf den WR und ohne M-Paket. Mit Automatik in Sport und generellem Sportmodus aktiviert (der leider keine Auswirkung auf das nicht vorhandene Adaptive Fahrwerk hatte ), geht auch ein solches, überhaupt nicht für solche Zwecke gebautes "Schlachtschiff" sportlich um die Kurven. Durch den nicht verbauten xDrive macht sich manchmal sogar das Heck bemerkbar . Da ich aber keine Lust hatte, meine frisch verlängerte SB-Versicherung zu nutzen und mir der 530d "so" viel besser gefällt als um einen Baum gewickelt, habe ich die Traktionskontrolle nicht ausgeschaltet. Manchmal muss ja die Vernunft siegen. Nichtsdestotrotz macht er Spaß, obwohl die WR jetzt auch nicht hilfreich für mehr Traktion waren.
Einzig Schaltwippen wären wohl noch spaßiger gewesen, so ließ ich die Automatik ihr Ding durchziehen. Hat sie aber brav und gut erledigt. Für jede andere Situation wären Schaltwippen in diesem Auto auch sinnlos, also verstehe ich, wieso sie nicht dabei sind. Gibt’s ja wahrscheinlich eh aufpreispflichtig .
Mit M Paket ist das alles natürlich nochmal anders, aber da hat AutoBuddy ja einen schönen Bericht verfasst.
Verbrauch und Preis
Kommen wir zunächst zum Verbrauch, wie bereits im Verbrauchsthread erwähnt, wollte er 8,2 Liter auf 100km bei gefahren 1400 km. Natürlich ein Großteil BAB inkl. mehreren Staus und Vollsperrung (z.T. mit Motor an aufgrund der benötigten Klima bei 35° und praller Sonne, Greta möge es mir verzeihen). Auf freien Strecken bin ich ihn auch ein paar mal ausgefahren, wobei die WR die Geschwindikeit von 250 auf 240 heruntersetzten. Aber die 10 km/h sind dann auch vernachlässigbar. Ansonsten immer schön an die Limits gehalten (ca. 40 - 50% der Strecke). Zu den Beschleunigungen würde ich dann doch zügig bis Kickdown sagen . Im Großteil ein Mix aus Comfort (beschränkt) und Sport (frei) sowie ein wenig Eco-Pro in Staus/Baustellen. In der Stadt fast ausschließlich Komfort und ruhig gefahren, Posen und Beschleunigungsrennen machen schon genug andere in Hamburg…
Und natürlich der STT mit guten 200km durchgängig in Sport und somit auch sehr sportlich gefahren für den Diesel. Dementsprechend, und mit dem Fakt, dass ja 1,5 Vierzylinder vorne unter der Haube sitzen im Hinterkopf, geht der Verbrauch für mich völlig in Ordnung.
Zum Preis: Laut Sixt hat der Gute einen BLP von 81.103€. Ich muss ehrlich sagen, auch wenn es Privat wohl nicht reichen würde als Student, finde ich den Preis in Ordnung. Ich hatte ihn beim Einsteigen auch ungefähr auf 80k geschätzt. Im Vergleich dazu, kostet ein guter 330d ebenfalls 70k+. Daher finde ich den Preis nicht unrealistisch, auch wenn 80.000€ trotzdem viel Geld sind, zumindest in meiner Welt. Aber die meisten 5er sind sowieso Firmenwagen, gefolgt von Leasing nehme ich an, dann wird das schon passen.
Fazit zum 530d
Der Motor ist wirklich ein Traum. Und im 5er hat er für mich den absolut richtigen Platz. Der 3er wirkt auf mich nicht „so“ langstreckentauglich. Dort würde ich wohl eher einen Benziner wählen. 6-Zylinder wird dort ja leider schwer mittlerweile, vielleicht also doch einen Diesel. Naja egal, ein super Motor der 30d, der hoffentlich nicht so schnell „wegrationalisiert" wird wie bei anderen Herstellern. Ich war anfangs sogar erstaunt, dass der 30d echt noch ein 6-Zylinder ist. Freut mich aber, da hat BMW mal was richtig gemacht! Es ist einfach „Freude am Fahren“ (ah..endlich doch noch untergebracht )
Abschluss
Wer bis hierhin gekommen ist, Glückwunsch, du hast es geschafft und deine Lebenszeit in etwas mehr oder weniger sinnvolles gesteckt. Danke dir dafür!
Für Tipps, Anregungen und natürlich Kritik bin ich immer offen. Leider sind es am Ende etwas wenig Bilder geworden, da das WE zeitlich für andere Dinge genutzt wurde.
Nochmals danke an Mönchengladbach für die klassengerechte und mehr oder weniger unkomplizierte aber in jedem Fall freundliche Bedienung. Zur Rückgabe habe ich im „Erfahrungen mit Sixt" Thread einen Beitrag verfasst, dort gab es ein paar interessante Aspekte, wie ich sie vorher noch nicht erlebt habe. Wer noch Ausdauer hat, kann dort gerne weiterlesen.